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Champlifier - mein zweiter Eigenbau

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Offline Vintage_Man

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #15 am: 12.10.2007 22:03 »
Hallo Leute,

Den Netztrafo gibt es günstig und mit reichlich Leistung beim Jan. Meinen AÜ habe ich von Dirk (halt den für den Champ).
Bei Jan gibt es übrigens auch NOS 5Y3GT zum Preis von 17 EUR das Stück (TAD 25 EUR!). Ich habe mir gleich zwei Stück kommen lassen und werde sie am Sonntag einsetzen und messen. Bericht folgt dann auf dem Fuße.

Gruss,
Bernd

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Offline iorr

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #16 am: 13.10.2007 16:01 »
Hallo Bernd,
Welchen Wüsten hast du denn genommen? Den TRA400 ?
Und welchen AÜ? Bestellnummer wäre nicht schlecht.

Karsten

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Offline Bierschinken

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #17 am: 14.10.2007 00:18 »
Mahlzeit!

Ich habe mal etwas geforscht.

Ich habe nun direkt hinterm Gleichrichter einen 560Ohm/11Watter und an der Kathode der 6V6 einen 1k Widerling.
Damit stellt sich eine Ua von etwa 350V ein und ein Ik von etwa 25mA. Das macht eine Verlustleistung von etwa 8W, das finde ich recht optimal.
Den zweiten Widerstand für die Parallelschaltung habe ich mit 820 Ohm gewählt, sodass ich einen Rk von 450 Ohm erhalte. Das bringt mit einer 6L6 eine Leistung von etwa 14,5W.

Desweiteren plagte mich im Triodenbetrieb ein nerviger Brumm.
Ich vermutete dass es Restwelligkeit des eher schlecht gesiebten Anodenabgriffs sei und lag damit wohl nicht ganz daneben, da ich mithilfe eines zusätzlichen C´s nun absolut Brummfrei bin  :laugh:

Durch das zusätzliche Siebglied aus dem 560 Öhmer und dem 22uF Ladeelko, hat sich im allgemeinen das Nebengeräuschverhalten verbessert. Ich habe im normalen Betrieb selbst bei maximalem Volume keine Nebengeräusche, super!
Es scheint mir auch als seien die Bässe etwas kräftiger geworden nach der Modifikation.

Im Moment beschäftigt mich noch der Tweedify-schalter, hier bekomme ich bei höherem Volume Nebengeräusche. Liegt das schlicht und ergreifend daran dass ich die Gegenkopplung aufhebe oder lohnt es sich dort weiter zu forschen?

Während meiner Arbeit ist mir aufgefallen wie hübsch eine 6L6 "glühen" kann;


So, nach der Fehlerbeseitigung geht´s nun wohl auf ins 2te Kapitel: "Klangliches und Tweaks" ;D

@Basstler: Das Tremolo scheint mir nicht übel, bedarf aber noch etwas Feinarbeit, dazu komme ich hoffentlich in den nächsten Tagen. Der Amp läuft ja grade erst richtig stabil, daher werde ich jetzt mal die Horchlappen spitzen und dann berichten was es noch zu verbessern gibt. :)

Fragen sind immer willkommen, Tips natürlich auch  ;)

Grüße,
Swen

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Offline El Martin

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #18 am: 14.10.2007 08:46 »
Moin Bierschinken!

Wenn Du die Gegenkopplung aufhebst, erhöhen sich immer die Nebengeräusche. Schließlich erhöhst Du die Verstärkung (->auch der Nebengeräusche).
Dass die Nebengeäusche bei mehr Volume steigen, ist auch normal.
Bisschen Brummen ist bei SE mit geringer Filterung schon drin. Hängt jetzt u.a. vom Speaker ab, ob das schon STÖRT. Im Studio oder Wohnzimmer schon eher, auf Bünhne weniger.
Du könntest halt nur versuchen, noch mal Leitungsführung/Abschirmung/Filterung zu optimieren.
Falls Du an der GK mit zus. Bauteilen fummelst, ändert das natürlich sofort auch den Klang. Ein schmalbandiger 50 Hz Bandpass wäre auch mal interessant.
KABELVERLEGUNG GK OPTIMIEREN bringt auch manchmal was.

Ciao
Martin
PS: Mein kleiner GA-5 Amp hat das auch schaltbar. Und trotzdem -gegen alle Theorie- am zweiten Rk einen 0,68yF C. Der schließt ja die GK nach Masse kurz. Funktioniert trotzdem.
Was da wohl die Simulation sagt...?
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline Ramarro

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #19 am: 14.10.2007 11:08 »
Hi,

was das Brummen bei SE betrifft, es gab ja früher auch Champs mit Siebdrossel. Die hat man wohl aber aus Kostengründen wieder wegrationalisiert.
Übrigens gab es in der CBS-Zeit auch mal eine Ausführung mit mehr als 400V Betriebsspannung ...

