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Blues Deluxe (1995) - Reparatur oder PTP-Umbau auf AB763 Clone?

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Offline Kurt

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Hallo Meikel,

ah ja. Aber man verbrät doch mti den zwei Widerstädnen dabei einen Gutteil der Amp-Leistung, er verliert an Lautstärke, oder?

Solche Kondensatoren parallel zu den Dioden in einer Brücke sieht man häufiger, z.B. im Netzteil vom Blues Deluxe/Deville Reissue. Wofür sind diese Kondensatoren gedacht?

Außerdem findet man auch in neueren Amps wieder Lade- und den ersten Siebelko als 2er-Pack in Serie angeordnet, mit parallel dazu liegenden, symmetrierenden Widerständen, also z.B. 2 x 100µ/350V Ladeelko in Serie, parallel dazu je 1 Widerstand 220k/0,5W, so beim Blues Deville Reissue. Der Blues Deluxe Reissue dagegen verwendet einfach einen 47µF/500V Ladeelko, ohne (Bleeder-)Widerstand parallel dazu.
Bei den alten BF-Fenders dachte ich, das läge an den damals noch wenig verfügbaren und teuren hochspannungsfesten Elkos - aber heute? Weiß jemand, warum man Lade- und Siebelkos wie beschrieben im Serienpack aufbaut?

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Kurt

  • Sr. Member
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So, zweiter Teil. Der Frosch ist nämlich vorhin ins Wasser gehüpft, sozusagen.

Nach Lieferung der letzten Nachbestellung bei Dirk und zuletzt zwei Abenden Lötarbeit ist der Amp erstmal fertig zusammengebaut. Beim abschließenden Verdrahten fiel mir auf, dass eine Verbindung in meinem Layoutplan fehlt: Von Spannung "C" zur Anode der Phaseninverterröhre! Vielleicht doch nicht ganz unwichtig.

Schließlich alles nochmal kontrolliert, Chassis ins Gehäuse geschraubt, Chicken Heads auf die Potis montiert. Röhren rein. Speaker und Hallspirale angesteckt.

Netzstecker rein. Alle Potis auf Null.

Mein erster selbstgebauter Amp. Schluck.   :-\

Main Power an (Standby war noch aus).
Alles ruhig. Röhren fangen an zu glühen. Dann stimmt wenigstens schon mal ein Teil der Verdrahtung.
Wechselspannung im Heizkreis und Biaskreis gemessen. Werte passen. Biasspannung, besser: Schirmgitterspannung gemessen, sie ist mit dem Bias-Poti zwischen -43,3 und -54,5 V einstellbar, sollte passen.

Standby an.
Alles ruhig. Kein Brummen. Potis langsam aufgedreht, erst Volume, dann Tone Stack, Master. Alles ruhig.
Dann den Reverb aufgedreht. Kein Pfeifen, Rückkopplung, Brummen oder sowas. Alles ruhig.
Geht der Amp überhaupt?

Also die Gitarre geholt alle Potis auf Null und dann eingestöpselt. Langsam aufgedreht, ah, da kommt was! Klingt sauber, aber leise. Leiser als der Blues Deluxe vorher! Sollte die ganze Mühe umsonst gewesen sein?   ???

Nach wenigen Augenblicken hab ich's raus: das Masterpoti, das ich zuletzt bei Bernd Brieskorn abgekuckt und noch eingebaut habe, ist sehr wirksam. Man muss es schon zu zwei Drittel aufdrehen, damit man die Mordslautstärke eines 40W-Röhrenamps erfährt. Umgekehrt kann man mit dem Master aber sehr schön die Endlautstärke auf Übungsraumniveau runterdrehen. Prima, so hatte ich mir das vorgestellt.  :)

Der Tone-Stack funzt auch, wie üblich ist der Treble-Regler der wirksamste. Der Bright-Switch bzw. der 120 pF-Kondensator hat auch eine ungeheure Wirkung, gut dass ich ihn schaltbar gemacht habe (nur weil ich den quadratischen Mini-Schalter vom BD weiterverwenden wollte, weil er so schön in die Frontplatte passt, habe ich eine kleine Platine eingebaut (siehe Bilder unten). Ist eigentlich ein Sakrileg in einem PTP-Amp, vielleicht fliegt die Platine auch wieder raus und es kommt ein kleiner Kippschalter rein).

