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Wiring für Music Man Style Bässe mit Delano Xtender HE oder MC4/5HE Pickup

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Offline Tube_S_Cream

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Nachdem ich nun einen Delano Xtender (dieses elliptische, große Tonabnehmeretwas) in meinen MM-Bass eingebaut habe,
bin ich nach vielem Probieren auf eine rafitückische Schaltung gekommen, die mir 5 verschiedene, aber allesamt gute und vor allem nebengeräuschfreie Sounds bietet. Im Wiring-Diagramm ist nur der Bereich bis zum Poti oder halt Aktivelektronik beschrieben. Der Xtender funzt auch im Passiv-Mode sehr gut, sodaß ich die Aktivelektronik per Push-Pull-Pot bypassen kann.
Genaugenommen enthält der Delano zwei getrennte Humbucker.

Theoretisch kann diese Schaltung auch z.B. für einen Jazzbass angewendet werden.

Herzstück ist ein Megaswitch M (Eyb, Rockinger, Schaller) mit 5 Positionen und 4 Ebenen.

Pos. 1 liefert einen kernigen JB-Sound
Pos. 2 knurrt in Richtung Preci
Pos. 3 = Musicman mit parallelen Pickups
Pos. 4 JB mit "Bass-Boost"
Pos. 5 PB mit "Bass-Boost"

Bei Pos. 4 und 5 sind beide Pickups in Reihe, wobei einer jeweils mit einem 100nF CAP überbrückt wird, sodaß von diesem Teil nur noch der Tiefbass überbleibt.
Vorteil: Die Höhenwiedergabe des Einzel-Pickups bleibt erhalten, aber es kommt noch mal ein ordentlicher Schub "aus dem Keller" dazu. Durch Weglassen einer Verbindungsbrücke kann man aus Pos. 4 oder 5 auch eine echte Reihenschaltung machen. Das macht zwar Mords Druck, klingt mir persönlich aber etwas wuchtig und dumpf.

Im Anhang mal ein buntes Bildchen mit der Verstrippung.
Dadurch, daß ich beim Megaswitch die Durchkontaktierungen zusätzlich genutzt habe, sieht's recht übersichtlich aus...

Gruß

Stefan

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Offline Lupinello

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Servus Stefan,

gute Varianten, die du da rausholst!

Dieses "ovale Etwas" interessiert mich ja auch schon seit längerem.

Wie sieht das jetzt rein optisch aus bei deinem ursprünglichen MM-Bass?

Ich hätte ja mittlerweile am liebsten einen Sandberg Custom thinline in Pappel mit mischbarer Piezoausstattung (am besten 4 Piezos) und warum nicht mit deiner Schaltung des "ovalen Etwas".
Warum Pappel?
Pappel ist ein wunderbar singendes fretless-Holz.
Drum denk ich zum Einstieg auch über den Vintage fretless J-Bass nach.
Der ist aus Pappel und hat sogar Messingsaitenreiter.
Dort würde ich zunächst mal kein "ovales Etwas" einbauen...aber eben Piezos!
Sobald man Piezos in einem Fretlessbass drinne hat, spielen die Magnetics nur noch eine untergeordnete Rolle.
Die Schaltung ist dann nicht mehr ganz so wichtig...es zählt dann allein der holzige Klang, der sich noch mit Magnetics evtl. gar mit deiner Schaltung des "ovalen Etwas" anwärmen lässt.

Nach meinem Geschmack reicht bereits ein Prezi-PU oder ein fetter, möglichst JB-Neck-PU alla Delano.
Mit Bridge-PUs hab ich noch nicht so gute Mischverhältnisse zu den Piezos erzielt...zu nasal und damit zu wenig rund. Dann lieber Piezos alleine mit angemessener interner oder externer Ausgleichselekronik.
Das ist aber Geschmacksache...es kann auch ein Bridge-PU der geeignete Partner sein...
...eben auch das "ovale Etwas" in der Sandbergposition...insbesondere mit deiner Schaltungsvariabilität.
Da müsste man einiges an Custom-Service beanspruchen ;).
Irgendwie gefällt mir das Sandbergteil...natürlich nur in Pappel und eigentlich ohne Pickguard aber mit zwei Violinschlüsseln, da es ja hoffentlich nicht nur unter dem Pickguard thinline ist :).
 
Gruß
da Woifi
« Letzte Änderung: 13.09.2009 22:55 von Lupinello »
Sound is a chain gang

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Offline Tube_S_Cream

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Hallo Woifi...

nachdem meine DigiCam wieder 'nen neuen Akku hat, stelle ich mal nen Bild von meinem Umbau rein.
Ich könnte mir schon vorstellen, daß der Xtender auch im Fretless-Bereich ein richtig gutes Ergebnis abliefert, zumal er richtig wunderschöne Mitten abliefert. Wo der alte Pickup in höheren Lagen, besonders auf der G-Saite schnell nasal und geradezu twängig wurde, ergibt sich hier immer ein singender, tragender Ton, der sich im Mix immer gut durchsetzt.
Die Höhen möchte ich nicht als absolut spektakulär bezeichnen. Ein reiner JB-Single-Coil wird da vermutlich noch etwas heller sein sein, aber wie schrieb schon Onkel Rockinger... die Delanos liefern genau den Frequenzbereich ab, den ein Bassist einzuhalten pflegt... Selbst beim Recording direkt ins Pult erreicht man schon mit den normalen "Bordmitteln" (sprich EQ) einen durchsetzungsfähigen Sound für den Mix.

