Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Die gelobte Dynamik in Röhrenschaltungen ist abhängig von... ??

  • 2 Antworten
  • 3052 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline snyder80

  • YaBB God
  • *****
  • 433
Ich hätte da mal eine schon fast "peinliche" Frage:

Welche Umstände begünstigen eigentlich dieses fantastische "cleanup" in Röhrenschaltungen, wenn mann das Gitarrenvolume runterregelt?

Mir ist schon klar, dass es zunächst von der eigentlichen Schaltung abhängig ist. Allerdings habe ich festgestellt, dass bestimmte Röhren-Kombis der 12ax7 (Hersteller) nur leise-laut schaffen, andere wunderbar von clean über den ganzen Regerlweg ins crunchige sanft übergehen.

Beispiel  (Vorstufenschaltung wie im Emplexador "Vintage" Mode):

Super "dynamisch": China 12ax7 V1 - Sovtek LPS V2

Geht so:  China 12ax7 V1 - JJ Ec803 V2

schlecht: JJ Ecc83s V1 - JJ Ec803 V2
             JJ Ec803 V1 - Sovtek LPS V2

Habe diesen "Test" mit gleicher Gitarre, gleichem Amp, gleichem Kabel, gleichern Plek, gleichem.... gemacht.

Der Ansatzpunkt könnte zum einen darin liegen, dass die Röhren nunmal unterschiedlich hergestellt wurden und daher andere Eigenschaften haben. Wo müsste man dann aber eine Schaltung für die jeweiligen "schlechten" Röhrenhersteller anpassen?

Dass es letztlich doch bloß an den Anodenspannungen und dem Bias, sprich dem Arbeitspunkt der jeweiligen Röhren liegt glaube ich eher nicht, denn B+ ist identisch und Abweichungen der Arbeitspunkte sind bloß minimalst ?

Immer bloß her mit Euren diesbezüglichen Erfahrungen und schaltungstechnischen Erklärungen  ;D

EDIT: Mir ist schon klar, dass die Röhren unterschiedliche Paramter haben, kenn auch diese Testseite: http://www.knzaudio.com/tubeampsecrets/tubetest/
Die Frage wäre aber, wo/wie kann man diese UNterschiede ausgleichen/anpassen - und ich rede jetzt nicht von dem "Klang" der Röhren, sondern von der Sensibilität für die Spieldynamik...
« Letzte Änderung: 24.08.2010 12:48 von snyder80 »

*

Offline darkbluemurder

  • YaBB God
  • *****
  • 2.460
Hallo Snyder,

der Link ist zwar interessant, aber dass die JJ mehr Headroom und weniger Gain haben, lese ich darin zum ersten Mal. Die meisten Erfahrungen - einschließlich meiner - sind anders.

Wie auch bei Endröhren können sich beim Austausch der Vorstufenröhren die Arbeitspunkte verschieben. Ich finde es allerdings schwierig, dieses Phänomen den Röhren bestimmter Hersteller zuzuschreiben, weil die Röhren so inkonsistent sind. Ich habe eine ganze Schachtel voll Vorstufenröhren, aus denen ich dann immer Sets für meine Amps zusammenstelle. Wenn's gut klingt, dann bleibt's so.

Schaltungstechnisch ist meine Erfahrung, dass die beste Dynamik mit nicht mehr als 2 Gainstufen in der Vorstufe (d.h. vor dem PI) erreicht wird. Falls eine Klangregelung vorhanden ist, sollte sie nicht zwischen den beiden Stufen (so wie beim Blackface Fender), sondern dahinter sitzen (wie bei Vox, Fender Tweed und Marshall). Du brauchst einerseits genug Gain und Kompression, um den Amp in den Overdrive fahren zu können, andererseits aber auch nicht zu viel, sonst klart er nicht auf. Du brauchst außerdem genug Höhen und Obertöne, die mit stärkerem Anschlag sowie aufgedrehtem Guitar Volume stärker hervortreten als bei schwachem Anschlag und/oder zurückgedrehtem Guitar Volume. 

Eine fehlende oder schwache Gegenkopplung begünstigt die "gefühlte" Dynamik, auch wenn die Gegenkopplung eigentlich die Dynamik im technischen Sinn verstärkt. Kpt. Maritim hat das mal anschaulich hier im Forum beschrieben.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

*

Offline snyder80

  • YaBB God
  • *****
  • 433
Hi Stephan, danke für deine Antwort!

Das mit der NFB ist mir bekannt. Finde es dennoch interessant, dass Du das Phänomen nicht kennst, dass bei zurückgedrehtem Vol. ad. Gitarre bestimmte Röhrenkombis in der gleichen Schaltung  clean bei geringem Lautstärkeabfall werden, andere halt noch den Schmutz und die Verzerrung der Stufen davor "mitnehmen" und wieder andere eher nur matt und leise werden...

Um den Klang der Röhren an sich (bissig, bassig oder mittenbetont) gings mir eben gerade nicht.
Aber nach Deinen Ausführungen muss ich dann "vorne" in der Schaltung noch ein bisschen tweaken (bzgl. Gain und "Oberton"-Absenkung).

Grüße,

snyder80