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Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation

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bea

  • Gast
Hallo Leute,

neues Projekt, neuer Thread:

ein Dynacord G-2000, 150 W sind / 220 W Musik aus 4 EL34. Wie beim Eminent II laufen sie mit respektheischenden 750 V Anodenspannung. Eingangsimpedanz mit 100 kOhm zu niedrig - mit derartiger Praxisferne hat sich Dynacord den Markt kaputtgemacht.



Meine Kiste ist optisch ein klein wenig besser erhalten, benötigt neue Elkos, und die Potis kratzen - im Gegensatz zum BassKing kratzen sie wirklich.

Meine Idee: Umbau zum Bassverstärker. Ich benötige zwei mischbare Kanäle, weil ich mit zwei Bässen auf die Bühne gehen können muss.

Erste Idee: am Eingang des PI sind 7V für Vollaussteuerung nötig; wenn ichs richtig sehe, ist das etwa halb so viel wie für die Vollaussteuererung einer EL84 in Class-A-SE-Betrieb notwendig.
Je eine ECC83 pro Kanal sollte daher ausreichen, dazwischen ein Hiwatt- oder SoundCity-Tonestack oder eine diesen nachempfundene Einknopf-Regelung - mal sehen und vor allem genauer rechnen. Aber eben das, was sich mit den Eingangsmodulen des BassKing nicht realisieren lässt. Die Halbleiter-Vorstufenmodule sollen ausgebaut und sorgsam beiseite gelegt werden.

Potis: das wird viel Arbeit. Die Bauform gibt es wohl nicht mehr. Leider haben sie "unübliche" Achsen. Öffnen und Reinigen ist auch kaum möglich - die Potis scheinen vernietet zu sein. Bleibt wohl nur, die Achsen neuer Potis so zurechtzufeilen, dass die Knöpfe passen :(
 
Mit der Fertigstellung möchte ich mir Zeit lassen, aber einen Teil der Komponenten besorge ich wohl sinnvollerweise gemeinsam mit den Teilen, die für den Bassking notwendig sind.

Und eine Menge Dinge, die zu klären sind:

  • Was ist über Netzteil und AÜ bekannt?
  • Schafft das Netzteil zwei zusätzliche ECC83, besonders von der Heizleistung her?
  • AÜ: der G-2000 ist für eine Ausgangsimpedanz von 4 Ohm vorgesehen. Im Schaltplan sieht es so aus, als ob der AÜ unbelegte Sekundäranzapfungen hätte. Weiss da jemand näheres  - vor allem, sind mit dem AÜ auch 8 Ohm möglich?

Handbuch mit (schlecht lesbarem) Schaltplan habe ich im Netz gefunden. Dynacord werde ich daher wohl besser auch nochmal anschreiben.

So viel wilde Gedanken fürs erste. Jetzt noch nen kleinen Spaziergang in die Tiefgarage und das Ding aus dem Kofferraum gewuchtet...

Beate

PS: sehe gerade, dass der Gigant, der ja die gleiche Endstufe besitzen soll, umschaltbare Ausgangsimpedanzen hat. Also benötige ich auch diesen Schaltplan, um die Unterschiede kennenzulernen.
« Letzte Änderung: 15.09.2011 01:39 von bea »

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custom

  • Gast
Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #1 am: 15.09.2011 05:04 »
Hi,
ich habe lediglich nur den Plan der Endstufe des Giganten in meinem Archiv gefunden. Hoffe, es hilft weiter.

Gruß, Bernd

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Offline loco

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Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #2 am: 15.09.2011 07:29 »
Hallo

Zwecks der Schaltpläne würde ich mich mit Frau Fischer in Verbindung setzen.
Sie ist ausgesprochen hilfsbereit und bei Dynacord/Bosch  für die Schaltpläne zuständig.


Gruß  --.- loco
« Letzte Änderung: 15.09.2011 10:06 von loco »

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Offline Bierschinken

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Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #3 am: 15.09.2011 09:36 »
Hi,

die Potis lassen sich Reinigen.
Ich weiss es nichtmehr genau, entweder haben die an den Lötanschlüssen ne kleine Öffnung wo man Kontaktspray reinsprühen kann oder am anderen Ende. Ich meine das ginge...