Dann den Reverb ausprobiert. Langsam aufgedreht, ah! Feiner Röhrenhall. Will aber sparsam dosiert werden. Im Vollanschlag - klappt auf Anhieb, kein Pfeifen oder Brummen! - klingt er halt wie wenn der Amp in einem überdimensioniertem Ofenrohr stünde.

Der Amp läßt sich gut an, schöner perliger, glasklarer Clean-Sound.  :guitar:  Und keine Störgeräusche!

Meikel Meyer und auch Bernd Brieskorn sei hier nochmal mein Dank und meine Hochachtung ausgesprochen!  :danke:  Für die Schaltpläne, das Layout und überhaupt ihre ganze sehr brauchbare und motivierende Dokumentation ihrer Projekte.  :topjob:  Ich bin kein Elektrotechniker und hab nur eine einfache Werkbank, einen Lötkolben und ein Multimeter. Keinen Signalgenerator und kein Oszi. Doch mit guten - Meikels und Bernds - Vorlagen, Bildern und Plänen kriegt man so ein Projekt auch so hin.  :bier:

ABER: Dann hab ich doch noch ein paar deutliche Mankos festgestellt, an denen noch gefeilt werden muss.
Richtig clean bleibt der Amp nur bis Volume 4 (das war beim BD auch schon so. Zufall?). Jedoch setzt dann - bei kräftigem Akkordspiel mit Einbeziehung der Basssaiten, also wenn der Amp plötzlich Leistung bringen muss umso eher und stärker - Verzerrung ein. Allerdings keine gleichmäßig weich beginnende, schöne Röhrenzerre, sondern übles Gebratzel! Mist!

Ich sehe mit meinen mehr als bescheidenen Kenntnissen zwei mögliche Ursachen (oder gibts noch mehr? Helft mir bitte auf die Sprünge):   :help:
- der Netztrafo passt mit seinem Arbeitspunkt/Leistungsverhalten nicht zur Blackface-Schaltung. Ich brauche doch einen anderen Trafo.
- die Trafo-Anschlüsse, die ich zwecks Rückbaubarkeit auf den Blues Deluxe nicht mit dem Netzteil verlötet sondern nur über behelfsmäßige Steckverbinder angeschlossen habe (um von den Original-Netztrafo-Kabeln die Flachstecker nicht abschneiden zu müssen), übertragen bei den Lastanstiegen nicht genügend Strom.

Ausserdem ist irgendwo im Amp noch eine leicht mikrofonische Stelle. Eine Röhre? hab ich auf die Schnelle nicht festgestellt. Muss ich nochmal genauer schauen.

Fürs erste aber ein voller Erfolg für mich.   8)

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Athlord

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Moin Kurt,
das liest sich ja sehr gut.
Allerdings ist mir beim betrachten der Bilder aufgefallen,
das die Lötstellen an den Turrets teilweise nicht verlaufen sind bzw. kalt aussehen.
Was für einen Lötkolben verwendest Du?
Da solltest Du unbedingt nochmals drüber schauen.
Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline Volka

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Hallo Kurt,

Guter Tip von Jürgen! Auf Bild 3599 sehen die "Lötstellen" eher angeheftet bzw geklebt aus...
Wenn dann die Lautstärke (Combo: Vibrationen vom Lautsprecher) dazu kommt kann es gemeine Töne geben  :devil:

Schau dir mal ein paar Boards hier in der Galerie an, besonders die mit Turrets. Da sieht man sehr gut wie eine Lötstelle sein sollte...

Viel Erfolg und Gruß,

Volka

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Offline Meikel

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Hallo Kurt,


 Wofür sind diese Kondensatoren gedacht?


zuerst einmal Glückwunsch zum Amp!  :topjob:

Die Kondensatoren verhindern salopp geschrieben u.U. aufkommende Schwingungen und somit Störungen, denn die Gleichrichterdioden arbeiten sehr schnell. Lies hier:

http://www.mikrocontroller.net/topic/148826#1391026


 Weiß jemand, warum man Lade- und Siebelkos wie beschrieben im Serienpack aufbaut?


