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Sicherung fliegt Lotterie

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Offline smid

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Sicherung fliegt Lotterie
« am: 28.09.2017 22:30 »
Hallo zusammen,

ich bin etwas ratlos. Bei einem meiner SF Bandmaster fliegt die Sicherung beim Einschalten, leider nicht reproduzierbar und nur ab und zu. Mit Einschalten meine ich den Hauptschalter, noch bevor der Standby betätigt wird. Ich habe ihn heute auf die Werkbank gestellt, eine neue 3,15A träge rein (2A sollten eigentlich reichen), alle Röhren gezogen: eingeschaltet, geht. Ausgeschaltet, wieder eingeschaltet, Sicherung fliegt. Alle Röhren wieder rein, 2A Sicherung rein, 20 mal ein und aus geschaltet, mal mit Elkos entladen, mal einfach so, immer alles ok. Sogar wenn ich den Standby drin lasse und alle Elkos gleichzeitig saugen.

Die Elkos und auch die restliche Innereien sind neu (wegen Tweed Disease mit neuen Teilen auf neuen Glasfaserboards aufgebaut). Alt sind: Trafos, Schalter, Gleichrichterdioden.
Der Netztrafo brummt auch ohne Last laut vernehmlich vor sich hin, das macht er schon, seit ich den Amp habe. Beim Neuaufbau habe ich entdeckt, dass er vorher wegen einer fehlenden Drahtbrücke nur mit einer Halbwelle am Brückengleichrichter hing. CBS-Qualität...Jetzt hängt er aber richtig dran, die Spannungen stimmen einigermaßen.

Schaltplan des Amps: http://www.thetubestore.com/lib/thetubestore/schematics/Fender/Fender-CBS-70W-Super-Pro-Bandmaster-Reverb-Schematic.pdf

Hat jemand einen Tip für mich?

Danke und schönen Abend,
Andreas


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Offline Bierschinken

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #1 am: 28.09.2017 23:25 »
Wie ist denn die Primärstromaufnahme, mit und ohne Röhren?

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Offline smid

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #2 am: 28.09.2017 23:40 »
Hi,

ich habe leider kein Laborgerät, wo ich das einfach so ablesen könnte, und ich fürchte mein Multimeter verabschiedet sich, bevor die Röhren warm sind.... Eine Möglichkeit wäre allerdings, meinen 8Ohm Hochlastwiderstand, den ich manchmal statt einem Lautsprecher anhänge, dazwischenzuklemmen und den Strom über den Spannungsabfall zu bestimmen. Was meinst Du?

VG
Andreas

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Offline Bierschinken

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #3 am: 29.09.2017 14:09 »
Wenn du keinen Trenntrafo hast, würde ich keine Experimente am Netz machen.

Alternativ; logisch vorgehen, einkreisen, Zeit haben.
Ohne Röhren fliegt auch die Sicherung?
Mit HV abgeklemmt fliegt die Sicherung?
Mit jeglicher Sekundärseite abgeklemmt fliegt die Sicherung?
Mit Trafo primärseitig abgeklemmt fliegt die Sicherung?


So wird der Fehlerkreis immer kleiner. Du musst nur die Geduld mitbringen jedes dieser Stadien über mehrere Stunden/Tage prüfen zu können.

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Offline smid

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #4 am: 29.09.2017 17:48 »
 :facepalm: Ich muss ja gar keinen Masswiderstand einbauen, nach den Reservoir-Elkos habe ich ja einen dicken 10-Ömher (statt Drossel), über den kann ich prima messen. War spät gestern.

Ja, das mit dem systematischen Ansatz versuche ich gerade.
Leider ist das Verhalten nicht reproduzierbar. Das macht mich ja so kirre. Gestern flog eine 3,15A träge, obwohl der Standby aus war, also nur die Reservoir-Elkos dran und sonst nichts. Jetzt habe ich eine 2A träge drin und kann mit allen Röhren drin und Standby "on", also das volle Programm, den Hauptschalter "an" flippen und die Sicherung hält.

