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Tschüss Rauschen

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Fandango:

--- Zitat von: darkbluemurder am 11.01.2010 16:10 ---

Wie würdest Du das bei Eingangsstufen mit Pentoden (z.B. EF86 oder 5879) sehen - die dürften ja durch das Gitarrensignal auch nicht übersteuert werden können. M.E. klingt es aber doch anders als mit Trioden.

Weitere Frage ist, inwieweit der Gridstopper vor der ersten Stufe zum Rauschen beiträgt - insbesondere wenn es ein 68k ist.


--- Ende Zitat ---
Hallo Stephan,
Eine Pentode verhält sich ja grundsätzlich anders als die Triode weil es keine Rückwirkung Anode - Gitter gibt.
Dementsprechend ist auch die Höhenabsenkung kaum vorhanden, und natürlich ist der Verstärkungsfaktor größer, die EF86 hat einen von etwa 200.
Die Rückwirkung Anode - Gitter bewirkt bei einer Triode einen Kompressionseffekt, bei der Pentode ist er nicht vorhanden.
Was allerdings bei einer Eingangsstufe kaum ins Gewicht fallen dürfte.

Ich werde mal diese Woche eine EF86 als Vorstufenröhre einbauen, mal etwas rumprobieren.
Wenns taugt warum nicht.

Natürlich trägt der Gridstopper vor der ersten Stufe zum Rauschen bei, aber sehr wenig nur da ja dort kaum Strom fließt, wesentlich mehr bringt der Anoden-R und etwas auch der Katoden-R, das Meiste aber kommt durch die Röhre selbst.
Dieser 68k sollte auch nur drin sein wenn man zwei Eingange an ein System schaltet damit sich die zwei Gitarren nicht gegenseitig den Saft abdrehen, ansonsten reicht dort als Gridstopper 1k aus. Oder eine kleine Drossel wegen den HF-Einstreuungen und "Radio-Praha".
Ich habe auch einen Unterschied bemerkt als ich die Röhre mit Gleichstrom heizte, da wurde neben dem Brumm auch das Rauschen weniger.


--- Zitat von: darkbluemurder am 11.01.2010 16:10 ---brummfreie Single Coils
--- Ende Zitat ---
Wie geht das? ???

EDIT: @DocBlues: Ich habe eine Tele mit echten alten Gibson-Mini-Humbuckern, Saitenstärke 09 - 42, und diese Spannung bekomme ich mit Akkorden oder auch einzelnen Tönen hin, natürlich "Pete Townsend mäßig" ;-)

Gruß,
Georg

DocBlues:
Hallo Georg,

danke für die Zusatzinfo. Ich denke, das paßt mit 009-Saiten ins Bild. Mit 010 ist die Spitze also tendenziell höher - insbesondere, wenn man die Bässe nicht beschneidet.

Echte Übersteuerung findet mit reinem Gitarrensignal (ohne Boost) in der ersten Röhrenstufe kaum statt - allerdings werden die Transienten je nach Anschlagstärke schon etwas komprimiert. Das Einschwingen des Signals scheint bei Röhren aber in jedem Fall etwas anders zu sein. Den Röhrensound höre ich auch bei meinem mikrofon-PreAmp (SPL-GainStation) auch bei niedriger Aussteuerung raus. Übrigens verhalten sich auch OPAmps hinsichtlich der Transienten recht unterschiedlich und zwar in einer Weise, die allein durch die Slew-Rate als Kenngröße nicht beschreibar ist. Deshalb auch mein Hinweis auf die BurrBrown OPAmps wie OPA 2134, OPA 2132 und OPA 2104. Praktisch wie eine Röhre klingt der OPA 2227, der zwar nicht so schnell ist (Slew Rate) aber sehr smooth klingt. Außerdem ist der Rauschpegel mehr als 6dB unter dem des TL072, der für mich generell auch etwas steril klingt. Die OPA-Typen brauchen aber alle doppelt soviel Saft wie der TL072. Da muß man ggf. die Stromversorgung etwas anpassen.

@Stephan: Treble Booster kann man vor solchen OPAmp-Schaltungen kaum sinnvoll einsetzen, da der Pegel der Treble Booster i.allg. zu hoch ist. Mit typischen Verzerrerpegeln gibt es aber keine Probleme, wenn man Soft-Limiter einsetzt und sich an den +/- 2 Volt orientiert. Ich habe mein MusicMan-Topteil auf typische Verzerrerpegel abgestimmt (kein OP-Amp Clipping)  und komme damit zu sehr guten Ergebnissen. Da kommt mancher reine Röhrenamp nicht mit, wenn es um das geht, was man Röhrensound nennt.

Für mich ist ein FAZIT dieses Threads:
OPAmps können bei passendem Schaltungsdesign (Pegel beachten, Soft-Limiter einbauen) sehr wohl vorteilhaft im Eingangsbereich von Röhrenamps eingesetzt werden. Man erspart sich eine ganze Menge an Problemen (mit Störgeräuschen) und mit richtig guten OPAmps läßt sich der Rauschpegel auch unter den Pegel von typischen Röhrenschaltungen drücken.

Gruß,
DocBlues

GeekG:

--- Zitat von: Fandango am 11.01.2010 16:46 ---Eine Pentode verhält sich ja grundsätzlich anders als die Triode weil es keine Rückwirkung Anode - Gitter gibt.
Dementsprechend ist auch die Höhenabsenkung kaum vorhanden, und natürlich ist der Verstärkungsfaktor größer, die EF86 hat einen von etwa 200.
Die Rückwirkung Anode - Gitter bewirkt bei einer Triode einen Kompressionseffekt, bei der Pentode ist er nicht vorhanden.
Was allerdings bei einer Eingangsstufe kaum ins Gewicht fallen dürfte.

