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EL84 PP mit Kathodyn-PI

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bea

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EL84 PP mit Kathodyn-PI
« am: 3.08.2010 15:38 »
Jetzt fängt die Tussi noch ein weiteres Projekt an...
... mögen einige denken (aber tröstet Euch: ich hab noch eine ECL82 irgendwo rumliegen...). Ansonsten  gilt für dieses Projekt "Gut Ding will Weile haben".

Das Projekt ist eigentlich schon älter: vor einiger Zeit habe ich einen Bausatz ür eine 15W-PP-Endstufe gekauft (WoJoBe PAM-15), nur die Teile ohne das Chassis. Sie ist bereits fertig aufgebaut. Leider funktionierte sie nicht auf Anhieb. Vor einer systematischen Fehlersuche wollte ich erst mal mehr Erfahrung sammeln. Daher die Aktion mit den Epiphone-Babies.

Das Gerät ist in einigen Aspekten lausig aufgebaut (und leider auf Platine, aber das ist wohl zielgruppengerecht); ich werde das vor der Fehlersuche nochmal korrigieren. Das bedeutet, dass ich insbesondere die Außenbeschaltung der Platine nochmal komplett neu aufbauen möchte, abhängig wie tiefgreifend die Anpassungen, auf die es herauslaufen soll, tatsächlich werden (oder was fehlerhaft ist), kommt für mich auch ein Neuaufbau auf Turretboard durchaus in Frage. Leider kann ich den Schaltplan hier nicht so ohne weiteres posten (Copyright? Wie sieht das rechtlich aus? Wäre Nachzeichnen mit selbst ermittelten Spannungswerten und/oder Modifikationen zulässig? Die Anleitung enthält keinerlei Copyright-Hinweise.), daher mal eine kurze Beschreibung - die Spannungswerte kenne ich leider nicht.

ECC83 mit Eingangsstufe und Kathodyn-PI,
Endstufe wahlweise als PP oder UL verwendbar,
Ausgangsübertrager Welter, Netztrafo Wüsten,
Netzteil mit Zwei-Weg-Gleichrichtung,
Gegenkopplung von der 8-Ohm-Wicklung des Ausgangsübertragers auf die erste Stufe,
daher Volumenpoti vor der Eingangsstufe.

Eigentlich würde ich die "Gegenkopplung über alles" gerne ändern, so daß sie nur auf die Endstufe wirkt oder ganz weglassen, dann natürlich das Volumenpoti und ggf. eine Klangregelung und/oder umschaltbare Kathoden-Cs einbauen - je nachdem, was sich in dem Epiphone-VJH-Projekt letztendlich diesbezüglich ergibt.


Beate

« Letzte Änderung: 3.08.2010 16:40 von bea »

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Offline SvR

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #1 am: 3.08.2010 16:39 »
Salü,
Leider kann ich den Schaltplan hier nicht so ohne weiteres posten (Copyright? Wie sieht das rechtlich aus? Wäre Nachzeichnen mit selbst ermittelten Spannungswerten und/oder Modifikationen zulässig? Die Anleitung enthält keinerlei Copyright-Hinweise.), daher mal eine kurze Beschreibung - die Spannungswerte kenne ich leider nicht.
Ohne jetzt Jura studiert zu haben, würde ich mal sagen, dass da niemand was sagen kann, wenn du den Schaltplan abmalst und hier einstellst.
Die Schaltungen sehen zu 99% gleich aus und niemand kann dir verbieten hier eine Schaltung zu posten aus Anodenfolger, evtl. Kathodenfolger, Standart-PI und PP-Endstufe. Auch die Werte sind ja immer mehr oder weniger ähnlich/gleich.
Also solange du nicht den Schaltplan aus dem Baussatz scannst, sondern in selber abmalst sollte es keine Probleme geben denke ich.
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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Offline darkbluemurder

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #2 am: 3.08.2010 22:28 »
Hallo Beate,

habe ich das richtig verstanden: das ist eine reine Endstufe, d.h. das Gerät hat eine ECC83 und 2 EL84? Wenn das so ist, dann geht bei der Gegenkopplung - jedenfalls bei den Schaltungen, die ich kenne - fast nur "über alles". Üblicherweise führt man das Signal, das vom Lautsprecher kommt, in die Stufe vor dem Kathodyn ein (beim Long Tail PI üblicherweise in die Kathode).

Ist die Endstufe eigentlich mit fester negativer Gittervorspannung (fixed bias) oder mit Kathodenbias aufgebaut? Im letzteren Fall wäre eine lokale Gegenkopplung durch Weglassen des Kathoden-Cs möglich.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

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Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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bea

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #3 am: 3.08.2010 23:24 »
Hallo Stephan,

ja, das ist als reine Endstufe gedacht.

