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Dumble/D'Lite-Variaton - er ist fertig!
Nils H.:
Moin!
Die gute Nachricht: Das Oszillieren rund um V1 ist weg. Den Amp hab ich wieder fertig zusammen gebaut, leider habe ich immer noch ein fettes Schwingen irgendwo im Bereich der Loop. Ich hab noch nicht genau eine Systematik gefunden, der die Schwingung folgt. Was ich bisher getan und beobachtet habe:
Beobachtungen:
- Der Amp ist solange stabil, bis ich den Master vor der Aufholstufe der Loop über einen bestimmten Wert drehe (80k gegen Masse, Poti ist ein 100k). Bleibe ich darunter, ist alles super, dann kann ich alle anderen Regler auf Anschlag stellen. Drehe ich den Master ein wenig weiter, geht der Amp in Schwingung, sobald ich den Send auch nur ein Stück aufdrehe.
- PI-Röhre mal gezogen. Schwingung weg. Röhre wieder rein, Schwingung wieder da.
- Kabel in den Send gesteckt. Wenn ich das Signal auf Masse kurzschließe, ist die Schwingung weg; Kabel in den Return gesteckt. Schwingung weg.
Maßnahmen:
- Nach erneuter Lektüre des Valvewizard-Buches habe ich dem CF einen Gridstopper (10k) und einen Ausgangs-R (150R) verpasst. Keine Änderung.
- Alle Leitungen rund um die Loop testweise gegen geschirmte ausgetauscht. Keine Änderung.
- Die fest verdrillten Anodenleitungen vom PI mal testweise entdrillt.
- Den Koppelkondensator von der Aufholstufe zum PI mal dichter an V3 gesetzt, die Anodenleitung, die unterm Board verlief, entfernt und die Gitterzuleitung zum PI damit gekürzt. Dadurch wurde aber die Zuleitung zum Gitterableitwiderstand länger (im Foto sind das der stehende C und die luftige gelbe Leitung zum Tail des PI).
Im Moment hab ich keine weitere Idee. Ich hab mal ein Foto angehängt, leider nur vom Mobiltelefon. Ist aber wohl nicht sehr aussagekräftig, weil's nach dem Bastelnachmittag geschossen wurde 8).
Jemand 'ne Idee?
Grüße, Nils
Nils H.:
uff. Ich hab's gefunden. Gleich wieder zwei Übeltäter auf einmal. Zum einen lief die Anodenleitung vom CF zu nah am Gridstopper der Aufholstufe vorbei, zum anderen waren die Primärleitungen des AÜ zu dicht an der Fassung der Loop-Röhre vorbei.
Die Anodenleitung habe ich jetzt im "hohen Bogen" von allen kritischen Leitungen wegverlegt. Dazu habe ich sie zusammen mit einem Stück Draht in einen Schlumpschrauch gesteckt und diesen so zurecht gebogen, wie ich's brauchte.
Jetzt ist er also fertig, und ich bin mächtig stolz. Ich hoffe, ich habe morgen vor der Bandprobe Zeit, ihn mal auszufahren.
Zum Abschluss auch noch mal ein paar Fotos (leider wie immer mit der Handyknipse gemacht, deswegen nicht so toll. Die Beschriftung ist NICHT endgültig, er bekommt irgendwann noch eine vernünftige Frontplatte.
Grüße, Nils
FRK:
Hi Nils,
freut mich für dich, dass dein Amp endlich so läuft wie du es dir vorgestellt hast.
Viel spaß bei der morgendlichen Probe. :guitar:
Schöne Grüße
Frank
Nils H.:
Moin,
hiermit möchte ich dann doch noch das schuldige Review des Amps nach dem ersten Einsatz in freier Wildbahn nachliefern.
Die Randbedingungen: Ich habe den Amp an meiner halb offenen 2x12er mit zwei Jensen C12Q gespielt. Die einzige Gitarre, die ich bisher am Amp probiert habe, war meine Japan-Squier mit overwound-Tonabnehmern, die ein relativ heißes Signal mit recht drahtigem Ton liefert. Der Amp war mit zwei SED 6L6GC und vier JJ ECC83 bestückt.
Erster Eindruck bestätigt: GOIL. Ich war schwer begeistert von dem Amp. Mit der Gitarre und der Box klingt der Amp nach Fender on Steroids - klar, die Verwandschaft ist ja da, schon durch die von mir eingebaute Endstufe und nicht zuletzt auch die eingesetzten Lautsprecher. Der Clean-Kanal klingt sehr ausgewogen, mit drahtigen, straffen, gut aufgelösten Bässen, die gleichzeitig aber so gar nichts an Fülle vermissen lassen. Bei aller Straffheit klingt der Amp trotzdem ordentlich warm, mit vollen Bässen und ohne zu matschen. Im mittleren Bereich geht's sehr aufgeräumt und durchsichtig zu, trotzdem ist der nötige Biss da, und obenrum zeigt der Kanal ein schönes "glassy" Top-End. Eigentlich alles Merkmale, die man einem guten Fender zuschreiben würde. Auch bei bedeckterer Einstellung der Tone-Sektion und einer mehr mitten- und bassorientierten Einstellung bleibt der Amp sauber und gut definiert. Bei der Lautstärke, mit der ich den Amp gespielt habe war er allerdings auch schon nicht mehr clean, sondern hat auch im Clean-Kanal schon ganz gut gerotzt.
Der gute Eindruck setzte sich im Overdrive-Kanal nahtlos fort. So ganz den richtigen Ton habe ich da allerdings mangels Zeit und Ruhe noch nicht gefunden, dafür hat der Amp in sachen Overdrive zu viele Variablen bei der Einstellung.
Jedenfalls, das interne Trimpoti hatte ich erstmal auf den "empfohlenen" Wert von ca. 40k gegen Masse eingestellt; damit geht dann schon einiges, von leichtem Crunch bis sattem Rhytmusbrett reicht die Palette, das macht richtig Spass. Auch hier heisst die Parole Durchsichtigkeit; einzig, wenn man vor den zerrenden Amp noch zuviel Pedalzerre schaltet, fängt's natürlich an zu mumpfen.
Meine Pedal- und Effektbatterie nimmt der Amp auch sehr gut. Den Cleankanal vorne per Fuzz, Tubescreamer oder Tubeman anzublasen macht richtig Spass, Phaser, Tremolo und Vibrato vorm Amp genauso, und die Loop (in der sich ein Tube Rotosphere und ein G-Sharp als Hall/Delay befinden) funktioniert auch zu bester Zufriedenheit.
Fazit: Ich bin begeistert. In der Kombination mit meiner Box und (einer) meiner Strats klingt der Amp nicht wirklich so, wie es z.B. die Clips bei brownnote oder auch diverse andere im Netz es vermuten lassen, vielleicht liegt's auch an mir und meiner Spielweise, oder was weiss ich. Klingt er wie'n Dumble? Keine Ahnung. Ich finde ihn jedenfalls geil.
Was mir jetzt noch fehlt, ist ein Headshell und 'ne hübsche Frontplatte, und die Zeit, mich noch mal richtig auf den Amp einzuarbeiten.
Grüße, Nils
pentatone:
Hi Nils -
herzlichen Glückwunsch zum neuen Verstärker!
Schön, dass Du die Macken beheben konntest. Ich bewundere Euch, dass Ihr derartig komplexe Schaltungen aufbaut. Die Fehlersuche stelle ich mir mörderisch vor - ich bin immer schon total genervt, wenn ich irgendwelche Unzulänglichkeiten in meinen simplen Steinzeit-Schaltungen suchen muss.
Viele Grüße
Arne
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