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Klampfomat II - Es wird ihn geben.

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Kpt.Maritim

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Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« am: 24.12.2009 22:14 »
Hallo

Ich bin vor einigen Jahren mit diesem Thread in unserem (ähem Dirks)  Forum gestartet:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,3756.0.html

Es gibt heute irgendeine vermutlich deutlich dreistellige Zahl von diesem Amps und ich bekomme immer wieder unterstützende Mails oder PMs. Ich hatte schon in einem anderen Thread mal über die Schaltung eines Klampfo II diskutieren können. Er ist einer der besten mir je gelungenen Dinge. Trauriger Weise ist der Prototyp kaputt gegangen und ich habe zur Zeit keinen selbstgebauten KLampfo, sondern "nur" Albertos wunderbaren Aufbau  :danke:.

http://roehrenfibel.wordpress.com/baumappen/baumappe-2/bildergalerie/albertos-klampfomat/

So gut er auch ist, und so schön der klingt und funktioniert, er hat einen Makel: Er ist nicht von mir! Dieser Umstand selbst gebaut zu sein ist zwar ein metphysisches aber darum nicht weniger wichtiges und wirkliches Akzidenz eines Gegenstandes.

Da ich momentan beruflich sehr eingespannt bin, habe ich kaum Zeit. Ich hatte versucht nicht oder nur sehr wenig zu basteln, aber mir fehlt dann ein Ausgleich. Einen teuren und guten Freund trifft dieses Los genau so wie mich. Deswegen haben wir uns zusammengetan um durch gemeinsames Bauen gleich zweier Klampfos die Zeit zu verkürzen. :danke:. Es ist doch so, dass das Bohren zweier Gehäuse nicht wesentlich länger dauert als von einem, da die Hauptarbeit das Umspannen und Einstellen der Maschinen ist. Auch macht es kaum mehr Mühe zwei Lötbretter zu bestücken, wenn das Layout einmal fertig ist.

Was wir verbessern wollen:

Der Klampfo I hat in manchen Aufbauten das behebbare Problem bei Extremeinstellung des Klangreglers zu pfeifen. Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Rolf hat in diesem Fred einige Vermutungen, die mir sehr plausibel sind, angestellt:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11171.0.html

Dieses Problem möchte ich mit der dort beschrieben anderen Klangregelung angehen. Sie ist wie beim ersten Klampfomat ebenfalls aktiv. Doch ist dieses mal nicht die Anhebung sondern die Absenkung der Höhen aktiv regelbar. Der Passive Teil ist die Anhebung.

Zweitens wird diese neue Klangregelung die eigenart haben bei kleineren Lautstärken die Höhen etwas zu bevorzugen. Sie hat also den Effekt eines Brightkondensators. Das erschien mir sinnvoll, weil man beim Urklampfomaten bei Reduzieren des Volumens immer auch etwas Höhen dazudrehte um wieder den gewohnten Klang zu haben.

Zweitens haben wir beschlossen auf die 6SL7 statt der ECC83 zu setzen. Die Schaltung ist aber so berechnet, dass auch die ECC83 eingesetzt werden könnte ohne andere Bauteilwerte zu benutzen. Dadurch kann jeder alte Klampfomat leicht auf den Stand des Klampfomat II nachgerüstet werden falls erwünscht. Sogar eine 6SN7 oder ECC82 könnte man einsetzen, wenn man wenig Gain braucht. Da die 6SN7 die selbe Pinbelegung wie die 6SL7 und die ECC82 die selbe wie die ECC81 hat, kann man so jeder Zeit tauschen und erhält einen anderen Klang.

Die 6SL7 wollten wir benutzen, weil sie geiler aussieht als eine Novalröhre und weil sie was es Schwingen und dergleichen angeht noch etwas gutmütiger weil weniger Steil ist. Der Klampfomat war und ist, was es den Aufbau betrifft, ein Anfängerverstärker. Er ist einfacher zu bauen als z.B: ein Champ, weil er wegen des Gegentaktprinzips wesentlich weniger zum Brummen neigt. Die 6SL7 soll das noch weiter vereinfachen, weil auch ihre Oktalfassung einfacher zu verdrahten ist, als eine Novalfassung. Zudem ist diese Röhre als 6N9S aus russischer Priduktion günstig zu bekommen. Leider neigt sie manchmal zum Heizungsbrumm, wenn man die Heizung nicht hochlegt. Das haben wir in der Schaltung mit R13 und R14 erledigt und Stille aus dieser Ecke ist garantiert.