Grüße,
Rolf
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Offline Bierschinken

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #20 am: 14.10.2007 14:43 »
Morgen,

das was du schilderst ist mir bewusst. Ich habe keine Nebengeräusche solange ich nicht den Tweedify benutze, dann bekomme ich jedoch Rauschen. Es ist nicht heftig aber vorhanden. Bei niedrigen Volumes ist davon auch nichts zu hören, sodass es mich nicht weiter stört.

Zitat
PS: [...] gegen alle Theorie- am zweiten Rk einen 0,68yF C. Der schließt ja die GK nach Masse kurz. Funktioniert trotzdem.
Sowas ähnliches habe ich auch. Mit dem Tweedify hatte ich eigentlich gedacht auch das Vibrato auzuschalten, da das Signal direkt auf Masse gelegt wird.
Pustekuchen, das Vibrato funktioniert trotzdem.

Rolf, das Brummen habe ich mit dem zusätzlichen C vollkommen eliminiert.
Eine Drossel werde ich mal testweise dranklemmen, aber mehr aus dem Grund dass ich wissen möchte ob es anders klingt.

Grüße,
Swen

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Offline Ramarro

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #21 am: 14.10.2007 17:01 »
Würde mich auch interessieren, ob es mit Drossel anders klingt. Vermutlich klingt es aber auch mit dem zusätzlichen 560R Widerstand anders (nicht notwendigerweise schlechter) als ein Original Champ, zumindest was das dynamische Verhalten angeht, denn immerhin hast Du dadurch den Innenwiderstand des Netzteils doch beträchtlich erhöht ... Ich würde daher wenigstens alternativ mal die Version mit den Z-Dioden ausprobieren oder mit der richtigen Gleichrichterröhre. Aber wie ich schon sagte, eigentlich sollten auch höhere Anodenspannungen gehen, fragt sich halt nur, wie lange.
Das das Vibrato im Tweedify-mode trotzdem noch funktioniert, ist klar, denn für die paar Hertz der Vibrato-Wackelspannung ist das Xc des Elkos C9 keinesfalls schon ein Kurzschluss.

Grüße,
Rolf
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Offline Bierschinken

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #22 am: 14.10.2007 17:09 »
Hallo Rolf,

ich denke nicht dass die Erhöhung des Innenwiderstand des Netzteils viel am Sound in Class-A macht. Die Stromaufnahme ist nahezu konstant und daher entsteht praktisch kein "Sag". Eine NOS 5Y3 werde ich noch zusätzlich ausprobieren, da meine Spannungen im oberen Toleranzbereich liegen.

Die Sache mit den Z-Dioden interessiert mich trotzdem, allerdings habe ich überhaupt keine Ahnung wie solch eine Z-Diode funktioniert. Das muss ich mir erstmal erarbeiten, dann schaue ich weiter  :)

Ich glaube mit dem Vibrato vertust du dich. Das wird nicht direkt an die Kathode gelegt, sondern wird erst jenseits des Kathodenkondensators und -widerstands eingespeist. Schau besser mal selbst in den Schaltplan, da wunderts mich schon dass das Tremolo im Tweedify noch "geht".

Grüße,
Swen

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Offline Kramusha

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #23 am: 14.10.2007 17:25 »
Bei 10µF und 1k5 hast du eine fg von 10,6 Hz, dein Tremolo arbeitet mit noch weniger Herz. Also von daher kein Problem. Du müsstet schon über 50µF an der Kathode haben, dass du da was beim Tremolo merkst. Versuch mal testweise 100µ dranzuhängen.

lg Stefan :)

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Offline Ramarro

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #24 am: 14.10.2007 17:35 »
Kann natürlich immer mal sein, dass ich mich vertue, aber folgen kann ich Dir im Moment jedenfalls  nicht so recht, was verstehst Du denn unter "jenseits"?. Die Tremolospannung liegt doch am Intensity-Steller und somit auch mehr oder weniger direkt an der Kathode ... Was Du kurzschließt, sind ja nur die 47 Ohm, bleiben immer noch 1K5 mit dem Xc parallel dazu. Sollte ich denn da sooo schief liegen?  ;)

Grüße,
Rolf
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Offline Bierschinken

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #25 am: 14.10.2007 18:54 »
Ohje Ohje, da hab ich mich kräftig in die Nesseln gesetzt  :-[

Ich hatte im Kopf dass das Tremolosignal zwischen 1,5k und 47 Ohm eingespeist wird. Schande über mein Haupt  :angel:
Also, ihr habt absolut recht!

