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Was für eine Phasenumkehrstufe ist das?
darkbluemurder:
Liebe Röhrenfans,
ich bin vor kurzem auf eine Phasenumkehrstufe gestoßen, die ich in keinem meiner Bücher beschrieben finde. Ich hänge zum besseren Verständnis eine Datei an.
Variante 1 ist der altbekannte Long Tail PI.
Variante 2 ist die Schaltung, um die es hier gehen soll.
Wenn ich es richtig verstehe, ist es ebenfalls ein Differenzverstärker, denn Ähnlichkeiten mit Concertina oder Paraphase sehe ich nicht. Das Gitter der 2. Röhre ist direkt auf Masse. Die Kathoden müssten wegen des 1,5k Widerlings auf ca. 2-3 VDC liegen anstelle auf ca. 70 VDC in Variante 1. Falls meine Annahme stimmt, könnte das ja dann den Vorteil haben, dass mehr Spannung durch die Röhre fließt, der PI dadurch mehr Headroom hat und die Endröhren stärker aussteuern kann.
Hat jemand mal sowas probiert oder weiß mehr darüber?
Schon jetzt vielen Dank und :gutenacht:
Stephan
Bierschinken:
Hi,
ja, das ist ein Differenzverstärker, aber ein ziemlich unsymmetrischer.
Das Ding funktioniert praktisch wie die bei Gitarristen beliebten "Self-Split-Push-Pull-Endstufen".
Die Stromgegenkopplung über dem Rk wird als "Steuerspannung" der 2ten Triode missbraucht.
Die unterschiedlich starken Verstärkungen werden im Beispiel durch die Anodenwiderstände ansatzweise kompensiert, aber durch die unterschiedlichen Lastgeraden der beiden Trioden wird die Asymmetrie größer, je hrößer der Steuerpegel ist.
Grüße,
Swen
röhrenlehrling-ordi:
--- Zitat von: Bierschinken am 31.07.2010 01:27 ---
Die unterschiedlich starken Verstärkungen werden im Beispiel durch die Anodenwiderstände ansatzweise kompensiert, aber durch die unterschiedlichen Lastgeraden der beiden Trioden wird die Asymmetrie größer, je hrößer der Steuerpegel ist.
--- Ende Zitat ---
Klingt das noch "gut" oder ists schon übertrieben?
mfg ordi
_peter:
Hallo,
witzig: keinen Tag später taucht dieser PI in diesem Fred auf:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12861.msg120125.html#msg120125
Wenn man vom Teufel spricht...
Gruß, Peter
TubeNewbie:
Hallo,
das 1.System ist eine normale Kathodenbasisschaltung und das 2.System Gitterbasisschaltung!
Die Signalspannung der Gitterbasischaltung kommt vom nicht überbrückten Kathodenwiderstand.
Da diese geringer ist als die Eingangssignalspannung muß der Anodenwiderstand der Gitterbasisschaltung viel größer sein als bei der Kathodenbasisschaltung.
Ich werde wohl diese Art der Phasenumkehr bei einem meiner nächsten Hifi-Projekte ausprobieren! Diese Art der Phasenumkehr wird meist direkt am Eingang verwendet und das Signal an die Treiber weitergeschickt. Unsymetrisch find ich das System nicht, nur etwas fieselig die Symetrie herzustellen!
Ich versuche sogar bewusst etwas unsymetrische Verhältnisse herzustellen um bei Gegentakt-Ansteuerung mehr k2-Klirr zu bekommen.
gruß Michael
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