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Optimale Betriebsparameter für EL84 Class A
bea:
Hallo Jörg,
--- Zitat von: Hardcorebastler am 5.09.2010 10:52 ---bei der Gk müsstest du C3 rausnehmen.C1 ist eigentlich viel zu klein , 47 uF wäre hier angebracht,
--- Ende Zitat ---
C3 ist schon lange draussen, C1 wahlweise auch (->Gitarre) oder klangformend als Absenkung der Tiefmitten bzw. Anhebung der Höhen zuschaltbar (->Bass)
--- Zitat ---warum 1 Megaohm Eingangswiderstand ? hier kannst du ruhig bis auf 220 k heruntergehen,
--- Ende Zitat ---
Ich will doch nicht mit ner Strat an das Teil.... Der Gibson PAF in meiner Gitarre klingt mit 1 M besser, und für den Häussel MM-Pickup meines Basses (in Serienschaltung mit nachgeschaltetem PI-Klangfilter) ist der hohe Eingangswiderstand zwingend.
--- Zitat ---R10 = 1.2k II 2,2k = 776 Ohm
--- Ende Zitat ---
Nominell. Der höhere Wert (9%) ist innerhalb der Toleranz. Ok, die paar Prozent werden sich auf die Leistung nicht hörbar auswirken - das hätte eher sportlichen als technischen Wert.
Mir geht es in dem Thread allerdings auch mehr darum, unterschiedliche Konzepte bei der Auslegung einer Class-A Endstufe zu verstehen: auch bei der EL84 ist ja ein recht weiter Bereich der Betriebsparameter sinnvoll, der einerseits mehr oder weniger röhrenschonend ist, andererseits auch bei maximalem Ausnutzen der Leistung Auswirkungen auf den Klang hat. Ein Blick in die nominellen Klirrfaktor-Diagramme gibt da deutliche Hinweise - gerade wenn ich den Aussteuerbereich maximieren möchte:
Auf der einen Seite habe ich da Schaltungen mit Betriebsspannungen am oberen Limit, ggf. hochohmigen Übertragern und höheren Verzerrungen(lt. Datenblatt), im anderen Extrem kann ich mit der nominellen Lastimpedanz durchaus noch auf 4.5 kOhm gehen...
Und beliebig viele Zwischenwerte...
Beate
PS: gibt es eigentlich irgendwo Kennlinienscharen für andere Schirmgitterspannungen als 250 und 300 V oder liegen die in den Archiven von Siemens oder Philips?
es345 (†):
Hi Bea,
ich glaube, Du wirst nicht viel mehr Kurven finden. Also die Schirmgitterspannung verändern und messen.
Zur qualitativen Analyse für solche Aufgaben verwende ich meinen PC mit dem Freewaretool "Audioanalyser" von der Page http://softsolutions.sedutec.de/index.php. Über einen selbstgebastelten 10:1 Teiler schließe ich dann den Lautsprecherausgang des Verstärkers an den PC Audio Aux Eingang. Ein Sinus an den Eingang des Verstärkers, dann kannst Du sehr gut das Verhältnis der Grundwelle zu den verschiedenen Oberwellen bei veränderter Aussteuerung und veränderter G2 Spannung messen.
Das Ganze ersetzt natürlich nicht die akustische Bewertung, ist aber ein brauchbares Hilfsmittel.
Gruß Hans- Georg
bea:
Ganz kurz noch:
--- Zitat ---El 84 : 6,7V / 135 Ohm = 49 mA, (249 V - 6,7V) * 0,049A =11,87 W Verlustleistung,
--- Ende Zitat ---
Die 49 mA Kathodenstrom teilen sich allerdings auf in den Anodenstrom und den Schirmgitterstrom; die 12 Watt sind die maximale Anodenverlustleistung Qa. Um die Abschätzung mal zu verfeinern:
Aus dem Spannungsabfall an R12 folgt:
IR12=ISG+IECC83=6mA => ISG=4.5 mA
=>
Ia=6.7/135 Ohm - 4.5 mA = 44.5 mA
=> Qa = 11.1 W.
