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Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: jimmy bondy am 10.05.2009 10:16

Titel: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: jimmy bondy am 10.05.2009 10:16
Hallo!
Ist vielleicht eine Blöde Frage, aber kann ich eine Vorstufe die für ecc83 ausgelegt ist, auch komplett mit ecc82 ausstatten?
Gruß
Jimmy
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: Kramusha am 10.05.2009 10:17
Ja geht.

Lg :)
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: Stubenrocker am 11.05.2009 22:52
Wenn du weniger Gain willst dann nimm besser ECC81!!!
Mit den ECC 82 läuft der Amp schon,nur wird der Sound schon sehr bescheiden,flach und nicht gerade dynamisch sein!
Kapputt machen kannste da trotzdem nichts.
Grüße
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: jimmy bondy am 30.05.2009 19:07
Hallo!
Unter welchen Voraussetzungen könnte ich die Ecc85 statt einer Ecc83 einsetzen? Heizung umlöten? Kann man eine 6N2p-ev gegen eine Ecc85 einfach austauschen?
Gruß
Jimmy
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: OneStone am 31.05.2009 01:51
Die ECC85 ist mehr mit der ECC81 (oder wars die 82?) verwandt als mit der 83er. Außerdem ist die ECC85 eine Hochfrequenz-Röhre (UKW!) und hat ein Abschirmblech zwischen den Systemen.

Die ECC85 ist nur mit 6,3V beheizbar und Pin 9 ist nicht Heizungsmitte sondern das Schirmblech. Ich würde die ECC85 nicht in einem Gitarrenverstärker einsetzen, da sie relativ teuer ist und kein solches Schüttgut wie die 81/82/83er. Oder anders gesagt: Die Röhre ist dafür einfach Overkill...

Ob man die 6N2P statt der ECC85 einbauen kann, das kann ich dir auch nicht sagen, aber falls du das in einem Radio tun willst, dann fürchte ich, dass du den Empfänger neu abgleichen darfst und das ist im UKW-Teil tendenziell eher arg ekelhaft...

MfG Stephan
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: turbino am 31.05.2009 11:33
Huhu,

Ich würde die ECC85 nicht in einem Gitarrenverstärker einsetzen

In meinem ist aber eine drin :devil:

Alex :bier:
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: jimmy bondy am 31.05.2009 11:59
und hast du den Sockel umgelötet? Wie kann ich mir die Ecc85 klanglich vorstellen in einem Amp? Weniger Gain?
Gruß
Jimmy
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: OneStone am 31.05.2009 12:42
Hi Alex!

In meinem ist aber eine drin :devil:

Das ist dann aber eher kein kommerzielles Produkt... :D
Die Entwickler damals haben gewusst, was sie wo zu welchem Zweck verbauen :)

MfG Stephan
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: KippeKiller am 31.05.2009 12:56
Gibt es nicht einen Echolette Verstärker mit ECC85? Bin mir grad nicht sicher aber glaube mich erinnern zu können.

Gruß Matze
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: OneStone am 31.05.2009 22:09
Gibt es nicht einen Echolette Verstärker mit ECC85? Bin mir grad nicht sicher aber glaube mich erinnern zu können.

Wenn du ein paar Insider-Geschichten zu Winston/Echolette/Dynacord kennen würdest, dann würde dich das - wie mich auch - nicht mehr wundern... ;D

Ich halte das definitiv für möglich. Damals waren die Röhren billig, aber heute würde ich sowas nicht machen, aus den oben genannten Gründen :)

MfG Stephan
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: turbino am 1.06.2009 13:10
Frohe Phinxten,

die ECC85 werkelt in meinem Luxor an 4ter Stelle von 5 Vorstufenröhren.

Ich könnte mir vorstellen, daß die etwas mit dem Federhall zu tun hat. Ich häng mal einen Plan eines ähnlichen Amps an.

Alex :bier:
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: KippeKiller am 1.06.2009 17:05
Ja da sitzt die ECC85 als Treiber- und Aufholstufe um den Federhall herum.
Wie es das Schicksal so will sind mir heute etwa fünf ECC85 in die Hände gefallen, ich musste schwer grinsen  ;D

Also was sind denn nun die genauen Stärken dieser Röhre?

Gruß Mathias
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: OneStone am 1.06.2009 22:21
Hallo Mathias!

Also was sind denn nun die genauen Stärken dieser Röhre?

Sie ist für eine Nicht-Spanngitterröhre relativ steil (6,1mA/V) und damit deutlich steiler als ECC83 (1,6mA/V), ECC82 (2,2mA/V) und ECC81 (5,5mA/V). Das macht sie niederohmig (=> Halltreiber) und abgesehen davon hat sie ein Abschirmblech zwischen den Systemen (=> Wenig Kapazität zwischen den Systemen), d.h. die ECC85 kann richtig hohe Frequenzen verstärken. Daher verwendet man sie auch als Eingangsstufe/Mischer/Oszillator in UKW-Teilen, und die gehen bekanntlicherweise bis 108MHz. Die Röhre kann noch mehr...

Was allerdings außer der Niederohmigkeit in einem HIFI-Amp der Vorteil sein soll, das erschließt sich mir nicht so ganz  ;D. Wahrscheinlich war sie die günstigste Lösung :).