Ich vergleiche das Ding gerne mit meinem alten SM58 -Mikro. Als ich es mal gegen ein EV N/D-Mikro getestet hatte, war ich platt von dem Wumms und der Brillianz, die da rauskam... Boah, watt fett...
Problem war nur; Im Mix war's dann zuviel des Guten und die Stimme ging im Mix unter, wenn man Bässe und Höhen nicht heftig zurückzog. Das merkt man wirklich erst, wenn's live eingesetzt wird.

In dieser Beziehung ist der Delano wirklich mustergültig...
Irgendwie finde ich, daß die Pickups mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis momentan aus D kommen. Delano und Häussel tun sich ja nicht viel vom Preis und der Qualität. Bei mir war irgendwann halt diese urige Form ausschlaggebend und halt die Tatsache, daß es zwei komplette Humbucker in einem Gehäuse sind, die halt sehr viele Kombinationsmöglichkeiten erlauben.

Apropos "Fertiginstrument"... Schon mal Esh als Alternative zu Sandberg angetestet? Die bauen auch seeeehr feine Sachen...

Gruß

Stefan

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Offline Lupinello

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Servus Stefan,

bin auch der Meinung, dass Delano ne gute Alternative ist.
Hab in meinem P/J-Bass die fetten Ferrite-Teile und bin damit sehr zufrieden.
Die haben viel Druck, erinnern aber immer noch an die Grundeigenschaften der Originale.
Ich hab damit Spaß ohne Ende.

Esh...kuck ich mal...danke!
Seh schon...4 Piezos zur Esh-tronic...schon fein...kann nur nicht erkennen, ob es sie auch fretless mit fretlines gibt?
Jedenfalls bestätigt der Einbau von einem Piezo pro Saite meinen Eindruck bei meiner Bastelei, dass es gut ist, für jede Saite einen Piezo zu haben.

Noch toller, wenn man von Esh auf die Seite von Christoph Kost rutscht: "Lightwavesystem!?"
Dieses Infrarotabnahmesystem auch hybrid scheint ja für fretless aber auch frettet mal ganz was neues zu sein.
Das System hat per Piezo pro Saite den sogenannten "Ice-Tone" zur Verfügung...man mischt scheinbar die Piezos zum Infrarotsystem hinzu...im Zusammenhang mit einer Hybridschaltung saugeil...da drei Welten hier zusammenkommen können aber nicht unbedingt müssen (Hybrid: Kost machts, braucht aber zwei Ausgänge, die Firma machts nicht):
http://www.lightwave-systems.com/lightwavepickup/LightWavePickup.htm
Das System hat einen von außen ladbaren Akku...sehr praktisch!
Piezos alleine geschaltet fehlt hier leider.
Leider sind die Teile wohl derzeit nur in Am. relativ "preiswert" erhältlich.
Aus Pappel sind sie auch nicht.

Find aber auch dass die Vintage-Alternative wegen dem Holz und mir bekannter ordentlicher Verarbeitung schon mal ein guter und preiswerter Einstieg in die Fretless-Welt wäre...mal sehn....und einfach nur vier Piezos einbauen....ich glaub das mach ich zunächst mal...oder nen Esh fretless.

Bin gespannt, wie du die Form des "Etwas" in deinen MM  integriert hast...wohl eine schreinerische Feinarbeit mit entsprechender Lackierarbeit!

Gruß
da Woifi
« Letzte Änderung: 15.09.2009 00:49 von Lupinello »
Sound is a chain gang

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Offline Tube_S_Cream

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So sieht's nun aus...
Damit das Ovale in das Eckige passt, wurde ein 10mm breiter Rahmen aus Platinenmaterial CNC-gefräst, der anschließend mattschwarz lackiert wurde.
Dort, wo jetzt der Megaswitch sitzt, waren vorher zwei Minischalter für Aktiv / Passiv und Singlecoil/Humbucker.
Die Umschaltung Aktiv / Passiv geschieht jetzt durch ein Push/Pull-Volume-Poti.

