Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Nigel am 7.08.2012 14:57

Titel: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 7.08.2012 14:57
Huhu liebe Gemeinde!

Ich wollte euch gerne an meinen Mods teilhaben lassen, wer nimmt muss auch geben.
Jeder Schritt wurde einzeln durchgeführt und danach ausgiebig getestet.

Meine Mods verfolgen das Ziel den Amp nicht nur für meine LesPaul zu nutzen, sondern auch für mein Rhodes.
Meiner bescheidenen Meinung nach isses der einzige Amp für das Rhodes der in den mittleren Lagen nicht matscht.

1. Alle 100k Anodenwiderstände gegen 1W-Metallschicht-Typen getauscht=wesentlich "festerer" und rauschfreierer Klang

2. 22k anstatt 68k Serienwiederstand zum Gitter Rö2=schöner, schmatzender, leicht kompromimierter Klang, ideal für die schwachen, hell klingenden Humbucker meiner Gitarre.

3. C/R-Kombination zwischen Reverb-recovery und PI auf 20pF/2,2MOhm reduziert=lauter und offener/heller (nicht greller)

3. Koppel-C im Vibratokanal von 0,022µF auf 0,047µF erhöht=bessere Bassresponse

4. Netzteil Cs con 22µF auf 100µF erhöht=etwas sanftere Ansprache(gut/schlecht?), mehr Headroom.

5. Alle Gleichrichterdioden in FREDs getauscht= irgendwie entspannter in der Gasannahme.

6. Schrimgitterwiderstände der Endstufenröhren gegen 470Ohm 5W Drahtwiderstände getauscht, die Kohlepresswiderstände waren eindeutig hinüber. =leicht höreres Grundrauschen, geht erstmal, wird in der nächsten Runde gefixt.




Da hab ich auch gleich mal ne Frage:
Die Netzteilelkos sind etwas groß. Die Haube passt nicht mehr so recht. Hatte jemand von euch schonmal ein
ähnliches Problem? Was habt ihr als Ersatz genommen?


Vielen Dank!

Lieben Gruß,

Nigel

 
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 16.10.2012 13:32
Habe mir nun diese Haube gakauft:

http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p219_Chassis-AL-1444-10.html

Passt recht genau, größer darf sie nicht sein.
Mit Winkeln versehen, mit Filz und Gummi gedämpft. Ich glaub das ist die beste Kondensatorabdeckhaube der Welt.

Danke Dirk! :guitar:

Gruß,

Nigel

Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Vintage_Man am 17.10.2012 10:53
Hmmm. Klingt sehr interessant. Ich sollte das an meinem '65er RI vielleicht auch mal testen.
Nur Nummer 5 (die FREDs) kann ich nicht so recht glauben. Ich denke nicht, das die schnellen Dioden tatsächlich eine spürbare Wirkung erzielen.

Gruss,
Bernd
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: jacob am 17.10.2012 11:14
Moin Bernd,

na ja, schnelle Dioden schaden ja nicht gerade  :topjob:

Mich "verblüfft" z.B. Punkt 6 wesentlich mehr...  ??? ;)

Gruß

Jacob
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 17.10.2012 11:55
Hallo Jacob,

die alten Schirmgitter-Rs könnten ihren Wert nach oben verändert und die Leistung des Amps gerade in den oberen Frequenzbereichen verändert haben. Aber im Rauschen sollte sich das jedenfalls nicht deutlich bemerkbar machen.

Ich hätte ja 1k/5W genommen, aber 470R ist natürlich der Wert gem. Originalspezifikation.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: jacob am 17.10.2012 12:48
Hi Stephan,

Nigels "Punkt 6" hatte mich vor allem deshalb gewundert, weil ja gerade bei Drahtwiderständen kein Stromrauschen vorhanden ist  ;)

Gruß

Jacob
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 17.10.2012 14:51
Moin!

Mich hat Punkt 6 auch gewundert. Aber meinem bescheidenen, angelesenen Wissen nach, rauschen Drahtwiderstände bauartbedingt
mehr als Metallschichtwiderstände. Ferner vergaß ich einen Mod im Netzteil. An der Stelle wo die Anodenspannung für die Phasenumkehrstufe und die Vorstufen abgegriffen werden habe ich ebenfalls Drahtwiderstände eingebaut. Kann es sein, dass das erhöhte Rauschen an dieser Stelle entsteht?