Zunächst einmal kannst Du mit der Reihenschaltung der C's tatsächlich welche nehmen, die eine geringere Spannungsfestigkeit haben. Und anstelle eines 25uF-Elkos mit 450 Volt schaltest Du eben zwer 47uF-Elkos mit geringerer Spannungsfestigkeit in Reihe und hast auch die ungefähren (!) 25 uF. Nun kommen die Widerstände ins Spiel. Sie symmetrieren* - so sie gleichgroß sind - aufgrund ihrer Spannungsabfälle die an den Elkos stehenden Spannungen zum einen. Und zum anderen dienen sie gleichzeitig zum Entladen bei Abschaltung des Netzteiles. Zwar fliesst durch sie ständig ein Querstrom, den das Netzteil mit liefern muss, aber der ist ziemlich gering - da müssen keine Kokelwiderstände rein.

*Theoretisch! Denn die Elkos haben ja auch einen "Blindwiderstand", der sich abhängig von ihrer Aufladung ändert und nur im Idealfall unendlich gross ist.

Zum Brazzeln, was Du beschreibst: Aus der Ferne schwer zu deuten, aber bis Du sicher, dass die Endstufe nicht schwingt? Hast Du die Anschlüsse des Ausgangsübertragers richtig herum angeschlossen, so dass die Gegenkopplung auch wirklich als solche funktioniert und Du nicht gar eine Mitkopplung draus gemacht hast? Bei manchem Amps würde man zwar ein "Falschrum" sofort erkennen, weil der Amp sofort übel pfeift oder heult, aber ich habe es schon selbst leidvoll erlebt, dass ein falsch herum angeschlossener Übertrager erst dann begann, den Amp mit einem auch noch mehr oder weniger unhörbaren (!) Schwingen zu verseuchen, als er weiter aufgedreht wurde. Bei relativ leiser Wiedergabe schien alles ok!

Gruß Michael
« Letzte Änderung: 17.01.2014 14:30 von Meikel »

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Offline Meikel

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- der Netztrafo passt mit seinem Arbeitspunkt/Leistungsverhalten nicht zur Blackface-Schaltung. Ich brauche doch einen anderen Trafo.
- die Trafo-Anschlüsse ... übertragen bei den Lastanstiegen nicht genügend Strom.


Zusatz:

Nö, warum soll der plötzlich nicht mehr passen? Das ging doch vorher auch! Das könntest Du ja im Übrigen leicht messen, nämlich wenn Du zum Beispiel die Anodenbetriebsspannung einer der 6L6 misst oder die am Center-Tap des Übertragers und dem Amp Kante gibst. Dann müsste sie ja weit zusammenbrechen. Der Trafo des BD liefert aufgrund seiner Baugrösse zusammen mit dem Netzteil genügend Kapazität, der Netzteil-Innenwiderstand ist klein genug -> "hartes" Netzteil.

Auch den zweiten Punkt schliesse ich aus der Ferne als Fehlerursache aus.

Bzgl. "Mikrofonie": Siehe das, was ich zu falsch herum angeschlossenem Übertrager schrieb. Tausche doch mal probeweise die Anodenanschlüsse.
« Letzte Änderung: 17.01.2014 14:42 von Meikel »

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Offline Kurt

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Hallo Jürgen, Volka, Michael,

die Hinweise auf die Lötstellen sind berechtigt, so toll sehen sie nicht aus. Ich verwende eine Lötstation Weller WHS40, die ich für meine Lötereien am Turretboard auf 350°C eingestellt habe. Gut Löten kann ich imho wirklich nicht, mir hat's auch nie jemand richtig gezeigt.
Die Lötspitze ist sehr klein, sie ist glaube ich eher für Platinen gedacht. Ich wollte sie für die PTP-Lötungen gegen eine breitere tauschen, aber ich hab die Klemmschraube nicht aufgekriegt und dabei fast ruiniert.
Auf kalte Lötstellen habe ich durchaus geachtet, die eine oder andere ist mir auch untergekommen, aber ich hab sie immer gleich nachgelötet und ich denke sie sind jetzt alle stabil.

Endstufenschwingen? Ich habe gerade die Schaltung und das Layout des Amps überprüft und mit der BD-Schaltung PR246 verglichen. Die Farbkodierung des AÜ ist dieselbe wie bei meinem Klon: blaues AÜ-Kabel an die erste Endstufenröhre (Rö5), die von  der Treibertriode R4a angesteuert wird, die wiederum den 82k Anodenwiderstand hat und an deren Eingang (Pin 2) das Tonsignal direkt vom Koppelkondensator reingeht.  Die andere Hälfte analog: braunes AÜ-Kabel an Endstufenröhre Rö6, gesteuert von Rö4b, die mit 100k Anodenwiderstand, Signal kommt über die zwei 1M-Widerstände in Serie an Pin 7. Diese Schaltung ist beim BD  prinzipiell die gleiche. Der AÜ-Anschluss müsste passen, probeweise umlöten mach ich daher nur als ultima ratio.