Eine weitere Änderung betrifft den mechanischen Aufbau. Wir werden ein Turret- oder je nach Geschmack Eyelettboard statt der bisherigen Lötleiste einsetzen. Das ist etwas teurer aber mechanisch die bessere Variante, das es angepasst werden kann. Die Erfahrung beim alten Layout hat gezeigt, dass viele mehr oder weniger davon abgewichen sind und zwar oft wegen der Unzulänglichkeiten sämtlicher erhältlicher Lötleisten. Sie sind zu schmal und bieten keine Chance große axiale Elkos zu benutzen. Alberto hat das in seinem tollen Aufbau mit einem Becherelko gelöst. Man macht sich dadurch aber von einem einzigen Lieferanten abhängig.

Wir hatten erst über eine Röhrengleichrichtung nachgedacht uns aber entschlossen Halbleiter zu benutzen. Eine Röhrengleichrichtung erfordert einen wenigstens doppelt so teuren Netztrafo. Da die Stromaufnahme nur wenig schwankt wäre der klangliche Effekt auch klein. Mit Halbleitern ist der billige, streuarme 50Watt Ringkern aus Dirks Shop möglich. Er ist darum dieses mal von Anfang als Defaulttrafo vorgesehen.

Über die Vergrößerung der Endrohre hatten wir auch nachgedacht. Man könnte die 6L6 einsetzen um mehr cleanen Headroom zu bekommen. Doch das haben wir nach Prüfung der Arbeitspunkte verworfen. Es wären nämlich 360V und ein 5...6k Übertrager nötig um einen schönen Arbeitspunkt für die 6L6 zu bekommen, damit sie wie die 6V6 tönt. Einen AÜ der die nötigen Daten aufwiese ist von der Stange schlecht zu bekommen. Jedenfalls nicht für einen günstigen Preis. Zweitens ist die Hpohe Spannung für den Anfänger abschreckend. Der Klampfo II sollte so preiswert wie der Klampfo I sein und darum vielen diese Mätzchen weg. Ich habe kurz mit mit vier statt drei Endröhren geliebäugelt. Aber das würde gematchte Endröhren je Gegentaktzweig erforderlich machen. Ein echter Klampfo frisst Dreck und braucht keine gematchten Röhren. Also sind wir bei der bewährten Endstufe geblieben.

Nun habe ich genug gesabbelt und die Vorgeschichte erklärt. Jetzt brauche ich Hilfe und Input.

1. Was ist von der Schaltung zu halten?
2. Was sagt ihr zum angedachten Layout?
3. Wo wohnt dort noch das Fehlerteufelchen?

Viele Grüße und schöne besinnliche Feiertage
Martin Lemke

PS: Natürlich wird das fertige Gerät als Bauanleitung frei zur Verfügung stehen.
« Letzte Änderung: 25.12.2009 02:02 von Kpt.Maritim »

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Offline Kramusha

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #1 am: 24.12.2009 23:42 »
Jo, schön mal wieder was von dir zu hören!

Ich habe damals, als mich die Technik hinter den Amps noch mehr interessiert hat gehört, dass man beide Endröhren mit dem gleichen Widerstand gegen Masse abschließen soll (in deinem Fall wahrscheinlich 1M). Wegen Schwingen oder so.... Frag mich nicht genauer, ich hab es nur gehört.

Ansonsten ganz nett.. Halt nichts für mich ;D Aber sollte der Amp 2011 laufen, würd ich evtl. wieder vorbei kommen, wenn ich darf.. Bin schon wieder scharf auf Deutschland.