Es ist also noch etwas Luft. (Streng genommen müsste ich an dieser Stelle die Messfehler abschätzen - so ganz passen die Werte ja nicht zusammen...)
Beate
Hardcorebastler:
Hallo Bea,
ich meine nicht C1 sondern C3, den Kathoden C, sorry.
Sicherlich hast du recht mit deiner Berechnung ,ich finde bei maximaler
Anoden - Gitterverlustleistung von 14 Watt eine Röhre mit 11 Watt im SE Modus zu betreiben
recht gewagt, das sind gerade mal 20 % unter der maximalen Verlustleistung.
Röhrend schonend ist hier bei der Einstellung gar nichts.
Würdest du eine 300B mit max. VL. von 40 Watt also bei 32 Watt betreiben hält die nicht lange,
ist natürlich auch eine andere Preisklasse.
Um die Ausgangsleistung nennenswert zu erhöhen nehme 2 EL84 oder eine EL34, falls der AU das hergibt.
Zu den Verzerrungen im Datenblatt :
Wie bei Hans - Georg schon angesprochen ist das Verhältnis der Grundwelle zu den Oberwellen entscheidend.
Das Verhältnis von K2 zu k3 ist für den Klangeindruck hauptverantwortlich.
Wie du siehst steigen die leider bei dieser Beschaltung nicht gleichmässig an.
Zu diesen Thema findest du auch hier etwas :Expertenwissen zum Thema Obertöne, Antwort 3, siehe Bild,
hier verlaufen die Klirr - Faktor Kurven recht gleichmäßig, dort habe ich dir Röhre aber anders beschaltet.
Gruss Jörg
bea:
Hallo Jörg, hallo Ihr anderen,
--- Zitat von: Hardcorebastler am 5.09.2010 17:39 ---Anoden - Gitterverlustleistung von 14 Watt eine Röhre mit 11 Watt im SE Modus zu betreiben
recht gewagt, das sind gerade mal 20 % unter der maximalen Verlustleistung.
Röhrend schonend ist hier bei der Einstellung gar nichts.
--- Ende Zitat ---
Mhmm, so weit ich gesehen habe, ist es zumindest bei der EL84 vollkommen normal, dass sie am Limit betrieben wird (übrigens 12 W). Kann es sein, dass sie dafür ausgelegt ist?
Ich habe mir übrigens überlegt, dass ich doch mit den Spannungen ein klein wenig höhergehe, vor allem aber mit der Schirmgitterspannung näher an die Anodenspannung heran. Also R10 auf ca 760 Ohm ziehen, messen und dann R12 so weit verkleinern, dass
a) USG < UA sichergestellt ist und
b) R14 = 135 Ohm immer noch passt.
Also in enger Anlehnung an den AX84 P1 dimensionieren .
Das dürfte dann bei R12 auf so um die 2.5-2.7 kOhm herauslaufen (ich möchte einen Widerstand parallel schalten und diesen zunächst vorsichtshalber durch einen kleinen Serienwiderstand vergrößern, um mich von der sicheren Seite her heranzutasten).
Wie stark wirken sich denn in der Praxis die Streuungen der Röhre aus? Muss ich die ganze Sache neu rechnen, wenn ich die Röhre tausche, oder andersrum, was muss ich beachten, damit ich beim Röhrentausch keinen Stress bekomme, weil ich ganz hart an der Leistungsgrenze der Röhre fahre und nicht bei jedem Röhrenwechsel im Verstärker herumlöten muss?
Zweiter Punkt: Betriebsspannung der ECC83. Die darf ja durchaus etwas höher sein. Wie klein darf denn R13 werden?
Viele Grüße
Beate
Jetzt eine Frage an die Erfahrenen: wie sehr wirken sich denn die
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