Über zwei weitere ECC83 sollte sich der Netztrafo kaputt lachen, würd mich wundern wenn nicht.
Klemm einfach mal 2 Röhren mit der Hizung zusätzlich dran und schau, ob die Heizspannung bei Belastung einbricht. Kanns mir kaum vorstellen.

Grüße,
Swen, der auch noch nen "Gigant" zum Überholen rumstehen hat.

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bea

  • Gast
Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #4 am: 15.09.2011 10:50 »
Danke schon mal für den lesbaren Schaltplan der Gigant-Endstufe.
Anbei das Gegenstück für den G-2000.

Zuerst also mal das vordringliche: Betriebssicherheit der Endstufe und 8-Ohm-Anschluss. Die Vorstufe kann warten, bis das soweit ist.

Die AÜs haben die gleiche Typenbezeichenung. Ich hoffe, sie sind auch tatsächlich baugleich...
... dann müsste ich ja an dem im G-2000 unbelegten Anschluss 13/14 des AÜ eine Buchse für den 8-Ohm-Anschluss hinzufügen können.

Einen Unterschied zum Gigant gibt es: am Lautsprecheranschluss des G-2000 wird das Signal auf ein Lämpchen zurückgeführt, das über einen Vorwiderstand angesteuert wird. Dieses Lämpchen befindet sich auf dem Summenmodul; den entsprechenden Ausschnitt aus dem Schaltplan habe ich unten ebenfalls angehängt. Der Zweck dieser Lampe erschließt sich mir nicht so ganz. Ich würde es ersatzlos streichen wollen.

Markiert habe ich die Trimmer zum Einstellen der Arbeitspunkte der Endstufe. Nach allem, was ich im Netz gefunden habe, sollte ich die vorsichtshalber austauschen, nicht wahr? (Im BassKing waren sie bereits getauscht). Natürlich zusätzlich zu den Elkos.

Habe ich noch was übersehen? Ach ja, die Sicherungshalter...

Der Kunststoff ist über die lange Zeit gealtert. Nach eigenen Erfahrungen im BassKing  machen sie gerne mal schlapp. Das wirft unerwartete Schwierigkeiten mit der Ersatzbeschaffung auf:

Dynacord verwendet in der Baureihe i.w. zwei Typen.

Der eine ist im Durchmesser ca. 1 mm kleiner als das, was Dirk im Shop hat (anderes habe ich auch bei anderen Anbietern mit Endkundenorientierung nicht gefunden). Das ließe sich notfalls durch Aufweiten der Bohrung ausgleichen - aber bei dem doch stabilen Chassis aus Stahlblech kommt da überhaupt keine Freude auf.

Bei dem anderen Typ wird es noch schwieriger. Der hat ein Gewinde mit 18 mm Außendurchmesser und wird mit einer Schraube aus billigem durchsichtigen Plastik gehalten. Die ist beim BassKing gebrochen. Gibt es die Sicherungshalter noch irgendwo? Oder passen da zufällig die M18x1.5-Muttern alter Hochvolt-Elkos?

Beate

PS: ich bin mir noch ein wenig unsicher, ob ich die großen Sieb-Elkos nicht reformieren solle, besonders beim BassKing, wo sie in besserem Zustand und mechanisch z.T. kaum erreichbar sind. Allerdings habe ich das noch nie gemacht.


« Letzte Änderung: 15.09.2011 11:21 von bea »

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Offline silverface

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Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #5 am: 15.09.2011 11:34 »
Hi Beate,

das Lämpchen könnte in Verbindung mit dem LDR einen Kompressor/Limiter bilden, vorausgesetzt der LDR wirkt an einer geeigneten Stelle auf das Signal ein. Den Wert des Trimmers mit 2k5 finde ich etwas hoch bei Anspeisung durch den 4 Ohm Ausgang. Aber die Dynacord-Leute werden das schon richtig dimensioniert haben.

Die Bias-Trimmer würde ich nicht nur tauschen, sondern sicherheitshalber auch so anschließen, dass bei Unterbrechung des Schleifers die Vorspannung auf den (negativen) Maximalwert ansteigt. Also wie bei Fender, Marshall usw.

Gruß, Gernot
« Letzte Änderung: 15.09.2011 13:55 von silverface »

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bea

  • Gast
Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #6 am: 15.09.2011 12:18 »
die Potis lassen sich Reinigen.
Ich weiss es nichtmehr genau, entweder haben die an den Lötanschlüssen ne kleine Öffnung wo man Kontaktspray reinsprühen kann oder am anderen Ende. Ich meine das ginge...

