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Innenwiderstand des Netzteils für Class-A wirklich "irrelevant"?

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Bierschinken:
Hallo,

oft heisst es ja "SAG kommt nur bei Push-Pull Endstufen zustande, die in Klasse A/B laufen, wo die mittlere Stromaufnahme nicht konstant ist".
Nun, ich frage mich ob das wirklich so stimmt?

Denn bei einer Endstufe in Klasse A, ist ja nicht der Strom der durch die Röhre fliesst ständig gleich, sondern es ist die über einen Zeitraum gemittelte Stromaufnahme die konstant ist! - D.h. der fließende Strom pendelt je nach Aussteuerung der Röhre um den eingestellten Ruhestrom, aber es ist ein ∆Ia vorhanden.
Demzufolge muss sich auch der Innenwiderstand des Netzteils auf die Wiedergabeeigenschaften der Endstufe auswirken!

Ist der Innenwiderstand hoch, weil man statt eines Siliziumgleichrrichters eine Röhre verwendet, dann kann das Netzteil bei starken impulsartigen Aussteuerungen den benötigten Strom nicht nachliefern, es bricht dann die Spannung ein und es kommt zu einem Kompressionseffekt. => SAG auch bei Klasse A!

Liege ich mit der Annahme richtig, oder gibt es etwas das ich an diese Stelle nicht beachte, was meine Überlegung hinfällig macht?

Grüße,
Swen

Kramusha:
Ich würd sagen, dass max. eine Wellenhälfte gestaucht wird, und zwar die die mehr Strom saugt. Ich denke, dass dann mehr Klirr entsteht.

Weiters ist ja die Stromaufnahme über das g2 nicht konstant.

Lg :)

earnst:
Hallo,

da wir es hier mit einen AC-Anteil des Stromes zu tun haben, bestimmt der Kondensator (Elko, Kapazität und ESR) des Netzteils, den die Endstufe "sieht" den Innenwiderstand der Quelle.

Ist der unterdimensioniert, bestimmt der Gleichrichter das Geschehen stärker, es wird ja nur alle 10 ms "nachgeladen".

mfg ernst

Bierschinken:
Hallo,

ich muss das nochmal auskramen, da es mich aktuell wieder sehr interessiert.

Dass die Größe des Ladeelkos und der Laststrom bestimmend für den Spannungseinbruch sind ist natürlich klar.
Der theoretische Aspekt ist mir völlig klar und nachvollziehbar, ich frage mich, was das für die Praxis bedeutet?

Übliche SE-Amps mit Röhrengleichrichtern ziehen im Schnitt (zeitliches Mittel) etwa 25mA - 35mA. Bei Gleichrichtern wie der 5Y3 hat man dann Ladekondensatoren von 22µ oder 47µ.
Jetzt kann ich mir im Datenblatt anschauen, wie hoch die Impulsströme sind, aber wie kann ich das jetzt auf den Ladekondensator und die Betriebsspannung beziehen?

Oder hat jemand Scopebilder für unterschiedliche Kapazitäten und Aussteuerungen?
Ich würds gern selber messen, habe aber keinen Klasse-A Amp zur Hand...

Grüße,
Swen

Hardcorebastler:
Hallo Swen,
schliesse einen Sinusgenerator am Verstärker (mit Lastwiderstand) an
und schaue dir über einen Spannungsteiler auf den Ozi die Gleichspannung des Netzteiles an (auch bei Vollast), bei
1000 Hz und 30 Hz, je weicher und unterdimensionierter das Netzteil ist desto stärker fängt
die Spannung abhängig von der Frequenz und Leistung an zu flattern ,(Auf dem Ozi sichtbar)
Für die Praxix bedeutet dass, ausprobieren !, einmal weiches Netzteil und hartes Netzteil anschliessen

Gruß Jörg

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