Ich werde mal diese Woche eine EF86 als Vorstufenröhre einbauen, mal etwas rumprobieren.
Wenns taugt warum nicht.

--- Ende Zitat ---

hab ein demo von einem ac15 heritage gesehen mit EF86 kanal, da hat man gemerkt dass es kompression hatte und angeblich ist der ef86 klang das besondere an manch alten vox verstärkern. ich überlege ja immer noch ob ich einfach den vox NT verkaufe und den ac15h probiere.

könnten man so wie man aus einem normalen v1 (oder teilen davon) einen op macht, die erste stufe auch gegen eine ef86 kanal austauschen, oder zuätzlich einen ef86 kanal einbauen so wie beim ac15heritage? so dass man wechseln kann zw ecc93 und ef86?

ich schätze mal da ist dann ein zu großer unterschied im aufbau des amps und das kannm an nicht so leicht austauschen wie von v1röhre zu opamp.

aber bei dem mit den röhren da ist schon was dran, ich glaub den hype langsam auch nicht mehr, habe soviel gestestet und man hört selbst wenn man gute ohren hat kaum einen unterschied im klang bei vorstufenröhren.

da sollte mal einer im wetten dass auftreten der im gleichen amp bei gleichen einstellungen, bei immer dem gleichen gespielten stück, erkennt welche von 10 verschiedenen preamptubes (alle ecc83) drin sind. 4 aus 5 wird der nicht erraten können.
oder kann das irgendwer von euch?

also gelernt hab ich heute dass die erste röhre aus 2 trioden besteht (wenns ecc83 typ is zb) und die erste triode fast nichts beiträgt zum klang un dnicht übersteuern kann,aber die zweite schon, aber es handelt sich ja um einen glaskolben. wie soll man dann bei opamp nur die erste triode der pentode ersetzen? egal ich werd sowas e nicht machen, höchstens mir nochmal einen super champ xd kaufen und die opamp verbessern mit burr brown und soft limiting usw probieren was ich gelesen habe, denn wenn man einen verzerrer vorschaltete dann wurde der klang (wenn der stock-sound vom super champ schon vezerrt war) verwaschen, undefiniert, wabblig und es gab einen tremolo effeck, das der ton leiser und lauter wurde und zusammenbrach, das könnte man also durch soft limiting beheben. und dass das "gain" was man dort per regler dazudrehen kann metallisch und blechern klingt dafür gibts auch sicher noch eine lösung, welche?
also z.B hat man beim super champ xd preset 8 marshall plexi oder so, geiler sound aber wenn man ihn mit dem "gain" regler noch mehr verzerren will wird er dramtisch schlechter weil der vordefinierte klang zwar authentisch klingt, das dazuregelbare gain aber scheisse. deshalb beim dem scxd das gain nie weiter als 5 aufdrehen.

Fandango:

--- Zitat von: GeekG am 11.01.2010 19:48 ---könnten man so wie man aus einem normalen v1 (oder teilen davon) einen op macht, die erste stufe auch gegen eine ef86 kanal austauschen, oder zuätzlich einen ef86 kanal einbauen so wie beim ac15heritage? so dass man wechseln kann zw ecc93 und ef86?
--- Ende Zitat ---
Grundsätzlich ja, austauschen nicht, umbauen. Mit dem zusätzlichen Kanal wird es bei einem fertigen Amp Platzprobleme geben, die 200mA mehr an Heizstrom wird der Amp meistens verkraften können, sollte man aber vielleicht nachfragen.
Denkbar wäre auch eine Umschaltung mit einem Fußschalter.


--- Zitat von: GeekG am 11.01.2010 19:48 --- wie soll man dann bei opamp nur die erste triode der pentode ersetzen?
--- Ende Zitat ---

Du meinst sicher statt Pentode Doppeltriode, eine Pentode hat nur ein System mit 7 Anschlüssen incl. Heizung. Das geht rel. einfach, bei der Röhre werden nur zwei Anschlüsse abgeklemmt und die OP-Schaltung eingebaut, man kann sogar auf den Koppelkondensator und den Gitterwiderstand der nächsten Röhre verzichten weil der OP-Ausgang praktisch Masse-Potential hat, also ohne Signal Null Volt abgibt, so will das auch die Röhre.


--- Zitat von: GeekG am 11.01.2010 19:48 ---super champ xd ... dass das "gain" was man dort per regler dazudrehen kann metallisch und blechern klingt dafür gibts auch sicher noch eine lösung, welche?
--- Ende Zitat ---

Ob es da eine Lösung gibt? Das wird vom Prozessor gemacht, vielleicht ein Update? Bei dem Schaltplan fehlt das Teil das an "P5" angeschlossen wird, oder ich brauche eine neue Brille.

Man sollte einen solchen Amp gut ausprobieren bevor man sich ihn kauft.
Oder auf diese Effekte später verzichten und weiter seine Tretminen spielen.


Gruß,
Georg

darkbluemurder:

--- Zitat von: Fandango am 11.01.2010 16:46 ---
Wie geht das? ???


--- Ende Zitat ---

Hallo Georg,

mit "brummfreien Single Coils" meinte ich natürlich Humbucker im Format eines Single Coils. Ich benutze Wilde Pickups by Bill Lawrence und DiMarzio Area 58 und Area 61.

Viele Grüße
Stephan

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