Lg Stefan :)

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Offline pentatone

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #2 am: 25.12.2009 00:21 »
Hallo Martin -

leider bin ich aufgrund meines theoretischen Wissens nicht in der Lage, mir basierend auf der Papierform die klanglichen Vorzüge Deiner neuen Kreation exakt vorstellen und noch viel weniger, auf Fehlersuche gehen zu können.
Nach meinen beiden Projekten mit der "selfsplitting" Endstufe (Klampfo I und Gibson GA-8 Endstufe mit 6SL7 Vorstufe) könnte ich mir allerdings denken, dass das bärenstark wird.

Ich gehe mal davon aus, dass dieser Entwurf - wie alle Deine Entwicklungen - interessiert und interessant diskutiert werden wird und freue mich schon darauf, viel davon zu lernen.

Viele liebe Grüße und ein geruhsames sowie besinnliches Weihnachtsfest

Arne 

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Kpt.Maritim

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #3 am: 25.12.2009 00:30 »
Hallo

wo ich durchaus ein gar nicht so theoretisch geübtes aber praktisch versiertes Auge brauche ist beim Layout.

Massekonzept?
Leitungsverlegung?
usw.

Viele Grüße
Martin

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Offline Bierschinken

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #4 am: 25.12.2009 01:06 »
Hallo Martin,

schön dass du doch noch mit der Röhre arbeitest, das klang ja zeitweilig mal anders.  :)

Zum Klampfo;

- Warum nimmst du für R1 "nur" 270k?
- Kann das sein, dass du in der Teileliste C5 mit C6 vertauscht hast? - Die Werte erscheinen mir jedenfalls komisch.
- F2 ist im Schaltplan falsch eingezeichnet, dort liegt sie fälschlicherweise hinter dem Netzschalter.
- Wie wärs vielleicht statt der R15/16 Kombination mit ein Entbrummerpoti zum symmetrieren der Heizwicklung?

Zum Layout;
Meines Erachtens liegt die Masse des Volumenreglers falsch. Statt sie zum Punkt der Endstufenmasse zu führen, gehört sie meiner Meinung auf den Massepunkt der 2ten Stufe.

Ich hoffe das hilft dir ein bisschen weiter.

Weihnachtliche Grüße aus dem Rheinland,
Swen

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Offline pentatone

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #5 am: 25.12.2009 01:22 »
Hallo -

hinsichtlich des Massekonzepts kann ich nur von eigenen Erfahrungen ausgehen, rein empirisch - nach allem, was ich aber bislang im www gefunden habe, scheinen da viele Wege nach Rom zu führen. Ich habe ein einziges mal so einen konsequenten Massestern kreiert, und das hat nicht so schön funktioniert. Bessere Erfahrungen habe ich mit getrennten Massepunkten für Vor- und Endstufe gemacht. Ich würde hier den C11 mit auf den Vorstufenmassepunkt am Eingang nehmen und für C8, C9, C10, R14 und D1 einen eigenen Massepunkt in der Nähe von D1 vorsehen.

Bei meinen beiden erwähnten Projekten bin ich immer ohne eine Abschirmung von V1 zum Vol.-Poti hingekommen - ich würde das erst einmal ohne probieren zumal dieses "Rumgefrickel" an den geschirmten Kabeln für weniger geübte eine echte Herausforderung ist.

Beim ersten Hinsehen hat mich die Verbindung vom Bremsgitter zur Kathode an V2 und V3 im Schaltplan irritiert - ist die nicht direkt in der Röhre? Noch vor einem Jahr hätte ich krampfhaft den Pin für das Bremsgitter gesucht. Vielleicht kannst Du das ja noch ändern, um es für Anfänger, die sich von dem Klampfo - egal ob Version I oder II - angesprochen fühlen werden, klarer zu machen.


Könntest Du noch Angaben zu den Spannungen machen? Das ist sicherlich interessant bei der Kontrolle des Aufbaus und für den Fall, dass man doch mit einer Gleichrichter-Röhre arbeiten möchte (ich persönlich mag z.B. keine Dioden in klassischen Verstärker-Designs, obwohl ich zugebe, dass das nur - um Dich zu zitieren - "ein metphysisches aber darum nicht weniger wichtiges und wirkliches Akzidenz" ist.