Ich messe jetzt mal den Gesamtstrom mit und ohne Röhren, wie Du mir empfohlen hast. Und bin vorsichtig :)

Danke fürs Mitdenken und viele Grüße
Andreas

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Offline nashkato

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #5 am: 29.09.2017 18:46 »
Zitat
(wegen Tweed Disease mit neuen Teilen auf neuen Glasfaserboards aufgebaut)
Entschuldige meine mangelnde Fender Fachkenntnis ... Was ist tweed desease ?

Ich kann mir nicht vorstellen , dass Stromaufnahme prüfen viel bringen wird .
Wird entweder normal sein , sonst würd dir nicht unregelmässig und unreproduzierbar die Sicherung gehn  , oder aber vielleicht leicht erhöht , was dir dann aber nur sagt , dass irgendwas Strom zieht , was nicht soll .

Ich hatte mal einen Fall , hab ich auch lang gesucht , da war eine Kabelisolierung im Biaszweig , an der Unterseite zum turretboard hin , so dass mans von oben nicht sieht , so halb durch , und je nachdem wies Wetter und die Luftfeuchtigkeit war , ging die Hochspannungssicherung .

Bei PowerOn , ohne Standby und ohne Röhren , ist die Sache ja schon eingegrenzt .

entweder in der Gegend Bias oder Heizung , würde probehalber die HV abklemmen .


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Offline smid

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #6 am: 29.09.2017 19:10 »
Hi,

wenn die Sicherung fliegt, dann schon beim Einschalten, noch vor dem Standby. Der Bereich wäre damit ja schon auf x Netzschalter, Spannungsvorwähler, Trafo, Gleichrichter, Reservoir-Caps, Heizung und Bias eingegrenzt.
Ich glaube auch langsam an was "mechanisches". Ich werde mal eine Runde mit dem Chopstick drehen.

Bei Tweed-Disease zieht das Papp-Board mit den Lötösen Feuchtigkeit aus der Luft und wird leitend. Dann gibt es Kriechströme und der Amp zeigt allerlei komische Symptome. Wenn man dann mit dem Multimeter in der Nähe der HT-führenden Lötösen das Board anpiekst, kriegt man einige bis viele Volt angezeigt....

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Offline RoehrenJeans

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #7 am: 29.09.2017 22:03 »
Hi,
wenn das nur im Einschaltmoment passiert und nicht während des Betriebs, dann tippe ich auf einen "hohen Einschaltstrom, - je nach Ausschalt- und Einschaltmoment".
Bei meinem Labortisch-Trenntrafo hatte ich ein ähnliches Problem. Da ich keinen vernünftigen Mittelweg zwischen Sicherung fliegt nicht und Sicherung ist klein genug für den Normalbetrieb, habe ich der Kiste eine Einschaltstrombegrenzung via NTC spendiert, nun is gut.
D.h. vielleicht ist ja gar nichts morsch und deine Sicherung ist einfach ne Spur zu flink oder zu klein ?
Evtl. könnte man eine größere Primärsicherung verbauen und zusätzliche Sekundärsicherungen für die Betriebssicherheit ergänzen.
 
Gruß
Stoffel



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Offline Bierschinken

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #8 am: 30.09.2017 00:00 »
Er hat doch schon ne größere Sicherung ausprobiert, die löst ja auch aus. Daher halte ich Einschaltstrom nicht für den Auslöser. Das müsste ja dann einigermaßen reproduzierbar sein. Von wegen alle 40 Einschaltzyklen fliegt das Ding. Aber es scheint ja mal zu laufen und mal sporadisch über den Jordan zu gehen.

