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Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung

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bea

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Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« am: 4.02.2011 17:56 »
Hallo Leute,

eigentlich spiele ich schon länger mit dem Gedanken, einem meiner VJs etwas größere Endröhren zu spendieren. Weil mein AÜ 60 mA abkann, und weil der Netztrafo ebenfalls entsprechende Reserven zu besitzen scheint (da versuche ich gerade, weitere Infos zu bekommen), dachte ich an die 7591 auf einem Adapter Noval/Oktal - falls es sowas handelsüblich geben sollte. Natürlich mit angepasstem Arbeitspunkt und angepassten Betriebsspannungen, also R10 so klein wie möglich.

Was meint Ihr?

Beate

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Offline es345 (†)

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Re:Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #1 am: 4.02.2011 19:10 »
Hallo Beate,

aus der 7591 bekommst Du nach Datenblatt 11 W bei 3K Ohm Anodenwiderstand und 300V Ub.
 
Ich beziehe mich auf den letzten Schaltplan, den Du im GA5 Modding angehängt hast.
Bei dem von Dir eingesetzten Trafo mit 5,2K Ohm wäre bei leichten Fehlanpassung bei z.B. einem 8 Ohm Lautsprecher der 16 Ohm Abgriff am Trafo wahrscheinlich die beste Lösung. Das führt zu 2,6 K an der Anode, wäre wohl zu verschmerzen.
Wenn Du R10 verkleinerst, mußt Du unter Umständen C9 vergrößern, falls Brumm auftritt.

Gruß

Hans- Georg

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bea

  • Gast
Re:Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #2 am: 5.02.2011 00:14 »
Hallo Hans-Georg,

ja, danke für den Hinweis. Bis jetzt hatte ich ja nur in das spärliche Datenblatt von JJ geschaut. Allerdings wundert mich die Ausbeute von 11 W im A-Betrieb schon ein wenig angesichts einer maximalen Anodenverlustleistung von 19 W.

Anyway: ich werde mir vermutlich einen Gefallen tun, wenn ich die Röhre geringfügig drossele (-> Rk) - keine Ahnung, wie der ATRA0211 auf zu hohen Strom reagiert und lieber nichts riskieren. Deshalb auch die Idee, mit der Anodenspannung möglichst weit über die 300 V zu kommen.

Danke übrigens für den Hinweis wegen der Impedanz des AÜ (da schweigt sich JJ im Datenblatt ja leider aus). Es macht in meine Augen einen Sinn, das exemplarisch für 2.6 k und für 5.2 k durchzurechnen und vielleicht sogar mal auszuprobieren. Wie sieht das eigentlich mt "kalter" und "warmer" Abstimmung bei fehlangepassten Class-A-Endstufen aus? Da gibt es ja wohl zwei Einflüsse: einerseits den vom Ideal abweichenden Arbeitspunkt der Röhre, andererseits den Einflus des nicht optimalen Lastwiderstands?

Wegen des Brumms mache ich mir eigentlich nicht allzuviel Sorgen - schließlich hab ich ja bereits R6 so weit vergrößert, dass ich rein rechnerisch mit R10 auf 48 Ohm herunter kann und dann eben die Zeitkonstante der Originalschlautunzu halten. Meine Frage bezog sich auf irgendwelche Seiteneffekte, die ich übersehen haben könnte (Schwingneigung wie bei zu kleinen Werten für R13).

Grüße

Beate

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Offline es345 (†)

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Re:Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #3 am: 5.02.2011 00:34 »
Hallo Beate

Ich hatte mir vor längerer zeit von hier http://www.duncanamps.com/ den Tube datasheet locator heruntergeladen, über ihn wird man meistens fündig.

Eine 2. Quelle, in der ich nachschlage, befindet sich hier: http://www.kytelabs.de/

Bei Class A gibts keine "kalte" oder "warmer" Einstellung.
Der Ruhestrom sollte so eingestellt sein, daß bei Vollaussteuerung symmetrisch geklippt wird, es sei denn, Du möchtest spezifische Verzerrungen erreichen.


