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Tripler-Eigenbau

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Offline _peter

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Tripler-Eigenbau
« am: 9.04.2010 19:11 »
Hallo,

ich habe eine Frage zum Bau eines einfachen Gitarrensignal-Triplers für 2-3-Amping.
Ist es möglich einfach zwei per Übertrager getrennte Outputs parallel zu hängen,
ohne dass das Signal in irgend einer Form darunter leidet - von wegen drei Amps an
einem Pickup?

Die meisten Tripler haben ja eine integrierte Gainstufe, die ich jedoch gerne einfach
weglassen würde. Oder wird dann der Pickup zu sehr belastet und es gehen Frequenzen
flöten?

Haltet ihr den Übertrager hier aus dem Shop dafür für angemessen?
http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p3813_Audio-Uebertrager-1-1-2-1-fuer-Line-Signale-LTR-110.html

Vielen Dank,
Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Kpt.Maritim

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #1 am: 9.04.2010 20:08 »
Hallo

hast du dir schon mal die Impedanz angesehen. Das Ding ist für 600Ohm Studiimpedanz ausgelegt. Die Impedanz einer E-Gitarre ist mal locker 10 mal so hoch.

Viele Grüße
Martin

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Offline _peter

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #2 am: 9.04.2010 20:25 »
Ja, stimmt. Habe mir das nochmal angeschaut. Der andere 1:1 Übertrager hatte 10k. Aber der hat dafür
bloß einen Frequenzgang ab 300Hz +-3dB. Einen vernünftigen Übertrager angenommen spricht aber
nichts dagege, den "Booster" einfach wegzulassen, oder?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #3 am: 9.04.2010 22:05 »
Hallo

das sind schon vernünftige Übertrager und der Frequenzgang bezieht sich auf die maximale Leistung, die man nie erreicht. Besser wäre es von einem passenden Übertrager zu sprechen.

Der müsste eine Impedanz von locker 80kOhm haben. Ic h habe mal die Impedanz eines Tonabnehmers eine Telecaster GItarre gemessen, die betrug 72kOhm. Um solche IMpedanzen zu erreichen, muss der Übertrager eine extrem hohe Induktivität auweisen. Das bedeutet, dass er extrem gut geschirmt sein muss, wenn er nicht jeden hauch eines magnetischen Wechselfeldes einfangen soll. Zudem müsste er mit extremst dünnen Drähten gewickelt sein um die nötige Anzahl von Windungen in die Baugröße zu bekommen, oder er wird groß und schwer. Ersteres macht ihn teuer und Zweiteres neben dem auch schwer.

Das Thema Übertrager für GItarrensignale für ich mal ganz schnell vergessen. Was du jedoch machen kannst ist einen als "Kathodenfolger" geschalteten JFET zu nehmen, der dir die Impedanz wandelt. Das beeinträchtig den Klang null, weil die Kennlinie des FET als Kathodenfolger bei den kleinen Aussteuerungen überhaupt keine Rolle spielt. Dafür kannst du dann problemlos den 600Ohm Übertrager nehmen und locker 300m Kabel zum Amp legen ohne Höhenverlust befürchten zu müssen.

Viele Grüße
Martin

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Offline Dirk

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #4 am: 9.04.2010 22:19 »
Hi,

hierfür könnten in paar einfache OPs ausreichen. Damit könnte die Impedanz optimal angepasst werden und zusätzlich jeder Kanal / Amp individuell angesteuert werden.

Gruß, Dirk
 
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Kpt.Maritim

  • Gast
Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #5 am: 9.04.2010 23:14 »
Hallo

stimmt, das ist die allereinfachste Lösung.

Viele Grüße
Martin

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Offline haebbe58

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #6 am: 10.04.2010 09:31 »
Hi,

hier mal meine Meinung dazu:

a) Burkhard Lehle hat einen super Übertrager entwickelt, den LTHZ ... der genau auf die Impedanz von Gitarren ausgelegt ist. Er verbaut den auch in allen seinen Pedalen, wo das Gitarrensignal aufgesplittet wird (z.B. "Dual" und "P-Split").

Der ist für rein passive Anwendungen geeignet und dämpft das Signal so gut wie gar nicht, wenn man splittet (ca. -1 dB, das ist vernachlässigbar).

Bei richtiger vernünfiger Verkablung und Konstruktion eines Splitters mit dem LTHZ braucht man keinen Buffer und nix anderes, also Gitarrensignal pur!

Ich habe vor Jahren 5 Stück seiner ersten Version geordert. Die hatte damals 2x2 Wicklungen, also 1+1 : 1+1. Damit habe ich mir damals Dreifach-Splitter gebaut (Ausgänge: 1 direkt und 2 isoliert), die bis heute im Einsatz sind und tadellos funktionieren.