Übrigens, nur als Randbemerkung - ich komme bei meinem neuesten Elaborat ganz ohne Klangregelung aus und vermisse sie auch nicht. Das würde die Sache noch eimal erheblich vereinfachen, aber sicherlich auch einen wichtigen Aspekt des Klampfo-Konzeptes eliminieren.


Viele Grüße

Arne

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Kpt.Maritim

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #6 am: 25.12.2009 02:00 »
Hallo

Ich will mal die Beiträge chronologisch beantworten:

@ Bierschinken

vielen Dank!!!

Zitat
- Warum nimmst du für R1 "nur" 270k?

 Meine Erfahrungen mit dem Klampfomat I, der ursprünglich mit 1Meg ausgestattet war, haben gezeigt, dass der Klang über 200k nicht mehr wesentlich verbessert wurde. Jedenfalls nicht beim Einsatz einer Klampfe. MIt Harp sah das etwas anders aus.

Da das Widerstandsrauschen proportional der Widerstandsgröße ist und die Eingangsstufe wegen des kleinsten Pegels am empfindlichsten dafür ist, sollte der Widerstand so klein wie möglich sein. Das ist eine von den Ecken wo aber Hörtests gemacht werden müssen. was für die ECC83 galt, muss nicht unbedingt völlig auf die 6SL7 übertragbar sein.

Zitat
- Kann das sein, dass du in der Teileliste C5 mit C6 vertauscht hast? - Die Werte erscheinen mir jedenfalls komisch.
- F2 ist im Schaltplan falsch eingezeichnet, dort liegt sie fälschlicherweise hinter dem Netzschalter.

Ist korrigiert.

Zitat
- Wie wärs vielleicht statt der R15/16 Kombination mit ein Entbrummerpoti zum symmetrieren der Heizwicklung?

Könnte man auch machen. Wenn es brummen sollte mach ich das auch.

Zitat
Meines Erachtens liegt die Masse des Volumenreglers falsch. Statt sie zum Punkt der Endstufenmasse zu führen, gehört sie meiner Meinung auf den Massepunkt der 2ten Stufe.

Ist ebenfalls verbessert..


@Pentatone

vielen Dank auch dir!!!

Zitat
Ich würde hier den C11 mit auf den Vorstufenmassepunkt am Eingang nehmen und für C8, C9, C10, R14 und D1 einen eigenen Massepunkt in der Nähe von D1 vorsehen.

So wird es in der HF-Technik gemacht und Rolf (Ramarro) könnte da noch einiges zu sagen. Bisher war dieser Schritt in meinen Aufbauten nicht nötig und ich würde ihn auch hier scheuen. Weil ich dann mehr Platz für die Vorstufe auf dem Board bräuchte. Alles würde dann noch weiter nach Rechts rutschen. Sollte es nicht anders gehen (Schwingen), dann werde ich es aber so machen.

Zitat
Bei meinen beiden erwähnten Projekten bin ich immer ohne eine Abschirmung von V1 zum Vol.-Poti hingekommen - ich würde das erst einmal ohne probieren zumal dieses "Rumgefrickel" an den geschirmten Kabeln für weniger geübte eine echte Herausforderung ist.

Das stimmt. Ich werde es erstmal im Plan lassen, weil es aufwendig zu zeichnen war. Im Aufbau werde ich aber zunächst ohne testen. Sollte es gehen, dann nehme ich es auch aus der Zeichnung.

Zitat
Beim ersten Hinsehen hat mich die Verbindung vom Bremsgitter zur Kathode an V2 und V3 im Schaltplan irritiert - ist die nicht direkt in der Röhre? Noch vor einem Jahr hätte ich krampfhaft den Pin für das Bremsgitter gesucht. Vielleicht kannst Du das ja noch ändern, um es für Anfänger, die sich von dem Klampfo - egal ob Version I oder II - angesprochen fühlen werden, klarer zu machen.

