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Gitarrentop 2x EL34 PP AB-Betrieb

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Vintage_Man:
Ich rate auch dringend vom "Recycling" ab. Der Aufwand, eine Lochrasterplatine so aufzubereiten, dass sie den hohen Anforderungen genügt, ist sicher vergleichbar mit der Anfertigung eines Turret-, Eyelet- oder Rivet-Boards.
Bis der Amp Deinen Vorstellungen 100%ig entspricht, wirst Du viel mit Bauteilen experimentieren müssen und diese immer wieder ein- und auslöten müssen. Das macht Deine Lochrasterplatine nicht lange mit!

Ich bevorzuge selbstgefertigte Rivet-Boards, die ich aus Hartpapierplatten und Hohlnieten selbst anfertige. Das ist extrem preiswert und läßt für Versuche und Änderungen idealen Spielraum. Auf meiner Site gibt es Hinweise dazu.

Welche Geräte und Sicherheitsmaßnahmen stehen Dir eigentlich an Deinem Arbeitsplatz zur Verfügung? Hast Du den Platz zumindest mit einem FI-Schalter (10mA Auslösestrom) abgesichert? Verwendest Du einen Trenntrafo und (wenn ja) ist dieser korrekt angeschlossen?
Hört sich banal an, aber selbst bei 30 Jahren Berufserfahrung passieren einem immer wieder kleine Ungeschicke, deren Folgen durch einfache Sicherheitseinrichtungen deutlich gemildert werden. Das gilt insbesondere, wenn man sich mit Geräten wie Röhrenverstärkern umgibt, die Spannungen deutlich oberhalb der Gefahrengrenze beherbergen.

Du kannst Dir auch ganz sicher sein, das hier alle irgendwann einmal angefangen haben und ihre Erfahrungen machen mussten. Fragen ist also immer erlaubt!

Aber Du wolltest und doch eh ein wenig mehr über Dich berichten ....!  ;)


/Bernd

Edit: Da haben wir parallel geschrieben! Aber das macht meine Zeilen, denke ich, noch relevanter.

Nils H.:
Moin,


--- Zitat von: chriz0101 am 13.07.2010 14:04 ---Als vorsichtige Frage zum Thema Kriechströme: Könnte man diese "eleminieren" wenn man die Platinen in mehrere Kleine "aufteilt" je nach Potential und alle halt getrennt im Gehäuse platziert. Hatte bis jetzt noch nicht mit Kriechströmen zu kämpfen gehabt deshalb frage ich.

--- Ende Zitat ---

ein letztes Wort von mir zum Thema Lochraster: Ich glaube nicht, dass das zielführend ist. Und wenn Du eh alle anderen Pads rauspopeln willst, kannst Du auch gleich ein Eyeletboard fertigen, ist auch nicht mehr Arbeit, zumal das Trägermaterial des Boards durch das rauspopeln eventuell auch noch grschwächt wird. Stone hat da außerdem noch einen wichtigen Punkt angesprochen: Die Lötpads sind auch ratz-fatz im Eimer, wenn man mehrere Bauteile zusammenführen muss und/oder mehr als zweimal dran rumlötet.

Ich würde das lassen. Boards aus FR4 in 50cm Länge bekommst Du bei Dirk für 'n Zehner, das reicht für zwei Amps.

Gruß, Nils

Nils H.:

--- Zitat von: Vintage_Man am 13.07.2010 14:16 ---Welche Geräte und Sicherheitsmaßnahmen stehen Dir eigentlich an Deinem Arbeitsplatz zur Verfügung? Hast Du den Platz zumindest mit einem FI-Schalter (10mA Auslösestrom) abgesichert? Verwendest Du einen Trenntrafo und (wenn ja) ist dieser korrekt angeschlossen?

--- Ende Zitat ---

Und, das kam im Sicherheitsthread ja zur Sprache, man muss wissen, wann FI und Trenntrafo schützen, und wann nicht.