FREDS:
Da ist mein Eindruck total subjektiv. Finde FREDS sehr reizvoll, weil sie schnell und soft Schalten. Das ist es doch was wir alle wollen, dachte ich  ;). Ein wirklich sauberer Anodenstrom ist vielleicht auch nicht unbedingt  gewollt. Vielleicht machen die kleinen Peaks, die durch die Gleichrichtung in konventoinellen Gleichrichtern entstehen, die durch den OT wandern und dort moduliert werden auch ein Teil des Sounds aus. Sicher ist nur, dass hier etwas passiert.

Gruß,

Nigel

Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: jacob am 17.10.2012 15:22
Hi,

da hast Du wohl ganz offensichtlich (evtl. in einem US- Amp- Forum?) was verkehrtes gelesen  oder es vielleicht, im Laufe der Zeit, einfach verwechselt  ???

Gruß

Jacob
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: sjhusting am 17.10.2012 15:25
Da ist mein Eindruck total subjektiv. Finde FREDS sehr reizvoll, weil sie schnell und soft Schalten. Das ist es doch was wir alle wollen, dachte ich  ;). Ein wirklich sauberer Anodenstrom ist vielleicht auch nicht unbedingt  gewollt. Vielleicht machen die kleinen Peaks, die durch die Gleichrichtung in konventoinellen Gleichrichtern entstehen, die durch den OT wandern und dort moduliert werden auch ein Teil des Sounds aus. Sicher ist nur, dass hier etwas passiert.

Ich habe vor kurzem ein Bericht ueber die 5F6a gelesen. Unter anderem hat er gefunden (subjective mit Ohren und objectiv mit ein Osci) das ein saubere PS toetet den amp. Ich schau mal ob ich es finden kann.

Sonst wurde ich vorschlagen, falls nicht schon gemacht, die Reverb-Poti mit ein Log-Typ auszutauschen, fuer bessere Kontroll in untere Bereich, wo die meisten von uns die nicht Dick Dale heissen leben.



steven
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: jacob am 17.10.2012 15:30
Hi Steven,

vielleicht ging's da ja um ein "optimiertes" und / oder stabilisiertes Netzteil?

Gruß

Jacob
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 17.10.2012 15:39


da hast Du wohl ganz offensichtlich (evtl. in einem US- Amp- Forum?) was verkehrtes gelesen  oder es vielleicht, im Laufe der Zeit, einfach verwechselt  ???


Nene, Info kommt von nem Kollege, der einen Bachelor ??? in Elektrotechnik hat.....halt kein Meister...mmmhh, gibts n Satz heisse Ohren. Ich konsultiere nochmal seine Springer-Bibliothek.

Für alle Quellen bin ich Dankbar! Immer her damit.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: jacob am 17.10.2012 15:44
Nachlesen kann man das z.B. hier:

http://www.hameg.com/downloads/fachartikel/HAMEG_Rauschen.pdf

und auch hier:

http://www.elektronikinfo.de/strom/widerstandsrauschen.htm

EDIT:

und natürlich auch hier:

http://aikenamps.com/ResistorNoise.htm

Gruß

Jacob
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: sjhusting am 17.10.2012 15:58
Found it. It's about ripple, though.

http://www.ampbooks.com/home/classic-circuits/class-AB-ripple/
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: jacob am 17.10.2012 16:13
Super, vielen Dank für Deine Mühe!

Besonders interessant und sehr aufschlussreich bzgl. "Verschlimmbesserung beim Netzteil" finde ich:

"For Project WILDCAT a vacuum-tube voltage regulator with a controllable internal resistance was designed to substantially reduce AC ripple but retain the same power supply sag characteristics, particularly the dynamic nature of the all-important screen supply voltage. "


"The Big Surprise

The Project WILDCAT team summarizes the results this way:

"In spite of the practically identical voltage curves (with the exception of the 100Hz ripple), in terms of sound the amplifier is no longer recognizable. Its tonal characteristics are completely different."

Touch sensitivity - zero. Crisp dynamic overtones - zero. As Schmidt and Westphal put it, the WILDCAT became more like a kitty cat. The new power supply had filtered out more than just noise. It had suppressed the heart and soul of the amplifier!

Since the low-noise power supply had an adjustable source resistance, enabling the amount and rate of sag to be controlled, the team experimented with it a bit. They observed that when sag was eliminated, the amp sounded "limp" and "cheap," like a String 300 transistor amp from an electronics discount store. Nevertheless, even with the proper amount of sag, something was definitely missing from the Bassman's legendary sound.

Conclusions

The WILDCAT team concludes that AC ripple present in the power stage represents much more than just noise. Its modulation of the output appears to have a significant effect on the Bassman's sonic character.

As important as this result is in itself, the team goes on to conclude that if ripple is tonally significant, then a difference in AC line frequency (60Hz in the US and 50Hz in Europe, for example) also has an important impact. Converting between 120 and 230 volts is not difficult. Converting between 50 and 60 Hertz to achieve a particular tone dynamic is a whole different story!"