Die Frage nach der Primärstromaufnahme stellte ich, um ein schleichendes Problem eingrenzen bzw. ausschließen zu können.
Manchmal sieht man anhand des Primärstromes schon, ob bzw. dass da was im Argen liegt, auch wenn der Amp sich sonst dc-mäßig "normal" misst.

Ich glaube fast, dass es hier um einen sporadischen Isolationsdurchschlag handelt. Die Frage ist, wie und wo kommt der zu Stande.
Mein Favorit ist der Netzschalter … aber das ist nur ein Bauchgefühl

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Offline RoehrenJeans

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #9 am: 30.09.2017 06:27 »
Moin,
jep, den Primärstrom würde ich auch messen, - das wollte ich auch nicht in Frage stellen.

Zitat
Er hat doch schon ne größere Sicherung ausprobiert,..
ja, das habe ich gesehen, - aber bisher hat er doch nur eine 3,1A getestet oder ?
Laut Schaltlan bekommt die USA Version eine träge 2,5A Sicherung und die Export Version eine träge 3A...
Mir ist schon klar, dass im Betrieb bei 230V später der halbe Strom fließen sollte und somit rechnerisch ja sogar eine 1A Sicherung reichen müsste. Im Einschaltmoment kann das dummerweise aber doch genau anders rum sein, wenn man an der "falschen Stelle der Halbwelle" einschaltet und  kurzfristig nur die reine ohmsche Trafolast anliegt, oder ?
D.h. ich hätte testweise einfach mal eine 4A Sicherung getestet nur um auszuschließen, dass er mit de 3,1ern an der Grenze hängt.
Viel passieren sollte da nicht. Wenn der Trafo das Problem darstellt ist er eh hinüber, - und wenn doch ein Fehler im Netzschalter sein sollte, dann ist das dem Trafo auch egal.
Gruß
Stoffel

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Offline smid

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #10 am: 30.09.2017 10:04 »
Hallo zusammen,

Danke für die vielen Denkansätze. Ich habe jetzt mal über den ersten R (der kein 10-Öhmer ist sondern 2,7k hat....) nach den Reservoir Caps den Spannnungsabfall gemessen und den Strom im Leerlauf ermittelt:
ohne Röhren 15mA
mit Röhren 31mA
Das klingt für mich erstmal nachvollziehbar und ok.

Das ist aber ja nur DC-seitig. Gibt es eine Möglichkeit, mit dem normalen Multimeter den primärseitigen Strom zu messen?

Ich habe mit der 2A träge jetzt zigmal Ein- und Aus-geschaltet, überall mal rumgechopstickt, diese Sicherung hält.

Am plausibelsten scheint mir die Theorie dass es irgendwo einen Durchschlag gibt, eventuell im Schalter.
Leider haben meine aktuellen Sicherungen Sand im Kolben, ich hatte mal welche nur aus Glas. Wenn eine von denen flog hat es richtig aus dem Sicherungshalter rausgeblitzt. Das lässt ja auf einen sehr hohen Strom schließen, was einen Durchschlag als plausibel erscheinen lässt.

Danke und viele Grüße
Andreas

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Offline RoehrenJeans

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #11 am: 30.09.2017 12:10 »
Hallo Andreas,
Zitat
Ich habe mit der 2A träge jetzt zigmal Ein- und Aus-geschaltet, überall mal rumgechopstickt, diese Sicherung hält.
Dann stimme ich Bierschinken völlig zu - dann ist es ziemlich sicher kein 0815 Trafo-Einschaltstromspitzen-Thema...

