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EL84 PP mit Kathodyn-PI
cca88:
--- Zitat von: bea am 2.01.2019 18:08 ---Ja klar. Und die Schirmgitterspannung bleibt immer haarscharf unter der Anodenspannung und ist deshalb so groß wie möglich.
Weil es aber eine Gegenkopplung ist, erwartet man doch keinen Leistungsrückgang, sondern nur ein anderes Zerrverhalten und den Bedarf nach einem größeren Pegel am Eingang. DESHALB verstehe ich nicht, woher die Leistungsreduktion kommen soll.
UL gibt es auch in Gitarrenamps - Paradebeispiel der Fender Twin Reverb mit 135W. Witzigerweise hat die kleinere Ausführung mit nur 100W einen normale PP-Endstufe.
Und die Echolette M40 wird von Gitarristen wegen ihres Sounds bei übersteuerter Endstufe geschätzt, auch wenn deren SG-Widerstände dafür zu knapp bemessen sind.
Der Amp hier ist übrigens als kleiner Bassamp gedacht.
--- Ende Zitat ---
Hallo Bea,
UL mindert die Leistung ja auch nicht - wenn Du die Endstufe härter anfährst, kommt - wie bei jeder Gegenkopplung - auch wieder das Gleiche raus.
UL ist - so wie Du es beschrieben hast - durch aus bei Gitarrenverstärkern verwendet worden - nur halt nicht oft.
Der Marshall Major ist UL - die 70 und 135W Fenders sind UL - die alten SUNNS...
OK - manche haben Hifi-Gene. Der Endstufe des Majors stammt wohl aus einer GEC Application, die Sunns waren astreine DYNACO Endstufen.
Trotzdem werden sie gerne genommen.
Die Spannungen bei den 135W Fenders sind übrigens um ein paar Volt höher, als die der 100er. Die Trafos sind anders angepasst - und die ECC81 hatte wohl auch noch ein paar Muckis übrig ;)
Grüße
Jochen
bea:
Also wie vermutet. Und vermutlich kann man dann auch die Angabe aus dem KT77-Datenblatt in die Tonne treten, derzufolge im UL-Betrieb an den G2 800V anliegen dürfen, aber im PP-Betrieb nur maximal 300V - erscheint mir widersinnig, wenn man darauf achtet, dass Ug2 < Ua und die Verlustleistungen immer eingehalten werden.
Zurück zu meinem Amp: der G2-Versorgung habe ich ja sowohl im Netzteil als auch direkt an den Gittern ziemlich große Widerstände spendiert. Das funktioniert prima: bei geringer Aussteuerung bleibt die Spannung relativ stabil und nah an der Anodenspannung, und sobald man die Aussteuerungsgrenze erreicht, zieht der G2-Strom die Versorgung heftig in den Keller. Sofern man den Simulationen trauen kann, bleibt da auch von der Verlustleistung an den G2 alles satt im grünen Bereich.
Und noch ein Gedanke zu meiner Idee mit dem kleinen Trafo: das Ding hat 5VA. Wenn ich einfach mal den Wirkungsgrad einer B-Endstufe ansetze, muss ich froh sein, wenn ich durch den Trafo mehr als 3W zusätzlich aus dem Amp herauskitzeln kann - egal wie trickreich ich es beschalte. Und mehr als 4W extra darf ich nicht erhoffen. Oder mache ich da einen Denkfehler, weil das Teil ja abwechselnd die eine und die andere Halbwelle bedient?
Toubey:
--- Zitat von: bea am 2.01.2019 18:08 ---Ja klar. Und die Schirmgitterspannung bleibt immer haarscharf unter der Anodenspannung und ist deshalb so groß wie möglich.
Weil es aber eine Gegenkopplung ist, erwartet man doch keinen Leistungsrückgang, sondern nur ein anderes Zerrverhalten und den Bedarf nach einem größeren Pegel am Eingang. DESHALB verstehe ich nicht, woher die Leistungsreduktion kommen soll.
--- Ende Zitat ---
Meinst du da nur den DC-Anteil oder die Momentanspannung bei Aussteuerung? Ersterer sollte dabei nicht sonderlich wichtig sein, bei zweiterer stimmt die Aussage meines Erachtens nach nicht wirklich. Die Schirmgitterabzapfungen sind bei UL-Trafos dazu gedacht dass das Schirmgitter einen definierten Teil der AC-Anodenspannung abbekommt - in der negativen Halbwelle ist ihre Spannung damit zuverlässig über der Anodenspannung.
Die Argumentation mit der Gegenkopplung funktioniert meines Wissens nach nur im Kleinsignalbereich. Für die Maximalleistung bei Übersteuerung ist im AB-Betrieb mit gegebenem AÜ vor allem interessant wieviel Strom die Röhre liefert wenn Steuergitterstrom einsetzt (und wie lange so viel pro Periode fließt). Und dieser Strom wird durch den UL-Betrieb (genau wie durch Schirmgitterwiderstände) beeinflusst da die Kennlinie für Ug1=0V flacher verläuft, je stärker die Schirmgitterspannung einbricht wenn maximaler Anodenstrom fließt.
--- Zitat von: bea am 2.01.2019 20:52 ---Und noch ein Gedanke zu meiner Idee mit dem kleinen Trafo: das Ding hat 5VA. Wenn ich einfach mal den Wirkungsgrad einer B-Endstufe ansetze, muss ich froh sein, wenn ich durch den Trafo mehr als 3W zusätzlich aus dem Amp herauskitzeln kann - egal wie trickreich ich es beschalte. Und mehr als 4W extra darf ich nicht erhoffen. Oder mache ich da einen Denkfehler, weil das Teil ja abwechselnd die eine und die andere Halbwelle bedient?
--- Ende Zitat ---
Das sollte schon stimmen, was an Leistung aus der Endstufe kommen soll muss am Anfang erstmal hineinfließen. Dazu hätte ich da etwas Bedenken bezüglich der Isolation auf der Sekundärseite des Heiztrafos. Wenn die Kaskade wie bei dem Dynacord Eminent II dessen Schaltplan ich auf Anhieb gefunden habe eingesetzt werden würde, müsste die Isolation da min 300V zum Chassis aushalten. Und nahe Massepotential fällt mir nichts ein mit dem man damit die Leistung elegant boosten könnte.
bea:
Mit anderen Worten: ich freu mich, wenn die Endstufe so wie sie ist gut klingt...
Mir gib es ja vor allem darum, ein paar Dinge abseits der ausgetretenen Pfade auszuprobieren - den PI, die Klangregelung um Vorverstärker, und bei vergleichsweise moderaten Spannungen mal etwas komplett selbst zu entwerfen - bevor es darum geht, das auf den Trafosatz eines Eminent 2 zu übertragen.
Und dabei Resteverwertung zu betreiben.
Wuffenberg:
...wie wärs dann mit nem Pentodyn-PI ;) ;D
hey und versuch mal den Thread Titel in 6L6 zu ändern, wenn du antwortest
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