Deswegen gibt es das Layout. Die interne Leitung passt nicht mehr ins Röhrensymbol, ohne dass es total besch... aussieht. Für Anfänger ist das Layout ohnehin wichtiger als der Plan.

Zitat
Könntest Du noch Angaben zu den Spannungen machen? Das ist sicherlich interessant bei der Kontrolle des Aufbaus und für den Fall, dass man doch mit einer Gleichrichter-Röhre arbeiten möchte (ich persönlich mag z.B. keine Dioden in klassischen Verstärker-Designs,

Kommt noch. Der Plan ist noch in der Alpha Version. Auch R11 ist mit Vorsicht zu genießen. Die korrekten Spannungswerte werden dann gemessen und mit verschiedenen Röhren die Tolleranzen überprüft. Das ist der allerletzte Schritt zur Vervollkommnung des Plans.

Zitat
Übrigens, nur als Randbemerkung - ich komme bei meinem neuesten Elaborat ganz ohne Klangregelung aus und vermisse sie auch nicht. Das würde die Sache noch eimal erheblich vereinfachen, aber sicherlich auch einen wichtigen Aspekt des Klampfo-Konzeptes eliminieren.

Im Klampfomat II kann die Klangregelung erheblich leichter weggelassen werden als im Klampfomat I. Dort hätte man noch ein Ck einlöten müssen. Hier genügt es C4, C6 und P2  zu streichen. Eine einfache aber dennoch hoch effektive Regelung ist aber Kernbestandteil des Projekts. Da der Klampfomat ein zerrender Verstärker ist, kann es ganz angenehm sein durch eine gute Regelung Einfluss auf die Klirrprodukte höherere Ordnung (Höhen) zu nehmen. Mit einem Booster vor dem Verstärker ist man dankbar, dass es sowas gibt. Deswegen sitzt die Klangregelung auch vor der zweiten Stufe und nicht vor der Endröhre. Denn die zweite Stufe zerrt mit Booster schon.

Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 25.12.2009 02:03 von Kpt.Maritim »

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Offline Proklamator

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #7 am: 25.12.2009 11:39 »
Hallo Martin,

wie funktioniert die Klangregelung hier genau? Können hier auch die Bässe abgesenkt werden? Ich denke, dass ich die Klangregelung schon mal vor einiger Zeit aufgebaut hätte, der Bass aber sehr stark betont wurde.

Danke für Deine Mühe.
Heiko

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Offline Bierschinken

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #8 am: 25.12.2009 13:09 »
Hallo zusammen,

Heiko, du hast mit dem Poti 2 Möglichkeiten; - Schleifer nach Links im Schaltbild, dann hast du mehr Höhen durch den "Bright-Kondensator" (C4) oder Schleifer nach Rechts im Schaltbild, dann hast du weniger Höhen durch die lokale Gegenkopplung mit C6.

Aber, ich habe ähnliche Bedenken wie Heiko.
Martin, du hast da keine Möglichkeit auf Bässe Einfluss zu nehmen, wenns leise gut klingt wirds aus Erfahrung bei höherer Lautstärke "bollerig".
Da die beiden Kathoden der Vorstufe im Layout nah beieinander liegen, könnte man sich überlegen hier mit einem DPDT die Bypass-Kondensatoren schalten.
10µ an beiden Kathoden mag für Single Coils gut funktionieren, kann aber je nach Humbucker zuviel sein, da wär irgendwas zwischen 470n und 2µ2 besser geeignet.

Zu R1; ich habe es grade selber ausprobiert. 270k ist besser als ich dachte.
Ich empfinde zwar, dass es in den "höchsten" Höhen etwas dunkler ist, aber es ist nicht viel schlechter.
Bei 470k konnte ich aber weder mit Single Coils noch mit Humbuckern eine Klangänderung feststellen. - Interessante Sache, das.

Zum Symmetrierpoti;
Wenn du es direkt im Layout vorsiehst, kannst du die Eyelets so platzieren, dass ein Trimmerpoti perfekt passt.
Es wäre sicher ärgerlich wenn du nachher nochmal alles auseinander nehmen müsstest nur um den Trimmer nachzurüsten.