Interessant vor allem für den Bassking. Im G-2000 befinden sie sich im Halbleiter-Teil, vermutlich wie im Bassking fest auf den Platinen und sind damit Ausbaukandidaten.  Diese Komponenten möchte ich zumindest zunächst nicht ausschlachten, sondern wieder einbaufähig erhalten. Daher werde ich wohl um das Anpassen von Poti-Achsen nicht herumkommen.

Beate

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custom

  • Gast
Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #7 am: 15.09.2011 19:49 »
Hi,
falls Dir das Manual 10 Mücken wert ist, in der Bucht verkauft ein Spanier Schaltplan+Bed.Anl.
Suche mal nach Artikelnummer: 300592329213

Gruß, Bernd

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bea

  • Gast
Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #8 am: 15.09.2011 20:25 »
Hallo Bernd. Vielen Dank! Schau mal hier: http://www.peel.dk/Dynacord/index.html

@Swen: Du hast recht. Die Potis sind zu den Anschlüssen hin offen. Nicht gut erreichbar, man muss die Module dazu ausbauen. Aber immerhin.

Bis auf die großen Sieb-Elkos müsste ich jetzt die Bestellung für beide Geräte beisammen haben.

Beate

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dknia

  • Gast
Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #9 am: 15.09.2011 20:25 »
Hallo Bea,

zum Thema Dynacord Restauration kannst du sicher Unterlagen und Ratschläge vom Bernd B. bekommen, wenn er sich hier nicht sowieso einklinkt. http://www.brieskorn.de/Guitar___Amps/Restaurierung/restaurierung.html

bis denn

Herbert

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Offline Bierschinken

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Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #10 am: 15.09.2011 23:26 »
Hi,

noch ein Wort zum Reformieren; Das bringt nur was, wenn die Elkos länger keine Spannung mehr gesehen haben.
Ansonsten passiert genau das gleiche im normalen Betieb. D.h. wenn Elkos normal genutzt werden ist das ideal für sie, da sich die Oxidschicht intakt hält.

Grüße,
Swen

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Offline Vintage_Man

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Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #11 am: 15.09.2011 23:55 »
Klink!

Da meistens nicht bekannt ist, wie lange das Gerät gestanden hat, kann formieren der Elkos nicht schaden. Wenn allerdings die Kapazität der Elkos bereits deutlich unter dem Nennwert liegt -> raus damit.
Da der G2000 aber von Anfang '70 ist, die Elkos also also über 40 Jahre jung -> sowieso raus damit!

/Bernd
« Letzte Änderung: 15.09.2011 23:59 von Vintage_Man »

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bea

  • Gast
Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #12 am: 15.09.2011 23:57 »
Hallo ;)

Und gleich mal danke für die Bauanleitung für die Headshell - hat mir das Maßnehmen erspart. Holz ist schon gekauft.

Beate

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Offline Vintage_Man

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Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #13 am: 16.09.2011 00:03 »
Wenn Du die Anleitung von meiner Seite meinst, dann ist die aber für Eminent I/II, Favorit I/II, Bassking T, Imperator und Konsorten.
Ob der G2000 da reinpasst? Isch weeset nit!

/Bernd

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bea

  • Gast
Re: Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
« Antwort #14 am: 16.09.2011 00:33 »
Nee, natürlich nicht. Der G2000 hat ja auch ne Headshell. Die ist sogar ziemlich gut intakt. Nur, dass sich das Tolex an einigen Stellen löst - Reinigen und mit Kövulplast (Kontaktkleber für Schuhsohlen) wieder ankleben... vielleicht auch noch aus Tolex-Rest Flicken auf die Ecken kleben. Muss sich noch zeigen.

Aber ich hab ja auch noch nen BassKing 1 in der Mache, sogar vordringlich. Dessen Plexiglasfront und Plastikgehäuse ist an einer Ecke stark lädiert, es fehlt ein Fuß, und die entsprechende Schraube ist abgebrochen. Es haben auch beide Sicherungshalter die Grätsche gemacht - für den dicken such ich noch Ersatz.
Für diesen Verstärker ist die Headshell gedacht. Vielleicht mach ich sie ja auch quietschbunt - hab schon mal über Sunburst in gelb und rot nachgedacht.

Beate
« Letzte Änderung: 16.09.2011 00:35 von bea »