Habe grade mal ein wenig mit dem Tremolo rumgespielt. In der Fenderkonfiguration ist es etwas flott. Einen 10nF gegen nen 22nF tauschen hilft schon weiter, ist meiner Meinung aber noch nicht optimal.

Viel problematischer finde ich den Intensity-Regler.
Zunächst hat man garkeine Modulation und dann plötzllich eine recht starke. Es fehlt irgendwie das "Dazwischen".
Da fehlt mir etwas der Optimierungsansatz. Sollte man den 68k vor dem Intensity-Poti erhöhen oder hat jemand elegantere Möglichkeiten?

Grüße,
Swen

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Offline Vintage_Man

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #26 am: 14.10.2007 19:03 »
Zitat
iorr schrieb: Welchen Wüsten hast du denn genommen? Den TRA400 ?
Und welchen AÜ? Bestellnummer wäre nicht schlecht.

Genau. den TRA400 für 46,40 EUR vom Jan. Der bietet massig Reserven für alle eventuellen Mod.
Der AÜ ist Dirk's "Fender Übertrager 8 Watt 125A35A" für 29 EUR.

Vorhin habe ich schonmal kurz die NOS 5Y3GT von Jan eingesetzt und gegen die Sovtek gemessen.
Ein völlig anderes Bild! Spannungen deutlich nach unten, so das ich direkt meinen Zusatz-Widerling von 470R 10Watt
herausnehmen konnte. Ug1 liegt jetzt auf 21 Volt.
Ich werde nachher alles nochmal genau nachmessen und den Sound testen und vergleichen.

Bis nachher!
/Bernd

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Offline Bierschinken

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #27 am: 14.10.2007 19:52 »
Hi Bernd,

jetzt wirds interessant!

Ich bin gespannt auf deine Ergebnisse :headphone:

Grüße,
Swen

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Offline Vintage_Man

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #28 am: 15.10.2007 00:55 »
Sodele!
Ich speise die NOS 5Y3GT mit 320 VAC und erhalte nach der Röhre eine Spannung von 393 VDC. An der Anode hat sich eine Spannung (gemessen gegen Masse) von 360 VDC eingestellt. Ug1 beträgt jetzt -25VDC.
Der Sound ist jetzt brilliant und perlig und damit tatsächlich spürbar klarer als noch mit dem Zusatzwiderstand.
Der Einsatz der NOS Gleichrichterröhre hat sich auf jeden Fall schonmal gelohnt. Mit diesen Werten entspricht der Champ jetzt den Werten, wie ich sie auch in diversen Fender-Plänen gefunden habe (diese dürfen ja um 20% schwanken).
Ich habe auch den 1,5 kOhm Widerstand jetzt wieder auf die originalen 1 kOhm zurückgesetzt. Morgen, nach Feierabend, werde ich noch mehr testen und auch mal bei höhere Last das Verhalten prüfen. Dann kommen die Änderungen auch auf meine Champ-Site im Web.
Damit liegt der Amp zwar etwas über den Spezifikationen der Röhre, was aber bei Fender bekanntermassen nichts aussergewöhnliches ist.

Gut's Nächtle!
/Bernd

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Offline Vintage_Man

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Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
« Antwort #29 am: 15.10.2007 22:27 »
Fertig!
Habe heute abend alles nochmal nachgemessen und die letzten (hoffentlich) Fehler korrigiert. Die aktuellen Messwerte habe ich in meinen Schaltplan eingetragen:

http://www.brieskorn.de/champ/html/schaltung.html

Bei den Tipps & Tricks habe ich jetzt auch meine wichtigsten Bezugsquellen für's Material aufgelistet.

Ich kann jetzt wirklich nirgendwo mehr am Amp herummeckern.  :guitar: Selbst mit Einstellung "Rotzsound", also ohne Feedback verhält sich der Amp überraschend ruhig. Ich sollte vielleicht oben im Gehäuse noch ein Abschirmgitter eintackern (habe ich letztens bei einem Music Man Combo so erspäht), um auch Störfelder von oben auszusperren.
Nachdem ich festgestellt hatte, dass ich seit der letzten Überarbeitung vergessen hatte die Feedbackleitung wieder anzulöten, überrascht der Vibro Champ jetzt mit glockenklarem Clean-Sound.

Das war mit Sicherheit nicht mein letzter Champ!

Gruss an alle Champ Fans,
/Bernd