Weil du auch von Teileverfügbarkeit sprachst und dich nicht an bestimmte Lieferanten binden möchtest, würde ich eventuell über den Brückengleichrichter nachdenken. Einzelne Dioden bekommt man in jedem Falle überall zu kaufen und sie sind auf Eyeletboards besser zu verarbeiten, da man den Brückengleichrichter von unten verlöten müsse. Für Anfänger wäre das sicher geeigneter.

Das Layout schau ich mir nochmal in Ruhe an, aber erst muss ich ein paar Garnelen in Kräuterbutter schwenken gehen  ;)

Grüße,
Swen

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Kpt.Maritim

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Hallo

Was sagt eigentlich die Fraktion der Bauteilkundigen? Ich möchte Anfang Januar bei Dirk ordern und überlege gerade was man so verwenden sollte?

An den Kathoden Bipolelkos? Das ist die einzige Stelle wo ich unterschiede zwischen verschiedenen Cs höre. Ich hätte auch noch 10uF Folien Cs von Audyn.

Als Koppel Cs? Hier höre ich wie gesagt nichts. Aber ich bin doch interessiert zu erfahren, was diejenigen, die es tun, empfehlen würden. Welches C passt zu seinem Klampfo?

Ich werde sicher keine Kohlepresslinge verbauen. Da lasse ich nicht mit mir diksutieren.


@Bierschinken & Proklamator:


Erstmal Danke, ihr helft mir sehr!

Zitat
wie funktioniert die Klangregelung hier genau? Können hier auch die Bässe abgesenkt werden? Ich denke, dass ich die Klangregelung schon mal vor einiger Zeit aufgebaut hätte, der Bass aber sehr stark betont wurde.

Dann war der Gegenkopplungskondi C6 zu groß. Es ist definitiv möglich mit dieser Klangregelung eine einstellung zu finden, bei der weder etwas angehoben noch abgesenkt wird. Das kann sich jeder ausrechnen. Eventuell ist ein 1MEg lin Poti nicht gut dosierbar, aber das wird sich zeigen und dann werde ich ein logarithmisches Poti nehmen.

Die Klangregelung ist eine Gegenkopplung von der Anode über C6 auf einen SPannungsteiler bestehend aus dem unteren Teil von P1 und dem rechten Teil von P2. Ist C6 klein genug, dann werden nur selektiv Höhen gegengekoppelt. Gleichzeitig ist die linke Hälfte von P2 zusammen mit C4 ein Brightglied über den oberen Teil von P1. Ist P2 auf einem Anschlag, dann werden die Höhen voll gegengekoppelt und das Brightglied ist wegen des großen Wertes von P2 praktisch Wirkungslos. In der anderen Position von P2 ist es genau umgekehrt.

Legt man C6 gen Masse und erhöht den Wert etwas, dann hat man übrigens die Fneder Klangregelung, der auch noch niemand Bollerigkeit nachgesagt hat.

Zitat
Martin, du hast da keine Möglichkeit auf Bässe Einfluss zu nehmen, wenns leise gut klingt wirds aus Erfahrung bei höherer Lautstärke "bollerig".Da die beiden Kathoden der Vorstufe im Layout nah beieinander liegen, könnte man sich überlegen hier mit einem DPDT die Bypass-Kondensatoren schalten.10µ an beiden Kathoden mag für Single Coils gut funktionieren, kann aber je nach Humbucker zuviel sein, da wär irgendwas zwischen 470n und 2µ2 besser geeignet.

Der Klampfomat I bot auch keine Möglichkeit die Bässe zu beeinflussen. Er konnte die Höhen anheben und absenken und das war's. Man muss nicht immer alles einstellen, was einstellbar ist. Alles was ein Optimum hat, bedarf keiner Regler oder Schalter. Sollte es zu bassig klingen, dann werde ich Bauteilwerte anpassen. Ob ich an C3 und C5 oder C2 und C7 oder an alle rangehe, überlege ich mir dann.

