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Frage zum TT Ringkern 135VA / Gleichrichtung
Banana_Horst:
Hallo,
ich bin gerade dabei, einen leicht modifizierten (Röhren-Loop, Depth, regelbarer Slope-R, übliche Gain-Mods) JCM 800 2204 zu bauen und dabei auf folgende Frage bzgl. der Netzteil-Gleichrichtung gestossen:
Verwendet wird der 135W-Ringkerner hier aus dem Shop, der zwei getrennte Wicklungen für die Hochspannung besitzt (345-0-0-345V @150mA). Nach dem allseits bekannten PDF http://www.hammondmfg.com/pdf/5c007.pdf von Hammond komme ich mit der Marshall-üblichen Zweiweggleichrichtung auf eine Sekundärspannung von 488V (690V / Wurzel(2)) bei 150mA Strombelastbarkeit (kapazitive Last).
Bei Verwendung eines Brückengleichrichters (also Parallelschaltung der beiden HV-Wicklungen --> 0-345V @300mA) komme ich auf identische Spannungswerte (345V * Wurzel(2) = 488V), jedoch eine deutlich höhere Strombelastbarkeit von 186mA (0.62 * I AC sec.). Dies würde insbesondere der zusätzlichen Doppeltriode für den/die/das FX-Loop zu Gute kommen (die natürlich keine zusätzlichen 36mA braucht, aber naja...).
Die Spannungen werden natürlich unter Last noch etwas einbrechen, bestehen da Unterschiede zwischen beiden Varianten? Oder anders gefragt: Hat die Brückengleichrichtung einen Nachteil, den ich bisher übersehen habe, der mich davon abhält, sie einfach einzubauen?
Vielen Dank für eure Hilfe,
Peter
Namenlos:
Hallo,
deine Rechnungen sind seltsam. 488V/sqrt(2) passt nur zufällig (zum Testen mit 2*sqrt(2)) erweitern - oder du hast eine andere, unübliche Formel gefunden, ich wills nicht ausschließen. Du hast hier einfach zwei Einweggleichrichter die um 180° verzögert arbeiten.
Von der Strombelastbarkeit kannst du laut Hammond aus einer Brückengleichrichtung wirklich mehr Strom entnehmen, du hast bei der Mittelpunktgleichrichtung den doppelten Wicklungswiderstand (der für 150mA und nicht für 300mA ausgelegt ist). Das ganze schätze ich allerdings geringer ein, man müsste mal beide DC Widerständen messen um das abzuschätzen wie groß die zusätzliche Hitzeentwicklung zusätzlich ist.
Etwas musst du allerdings beachten, du kannst, wenn du keine 4 Ausgänge hast die Enden nicht einfach verbinden, dann brennt dir dein Trafo durch, oder mit Glück nur die Haussicherung. Bei normalen 3Poligen Ausführungen wären die Ausgänge beim Verbinden nicht phasengleich.
Grüße
Henning
Bierschinken:
Hi,
ich finde übrigens dass √2 ein rein hypothetischer Faktor ist!
Habs nie über 1,35 geschafft und meist liegt der Faktor bei 1,3.
Warum das so ist, keine Ahnung (Wicklungwiderstände, Verluste im Gleichrichter...kA)
Grüße,
Swen
Nils H.:
Moin,
ich habe in einem Projekt den 139VA-Ringkern verbaut, der ist ja so ähnlich, der hat auch zwei getrennte HV-Wicklungen (und nicht einfach nur eine Mittelanzapfung). Ich würde immer die Brückengleichrichtung vorziehen, Mittelpunktgleichrichtung mit Sand bringt keinen Vorteil. Beim Parallelschalten kannst du mehr Strom entnehmen, und der Trafo wird (bei gleicher Stromentnahme, also sagen wir z.B. 100mA Mittelpunkt vs. Brücke) weniger belastet.
Die Rechnung mit sqrt(2) stimmt schon (U-=1/2*sqrt(2)*U~ [1/2*sqrt(2) = 1/sqrt(2)]. Allerdings ist das Umax. Du hast dann ja eine gepulste Gleichspannung. Was Du tatsächlich erreichst (unter Last), hängt von der Siebung ab. Ich erreiche mit meinem 300V-Ringkern und einem 100µ-Ladeelko eine HT von 415V, also ~ Faktor 1.38, pessimistisch-realistisch ist 1,2.
[Edit] Ohne Last, also bei gezogenen Röhren, wird die Spannung in beiden Fällen tatsächlich ca. 488V betragen, weil kein Strom fließt und damit die Elkos auf die Spitzenspannung aufgeladen, aber nicht entladen werden. Das also bei der Dimensionierung der Elkos mit einrechnen.[/Edit]
Gruß, Nils
Nils H.:
Swen: Dass man Faktor 1,414 nicht erreicht, hängt damit zusammen, dass Du mit den üblichen Kapazitäten am Ladeelko immer noch eine relativ hohe Brummspannung hast. bei meinem Netzteil mit obigem Trafo habe ich sowas um die 8V p-p ausgerechnet, das macht dann für den RMS-Wert schon einiges aus. Mit deutlich höheren Kapazitäten geht da noch mehr als 1.3, aber dann steigen die Strompeaks und die Zeitkonstante geht rauf.
Gruß, Nils
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