MfG Stephan
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: Kpt.Maritim am 2.06.2009 10:02
Hallo

In den ersten UKW-Tunern mit Doppeltrioden kam häufig die ECC81 zum Einsatz. Leider hatte das die Nebenwirkung, dass die wegen der Kapazitäten zwischen den Systemen schlecht liefen. Deswegen hat man häufig zwei EC92 statt einer ECC81 verbaut. Denn die EC92 ist so ziemlich eine halbe ECC81. Zwei Röhren einzusetzen war aber teuer. Also musste eine verbesserte ECC81 her. "Verbessert" heißt natürlich nur für UKW verbessert. Dazu bekam die Röhre ein Schirmblech und eine etwas größere Steilheit. Trotzdem ist sie immer noch die Schwachstelle. Meiner Erfahrung nach ist die ECC85 im UKW-Teil die am häufigsten in alten Radios ausfallende Röhre. Sie oszilliert dann nicht mehr oder nicht mehr im gesamten Frequenzbereich. Diese ECC85 sind dann nicht mehr für UKW-Tuner geeignet, auf einem Röhrenprüfer werden die dann aber immer noch mit gut getestet und laufen für NF-Anwendungen noch wie eine neue. Die ECC85 arbeitet mit sehr  kleinen Anodenspannungen etwas besser als die ECC81. Sonst kann ich nichts positives über sie sagen. Mich hat diese Röhre nie sonderlich begeistern können. Sie wird auch für kommerzielles Hifi eingesetzt. Dort könnte man aber auch die 81 nehmen, es geht darum wohl mehr um ein Alleinstellungsmerkmal, als um technische Notwendigkeit. Manchmal wird gesagt, sie sei rauschärmer als eine ECC81. Vielleicht ist das so und für eine UKW-Röhre ist das hilfreich, aber man kann vom Rauschverhalten einer Röhre bei UKW nichts über ihr NF-Rauschverhalten ableiten.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: KippeKiller am 2.06.2009 11:00
Hallo,

Die ECC85 arbeitet mit sehr  kleinen Anodenspannungen etwas besser als die ECC81.

Das ist auf jeden Fall mal ein interessanter Punkt, ich werde sie mal auf ihre 12V-Tauglichkeit prüfen.
EC92 sind auch in meiner Kramskiste, dann vielleicht auch direkt mal vergleichen.

Gruß Mathias

Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: Gutmann am 2.06.2009 11:15
Jetzt hab ich da mal die Umkehrfrage:
Beim Prosonic ist in V4 eine 12AT7 als Halltreiberröhre - ich hab mal spasseshalber eine 12AX7 reingesteckt - dadurch wurde der Hall ne ganze Ecke schöner, kräftiger und heller. Gefällt mir so eigentlich richtig gut. Allerdings hab ich keine Ahnung, ob ich an der Stelle eine stärkere Röhre einsetzen darf, oder ob irgendetwas dadurch Schaden nimmt.

Gruß Uli
Titel: Re: Ecc82 statt ecc83
Beitrag von: OneStone am 2.06.2009 11:43
Hallo Martin!

Ich schließe mich deinen Aussagen absolut an! Insbesondere der folgenden:

Sie wird auch für kommerzielles Hifi eingesetzt. Dort könnte man aber auch die 81 nehmen, es geht darum wohl mehr um ein Alleinstellungsmerkmal, als um technische Notwendigkeit. Manchmal wird gesagt, sie sei rauschärmer als eine ECC81. Vielleicht ist das so und für eine UKW-Röhre ist das hilfreich, aber man kann vom Rauschverhalten einer Röhre bei UKW nichts über ihr NF-Rauschverhalten ableiten.

Das denke ich auch. ECC85 verbaut nicht jeder und daher ist das schon wieder "cool". Wenn man aber eine Röhre braucht, die niederohmig ist - und eigentlich braucht man Röhren mit hoher Steilheit im NF-Bereich ja nur dazu, um niederohmige Treiber zu bauen - dann kann man auch eine ECC88 oder sowas nehmen. Die hat 12,5mA/V und ist damit richtig gut. Sie hat ebenfalls ein Abschirmblech zwischen den Systemen und sie wird neu gefertigt (JJ 6922 / E88CC). Und die Röhre kann auch hohe Frequenzen: Ich meine, dass ich mehrmals gelesen habe, dass in Tunern erfolgreich eine E88CC verbaut wurde - mit Neuabgleich selbstverständlich.

Von PC86 und PC88 rate ich denjenigen, die keine Messmittel für höhere Frequenzen haben, dringend ab - das sind Hochfrequenzgranaten, wenn man sie minimal falsch beschaltet und die Teile schwingen SEHR gerne. Ich habe damit selber schon einen 300 MHz Oszillator gebaut - versehentlich. Nachweisbar war das nur mit einem Dipmeter, meine anderen Messgeräte können das nicht mehr nachweisen. Aber die Bundesnetzagentur hätte das sicherlich interessiert...

Allerdings hab ich keine Ahnung, ob ich an der Stelle eine stärkere Röhre einsetzen darf, oder ob irgendetwas dadurch Schaden nimmt.

Du kannst auch eine ECC83 einsetzen. Das einzige, was abbrennen könnte, das ist die Röhre - und selbst das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

MfG Stephan