Ich versuche mal, eine Aufnahme des "Brazzelns" zu machen und hier als mp3-File reinzustellen. Ich hab zwar die technischen Möglichkeiten zur Aufnahme, aber mit sowas leider überhaupt keine Übung.
Solange versuche ich es mal zu beschreiben.

Lokalisierung:
Das Brazzeln ist kein schlecht reproduzierbares Störgeräusch mit Wackelkontakt-Charakter. Es läßt sich stabil reproduzieren und kommt mit zunehmenden Volume-Einstellungen, mit Humbucker-Gitarre so ab Volume 3-4 und dann v.a. mit Anschlag der tiefen Saiten, mit Single-Coil-Strat erst ab Vol. 6. und v.a. auf der g-Saite, also die mit dem dicksten Kerndraht/stärksten Signal aus dem Pickup.  Drehe ich die Bässe auf Null, nimmt das Brazzeln deutlich ab und umgekehrt. Es ist unabhängig von der Master-Einstellung, es läßt sich also auch bei gaaanz leisem Amp reproduzieren, also a) keine akustische Rückkopplung und b) unabhängig von der geforderten Endstufenleistung (?). Und es ist unabhängig von der Stellung des Reverb-Potis.
Sollte es aus einer Übersteuerung einer Vorstufenröhre kommen, dann müßte es Rö1b (Tone-Stack- + Volume-Recovery), Rö2 (Halltreiber) oder Rö3 (Hall-Recovery) sein.

Klang:
Das Brazzeln klingt/knattert wie eine ganz stark übersteuerter Amp oder ein aufgedrehtes Fulltone OCD, aber so als wäre nur der "Maximal-Übersteuerungs-Anteil" vorhanden, der weichere Übersteuerungsanteil und die Übergangsanteile von Clean-Ende bis Übersättigung fehlen. Es gibt also keinen "Overdrive" sondern nur "Distortion" und davon auch nur den extremen Anteil. Klingt der Ton aus und wird schwächer/leiser, so hört das Brazzeln schlagartig auf.
Es klingt auch so, als würden nur die tieferen Frequenzen übersteuert, höhere Frequenzanteile gar nicht, soweit ich das beurteilen kann.
Eine Jimi-Hendrix-Rückkopplung zwischen Amp und Gitarre ist das überhaupt nicht. Es ist auch gar keine Art von Pfeifen oder Heulen oder Aufschwingen, was ich in Verbindung mit deiner Beschreibung eines falsch angeschlossenen AÜs bringen könnte.

Vielleicht ist das Eingangssignal an Rö1b noch zu hoch? Ich habe die Schaltung eigentlich gegenüber deinem AB763-Klon hier nicht verändert.
Oder am Eingang der Halltreiberröhre? Auch hier die 1:1-Übernahme deiner Schaltung.

Das was ich bei meinem Amp anders gemacht habe als du und Bernd bei euren Klons ist, das Netzteil des Blues Deluxe zu verwenden.
Dazu zwei Überlegungen. Erstens:

Nö, warum soll der plötzlich nicht mehr passen? Das ging doch vorher auch! Das könntest Du ja im Übrigen leicht messen, nämlich wenn Du zum Beispiel die Anodenbetriebsspannung einer der 6L6 misst oder die am Center-Tap des Übertragers und dem Amp Kante gibst. Dann müsste sie ja weit zusammenbrechen. Der Trafo des BD liefert aufgrund seiner Baugrösse zusammen mit dem Netzteil genügend Kapazität, der Netzteil-Innenwiderstand ist klein genug -> "hartes" Netzteil.

Ja, der Trafo und ein fast identisch ausgelegtes Netzteil funktionierten vorher auch. Aber in Verbindung mit der Blues-Deluxe-Verstärkerschaltung, nicht mit einer Blackface-Schaltung.
Die Abweichung von meinem Klon- zum BD-Netzteil ist die, dass mein Klon vor und nach der Drosselspule je einen dicken 47µF/500V-Elko sitzen hat. Im BD sind es vor und nach der Spule jeweils die besagten Zweierpacks: 2 x 100µF/350V in Serie, parallel dazu jeweils symmetrierende 220k/0,5W Widerstände. Das sollte nicht die Ursache sein, oder?