Gruß

Jacob
 
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: sjhusting am 17.10.2012 16:33
As important as this result is in itself, the team goes on to conclude that if ripple is tonally significant, then a difference in AC line frequency (60Hz in the US and 50Hz in Europe, for example) also has an important impact. Converting between 120 and 230 volts is not difficult. Converting between 50 and 60 Hertz to achieve a particular tone dynamic is a whole different story!"
Neil Young would agree, which is why he brings his own 60-hz generators to Europe.

s.
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 18.10.2012 16:53
Meine Überlegung zur Elkovergrößerung war dass ich fürs Rhodes einen  stabilen Strom brauche. Aufgrund der hohen spektralen Dichte schneller Akkordfolgen muss mehr Strom zur Verfügung stehen. Dann hab ich noch ne linke hand, die die Bässe macht, ein Haltepedal, alles Dinge die eine E-Gitarre nicht hat, die geht nur von 41-5000 Hz, ohne Verzerrer, hohe Obertöne außer acht gelassen. Dennoch brauche ich die Unzulänglichkeiten eines Röhrengitarrenverstärkers eben wegen all dieser klanglichen Features.

Würdet ihr mir raten einen Sag-Widerstand an den Gleichrichter zu löten, um dessen Innenwiederstand zu erhöhen oder ist das Quatsch, da die großen Elkos eh nicht leer werden?

Wie wärs mit einer Tremoloschaltung für die Anodenspannung, die in Intensität und Frequenz gesteuert werden kann?

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Dirk am 18.10.2012 21:35
Dennoch brauche ich die Unzulänglichkeiten eines Röhrengitarrenverstärkers eben wegen all dieser klanglichen Features.

Ein Röhrenverstärker geht aber nicht bis 40 Hz runter. Der macht vorher zu. Die meisten Bassverstärker ähnlich.
Von daher ist der Strombedarf geringer als man vermuten würde.

Würdet ihr mir raten einen Sag-Widerstand an den Gleichrichter zu löten, um dessen Innenwiederstand zu erhöhen oder ist das Quatsch, da die großen Elkos eh nicht leer werden?

Wenn eine Gleichrichterröhre verwendet wird dann sollte man die Datenblätter zu dieser GL-Röhre genau beachten. Insbesondere die maximale Kapazität sonst ist schnell Schluss mit Lustig !
Weiterhin sollte man auch auf einen korrekten Innenwiederstand des Trafos achten und bei Bedarf etwas korrigieren (in irgendeiner Doku ist das Thema auch schön erklärt mit Rechenbeispiel etc. Ich weis aber nicht mehr welche. SuFu bemühen). Das dürfte mehr bringen als ein Sag Widerstand, welcher sich zudem erst recht spät, also im oberen Leistungsbereich bemerkbar machen dürfte.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 23.10.2012 15:26
Ein Röhrenverstärker geht aber nicht bis 40 Hz runter. Der macht vorher zu. Die meisten Bassverstärker ähnlich.
Von daher ist der Strombedarf geringer als man vermuten würde.

Sorry, ich meinte 82Hz. Die leere E-Saite

Wenn eine Gleichrichterröhre verwendet wird dann sollte man die Datenblätter zu dieser GL-Röhre genau beachten. Insbesondere die maximale Kapazität sonst ist schnell Schluss mit Lustig !
Weiterhin sollte man auch auf einen korrekten Innenwiederstand des Trafos achten und bei Bedarf etwas korrigieren (in irgendeiner Doku ist das Thema auch schön erklärt mit Rechenbeispiel etc. Ich weis aber nicht mehr welche. SuFu bemühen). Das dürfte mehr bringen als ein Sag Widerstand, welcher sich zudem erst recht spät, also im oberen Leistungsbereich bemerkbar machen dürfte.

Habe deine FREDS! Danke für die Tips! :topjob:


Habe eine kleine Kiste mit diversen Widerständen. Wie kann ich anhand des jeweiligen Gehäuses die Bauart erkennen?
Hat jemand einen Link?

Danke Euch allen!

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 27.11.2012 14:32
Moin ihr Lieben!

Nun habe ich dennoch die Schirmgitterwiederstände gegen 470Ohm-Metallschichtwiderstände getauscht, mit dem Ergebnis,
dass der Amp jetzt weniger Rauscht.  ???

Nachtrag:

Mod 7: Koppelkondensator zum Reverbeingangsverstärker von 500pF Keramikscheibe auf 1000pF MKP erhöht. Hall klingt wärmer. Die Fender REverb-Unit hat hier 2000pF.

