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Röhrenmodellierung

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Stone(d):
Heho,

Ich hoffe mal ich poste jetzt hier im richtigen Bereich, wenn nicht einfach Verschieben das Ganze  :)

Irgendwie lässt mich die Röhrentechnik nichtmehr los. Obwohl ich mich erst seit Kurzem damit beschäftige fasziniert mich das Thema ungemein und ich hab angefangen mir mal ein paar Gedanken zu machen. Eigentlich sind Röhren ja vollkommen überholt und total unnötig, seitdem es DSPs mit ausreichender Leistung gibt. Vorrausgesetzt man schafft es, eine Röhre komplett durch einen DSP zu ersetzen und nicht etwa eine ganze Vorstufe oder dergleichen zu modellieren. Angefangen von diesen Überlegungen, habe ich mich durch einiges an Theorie und Mathematik gegraben und ein kleines Programm in Matlab geschrieben. Ein erster Anfang, sozusagen. Dabei gehe ich wie folgend vor: Signaleingang->Eingangsfilter->Generierung von ib und eb ->Ausgangsfilter
In den einzelnen Etappen kommen nur die Werte der Röhre und die Beschaltung (Bauteilwert) um die Röhre herum zum tragen. Ziel des Ganzen ist ein Röhrenmodell, das den Sound einer Röhre genau wiedergibt, in Abhängigkeit der Bauteilwerte, wie in einer realen Schaltung eben. Zur Zeit bin ich an der Modellierung von ib und eb und das Ganze sieht schon sehr gut aus. Als Startpunkt habe ich mir eine Triode ausgesucht. Wenn das Modell mit den Filtern steht und funktioniert, wage ich mich an Pentoden und überlege mir wie man den OT modellieren könnte, oder ob hier eine eine teilweise Analogschaltung das gewünschte Ergebniss bringt. . Ziel des Ganzen ist dann, einen Verstärker aus ca. 10-15 DSPs ausfzubauen, wobei z.B. jedes Tonestack auch einen eigenen DSP bekommt. Vielleich werden trotzdem einige Klangbestimmende Bauteile wie Kondensatoren analog bleiben, da man deren spezielles Verhalten nur schwer umsetzen kann wie ich mir derzeit denke.

Ein erstes Ergebniss, nach einer Woche programmieren in Matlab und Theorie findet ihr im Anhang. Soweit ist das Modell schon ganz gut, aber ich muss den unteren Bereich der Kurve noch parametrisieren. Das steht die Woche über, bzw. am Wochenende an. Die Kurve ist bei einer Anodenspannung von 200V, rp 62kOhm, Mü 105, Rk 1k8Ohm, RL 220kOhm. Werte am Gitter und der Koppel-C gehen dann in Eingangs- und Ausgangsfilter ein.

Lasst mich mal eure Gedanken zu dem Thema hören  ;)

Grüsse,
Lukas

röhrenlehrling-ordi:
Hey, ziemlich cool, sowas könnte ich für die Schule gut gebrauchen ;). Aber mir ist nicht ganz klar was du mit ib und eb meinst. Ich meine, dass ich mir auch schon viel Theorie reingesaugt hab, ich hab auch gerade meine Variablensammlung (fast 2 A4 Seiten) aber ich habe nirgends ib oder eb stehen. Es gäbe Ub, und deswegen auch Ib, aber das ist mir noch nie untergekommen. Meinst du vielleicht Ia?? Deine Grafik heißt auch Ia_Ug, ich meine, oder ist das von dir Absicht?

mfg ordi

Stone(d):
Ach da sprichst du ein sehr leidiges Thema an...ich komme regelmässig durcheinander mit den Bezeichnungen. Ich werde daher die phys. Grössen ab jetzt immer ausschreiben, sonst gibt das nur Konfusion...

Also ib und eb sind der momentane, totale Anodenstrom (BIAS und AC-Anteil) und die momentante, totale Anodenspannung (BIAS und AC-Anteil). Im Diagramm hab ich das etwas anders Angegeben, weil ich dachte das sich ein Aussenstehender dann leichter Zurechtfindet. Als Theoriegrundlage habe ich ein 716 (!!!!!) Seiten starkes Theoriewerk. Da sind auch alle Nomenglaturen sehr gut erklärt und aufgelistet. Ohne diese Buch, wär ich persönlich nie durch die ungefähr 30-40 verschiedenen Spannungs- und Stromangaben gestiegen...Btw. arbeite ich mit den englischen Bezeichnungen, da meine Quellen alle auf englisch sind und ich so auch besser zurechtkomme. Würde ich da immer die deutschen Bezeichnungen hernehmen, wärs mit dem Verständniss gleich wider vorbei  :-\


--- Zitat von: röhrenlehrling-ordi am 22.06.2009 09:38 ---Aber mir ist nicht ganz klar was du mit ib und eb meinst. Ich meine, dass ich mir auch schon viel Theorie reingesaugt hab, ich hab auch gerade meine Variablensammlung (fast 2 A4 Seiten)

--- Ende Zitat ---

Jup, so lange ist die in dem Buch in etwa auch...


--- Zitat von: röhrenlehrling-ordi am 22.06.2009 09:38 ---Hey, ziemlich cool, sowas könnte ich für die Schule gut gebrauchen ;)

--- Ende Zitat ---

Ihr macht digitale Signalmodellierung in der Schule  :o ?

Wenn ihr wollt, kann ich nach kleineren Aufräum- und Kommentierungsarbeiten den Code mal reinstellen. Ist aber wiegesagt in Matlab das Ganze.

so long..
Stoney

röhrenlehrling-ordi:
Naja, nicht alle machen das. Ich bin grad in der 7. Klasse AHS, also in einem Jahr habe ich Matura, und ich schreiben eine FBA (=Fachbereichsarbeit) in Physik über Röhrenverstärker, und so ein Modell macht sich natürlich sehr gut. Wenn du willst, kann ich dir vielleicht helfen oder wir können mal quatschen über ICQ wenn du hast. Meine Quellen sind zwar nicht so umfangreich, aber so viel würde über das Ziel hinausschiesen, da eine FBA nur 30-50 Seiten umfassen soll, aber trotzdem, hast du das als Buch oder PDF oder website? DAs interessiert mich jetzt schon, woher du ein so "mächtiges" Theoriewerk hast.
Nun zu deinem Angebot:
Ich würde es natürlich begrüßen, aber ich arbeite in Mathematica6, die Profisoftware, und von Mathlab hab ich nur mal gehört, aber ich hab KEINEN Plan von dem Programm. Deswegen werd ich da mal googeln, aber ich würde den Code gerne sehen.

mfg ordi

BuggyAndy:
Hallöchen,


--- Zitat ---Eigentlich sind Röhren ja vollkommen überholt und total unnötig, seitdem es DSPs mit ausreichender Leistung gibt
--- Ende Zitat ---

ja dat iss abba mutich sowas in ein... meine DAS Röhrenforum zu schreiben :o

Ein gewisser Mr. Dumble sagte mal so ganz grob sinngemäß, "warum sollte man etwas verkomplizieren, wenn mann mit einfachen Mitteln (Röhren) ein besseres Ergebnis bekommen kann? ::) Der Mann ist Weise :danke:

Trotzdem interessante Sache, es sind aber viele Röhren die man da Simulieren könnte, allein die Ecc83 in all ihren unterschiedlichen Varianten.... vieeel Arbeit, mein Respekt :bier:

Gruß Andy

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