Gruß
Hans-georg

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bea

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Re:Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #4 am: 5.02.2011 00:52 »
Für mich stellt sich jetzt noch die Frage, ob es möglicherweise Röhren gibt, die besser geeignet sind.

Beate

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Offline es345 (†)

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Re:Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #5 am: 5.02.2011 09:56 »
... im Prinzip kannst Du jede Leistungspentode einspannen und auf 300V Anode und 60 mA Anodenstrom einstellen. Wichtig wäre zu prüfen, ob der Netztrafo den ggfls erhöhten Heizstrom liefen kann. Natürlich muß auch der Platz vorhanden sein  ;)

Gruß Hans- Georg


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Offline bea

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Re: Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #6 am: 19.12.2013 23:57 »
Lasst mich mal diese alte Idee aufgreifen. Mit einer eventuellen Realisierung möchte ich mir Zeit lassen. Erst mal abschätzen, ob es überhaupt geht.

Mal von vorne mit ein paar Abschätzungen anfangen, ohne ganz spitz zu rechnen:

Faustformel für die günstigste Impedanz des AÜ (valve wizard):
Z = Ua^2 / Pa
Where:
Ua = Anode voltage.
Pa = Maximum anode dissipation.

Sei Ua=300 V, Pa ist bei der 7591 19 W => Z=4,7 kOhm.

Deutlich näher an den 5,2 kOhm des ATRA0211 als an den 3 kOhm von Svetlana.

Der Punkt Ua=300 V / Ia = 60 mA liegt knapp unterhalb der Grenzlasthyperbel; bei diesem Strom könnte man bis ca. 315 V hochgehen. Schön, passt m.E. gut als Arbeitspunkt.

Der Schirmgitterstrom wäre dann lt. Datenblatt 8 mA. Dazu noch die ECC83, macht insgesamt knapp 70 mA.

An G1 benötige ich dazu -8,9 V. Das entspräche einem Katodenwiderstand von 130 Ohm, der stolze 9 W verbraten würde. Weniger schön - auf der Platine des Valve Junior gehts ja eng zu. Wäre man da ggf. besser mit einem fest eingestellten Arbeitspunkt bedient?

Hinter R10 (dem ersten Widerstand in der Siebkette) benötige ich also 309 V.
Was sagt das Netzteil dazu?

Leider ist meine Doku an dieser Stelle nicht genau genug, aber fürs allererste könnten die Daten reichen:

Bei gezogenen Röhren, also einer Belastung nur durch den Bleeder, stellen sich 345 V ein.
Unter Belastung mit der EL84 bei 250 V, also einem Strom von 54 mA, stellen sich *vor* R10 so um die 318 V ein. Dieser Spannungabfall von 27 V entspricht einem Innenwiderstand des Netzteils von 520 Ohm; wenn ich 70 mA entnehme, wird er auf 36 V steigen. Es scheint also nicht ganz zu reichen - aber beinahe ist ja auch schon was.

Zur Alternative: Lastimpedanz 2,6 kOhm.

Bei 300V / 60 mA würde die Belastbarkeitsgrenze stellenweise überschritten. Auch die Aussteuerbarkeit sinkt: die Lastgerade schneidet die Ug1-Kurve knapp oberhalb des Knies und Ia=0 bei ca 450 V. Man würde hier wohl die Anodenspannung auf 250-270 V vermindern müssen (und hätte keine Informationen mehr über die Ia/Ua-Kennlinien :-( )

Insgesamt erscheint es mir sinnvoller, mit 5,2 kOhm Last zu arbeiten und ggf. sowohl Ia als auch Ua ein wenig zu reduzieren.

Fragt sich vor allem, wie gut der Trafo die Belastung auf Dauer verträgt.
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #7 am: 20.12.2013 23:53 »
Minor update:

a) Ich sehe gerade, dass meine Geräte primär auf 240 V stehen. Das relativiert meine Bedenken wegen nicht ausreichender Spannung.

b) ich weiß nicht, was ich da letzte nacht gerechnet habe. 9.1 W füŕ den Katoden-C ist natürlich Unsinn.
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #8 am: 21.12.2013 01:59 »
Ok, Zeitlimit ist abgelaufen, während ich den Knoten in meinen Gehirnwindungen so langsam entwirre.