Wenn ich den Schaltplan richtig les(bar umsortier)e, besitzt das Gerät einen Kathodenbias und auch einen Kathoden C.
Erhöhe ich nicht denn Innenwiderstand der Schaltung, wenn ich das Kathoden-C wegnehme?
Welche Auswirkungen hat das? Verschlechterung des Dämpfungsfaktors wohl in jedem Fall. Auch eine Fehlanpassung des Ausgangsübertragers?

Die Frage für mich: muss denn diese Gegenkopplung bei einem Instrumentalverstärker überhaupt sein? Sollte sie?
Wie würde es sich auswirken, wenn sie entfiele?

Beate
« Letzte Änderung: 3.08.2010 23:59 von bea »

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Offline es345 (†)

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #4 am: 4.08.2010 21:13 »
Hallo Beate,

Wenn Du den Kathoden C wegnimmst, hast du eine lokale Gegenkopplung an den Endstufenröhren, wie schon von Stephan beschrieben.  Den Ausgangsübertrager und die Endröhre stört dieses nicht, die Fehlanpassung ist vernachlässigbar.
Die Gesamtverstärkung bei geöffneter "über alles" Gegenkopplung ist kleiner wegen der lokalen Gegenkopplung, die das Signal jedoch schon etwas linearisiert. Der Dämpfungsfaktor ist kleiner, das Signal bei offener Schleife aber linearer.

Du möchtest das Gerät als Instrumentalverstärker einsetzen.
Falls es für eine Gitarre gedacht ist: Hier gibt es etliche Verstärker, die auf jede Gegenkopplung verzichten. Das dabei enstehende Klangbild in Verbindung mit Lautsprecher/Lautsprecherbox insbesondere beim Overdrive erzeugt einen spezifischen Sound (z.B. Vox AC30)

Falls es für eine Bass gedacht ist: Gegenkopplung ist ein Muss! Ein guter Bassverstärker hat "HIFI" Anforderungen. Den Ausgangsübertrager würde ich dann in Ultralinearschaltung betreiben. 18 W sind für Bass allerdings recht wenig.

Du kannst den Kathoden C ja schaltbar machen. Die beiliegende Schaltung hab ich in einer Gitarren Combo eingesetzt

Gruß Hans- Georg

« Letzte Änderung: 4.08.2010 21:53 von es345 »

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Offline darkbluemurder

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #5 am: 4.08.2010 22:35 »
Hallo Beate,

Hans-Georg hat schon fast alles beantwortet.

Zur Gegenkopplung allgemein: sie macht den Frequenzgang des Verstärkers "geradliniger", reduziert die nichtlinearen Verzerrungen und erhöht tendenziell den Dämpfungsfaktor. Für Gitarre mag ich es nicht besonders, was man schon daran sehen kann, dass keiner meiner Selbstbauten eine Gegenkopplung hat. Für Bass mag das anders aussehen - am besten ausprobieren.

Viele Grüße
Stephan
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bea

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #6 am: 4.08.2010 22:55 »
Ok, daraus lerne ich, dass ich es einfach mal ausprobieren werde, sobald das Ding läuft. Und dann werde ich mal berichten...

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Offline El Martin

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #7 am: 5.08.2010 08:53 »
 :gutenmorgen:

Ich weiss, es ist nicht originell: man kann die Gegenkopplung ja nicht nur ein/aussschalten, sondern die Stärke variieren.  8)
Hängt wohl auch mit persönlichem Stil, den Lautsprechern, der Gehäusekonstruktion und auch der Aufstellung zusammen. Ich denke, in kleinen geschlossenen Gehäusen könnte man mal testweise die GK wegnehmen.

Ciao&weiterbassen
Martin
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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bea

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #8 am: 7.11.2010 20:52 »
Hallo, lasst mich mal hier weitermachen.

Den Schaltplan habe ich gezeichnet und die eine Spannung, die dokumentiert ist (UB) eingezeichnet.
Wie ich beim Reparieren genau vorgehen werde, weiss ich noch nicht genau. Nur eines ist sicher: die externe Verdrahtung werde ich komplett neu aufbauen; mein bisheriger Aufbau ist sub omni canone. Vielleicht ist es deshalb ja auch ganz gut, dass er erstmal nicht funktioniert.

Was die globale Gegenkopplung anlangt, so frage ich mich, ob es nicht einen Sinn machen könnte, sie als seriengespeiste Spannungsgegenkopplung auf das Gitter des PI auszuführen (analog zu dem Beispiel in Diciol, Abb. 57, p. 97), also am Fußpunkt des Gitterableitwiderstandes der Stufe, und dabei natürlich nicht vergessen, den AÜ umzupolen. Dann könnte hinter der Eingangsstufe Klang- und Lautstäreregelung eingefügt werden, ohne dass eine weitere Röhre erforderlich wird. Was meint Ihr?

