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Unbekannte Trafos
Nils H.:
Moin,
ich hab heute die Trafos aus meinem DDR-Sperrmüllamp ausgebaut und versucht zu verstehen, wie sie funktionieren. Bevor ich alle Verbindungen aufgetrennt habe, habe ich notiert, wie die Trafos verschaltet waren. Herausgekommen ist für den Netztrafo dabei das hier:
Die Primärwicklung und insgesamt fünf Sekundärwicklungen waren relativ eindeutig zu identifizieren. Ich habe alle Wicklungen durchgemessen, die Anzapfung an Pin 7 Wicklung 1 und die Reihenschaltung von Sek 2 und 3 haben zumindest den gleichen DC-Widerstand, die Parallelschaltung zu einer HT-Wicklung kommt mir bei 6xEL34 auch sinnvoll vor - und die Verbindungsleitungen sahen auch original aus.
Heizung ist auch klar, was ich nicht verstehe ist die Verbindung der Wicklung 4 auf die Heizung. Die Verbindung von Pin 11 auf 12 sieht für mich aber auch original aus, zumindest ist der Draht genau so alt wie die anderen Querverbindungen.
Was nicht mehr ganz original aussieht ist der 56k, der an die Pins 13 und 17 gelötet ist. Vermutlich hat irgendwann mal einer die Anzapfung der Wicklung 2 von 17 gelöst und isoliert, um den 56k zu fixieren... oder so. Es sei denn, die Heizung ist über Pin 11 einseitig auf Masse gelegt, das hab ich im Amp noch nicht rausgefunden.
Lange Vorgeschichte, kurzer Sinn: Was mache ich mit dem Trafo? Bisher habe ich nur die DC-Widerstände ausgemessen. Ich habe kein regelbares AC-Netzteil oder sowas, um die Übersetzungen zu ermitteln. Allerdings habe ich noch einen Wüsten TRA200, den ich benutzen könnte; allerdings habe ich ein schlechtes Gefühl dabei, den Trafo freifliegend ans Netz und dann den anderen Netztrafo freifliegend an die Heizungswicklung des TRA200 anzuschließen.
Was meint Ihr dazu, wie kann ich das am sichersten anstellen?
Die andere Frage ist, ob ich den Trafo überhaupt weiter benutzen soll. Insgesamt sieht er, bis auf Rost, Dreck und Patina, ganz gut aus, bis auf eine Stelle. Hier kommt die Wicklung Sek 2 aus dem Trafo:
Das sieht doch recht abenteuerlich aus. Zu großes Sicherheitsrisiko, oder ablöten und so gut wie möglich verschrumpfschlauchen, und gut is'? Was meint ihr?
Würde mich über ein paar Meinungen und Ratschläge zu dem Trafo freuen. Hier noch zwei Fotos vom ganzen Trafo. Ist schon 'n ganz schöner Trümmer ;)
Gruß, Nils
SvR:
Salü,
Schließ doch die Primärwicklung an eine belastbare Niederspannungsquelle an (Heizungswicklung, etc.) Irgendwas mit kleiner Spannung und ordentlich Strom.
Und dann misst du die Spannungen an den Sekundärwicklungen. Damit kannst du dann das Übersetzungsverhältnis berechnen und die Spannungen die du bekommst wenn du 230V Primär anschließt.
mfg sven
Edit:
--- Zitat ---Allerdings habe ich noch einen Wüsten TRA200, den ich benutzen könnte; allerdings habe ich ein schlechtes Gefühl dabei, den Trafo freifliegend ans Netz und dann den anderen Netztrafo freifliegend an die Heizungswicklung des TRA200 anzuschließen.
--- Ende Zitat ---
Merk grad das du die Idee ja schon selber hattest. Sorry, das ging in dem langen Text unter.
Nils H.:
Moin,
@Sven: Also ist die Idee doch Richtig, den an die Heizung des Wüsten-Trafos zu hängen? Gut. Muss ich also nur extrem vorsichtig sein :). Hast Du 'ne Meinung zu der bröckenden Ummantelung der einen Wicklung? Sicherheitsrisiko oder reparierbar?
Außerdem: Runde 2, Der AÜ. Nach meinen Messungen ist er so verschaltet:
(Edit: Schaltbild korrigiert; siehe weiter unten)
Ehrlich gesagt: Versteh ich nich. Macht das Sinn? Kann mir das einer erklären? Im Prinzip werden ja die beiden Wicklungshälften parallel geschaltet; dafür müssen sie doch die gleiche Phasenlage haben, und damit muss die Wicklung ab der Anzapfung andersrum gewickelt sein, oder? Oder wo liegt der Fehler? Ist das Ding einfach falsch angeschlossen (muss ja 'n Grund haben, dass er auf dem Schrott gelandet ist)?
Ich hatte jetzt die Idee, an der Sekundärseite einfach mal eine Klinkenbuchse anzulöten, mit dem Signalgenerator einen Sinus einzuspeisen und mir mit dem Oszi auf der Primärseite an den verschiedenen Anschlüssen die Phasenlage zum Generator anzuschauen. Bekomme ich dadurch eindeutig raus, wie das Ding beschaltet werden muss/kann?
Gruß, Nils
Nils H.:
Moin,
äh, ich antworte mir in gewohnter Manier mal selbst. Gut wenn man eine gespaltene Persönlichkeit hat, man hat immer jemand zum unterhalten ;D.
Ich bin mittlerweile überzeugt, der OT ist falsch angeschlossen gewesen. Die Anzapfungen an Pins 14 und 16 sind doch bestimmt UL-Anzapfungen, denn die liegen ja auch noch genau bei 40%.
Gruß, Nils
SvR:
Salü,
Den Gedanken mit Ultralinear hatte ich auch erst, aber jemand der in so einen Verstärker baut schließt den AÜ doch richtig an oder?
Und wer ihn repariert sieht wie der AÜ angeschlossen war und merkt sich das (sollte man meinen ;)).
Wie sind/waren den die Schirmgitter angeschlossen?
mfg sven
Edit: Wie war das? "Wer bin ich und wenn ja wie viele?" ;D
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