Die Anodenbetriebsspannungen nach dem Anodenwiderstand (direkt am Pin 4 gemessen) liegen bei +412 bzw. +414 V (Alle Regler auf 50%, außer Reverb und Presence auf 0). Am Center-Tap des AÜ (Spannung "A" im Schaltplan) liegen ebenfalls 412 V an. Drehe ich den Amp laut auf (Master + Vol. auf 8 von 12) und schlage an der Gitarre alle Leersaiten kräftig an, so bricht die Spannung A auf bis zu 398 V ein. Oder soll ich das in der Marshall-Einstellung (alles auf 12  :devil:   ;)  ) testen?

Zweitens:
Ich vergleiche Netzteile und Spannungswerte A, B, C und D von BF-Deluxe Reverb, BF-Vibrolux-Reverb, BF-Pro Reverb und meinem Klon. Für das Spannungsniveau, das eher im Bereich eines Pro-Reverb liegt, müsste ich da nicht die dickere Drosselspule 125C1A nehmen? Alle BF-Schaltungen, die die kleine Drosselspule 125C3A beinhalten (DR+VR), haben niedrigere Spannungsniveaus. Der BD und deshalb auch mein Klon, dessen Netzteil eher die (für 6L6-Endstufen) höheren Spannungen liefert, hat  "nur"(??) die kleine Drossel 125C3A. Ist das Netzteil an die BF-Schaltung falsch angepasst?


Geistesblitz: Als nächstes mache ich das, was jeder Röhrenampbesitzer als erstes tun sollte, wenn er komische Geräusche aus seinem Amp hört: Röhren tauschen.  ::)

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline cca88

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Hallo Kurt,

zieh mal das Send-Kabel zum Hall am Verstärker ab und schau ob das Bratzeln dann immer noch da ist.

Ernsthaft - und auch in vollem Bewußtsein, daß Du bereits festgestellt hast, daß die Stellung des Reverb-Reglers keinen Einfluß hat  ;)

Grüße

Jochen

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Offline Kurt

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Hallo zusammen,

Röhrentausch hab ich jetzt hinter mir. Erst V1 bis V3 komplett gegen andere Fabrikate, dann wieder zurück und nur V4 (Treiberstufe, obwohl ich die eingentlich ausschließen konnte) gegen ein anderes Fabrikat. Ergebnis: absolut Null Einfluß, es brazzelt mit anderen Röhren genauso.

Die Endstufenröhren habe ich nicht getauscht, es sind fast fabrikneue TAD 6L6GC-STR, und es brazzelt ja auch bei fast unhörbarer Gesamtlautstärke, wenn nur das Vol. Poti etwas aufgedreht ist.

Den Hall-Eingangsstecker hab ich auch mal abgezogen, kein Einfluß.

Die Kathodenkondensatoren an den Vorstufenröhren sind keine 22µF/25V sondern 22µF/100V, die hier vom Dirk:
https://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p5518_Bi-Polar-Tonfrequenz-Kondensator-22--F---100-V-AXIAL.html
Spielt die Spannungsfestigkeit von 100 V eine Rolle?

Ich versuche mich morgen mal an einer Aufnahme.

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Kurt

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Aloha,

nun hab ich nochmal ein bisschen hier im Forum gestöbert und bin auf diesen Thread gestoßen:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7051.msg61297.html#msg61297

Da berichtet einer von unangenehmen Fuzz in seinem Deluxe Reverb Nachbau, in Verbindung mit seiner Halltreiberöhre, könnte ja dasselbe sein wie bei mir.
Also hab ich auch mal die Halltreiberröhre gezogen, dann wieder eingeschaltet - und dann war gar nix mehr zu hören, nada, kein Ton mehr aus dem Amp!  ???  Also Halltreiber wieder rein, aber seitdem ist Totenstille.  Schei..... !!    :facepalm:

Kann der Amp die Grätsche machen, wenn eine Röhre fehlt und man ihn einschaltet?  :help:

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline cca88

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Aloha,

nun hab ich nochmal ein bisschen hier im Forum gestöbert und bin auf diesen Thread gestoßen:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7051.msg61297.html#msg61297

Da berichtet einer von unangenehmen Fuzz in seinem Deluxe Reverb Nachbau, in Verbindung mit seiner Halltreiberöhre, könnte ja dasselbe sein wie bei mir.
Also hab ich auch mal die Halltreiberröhre gezogen, dann wieder eingeschaltet - und dann war gar nix mehr zu hören, nada, kein Ton mehr aus dem Amp!  ???  Also Halltreiber wieder rein, aber seitdem ist Totenstille.  Schei..... !!    :facepalm:

Kann der Amp die Grätsche machen, wenn eine Röhre fehlt und man ihn einschaltet?  :help:

Gruß
Kurt

Hallo Kurt,
nein kann er nicht...Halltreiber ziehen ist absolut problemlos. Sogar im laufenden Betrieb...