Da meine bessere Hälfte den Klampfo nutzt will ich auch auf Ihre Bedürfnisse eingehen. Zwei Klangbeeinflussende Elemente hat sie mir gestattet, mehr nicht.

Zitat
Wenn du es direkt im Layout vorsiehst, kannst du die Eyelets so platzieren, dass ein Trimmerpoti perfekt passt.
Es wäre sicher ärgerlich wenn du nachher nochmal alles auseinander nehmen müsstest nur um den Trimmer nachzurüsten.

Gute Idee, das werde ich tun. Die drei betreffenden Turrets liegen ohnehin im Dreieck. Die Maße in der zu fertigenden Bohrschablone werden dann so sein, dass man eines einsetzen könnte.

Zitat
Weil du auch von Teileverfügbarkeit sprachst und dich nicht an bestimmte Lieferanten binden möchtest, würde ich eventuell über den Brückengleichrichter nachdenken. Einzelne Dioden bekommt man in jedem Falle überall zu kaufen und sie sind auf Eyeletboards besser zu verarbeiten, da man den Brückengleichrichter von unten verlöten müsse. Für Anfänger wäre das sicher geeigneter.

Warum muss man den Brückengleichrichter von unten verlöten? Ich habe ein Turretboard im sinn, keines mit Eyelets. Brückengleichrichter mit der entsprechenden Festigkeit und Stromfähigkeit sind weder selten noch teuer. Ich nehme meist den RBV406H.

Ich kann auch nicht unendlich Platz verbrauchen.. Es soll alles in das 250x150er Hammondgehäuse passen und nur ein Board zum Einsatz kommen.

Unten hängt ein noch etwas erweitertes Dokument an Dokument an.

Viele Grüße und Danke für die Anregungen
Martin
« Letzte Änderung: 26.12.2009 18:46 von Kpt.Maritim »

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Offline Kramusha

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #10 am: 26.12.2009 19:08 »
Ich glaube der Amp könnte mit starken Humbuckern furzen.. Evtl. solltest du noch einen 330k Widerstand vom Schleifer gegen Masse vorsehen. Meiner Erfahrung nach macht es bei solchen Amps enorme Unterschiede, ob man mit einem schwachen SingleCoil oder einem starken Humbucker reinfährt.. So wie die Schaltung jezt ist, hast du da zumindest bei meiner LTD H-1001 mit SH-4 am Steg ab 8h am Gainpoti totale Zerre.. Bei Elli war es zumindest so. Die hatte kurze Zeit 1:1 diese Schaltung.

Lg :)

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Kpt.Maritim

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #11 am: 26.12.2009 19:50 »
Hallo

warum furzt denn der Klampfomat I auch mit Humbuckern nicht, wo er doch ziemlich den selben Frequenzgang aufweist?

Aber ich bin durch euch gewarnt. Ich gehe auch nicht mit der Illusion heran, dass ich hier den endgültigen Entwurf vor mir habe. Was es die Topologie betrifft wird es wohl so sein, bei den Bauteilwerten eher noch nicht. Ich denke die jetzigen Werte, die sich am Klampfo I orientieren sind eine gute Basis um das Optimum zu finden. Ein Schaltungsentwurf ist eben keine erprobte Bauanleitung auch wenn die Gründlichkeit es suggerieren mag.

Viele Grüße
Martin

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Offline Kramusha

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #12 am: 26.12.2009 19:56 »
Vielleicht weil du da weniger Verstärkung hast (4k7 an beiden Kathoden, oder?). Auf jeden Fall würde ich dann auf solche Bassprobleme achten.

Lg :)

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Offline Bierschinken

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #13 am: 26.12.2009 21:05 »
Hallo Martin,

schön, dass ich dir helfen kann.

Die Bauteilsache....
Kathoden würde ich nicht mit Bipolaren Elkos ausstatten, da sie durch die Kathodenspannung vorgespannt werden und damit der "Bipolar-Vorteil" nichtmehr greift. Ich laß sogar davon, dass diese Bipolartypen vorgespannt mehr Klirr erzeugen als normale Elkos.
Hier kannst du entweder normale Elkos nehmen oder zu Folien-Kondensatoren greifen. Wenn man da Wima´s, Vishay BC-Typen oder ähnliche mit 63V Spannunsfestigkeit nimmt sind die auch icht besonders groß oder teuer.