Gruß
Stefan

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Offline OldMan

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Noch toller, wenn man von Esh auf die Seite von Christoph Kost rutscht: "Lightwavesystem!?"
Dieses Infrarotabnahmesystem auch hybrid scheint ja für fretless aber auch frettet mal ganz was neues zu sein.
Das System hat per Piezo pro Saite den sogenannten "Ice-Tone" zur Verfügung...man mischt scheinbar die Piezos zum Infrarotsystem hinzu...im Zusammenhang mit einer Hybridschaltung saugeil...da drei Welten hier zusammenkommen können aber nicht unbedingt müssen (Hybrid: Kost machts, braucht aber zwei Ausgänge, die Firma machts nicht):


Als Ergänzung:

http://www.christof-kost.de/CKvV%28D%29/instrumente/lightwaveNeu.html

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Offline Lupinello

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Gut geworden Stefan....sehr ordentlich...


Schoenen Gruss aus dem Urlaub

da Woifi
Sound is a chain gang

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bea

  • Gast
Ich hätte ja mittlerweile am liebsten einen Sandberg Custom thinline in Pappel mit mischbarer Piezoausstattung (am besten 4 Piezos) und warum nicht mit deiner Schaltung des "ovalen Etwas".
Warum Pappel?
Pappel ist ein wunderbar singendes fretless-Holz.

Wird Pappel nicht gerne bei "mittelguten" Fernost-Bässen verbaut - meine Vester Witch scheint aus Pappel zu sein, und sie singt tatsächlich wunderbar.


Zitat
...aber eben Piezos!
Sobald man Piezos in einem Fretlessbass drinne hat, spielen die Magnetics nur noch eine untergeordnete Rolle.

Die Schaltung ist dann nicht mehr ganz so wichtig...es zählt dann allein der holzige Klang, der sich noch mit Magnetics evtl. gar mit deiner Schaltung des "ovalen Etwas" anwärmen lässt.

Was nimmst Du denn für die Piezos? Und wo findet man was über geeignete Vorverstärkerschaltungen.

Konkret geht es mir um meinen Lieblings-Bass, den ich demnächst weiterentwickeln werde (sobald ich mit den VJHs Land sehe...). Er ist übrigens ebenfalls thinline, allerdings nur in den Spitzen des V.



In diesem Zusammenhang würde mich auch interessieren, wie die Klangregelung beim Stingray funktioniert. Nicht um sie 1:1 zu kopieren, sondern für Ideen für ein eigenes Konzept (momentan kann man den Bass seriell/ parallel/ single coil hals umschalten).

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Offline Lupinello

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Servus Bea,

hab das GraphTech Ghost-System drin...sowohl Seitenreiter-Pubs als auch die entspr. Elektronik.
Letztere hat einen Vol-Poti das per Push/Pull zwei Grundcharaktere zu bieten hat (bassig/treblig).
Intern kann man die Grundlautstärke an die restl. (magn.) Elektronik anpassen.
Was fehlt ist ein Phasenumkehrschalter und die Einzellautstärkejustierung jeder Saite.
Da mir die Klangregelung der Piecos noch nicht ganz ausreicht, hab ich noch einen Fishman Acustic-Bass-Preamp nachgeschaltet.

Meister Lemme hat einen Vorverstärker, der lediglich verstärkt und das Magnetsignal mit dem Piezo-Signal mischt.
Dieses Teil hat auch einen Phasenumkehrschalter.
Noll hat so was ähnliches...wenn es lieferbar ist.

Ich hab schon mal rumexperimentiert mit 2 Piezos von Rockinger. Ich denke 4 sollten es ruhig sein...und die einzelregelbar, um sie dann erst in die Vorverstärkung mit Balance-Regelung zu den Magnetics zu schalten.
Zudem bräuchten die Piecos imo auch eine eigene aktive Klangelektronik möglichst vor dem Balance-Regler.
Ist nur meine Meinung...kann bei guten Herstellern aber auch anders gut funtzen.

Gruß
Woifi
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bea

  • Gast
Hi. Danke schon mal für die Antwort. Was mich vor allem interessiert ist wie diese Schaltungen intern ausgelegt sind, besonders die Klangregelschaltungen; ich möchte mir dann eigene Gedanken machen und ein paar umschaltbare Grundklänge erzeugen (nur einer der beiden Schalter ist zur Zeit belegt). Vielleicht das ganze sogar passiv - eine Klangregelung ähnlich der, die ich gerade in meinen Epiphone-VJ eingebaut habe, sollte eigentlich auch in einem passiven Instrument verwendbar sein. Ach so: angesichts meiner Kassenlage sollte sie auch möglichst wenig kosten.

Nen Op-Amp-basierten Impedanzwandler habe ich übrigens noch in der Kruschelkiste - es ist der Prototyp eines Teils, das ich vor ein paar Jahrzehnten mal unters Schlagbrett eine Jazz-Gitarre gefummelt habe. Müßte ich nur einbauen. Bisher hindert mich vor allem die Frage der Stromversorgung daran (mag keine Batterien, die 3.5"-Stereo-Klinke, die ich an der Jazzgitarre aus Platzgründen verbauen musste, ist mir am Bass zu fummelig, und irgendwie hab ich eine Blockade, einfach eine 1/4"-Stereo-Klinke einzusetzen...).

Grüße

Bea