3 Stück sind mir "abhanden" gekommen  ;)
D.h. die Leute, die sie getestet haben, gaben sie nicht mehr her .... weil sie für sie das Nonplusultra sind.

2 Stück habe ich noch und die sind bei mir fast täglich im Einsatz. Die gebe ich aber niemandem, da ich sie sonst eh nicht mehr zurückkriege  >:D

Mittlerweile hat B.Lehle diesen (mehrfach ..?) überarbeitet, ob der aktuelle auch so viele Wicklungen hat, weiß ich nicht, da müßte man ihn einfach mal fagen.

b) Es gibt auch noch für diese Zwecke einen Super-Übertrager von Sowter. Der hat 1 primäre und 3 sekundäre Wicklungen also 1 : 1+1+1. Dessen Dämpfung liegt bei ca. -2 dB, was ebenfalls noch im Rahmen ist ... im Einsatz merkt man das nicht.

Der Typ heißt 9761 (10K 3-way guitar splitter)

Davon habe ich ebenfalls 2 und der ist geauso gut wie der Lehle. Mit dem kann man theoretisch sogar einen 4-fach Splitter aufbauen (Ausgänge: 1 direkt und 3 isolierte)

c) für beide gilt: sie sind sehr teuer. Sie sind nämlich mit MU-Metall abgeschirmt (gegen magnetische Einflüsse) und wirklich professionell gewickelt.

Beim Lehle muß man direkt den Burkhard fragen, aber der ist echt nett (stammt ja schließlich ursprünglich ebenfalls aus Schwaben  ;D) und liefert bestimmt direkt...

... und bei Sowther muß man direkt in England bestellen, dann wird nach Vorkasse-Eingang erst gewickelt und dann erst verschickt(ca. 4-6- Wochen). Ist aber seriös und zuverlässig. Ich habe bei denen auch schon öfters (auch andere Teile) bestellt, das hat immer prima funktioniert.

d) Vergleich:

Wenn man die beiden mit z.T. billigeren Teilen vergleicht (Mini-Übertrager von Mouser, Monacor, etc. & Co. ... für ein paar Euro), merkt man sofort einen riesen Unterschied. Bei den billigen ist alles gepresst und sofort in der Sättigung, Bässe und Höhen fehlen. Das Ganze klingt immer topfig und leer.

Die beiden Lehle und Sowter machen praktisch genau das, was sie sollen ... man hört sie also nicht. D.h. man nimmt nicht wahr, ob sie im Signalweg sind oder nicht.

Wenn man beide direkt vergleicht, merkt man nur minimalste Unterschiede und das nur, wenn man mal ganz genau analysiert und vergleicht. Ich habe das erst so langsam bemerkt, als ich mal testweise auch andere Instrumente damit aufgesplittet habe ... z.B. Bass, Mandolinen und Akustikgitarren.

Der Lehle ist im Bass noch einen Tick straffer und der Sowter hat dafür in den Höhen irgendwie etwas mehr Glanz. Ist aber nur wirklich minimal. Für Bass würde ich also zum Lehle greifen, für cleane Instrumente (wie Gitarren und Mandolinen, ... ) zum Sowter,
für Bratgitarren und fette Sounds zum Lehle und für cleane E-Gitarren wiederum zum Sowter. Ist aber Geschmacksache.

e) Fazit:

Man sieht ... es geht auch rein passiv ... schön galvanisch getrennt und ohne Brummen und andere Verluste ... aber das kostet Geld!


Gruß
Häbbe






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Offline _peter

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #7 am: 10.04.2010 11:07 »
Danke für die vielen detailreichen Antworten.

Es tut sich ein mittelschwerer Entscheidungszwiespalt auf.
Die Übertragerlösung wird, wenn sie gut sein soll, langsam zeimlich teuer,
was in einem Unverhältnis zur letztendlichen Anwendung steht.
Gegen die Opamp-Geschichte spricht, neben dem klassischen Sand-Ressentiment,
dass ein weiteres Netzteil oder ständig halbleere Batterien in die Effektkette kommen.

Was die Impedanzen angeht, dachte ich, Pickups liegen meist so zwischen 5 und 15
kOhm. Humbucker haben relativ zu Single Coils mehr, da die beiden Spulen in Reihe liegen.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Kpt.Maritim

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #8 am: 10.04.2010 12:40 »
Hallo

was da angegeben wird ist der DRahtwiderstand, der ungefähr so interessant für die Eigenschaften eines PUs ist, wie die Länge meiner Fußnägel. Mehr als einen vagen Hinweis auf die Windungszahl (Hoher R macht viele Windungen wahrscheinlich) kommt dabei nicht raus.

