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Röhrenmodellierung

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Stone(d):
Moin,

Ok, verstanden. Die Widerstände stellen dann den Leerlaufzustand ein und der AC-Anteil geht über den Ck ab.

Beim Anodenfolger sieht die Gleichung so aus: Vout= Rl*IBias - ( ip * Rlast) (Plate-Resistance ist schon in der Formel für ip drinne, die gleichung kommt aus dem Theroiebuch, hab nur Rl*IBias für Epp eingesetzt ).
Ist das jetzt für den Fall mit, oder ohne Kondensator an der Kathode (steig grade garnicht mehr durch, und bin relativ verwirrt  :-\ ) ? Ich wollte den typischen Gain-zuwachs ( oder abfall, je nach sichtweise, sprich der frequenzgang durch den Ck) danach durch einen Filter realisieren. Hab ich damit beide Fälle (mit und ohne Ck) berücksichtigt für den Anodenfolger oder muss ich da noch den Spannungsabfall über Rk mit einberechnen wenn Ck nicht vorhanden ist??

Noch dazu hab ich gerade den Plan von Mesa nochmal durchgeschaut...die Schalten an der 2ten Gainstufe (Anodenfolger) keinen Ck rein, dafür aber einen über den Rl vor der Anode. Was soll das denn? Hat das einen ähnlichen Effekt??

Konfusiooooon  :-\

mfg
Stoney

SvR:
Salü,
Alle Formeln die ich kenne sind nur mit Kathodenkondensator gültig, ohne Kondensator ist die Verstärkung geringer. Eine einfache Art einen Bassboost zu realisieren ist den Kathodenkondesator ab/an-Schaltbar zu machen. Wird der Kathoden-C rausgenommen ist der Bassboost aus. Auch die Bestimmung der Verstärkung im Kennlinienfeld ist nur mit Kathodenkondensator gültig (logisch man geht von einer konstanten Gittervorspannung aus). Die Möglichkeiten zur Berechnung/Bestimmung von V usw. gehen immer von einer stabilen Gittervorspannung aus. Ich kenne keine Formel (hab aber eher bescheidene theoretische Kenntnisse) die die Verstärkung ohne Kathoden-C bestimmt. Ohne Kathodenkondensator wäre die Verstärkung auch nicht mehr konstant sondern von der Austeuerung abhängig.
Der Kondensator über Ra soll bei Highgainstufen ein Schwingen verhindern. Er bildet eine Art Tiefpass. Je höher die Frequenz desto kleiner wird der Gesammtwiderstand von Ra und Xca und damit auch die Anodenwechselspannung.
mfg sven

Stone(d):
Danke für die Erklärung. Jetzt ist mir die Sache schon etwas klarer.

Hm, da hab ich wohl ein kleines Problem. Wie du schon sagest, sind die Formeln alle für den Fall das der Ck vorhanden ist (glaub so schlecht ist dein Theoriewissen garnicht *g* ), wie ich gerade bemerkt habe. Allerdings ist dieser ja nicht immer vorhanden. Könnte man das Ganze vielleicht so mit Einbeziehen (die Frage geht an alle  ;) ) :

-Berechne Ip als ob der Kondensator vorhanden ist.
-Berechne Spannungsabfall durch AC-Anteil am Rk.
-Berechne daraus resultierende neue Gittervorspannung.
-Berechne neuen Spannungswert am Gitter.
-Berechne Ip als ob der Kondensator vorhanden ist mit neuem Spannungswert.

 ??? Vielleicht kann man so die Variationen durch den fehlenden Ck erschlagen...

Was den Kondensator über dem Rl angeht...danke für die Erklärung. Bin mir garnicht sicher ob das Schwingen im Modell auch passiert. Sollte das aber auftauchen, kann man es eine entsprechende Funktion dann immernoch einbauen. Sprich des verschiebe ich erstmal.

Gruss,
Lukas

SvR:
Salü,

--- Zitat ---(glaub so schlecht ist dein Theoriewissen garnicht *g* )
--- Ende Zitat ---
Danke für die Blumen :) Nichts motiviert mehr als ein Lob.
Ich denke so wie du schreibst müsste sich es lösen lassen.
Also zu erst den Ruhestrom und den Spannungsabfall an Rk bestimmen (dabei sind wir ja noch im statischen Bereich).
Dann den Anodenstrom bei Aus-/Ansteuerung und dem daraus resultierenden neuen Spannungsabfall an Rk und damit die Verschiebung des Arbeitpunkts der Röhre. Das müsste sich auch in ne Formel packen lassen, wobei man mit einem Ia und einem Ia+Ip rechenen müsste wobei Ip in einem Zusammenhang mit ~Ug gebracht werden müsste. Wie genau das Mathematische gelöst wird wirst du besser wissen als ich, da geht mein Wissen gegen Null und das bischen was ich letztes Jahr im Abi wusste ist wärde dem Zivi verschütt gegangen  ;)
mfg sven

PS: Wenn du mal mit deiner Simulation Geld verdienst will ich 5% Gewinnbeteiligung  ;)

Stone(d):

--- Zitat von: SvR am 30.06.2009 15:40 ---Also zu erst den Ruhestrom und den Spannungsabfall an Rk bestimmen (dabei sind wir ja noch im statischen Bereich).

--- Ende Zitat ---

Jup,das hab ich mal vorrausgesetzt  ;)

Naja wegen der Mathematik seh ich das so: Ich hab Mathe I und II gerade so bestanden, also bin ich da auch nicht so der Crack. Aber da ich recht gut proggen kann, bleibt mir viel Arbeit in der Richtung erspart weil ich das alles nacheinander einfach ausrechnen kann. Klar ist das langsamer, aber Optimieren kann man später immernoch  ;D .


--- Zitat von: SvR am 30.06.2009 15:40 ---PS: Wenn du mal mit deiner Simulation Geld verdienst will ich 5% Gewinnbeteiligung  ;)

--- Ende Zitat ---

Naja hat ich eigentlich nicht vor, da glaub ich selbst das beste Modell die kaum Röhren ersetzen wird. Allein schon wegen dem Vintage-Faktor  8) Ausserdem ist der Zug eh schon abgefahren, als ich damit in dieses Forum gegangen bin, weil schon zuviele drann mitgearbeitet haben  ;) Ich seh das als Beitrag dazu, das vielleicht mal jemand einen Startpunkt hat, wenns wirklich mal drann geht Röhren durch ein geeignetes Modelling zu ersetzen. Aber da es immoment noch gut mit Röhren läuft, gibts dazu einfach keinen Anlass. Irgendjemand muss ja mal die Vorarbeit leisten. Auch wenn das bestimmt schon einige gemacht haben z.B. für ReValver, TH1 und GuitarRig haben die immer noch keine "Hardware" mit ihren Modellen rausgebracht, obwohl die ja jetzt schon auf DSPs laufen (deren Modelle würd ich gerne mal sehen, vorallem das von ReValver, weil man da auch die Bauteilwerte einstellen kann).

Naja ich werd nachher mal die Änderungen ( Spannung bei fehlendem Ck) einbauen. Wenn das läuft, dann kommt der Kathodenfolger drann. Die Ein- und Ausgangsfilter müssen erstmal warten.

So long...
Lukas

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