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Route 66 oder .... - Entscheidungshilfe für neues Projekt
Beano:
Hallo zusammen,
ich habe hier noch einen Netztrafo rumliegen und dafür ist er ja nicht gedacht, also muss ein neues Projekt her.
Der NT hat folgende Daten: 300-0-300V @150mA DC, 5V@3A, 6,3V@5A.
Der neue Amp soll einen möglichst guten Cleansound haben und einkanalig sein.
Einschleifweg, Reverb oder Tremolo brauch ich nicht - sehr puristisch.
Ich dachte mir, ich bau einen Route66, aber mit 6L6GC oder 6V6.
Als OT wollte ich den neuen Hammond 1760J ausprobieren.
Was denkt ihr, ist der mit 35W zu klein für 2x6L6, mit dem NT komme ich ja auf höchstens 400V B+??
Inwiefern ändert sich der Sound des Route66, wenn ich keine Ultralinearendstufe baue???
Vielleicht hat auch einer noch eine andere Idee, welchen Amp ich bauen kann - beim Route66 gefallen mir die Samples schon sehr sehr gut, bin aber einem Fender Clone o.ä. nicht abgeneigt.
Vielen Dank für eure Antworten.
Grüße aus Zwickau,
Mathias
darkbluemurder:
Hallo Mathias,
Glückwunsch, ich habe in zwei von meinen Amps einen derartigen Netztrafo drin. Damit lässt sich auf jeden Fall etwas anfangen. Rechne mit einer B+ von 410 - 420V.
Wegen der 35W-Leistungsangabe würde ich mir keine Gedanken machen. Hammond ist eher konservativ. Was mich aber stören würde, sind fehlende Sekundäranzapfungen, gerade für ein Topteil. Deswegen schau mal den 1750M an.
Mit dem Route 66 liebäugle ich auch schon. Die Clips haben mir auch gefallen. Leider konnte ich noch keinen spielen. Spenderamp könnte mein Fender 75 werden. Der hat einen Netztrafo, der eine B+ von 500V liefert und einen OT mit Ultralinear-Taps. Das Original hat allerdings eine B+ von ca. 460 - 470V, wenn man den Infos im Internet vertrauen kann. Den Z-28 kann man mit Deinem Trafo aber problemlos hinbekommen. Der funktioniert mit der nahezu gleichen Schaltung, dem gleichen Layout und mit einem Paar 6V6. M.W. hat der auch keine Ultralinearschaltung und eine niedrigere B+.
Ich kenne mich mit UL-Schaltungen nicht aus, vermute aber, dass sie den Sound dunkler machen, weil die Schirmgitterspannung niedriger gehalten wird.
Was Du sonst für Cleansounds bauen kannst? Ich kann den HoSo56 empfehlen (schau in meinen diesbez. Fred). Der kann noch etwas mehr als nur clean, aber das ist seine Stärke. Die Boost-Schaltung kannst Du ja weglassen und stattdessen einen Mittenregler einbauen (einer meiner ersten Pläne hat diese Anordnung).
Ich vermute aber, dass der Route 66 noch cleaner ist, weil er erstens vor der Klangregelung nur die Pentode hat und zweitens der Baxandall-Stack massiv Pegel frisst.
Viele Grüße
Stephan
Beano:
Hallo Stephan,
Danke für deine Antwort.
Ich habe mir ja gerade den 1760J ausgesucht, weil dieser 4,8 und 16 Ohm hat. Ich denke der wirds werden.
Hast du den NT jeweils mit Diodengleichrichtung verwendet?? Ich liebäugle ja mit Röhrengleichrichter, allerdings wird die B+ dann wohl noch niedriger ausfallen - für die 6V6 reichts allemal - aber für die 6L6?
Hast du zufällig einen Plan vom Z-28?? Hat der ne Drossel oder nur einen Widerstand im Netzteil??
Deinen HoSo56-Fred habe ich schon verfolgt - ich werde mal im Netz nach Samples des Vorbilds schauen.
Grüße,
Mathias
Beano:
hab gerade gesehen, das der HoSo56 mit EL84 läuft - ist dann wohl nichts für mich.
Außerdem habe ich den Z-28 Plan gefunden - der hat eine Drossel.
Ich glaube daran werde ich mich orientieren, wenn keiner eine bessere Idee hat.
Grüße,
Mathias
custom:
Hallo Mathias.
Ich habe kürzlich den Route66 gebaut, da habe ich den 1650H verwendet. Der ist für 6L6/KT66 geeignet. Durch die UL-Anzapfungen werden etwa 20-40% der an der Anode vorhandenen Signalamplitude auf das Schirmgitter zurückgeführt. Durch die UL-Schaltung (Schirmgitter-Gegenkopplung) werden Klirrfaktor und Intermodulation deutlich reduziert. Ich würde also, um den Sound des 66 zu bekommen, einen AÜ mit SG Anzapfungen oder separaten Wicklungen nehmen.
Gruß, Bernd
P.S. Die Dateien für die Front- und Rückplatte habe ich noch da.
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