Gruß, Nils

chriz0101:
Ich werd mir das mal auf deiner Seite anschauen


Also ich hab so ein FI mit 30mA als Steckdosenschutz. Also wird in die Steckdose reingepackt und hat wieder ne Steckdose. Weißt sicher was ich meine.

Trenntrafo, nein. Ist n Ringkerntrafo, ganz normal. Kam wie Nils eben geschrieben hat im Sicherheitsthread schon hin. Und ich finde FI wohl in meinen Augen besser als Trenntrafo.

Ich denke auch das das mit den Experimentieren stimmt, und das es auf dauer gesehen mit den Lochrastern nicht funktionieren wird.
Aber du kennst doch sicher die Jugend: Man ist ziemlich sicher das es beim ersten Versuch auf Anhieb funktioniert. Natürlich wird es das nicht, aber man redet es sich immer ein. Ich probiere es erstmal mit den Lochrastern, die hab ich gerade da (auch wenn das nicht zählt wie ich von Nils weiss), sprich ich muss nicht noch extra wieder neu bestellen und da ich schulische  Ausbildung gemacht habe, sieht es mit vielen Extras was geld anbelangt nich rosig aus. Also Röhren sind da, und eigentlich alles was viel Geld kostet. Darum wollt ich um Extra kosten für FR4 drumrumkommen (nich böse sein ;D)

Zu mir hab ich genug geschrieben Bernd?

Gruß Chriz

Nils H.:

--- Zitat von: chriz0101 am 13.07.2010 14:28 ---Trenntrafo, nein. Ist n Ringkerntrafo, ganz normal.

--- Ende Zitat ---
Ein Trenntrafo hat nichts mit dem Trafo zu tun, der in Deinem Amp eingebaut ist! Im Zweifel noch mal nachlesen!


--- Zitat von: chriz0101 am 13.07.2010 14:28 ---Und ich finde FI wohl in meinen Augen besser als Trenntrafo.

--- Ende Zitat ---
Das ist 'ne spannende Aussage. Kannst Du das mal begründen? Trenntrafo und FI sind zwei unterschiedliche Schutzmaßnahmen, die beide unabhängig voneinander ihre Berechtigung haben. Und: der FI ist kein Allheilmittel, er schützt Dich nicht in allen Fällen! Dazu erlaube ich mir mal, mich selbst aus einem anderen Thread zu zitieren (dort ging es zwar um die Trennung von Signalmasse und Erde, passt aber trotzdem):


--- Zitat von: NilsH am 26.03.2010 16:04 ---Moin,

erstmal zum Thema FI-Auslösen. Ich hab da mal ein Bild gemalt, rot ist der Stromfluss:

Szenario 1: Du fasst an B+.



Normalerweise besteht durch den Trafo ja eine galvanische Trennung (bei normalen Trafos ist dies KEINE Schutztrennung, Schutztrenntrafos sind speziell aufgebaut); weil jetzt aber die Schaltung hinterm Gleichrichter geerdet ist / sein muss, entsteht unter Mithilfe der Erde ein geschlossener Stromkreis. Der FI löst aber NICHT aus, weil auf der Primärseite zwar ggf. mehr Strom fließt, aber was in den Trafo primär reingeht, kommt auch wieder raus.


Jetzt zum 100R-Widerstand.

Szenario 2: Körperschluss von B+ ans Gehäuse



Hier spielt es gar keine Rolle, ob über PE Strom abfließt oder nicht, der FI würde so oder so nicht auslösen. Wieder hast Du auf der Sekundärseite einen geschlossenen Stromkreis. Durch den 100R fließt Strom - Spannungsabfall. Das Gehäuse ist geerdet, Du auch. Deine Finger sind an den Saiten, also an der Signalmasse, und die liegt auf einem anderen Potential als Null - Worstcase: bäng, Stromschlag, tot.

--- Ende Zitat ---

Gruß, Nils

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