Zitat
Gibt es eine Möglichkeit, mit dem normalen Multimeter den primärseitigen Strom zu messen?
Ich weiß jetzt nicht was du für ein Multimeter hast, - aber ja, auch ohne Strommesszange sollte eine Strommessung eigentlich schon drin sein. Aber da musst du dann natürlich den Primärkreis aufmachen und das Ding irgendwo mir Krokoklemmen oder so in Reihe dazwischenhängen (und gut aufpassen, - NETZSPANNUNG! ). Wenn du Pech hast und der Fehler in dem Moment wieder auftaucht, lupft es dir dann aber auch ziemlich sicher die Sicherung im Messgerät  ;)

Gruß
Stoffel

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Offline nashkato

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #12 am: 30.09.2017 12:11 »
Zitat
Gibt es eine Möglichkeit, mit dem normalen Multimeter den primärseitigen Strom zu messen
Klar ist das möglich , nur möcht ich dir nicht unbedingt dazu raten , wenn du 1. keinen Trenntrafo hast und 2. wenn du danach fragen musst und grundsätzliche Messvorgänge wie Spannung und Strom unklar sind .

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Offline cca88

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #13 am: 30.09.2017 12:12 »
Hallo zusammen,

Danke für die vielen Denkansätze. Ich habe jetzt mal über den ersten R (der kein 10-Öhmer ist sondern 2,7k hat....) nach den Reservoir Caps den Spannnungsabfall gemessen und den Strom im Leerlauf ermittelt:
ohne Röhren 15mA
mit Röhren 31mA
Das klingt für mich erstmal nachvollziehbar und ok.

Das ist aber ja nur DC-seitig. Gibt es eine Möglichkeit, mit dem normalen Multimeter den primärseitigen Strom zu messen?

Ich habe mit der 2A träge jetzt zigmal Ein- und Aus-geschaltet, überall mal rumgechopstickt, diese Sicherung hält.

Am plausibelsten scheint mir die Theorie dass es irgendwo einen Durchschlag gibt, eventuell im Schalter.
Leider haben meine aktuellen Sicherungen Sand im Kolben, ich hatte mal welche nur aus Glas. Wenn eine von denen flog hat es richtig aus dem Sicherungshalter rausgeblitzt. Das lässt ja auf einen sehr hohen Strom schließen, was einen Durchschlag als plausibel erscheinen lässt.

Danke und viele Grüße
Andreas

Hallo Andreas,
blöde Frage - ist der Death Cap draussen?
Nachdem DU schreibst, daß es ein SF ist...

Grüße

Jochen

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Offline cca88

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Re: Sicherung fliegt Lotterie
« Antwort #14 am: 30.09.2017 12:16 »
Hallo zusammen,

Danke für die vielen Denkansätze. Ich habe jetzt mal über den ersten R (der kein 10-Öhmer ist sondern 2,7k hat....) nach den Reservoir Caps den Spannnungsabfall gemessen und den Strom im Leerlauf ermittelt:
ohne Röhren 15mA
mit Röhren 31mA
Das klingt für mich erstmal nachvollziehbar und ok.

Das ist aber ja nur DC-seitig. Gibt es eine Möglichkeit, mit dem normalen Multimeter den primärseitigen Strom zu messen?

Ich habe mit der 2A träge jetzt zigmal Ein- und Aus-geschaltet, überall mal rumgechopstickt, diese Sicherung hält.

Am plausibelsten scheint mir die Theorie dass es irgendwo einen Durchschlag gibt, eventuell im Schalter.
Leider haben meine aktuellen Sicherungen Sand im Kolben, ich hatte mal welche nur aus Glas. Wenn eine von denen flog hat es richtig aus dem Sicherungshalter rausgeblitzt. Das lässt ja auf einen sehr hohen Strom schließen, was einen Durchschlag als plausibel erscheinen lässt.

Danke und viele Grüße
Andreas

Andreas,

es gibt Multimeter-Vorsätze mit Schukostecker und Dose, mit denen Du gefahrlos messen kannst.

Die (kleine) Investition hat sich bei mir schon mehr als rentiert.

Dann gibt es noch die kleinen Messkistchen für Stromverbrauch, Verlustwinkel, Blindleistung und Wirkleistung. ~25EUR


Habe beides - seit Jahren - möchte ich nie wieder missen.


Grüße

Jochen