Viele Grüße
Martin

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Offline _peter

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #9 am: 10.04.2010 12:56 »
Im Ernst, das ist der DC-Widerstand?
Oje, Asche auf mein Haupt.
Hätte nie gedacht, dass der so hoch ist.
Das müssen ja etliche Windungen mit extrem
niedrigem Querschnitt sein. Habe mir noch nie
nen Pickup von innen angeschaut. Macht aber
Sinn. Irgendwie müssen die Saitenschwingungen
ja eingefangen werden, also braucht's ne hohe
Induktivität, die bei kleinem Kern viele Windungen
erfordert.

Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline haebbe58

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #10 am: 10.04.2010 13:49 »
Jepp,

und solche geeigneten Übertrager brauchen deshalb ebenfalls eine extrem hohe Iduktivität ...

der Lehle LTHZ hat z.B. 20 Henry

Gruß
Häbbe

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Kpt.Maritim

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #11 am: 10.04.2010 13:53 »
Hallo

ich habe mal einen Fender PU Tele in Halsposition gemessen. Die Impedanz ist natürlich nicht über den Frequenzbereich konstant, sie lag bei einigen hundert Hz aber bei ca 50kOhm.

Die eigentlich interessanten Werte für Tonabnehmer wären folgende:

Induktivität
Wicklungskapazität
Gleichstromwiderstand
Stärke des Magnetfeldes 1cm über dem Tonabnehmer

Es kotzt mich an, dass ich mehrere Hundert Ocken für einen PU bezahlen muss, und außer Hörensagen und metaphorisches Gesc hwafel keine technischen Daten bekomme. Mal eherlich, beim Kauf eines Rechners, der ja ähnlich viel kostet, würdet Ihr euch das nicht gefallen lassen und darauf bestehen Arbeitsspeicher, Taktfrequenz usw. zu erfahren. Bei Tonabnehmern kauft Ihr die Katze im Sack.

Viele Grüße
Martin

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Offline haebbe58

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #12 am: 10.04.2010 14:18 »


Es kotzt mich an, dass ich mehrere Hundert Ocken für einen PU bezahlen muss, und außer Hörensagen und metaphorisches Gesc hwafel keine technischen Daten bekomme. Mal eherlich, beim Kauf eines Rechners, der ja ähnlich viel kostet, würdet Ihr euch das nicht gefallen lassen und darauf bestehen Arbeitsspeicher, Taktfrequenz usw. zu erfahren. Bei Tonabnehmern kauft Ihr die Katze im Sack.


Hi

1. zwingt dich dazu keiner, Hunderte von Ocken dafür zu bezahlen
2. hast du schon mal versucht, solche Daten zu bekommen ...? Die meisten Musiker interessiert das grantiert nicht , deshalb würde eine Veröffentlichung für die Hersteller nicht viel Sinn machen ... aber man kann die Hersteller ja mal fragen ... einige würden bestimmt etwas liefern, sofern sie es überhaupt selbst wissen  ...
3. Die Katze im Sack kauft man meistens nicht, weil man sich auf Erfahrungen, eigene Tests und Empfehlungen berufen kann ... man muß nur wissen, welche Infos seriös sind und worauf man sich verlassen kann.

Gruß
Häbbe

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #13 am: 10.04.2010 22:47 »
Hallo Häbbe

mich zwingt keiner dazu, ganz recht, und deswegen mache ich es auch nicht. Ja ich habe versucht von namhaften Herstellern Daten zu bekommen. Das war ziemlich deprimierend. Es ist einfach ein Gebot der Redlichkeit Daten zu veröffentlichen, die es mir erlauben das Gerät einschätzen zu können.

Viele Grüße
Martin

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Offline _peter

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Re:Tripler-Eigenbau
« Antwort #14 am: 19.11.2010 21:04 »
Hallo,

durch diesen Beitrag
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12455.msg128021.html#msg128021
wurde ich daran erinnert, dass ich gar nicht geschrieben hatte, wie die Sache mit dem Tripler
ausgegangen ist. Nun, ich habe letztendlich diese kleine Schaltung aufgebaut
http://www.muzique.com/lab/splitter.htm
und die Übertrager hier aus dem Shop verwendet.
Superhelle blaue Kanalanzeige-LEDs bringen die nötige Optik.
Einen Verlust an Höhen oder ähnliches habe ich nicht gestgestellt.
Und wenn man aufpasst, welche Effekte man mit welchem Netzteil benutzt
gibt es auch kein Brummen. Kann ich empfehlen.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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