Mod 8: In der Gegenkopplung den parallel ligenden Keramikscheibenkondensator entfernt und den 820Ohm Widerstand erneuert, der alte war verkohlt. Weiss noch nicht  was es gebracht hat, war spät gestern.
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 27.11.2012 14:34
Moin ihr Lieben!

Nun habe ich dennoch die Schirmgitterwiederstände gegen 470Ohm-Metallschichtwiderstände getauscht, mit dem Ergebnis,
dass der Amp jetzt weniger Rauscht.  ???

Nachtrag:

Mod 7: Koppelkondensator zum Reverbeingangsverstärker von 500pF Keramikscheibe auf 1000pF MKP erhöht. Hall klingt wärmer. Die Fender REverb-Unit hat hier 2000pF.

Mod 8: In der Gegenkopplung den parallel ligenden Keramikscheibenkondensator entfernt und den 820Ohm Widerstand erneuert, der alte war verkohlt. Weiss noch nicht  was es gebracht hat, war spät gestern.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: DocBlues am 4.12.2012 16:11
Hallo Bernd,

die Schnelligkeit der FREDs ist nur ein Punkt. Wesentlicher ist, dass beim Öffnen und Schliessen weniger Artifakte entstehen, d.h. der Sound wird runder (aber nicht weniger brilliant !) und bekommt mehr Punch.

Mit nur schnellen Dioden bekommt man diese Vorzüge nicht, sondern nur mit echten FREDs (Epitaxial-Dioden). Auch fast-soft Standarddioden bringen nicht den gleichen Effekt wie FREDs.

Es gibt einige User hier im Forum, die es mit Erfolg ausprobiert haben und darüber geschrieben haben.
Mach was draus.

Gruß,
DocBlues

Hmmm. Klingt sehr interessant. Ich sollte das an meinem '65er RI vielleicht auch mal testen.
Nur Nummer 5 (die FREDs) kann ich nicht so recht glauben. Ich denke nicht, das die schnellen Dioden tatsächlich eine spürbare Wirkung erzielen.

Gruss,
Bernd
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 18.12.2012 16:03
Hallo zusammen!

Nachtrag zu Mod 8: Mit der Gegenkopplung herumzuspielen macht Riesenspass. Der Amp ist jetzt etwas mehr touchy, spricht jetzt schöner an, schwer zu beschreiben.

Mod 9: Netzteilwiderstände durch moderne Metallschichtwiderstände getauscht. (1k und 4,7k). Der Amp rauscht so gut wie kaum noch. Die Drahtwiderstände, die ich vorher drin hatte, waren anscheinend minderer Qualität. Wahrscheinlich war die Kontaktierung im Gehäuse schlecht.

Mod 10: Eigentlich kein Mod, eher eine Korrektur nachlässigen Zusammenbaus meinerseits. Phasenlage der Sekundäranschlüsse des Netzteils richtig gesteckt. Jetzt ist absolute Ruhe im Karton. Keine unkontrolliereten Nebengeräusche mehr. War überrascht, wie wichtig das ist.


Gruß,

Nigel
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: cca88 am 26.12.2012 12:36
Hallo zusammen!

Nachtrag zu Mod 8: Mit der Gegenkopplung herumzuspielen macht Riesenspass. Der Amp ist jetzt etwas mehr touchy, spricht jetzt schöner an, schwer zu beschreiben.

Mod 9: Netzteilwiderstände durch moderne Metallschichtwiderstände getauscht. (1k und 4,7k). Der Amp rauscht so gut wie kaum noch. Die Drahtwiderstände, die ich vorher drin hatte, waren anscheinend minderer Qualität. Wahrscheinlich war die Kontaktierung im Gehäuse schlecht.

Mod 10: Eigentlich kein Mod, eher eine Korrektur nachlässigen Zusammenbaus meinerseits. Phasenlage der Sekundäranschlüsse des Netzteils richtig gesteckt. Jetzt ist absolute Ruhe im Karton. Keine unkontrolliereten Nebengeräusche mehr. War überrascht, wie wichtig das ist.


Gruß,

Nigel



Hallo Nigel,

kannst Du "Mod10" näher erklären? Ich blick's nicht....



Danke und Grüße

Jochen
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Martino am 26.12.2012 14:58
Hallo Bernd,

die Schnelligkeit der FREDs ist nur ein Punkt. Wesentlicher ist, dass beim Öffnen und Schliessen weniger Artifakte entstehen

Macht es bei FREDs auch Sinn für jede Halbwelle mehrere in Serie zu nehmen? Der nicht-RI hat verwendet ja 2x 3Stk IN5408

Thx+LG
Martin
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 28.12.2012 13:06


Hallo Nigel,

kannst Du "Mod10" näher erklären? Ich blick's nicht....