Anbei mal die Kennlinien mit Arbeitsgeraden für 5,2 k und für 2,6 k. Weil die obere Grenze der erzielbaren Leistung ja (Delta_Ia * Delta_Ua)/2 ist, ergibt sich als maximale Leistung an 5.2 k 6.5 W und an 2.6 k ) W. Letzteres mit Hängen und Würgen und sehr deutlichen Verzerrungen. Ich frage mich inzwischen, ob das wirklich die Mühe wert ist.
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #9 am: 22.12.2013 00:49 »
Um den letzten Gedanken aufzugreifen: für einen kompletten Neubau halte ich die Röhre für sehr interessant, besonders wenn man an einen OT von 3-3,3 kOhm herankommt.

Bedeutet die Kompression der Kennlinien zu kleiner (besonders negativer) Gitterspannung nicht, dass von der Röhre recht große geradzahlige Klirranteile zu erwarten sind? Also "warmer" Ton?
Liebe Grüße

Beate

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Offline Hardcorebastler

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Re: Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #10 am: 23.12.2013 10:26 »
Hi Bea,
wie bereits geschrieben bringt die 7591 ca. 11Watt, aber mit 13% Klirr,
ist wahrscheinlich besser als die EL84 .
13 % K ist sehr hoch, ob der aus K2 Komponenten besteht kannst du nicht aus den Kurven ableiten,
evt. läßt sich dies am Ozi prüfen, die Sinusschwingung zeigt bei Erreichung der Clippinggrenze in einem Scheitelpunkt eine runde symetrische Abflachung, der gegenüberliegende sollte dann noch halbwegs eine Sinusform haben, eckige, scharf trapezförmige beidseitige
(also enüberliegende) Ausformung der Scheitelpunkte ist meist K3 lastig .
Beim SE Amp, Pentode, Anoden und Gitterverlustleistung * 0,45 = x ergibt  die ca. zur Verfügung stehende Nutzleistung, bei reiner
Triodenschaltung 0,33 * AGV . Das gilt auch  nur bei sinvollen Arbeitspunkten .


Grüße Jörg

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Offline bea

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Re: Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #11 am: 25.03.2016 11:07 »
Lasst mich dieses alte Projekt mal ausgraben. Wie ich schon schrieb, werde ich den Umbau auf die Oktalröhre nur machen, wenn ich mindestens 7.5 W aus dem Gerät heraushole, also 50% mehr. Danach sieht es zwar nicht aus, aber weil der Verstärker so schön übersichtlich ist, bietet es sich an, ihn mal möglichst umfassend in LTSpice zu simulieren.

Momentan stellen sich da ein paar Fragen im Umgang mit dem LTSpice:
- wie kann man bei der Mac-Version (LTSpice IV) in der .op - Analyse die Ströme in den Verbingen darstellen? Das hier beschriebene funktioniert in der Mac-Version nicht: http://www.zen22142.zen.co.uk/ltspice/dccircuits.htm

(nebenbei: die 11 W aus dem Datenblatt im Class-A Betrieb bei einer Röhre mit 19 W Anodenverlustleistung finde ich mehr als sportlich...).

Liebe Grüße

Beate

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Offline smid

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Re: Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #12 am: 25.03.2016 15:08 »
Hi bea,

die Ströme kannst Du nicht in den "Kabeln", sondern nur an den Bauteilen messen. Wenn Du mit der Maus über ein "Kabel" fährst, dann verwandelt sich der Cursor in ein Prüfspitze. Wenn Du über ein Bauteil oder bei Röhren über einen Anschluss gehst wird eine Stromzange daraus.

VG
Andreas

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Offline bea

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Re: Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #13 am: 25.03.2016 18:04 »
Ja, in der .ac-Analyse ist das so. Die .op-Analyse funktioniert jedoch anders.
Liebe Grüße

Beate

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Offline smid

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Re: Epiphone VJ / GA-5 mit mehr Leistung
« Antwort #14 am: 25.03.2016 19:53 »
Hi,

ist bei mir auch in der .op Analyse so, LTspice unter Macos 10.10.5, hab's vorher extra ausprobiert.

VG
Andreas