Grüße

Jochen

...Lötstellen?

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Offline fjh

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Hallo Kurt,

ehe Panik aufkommt messe als erstes mal die Sicherungen durch !

Gruß,
Frank

*

Offline Kurt

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Hallo Jochen, hallo Frank,

die Sicherung ist es freilich nicht. Ist ja bloß eine, auf der Primärseite.

Eine gebrochene Lötstelle habe ich gefunden - die Anodenspannungsversorgung der Endstufentreiberröhre war am Netzteil lose, natürlich fatal und logisch, dass der Amp da stumm bleibt. Aber selbst die Behebung dieses Fehlers hat den Amp noch nicht wieder zum Leben erweckt!  ???  Ich werde weiter nach Beweisen für meine (B)löt-heit  ::) suchen.

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Kurt

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Hallo zusammen,

Habe die zweite kalte und gebrochene Lötstelle entdeckt: Anschluß der Drosselspule, da geht dann natürlich auch nix mehr.  :facepalm:   Festgelötet und jetzt läuft er wieder! :bier:

Dann konnte ich endlich den Tipp mit der gezogenen Halltreiberröhre probieren und siehe da: das isses! Das Brazzeln ist weg. Ich werde das, was in diesem thread dazu als Abstellmaßnahme - zum Absenken des Eingangssignals an der Halltreiberröhre - beschrieben ist, auch ausprobieren. Der Hall ist mir sowieso ein wenig zu heftig.

Vielleicht liegt das zu hohe Halleingangssignal daran, dass ich eine ziemlich kräftige V1-Röhre verwende, eine JAN Philips 12AX7WA, aber ich finde die einfach zu gut um sie nicht auf V1 zu setzen. Werde probeweise mal eine 12AT7 in V1 probieren, dann müsste das Signal ja auch schwächer sein.
Oder die Anodenspannungsniveaus aus meinem Netzteil passen nicht, so dass die Halltreiberröhre zu schnell an die Grenze kommt.

Grüsse und  :gutenacht:
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline cca88

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Hallo zusammen,

Habe die zweite kalte und gebrochene Lötstelle entdeckt: Anschluß der Drosselspule, da geht dann natürlich auch nix mehr.  :facepalm:   Festgelötet und jetzt läuft er wieder! :bier:

Dann konnte ich endlich den Tipp mit der gezogenen Halltreiberröhre probieren und siehe da: das isses! Das Brazzeln ist weg. Ich werde das, was in diesem thread dazu als Abstellmaßnahme - zum Absenken des Eingangssignals an der Halltreiberröhre - beschrieben ist, auch ausprobieren. Der Hall ist mir sowieso ein wenig zu heftig.

Vielleicht liegt das zu hohe Halleingangssignal daran, dass ich eine ziemlich kräftige V1-Röhre verwende, eine JAN Philips 12AX7WA, aber ich finde die einfach zu gut um sie nicht auf V1 zu setzen. Werde probeweise mal eine 12AT7 in V1 probieren, dann müsste das Signal ja auch schwächer sein.
Oder die Anodenspannungsniveaus aus meinem Netzteil passen nicht, so dass die Halltreiberröhre zu schnell an die Grenze kommt.

Grüsse und  :gutenacht:
Kurt

Sorry Kurt,
aber ich befürchte, daß das nicht die letzte kalte Lötstelle war...

Für das Beheben des "Bratzelns" - mach Dir kein Gedanken um die "Potenz" der V1. Das Problem kommt zum großen teil aus dem Leaddress an der Halltreiberröhre. Manche hatten auch schon Erfolg mit einen Gridstopper m Halltreiber...

DAs Problem haben auch die Originale mal mehr mal weniger. Manchmal hilft auch eine frische 12AT7 als Halltreiber.  Hat schon viele von uns rumgetrieben...

Grüße

Jochen