Danke und Grüße

Jochen

Moin Jochen!

Ich habe einfach die Phasen und Nulleiter auf der Sekundärseite des Netztrafos richtig angeschlossen, so dass die Phase dort anliegt wo sie auch auf dem Schaltplan anliegen sollte, nämlich an den Feinsicherungen. Die Kabel waren glücklicherweise gekennzeichnet. Hab das Thema bisher ignoriert, vergessen und unterschätzt. Ferner habe ich alle Wechselspannungsführenden Leitungen verdrillt, so lässt sich Brummen vermeiden. Zusätzlich habe ich am Schukostecker die Phase markiert. Also nix aufregendes mit Oszilloskop und Spektrograph, sondern sehr basic.

Ist das  klar geworden was ich meinte?

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 5.10.2017 15:13
Hallo liebe Röhrosophen!

Ich hänge hier mal meine über die Jahre gewachsenen und erprobten Modifikationen an.
Neue Features sind die regelbare Gittervorspannung der Phasenumkehrstufe, der schaltbare Sag-Widerstand, die zweistufige Gegenkopplung und einige Sicherheits/Netzfilter-Features. Ich finde, das es, für mich sehr gelungene Modifikationen sind. Das Rauschen ist minimal (Low Noise Typen müssen sein), Brummen noch weniger. Ich spiele gerne mit einer 12AY7 in der Vorstufe, die man nun per Patchkabel verbinden kann, da die Phasen jetzt stimmen. Für mich ein Twin, wie er sein sollte.

Quellen sind Merlin Blencowe, 95er Fender VibrA(!)sonic (Danke Steven!), Kevin O'Connor und Aspen Pitman.

Kommentare, Kritik und Anregungen sind wie immer herzlich willkommen.

Beste Grüße,

Nigel
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 5.10.2017 15:31
Äähh tschuldigung.... :facepalm:.....das hier ist der letzte Stand im Anhang.

Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Martino am 5.10.2017 15:57
Hi Nigel!

Mich würde interessieren, warum Du 56k an den Gittern der 6L6 angebracht hast?
Üblicher Weise werden die 470R auf irgendeinen Wert im Bereich 1k5 bis 4k7 erhöht.

Wenn ich das richtig interpretiere, hast du auch den mini-Kondensator vor dem PI übergangen.
Ich fand immer, dass die Kiste dann sehr un-Blackface-ig klingt. Wie würdest du Deine Abstimmung in Summe beschreiben? Hast du evt Soundsamples?

LG, Martino
Titel: Re: Meine 65' Twin Reverb Reissue Mods
Beitrag von: Nigel am 6.10.2017 11:05
Moin Martino!

[/quote]
Mich würde interessieren, warum Du 56k an den Gittern der 6L6 angebracht hast?
Üblicher Weise werden die 470R auf irgendeinen Wert im Bereich 1k5 bis 4k7 erhöht.
[/quote]

Das war eine Maßnahme gegen blocking distortion. Bei großer Aussteuerung und sowieso insgesamt klingt es etwas weicher, nicht ganz so harsch. Man kann hier bis 100k oder mehr nehmen, ohne, dass die Höhen verloren gehen - jedenfalls meiner Wahrnehmung nach.


[/quote]
Wenn ich das richtig interpretiere, hast du auch den mini-Kondensator vor dem PI übergangen.
Ich fand immer, dass die Kiste dann sehr un-Blackface-ig klingt. Wie würdest du Deine Abstimmung in Summe beschreiben? Hast du evt Soundsamples?
[/quote]

Welchen meinst du? Den 150pF? Oder den über dem Hallabgriff?
Ersterer ist eine Notlösung um Röhren einstecken zu können, die etwas rauschiger sind. Aber den kann man auch weglassen.

Den Kondensator über dem Hallabgriff fand ich etwas pieksig in den Höhen. Das ist Geschmacksache. Da habe ich viel rumprobiert. Das ist eine gute Stelle für Modifikationen.

Was den Blackface-Sound angeht hast du recht, dass der an dieser Stelle wesentlich geformt wird. Aber ich habe mir angemaßt Leo Fenders Konzept an dieser Stelle anzuzweifeln und wollte soundmäßig (mit Hilfe einer leichten Spannungsabsenkung durch den Sag-Widerstand) eher in Richtung 5F8-Big Box Tweed Twin - das hat natürlich nicht ganz funktioniert, aber er ist jetzt "handzahmer" geworden.

Liebe Grüße,

Nigel