Widerstände, Dirks 2W Metallschichttypen sind meines Erachtens toll. Da sehe ich keinen Grund der gegen sie spräche.

Koppel-Cs; Ich würde keine Orange Drop 715/716P verwenden, da sie für mich hörbar betont in der Präsenz sind. Das würde sicher für einen eher "soften" Amp wie den Klampfo zu harsch. Die Mallory 150M halte ich für passender. Richtig gute Ergebnisse hab ich bei meinem letzten Amp gehabt mit den XiCon Caps.
Für den nächsten Amp werde ich Orange Drop 6PS Typen ausprobieren, da kann ich aber mangels ausreichender Erfahrung kein Statement zu abgeben.

Zitat
Eventuell ist ein 1MEg lin Poti nicht gut dosierbar, aber das wird sich zeigen und dann werde ich ein logarithmisches Poti nehmen.
Das sehe ich ähnlich. Ich denke nicht, dass du bei dem linearen Poti bleiben wirst, eventuell sogar zu einem anderen Wert greifen wirst, aber das muss der Versuch zeigen.

Zitat
Da meine bessere Hälfte den Klampfo nutzt will ich auch auf Ihre Bedürfnisse eingehen. Zwei Klangbeeinflussende Elemente hat sie mir gestattet, mehr nicht.
Das verstehe ich gut.
Was vielleicht eine Idee ist, wäre den ersten Kathodenkondensator schaltbar zu machen, aber den Schalter nicht auf die Front zu setzen, sondern auf die Gehäuseoberseite. Dann "verwirrt" der Schalter nicht unnötig, kann aber falls man doch bei Aufnahmen feststellt, dass es zuviel Bass gibt den Schalter nutzen statt nochmal nachlöten zu müssen.
Für Leute mit unterschiedlichen Boxen und Gitarren wäre es jedenfalls ein sicheres Plus in der Nutzbarkeit.
Aber zu irgendwas drängen, dass du nich willst möchte ich dich nicht  :)

Zitat
Warum muss man den Brückengleichrichter von unten verlöten? Ich habe ein Turretboard im sinn, keines mit Eyelets. Brückengleichrichter mit der entsprechenden Festigkeit und Stromfähigkeit sind weder selten noch teuer.
Okay, ich dachte du wolltest Eyelets verwenden, dann fällt das Argument des Verlötens natürlich weg.
Dennoch bleibt die Bindung an diesen länglichen Brückengleichrichter-Typ. Ich weiss nicht wie einheitlich da Rastermaße etc. sind, jedenfalls stell ich mir die Verwendung einzelner Dioden einfach vor - kann aber auch sein, dass ich da auf dem Holzweg bin.

Das Platzargument ist natürlich klar gegen die einzelnen Dioden.
Im Übrigen finde ich das gut, dass du mit diesem recht kleinen Gehäuse auskommen möchtest. Ich finde nichts schlimmer als kleine Schaltungen in großen Gehäusen, die nur unnötig Platz wegnehmen und schlecht zu transportieren sind.

Ich weiss nicht genau welchen Übertrager du dir ausgeguckt hast, wenn der mehr als nur eine Sekundärwicklung hat, würde ich auch mehrere Ausgangsbuchsen bereitstellen (zumindest für eine Topteilversion).

Das wars für erste wieder. Das Layout habe ich noch nicht weiter betrachtet, mache ich später vll. noch.

Grüße,
Swen

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Offline Chryz

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Re:Klampfomat II - Es wird ihn geben.
« Antwort #14 am: 26.12.2009 21:24 »
Servus,
was für eine Bauform hat denn die Sicherug F1? Ggf. könntest du einen lötbaren Sicherungshalter noch mit auf das Board packen. Die Elkos sind ja recht großzügig angeordnet, da müsste noch Platz sein.
mfg

Chryz