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Brückengleichrichter...
derdickedidi:
Muss nochmal nerven wegen der Heizungsgleichrichtung in Joachims Slo-Redraw. (Habs mal nich im SLO-Teil gepostet, weil's ja auch andere Amps betreffen kann)
Die Schaltung an sich ist schlüssig und wurde von mir auch so nachgebaut. Nur hatte meine Elektronikfachhandlung um die Ecke natürlich keinen B250/C1500 Brückengleichrichter, weshalb ich einfach einen genommen habe, der bei mir "rumflog". Auf dem steht B380 ... (Rest unlesbar). Damit messe ich allerdings nur etwa 8 Volt Gleichspannung, statt der erwarteten 12,6V >:(
Da ich die Schaltung nochmals penibel verifiziert habe, kann das doch eigentlich nur am verwendeten Gleichrichter liegen, richtig?
Würde der hier im TT-Shop angebotene http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p980_Brueckengleichrichter-B80C1500-80V---1-5-A--rund.html mir die gewünschte Spannung liefern? Wäre mir sehr recht, weil ich eh noch beim Dirk bestellen muss und dann für den B250/C1500 keine x-tra-order bei R...T und C...d aufmachen muss. ;)
OneStone:
Hallo,
wenn ich deinen Beitrag so lese, dann glaube ich nicht, dass du die Nomenklatur der Gleichrichter kennst. Daher kurz eine Erklärung:
B250C1000/2000
B = Brückengleichrichter
250 = Anschlussspannung (Effektivspannung)
C = Belastung mit Gegenspannung (Kondensator, kapazitiv)
1000 = Nennstrom in mA ungekühlt
2000 = Nennstrom in mA bei Montage auf Kühlblech
Dioden, die hohe Spannungen sperren können, haben normalerweise einen höheren Spannungsabfall in Durchlassrichtung ("Flussspannung") als solche, die nur für kleine Spannungen gebaut sind. Daher solltest du einen Gleichrichter für eine angemessene Spannung benutzen, beispielswese B40C....., wobei der natürlich den auftretenden Strom (plus Reserven!) aushalten muss.
Außerdem musst du bei so kleinen Spannugen die Flussspannungen der Dioden berücksichtigen.
Bei 6,3Veff kommt man rechnerisch auf 8,9Vp (Up=Ueff*Wurzel(2)) und die Spannung hättest du am Ausgang, wenn deine Dioden eine Flussspannung von 0V hätten. Es fallen aber an jeder Diode 0,7V ab, d.h. da immer zwei Dioden leitend sind, kommst du auf 1,4V Spannungsabfall und somit auf 7,5V Gleichspannung am Elko.
Bei 12,6Veff AC am Trafo werden es dann eben ca. 16V Gleichspannung.
Wenn du die Dioden überlastest, dann steigt die Flussspannung ebenfalls an, d.h. dann fällt mehr Spannung ab usw usw...
Also nimm einen passenden Gleichrichter und die Sache hat sich. Ich kenne deinen Heizstrom nicht, daher kann ich dir da nicht direkt helfen, da brauch ich mehr Infos.
MfG Stephan
derdickedidi:
--- Zitat ---wenn ich deinen Beitrag so lese, dann glaube ich nicht, dass du die Nomenklatur der Gleichrichter kennst.
--- Ende Zitat ---
Richtig! Vielen Dank für die aufschlussreiche Belehrung!
Der Trafo hat liefert 6,3V (ich meine bei etwa 8A) die beiden ECCs sollten (wenn ich das richtig verstanden habe) etwa 0,6A für ihre Heizung ziehen.
Gebastelt habe ich mir die Heizungs-Gelichrichtung wie hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=3292.0;attach=1020
nur eben mit falschem Brückengleichrichter...
argh... grummel... es gibt noch so viel zu lernen... :(
derdickedidi:
Mist, das war der falsche Link ;)
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=3292.0;attach=7657
Namenlos:
Moin,
in dem Plan wird auch nur mit 6,3V "Gleichspannung" geheizt, wenn man genau auf die gekreuzten Leitungen achtet erkennt man es.
Ich füg hier nach dem Essen nochmal nen kleinen Absatz zur dieser Art der Gleichspannungsheizung hinzu.+
edit: So hat etwas länger gedauert, wenn man erstmal draußen ist ... ;)
Die Art mit Gleichspannung zu heizen ist nicht für größere Ströme geeignet, da Restwelligkeit stark von der Belastung und Siebung abhängt. Du wirst hier immer einen recht großen Wechselspannungsanteil haben, das ist auch nötig, denn bei idealer Siebung würdest du über 7,5V nach dem Gleichrichter haben, die Belastung muss dann mit den Kapazitäten das ganze ausbügeln, sodass die Kathodenheizung im (quadratischen) Mittel 6,3V sieht. Du hast dann allerdings trotzdem einen kleineren Wechselspannungsanteil als bei Wechselspannungsheizung. Das ganze hat allerdings auch Nachteile, du hast eine etwas höhere Belastung der Heizleitung (ca. 20% schätz ich) und du hast nicht nur 50Hz sondern auch noch alles mögliche an Oberwellen mit drin, die sich Kapazitiv besser in die Schaltung einkoppeln und in der Regel besser hörbar sind. Je nach Trafobelastung hast du die Stromspitzen auch in den anderen Trafoleitungen und diese Spitzen haben einen sehr hohen Anteil an den Oberwellen höherer Ordnung.
Trotzdem für die Eingangsstufen ist es meist etwas ruhiger als mit Wechselspannung und einen Versuch wert. Die Leitungsverlergung wird allerdingt nicht sehr viel unkritischer.
Zum Rumspielen kannst du mal von Duncan Amps PSUD (-> google) ausprobieren, aber immer im Hinterkopf behalten, das Ding vereinfacht die realen Bedingungen nicht unwesentlich und somit sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen.
Grüße
Henning
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