Beate


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Offline SvR

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #9 am: 7.11.2010 21:23 »
Salü,
Was die globale Gegenkopplung anlangt, so frage ich mich, ob es nicht einen Sinn machen könnte, sie als seriengespeiste Spannungsgegenkopplung auf das Gitter des PI auszuführen (analog zu dem Beispiel in Diciol, Abb. 57, p. 97), also am Fußpunkt des Gitterableitwiderstandes der Stufe, und dabei natürlich nicht vergessen, den AÜ umzupolen. Dann könnte hinter der Eingangsstufe Klang- und Lautstäreregelung eingefügt werden, ohne dass eine weitere Röhre erforderlich wird. Was meint Ihr?
Bist du sicher dass die Gegenkopplung an den Fusspunkt des Gitterableit-Rs muss?
Wenn ich die Schaltung ausem Diciol auf deinen PI übertragen müsste, hätte ich den Gitterableit-R durch zwei Widerstände in Serie ersetzt und die Gegenkopplung zwischen diese beiden gehängt (wie in Bild 57).
Meinst du nicht die Verstärkung ist zu gering, um die Verluste durch einen Klangregler auszugleichen?
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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bea

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #10 am: 7.11.2010 21:47 »
Hallo Sven,

Wenn ich die Schaltung ausem Diciol auf deinen PI übertragen müsste, hätte ich den Gitterableit-R durch zwei Widerstände in Serie ersetzt und die Gegenkopplung zwischen diese beiden gehängt (wie in Bild 57).

Da meinen wir das gleiche, formulieren es nur unterschiedlich. Eine eventuelle Gegenkopplung würde ich wohl auf jeden Fall einstellbar und schaltbar machen.

Zitat
Meinst du nicht die Verstärkung ist zu gering, um die Verluste durch einen Klangregler auszugleichen?

Die Originalschaltung besitzt eine Eingangsempfindlichkeit von 200 mV, man sollte daher die Endstufe so wie sie ist mit einer Gitarre sogar übersteuern können.

Ohne jetzt im Detail gerechnet zu haben, dürfte die Verstärkung der Endstufe ganz wesentlich durch die Gegenkopplung bestimmt werden; sie könnte/sollte auf jeden Fal steigen, wenn ich die Eingangsstufe aus dem Gegenkopplungszweig herausnehme und nicht allzu stark gegenkopple. Daher kann ich mir recht gut vorstellen, dass zumindest eine Klangregelung ähnlich der aus der Gibsonette oder dem Klampfomat verwendbar sein müsste, vielleicht sogar in der ja ebenfalls verlustarmen Passiv-Variante, wie ich sie in die Epiphones eingebaut habe - die schluckt in Linearstellung nur ca 7 dB.

Aber erstmal weiterdenken.

Viele Grüße

Beate

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Offline WiderGates

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #11 am: 7.11.2010 21:50 »
Hallo Bea,
ich denke beim Kathodyn fehlt der Kathodenwiderstand. Ist ja AC gekoppelt.



Weitertüfteln
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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bea

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #12 am: 7.11.2010 21:54 »
Wo Du recht hast hast Du recht.

Also weitergemalt...


Beate
« Letzte Änderung: 7.11.2010 22:08 von bea »

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Offline es345 (†)

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #13 am: 7.11.2010 22:25 »
Hallo Beate,

ein kleine Verbesserungsmöglichkeit:

Wenn Du für die EL84 getrennte Kathodenwiderstände und -kondensatoren nimmst (2*270 Ohm, 2*100uF),
wird Dir im Falle einer schadhaften EL84 (z.B. Strom nimmt stark ab)  nicht die zweite gleich mit abrauchen.

Gruß Hans- Georg

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bea

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Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #14 am: 7.11.2010 23:30 »
Hallo Hans Georg,

danke - dies wäre als Frage todsicher gekommen ;)

Den Schaltplan habe ich erstmal as is ins Forum gestellt. Pikanterweise sind die 135 Ohm als zweimal 270 Ohm parallel geschaltet ausgeführt... Leider ist das auch auf dem Platinchen so. Mal sehen, was sich sonst noch ergibt - vielleicht baue ich den Verstärker ja auf Lötleiste um. Wenn die Eingriffe weit genug gehen, dürfte sich der Aufwand lohnen. Dann auch das.

Wenn wir schon dabei sind: würden nicht auch bei einer AB-Endstufe richtig große Kathoden-Cs den Arbeitspunkt stabilisieren, wie es bei der SE-Endstufe ja der Fall ist?

Grüße

Beate
« Letzte Änderung: 7.11.2010 23:34 von bea »