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Geschaltete Lautsprecherbuchse als Schutzmaßnahme
JMB:
Ich hatte mir irgendwann mal überlegt ob man sowas nicht mit etwas Logik (Mikrocontroller) abfangen will, habs dann aber nie ausprobiert weil ich a) keine Zeit hatte b) man wenn man das falsch macht erst recht eine potentielle Sollbruchstelle einbaut und mein Amp momentan die ganze Zeit spielbereit sein muss. Vielleicht interessiert es aber ja dennoch jemanden.
Die Idee war, dass man ja eigenlich _messen_ kann ob ein Speaker angeschlossen ist (allerdings nicht im laufenden Betrieb).
Die Grundidee war, dass man im HV Zweig einen weiteren Standby-Schalter (Relais) einbaut, welcher vom Mikrocontroller angesteuert wird (Default= OFF). Dann hat man am Speaker-Out ein Relais welches dem Mikrocontroller die Masse und die Signalader des Speaker-Outs auf Port-Pins gibt (auch hier Default = abegekoppelt, damit im Fehlerfall der uC sicher getrennt ist).
Nun kann der uC an Signalader des Speaker-Out ein Signal einspeisen (wie das genau auszusehen hat habe ich mir noch nicht überlegt) und auf Masseleitung messen was zurückkommt. Kommt nichts zurück ist wohl keine Verbindung AmpSignal-Lautsprecherspule-AmpMasse vorhanden und das Standby-Relais wird erst garnicht betätigt, man kann eine Warnleuchte aufleuchten lassen etc....
Ist Verbindung als korrekt detektiert, koppelt man erst den uC vom Speakerout ab und schaltet dann mit Zeitverzögerung das Standby-Switch.
Keine Ahnung ob das funktionieren kann, aber das war damals die Idee. Macht vor Allem sinn wenn man wegen Midi oä. sowieso einen uC verbaut hat.
Ansonsten fällt mir noch ein dass bei EKG Verstärkern die Messkabel mit Freilaufdioden + Glimmlampen (parallel, also doppelter Schutz) gegen Masse geschaltet werden. Soll verhindern dass im Fehlerfall Netzspannung an den Patienten gelangen kann. Mit den Details habe ich mich aber noch nicht beschäftigt, vielleicht ist ja aber das auch eine Option ;).
Manfred:
Hallo,
ich habe gerade einen Fender Hotrod Deluxe Chassis liegen, da habe ich kurz mal den DC-Sekundärwiderstand des Ausgangsüberragers (2 x 6L6GC)
mit einer Ohmmessbrücke gemessen. Dieser ist 1,1 Ohm.
Die einzelne Röhre sieht dann 1/2 * Raa. Dann wäre das Transformationsverhältnis ü^2 = 2800/8 = 350 -> ein Ra bei Kurzschluß von 385 Ohm.
Ich habe diesen Widerstand durch den Arbeitspunkt gelegt und bin hierbei auf eine Anodenverlustleistung von etwa 50W bei Vollaussteuerung gekommen.
Das sind 20W zuviel für die 6L6GC. Allerdings müsste bei dem Anodenstrom der AÜ schon in Sättigung gehen.
Was da passiert werde ich mal messen, wenn die Kiste wieder läuft.
Gruß Manfred
SvR:
Salü,
--- Zitat von: JMB am 27.08.2010 20:50 ---Nun kann der uC an Signalader des Speaker-Out ein Signal einspeisen (wie das genau auszusehen hat habe ich mir noch nicht überlegt) und auf Masseleitung messen was zurückkommt. Kommt nichts zurück ist wohl keine Verbindung AmpSignal-Lautsprecherspule-AmpMasse vorhanden und das Standby-Relais wird erst garnicht betätigt, man kann eine Warnleuchte aufleuchten lassen etc....
--- Ende Zitat ---
Nette Idee, da sie fast alle Fehlerfälle abdeckt (bis auf den, dass das Speakerkabel nach dem Einschalten raus gezogen wird). Allerdings ist der Aufwand auch recht groß.
Die Lösung mit den Dioden an der Primärseite des AÜs ist und bleibt die Beste. Egal welchen Fehlerfall man durchspielt, sie retten den Amp.
Der 150ohm-R schütz nur wenn auch eine Gegenkopplung vorhanden ist, aber bei ner straffen Gegenkopplung ist das Risiko sowie so kleiner.
Ein Lastwiderstand zusammen mit einer Schaltbuchse rettet nur, wenn das Speaerkabel nicht in den Amp gesteckt wurde. Wurde das Kabel nicht in die Box gesteckt, hilft der auch nichts.
Also über was diskutieren wir hier eigentlich noch? ;) (Sommerloch?)
mfg sven
Hardcorebastler:
Hallo Sven,
die Schutzmaßnahme mit dem 150 Ohm Widerstand
funktioniert gerade ohne GK.
Der Ausgang wird mit dem Widerstand gegen Masse kurzgeschlossen
Gruss Jörg
SvR:
Salü,
--- Zitat von: Hardcorebastler am 28.08.2010 13:51 ---die Schutzmaßnahme mit dem 150 Ohm Widerstand
funktioniert gerade ohne GK.
Der Ausgang wird mit dem Widerstand gegen Masse kurzgeschlossen
--- Ende Zitat ---
Ich hab mal den entsprechenden Teil des Beitrags ausem Archiv von Jogis Röhrenbude unten zitiert:
--- Zitat von: Detlef/Archiv Jogis Röhrenbude ---Übrigens dienen die oft zu sehenden (z.B. 150Ω) Widerstände parallel zur Sekundärwicklung eigentlich dazu, die Phasenreserve (der gegengekoppelten Verstärker) bei kapazitiver Last zu verbessern (also die Schwingneigung bei C-Last zu reduzieren), und nicht dem Leerlaufschutz.
Denn, ziehst Du z.B. eine 4Ω Last in dem Augenblick ab in dem 1A fließen, dann möchten (und werden) diese 1A gerne weiterfließen - genau deshalb "springt" ja auch die Ausgangsspannung hoch. Und bei der verbleibenden 150Ω Last ist das dann immer noch ein Vielfaches der Nennspannung. Da auch die (parasitären) Kapazitäten eine Rolle spielen, kann man das aber nicht genau abschätzen.
Das die Verstärker mit diesem Widerstand meist leerlaufsicherer sind, liegt eher an der GK. Außerdem kann eine Überspannung, die bei dem einen Trafo noch gut geht, ein anderes Exemplar bereits zerlegen. Der Durchschlag der Isolation muss auch nicht sofort einen merkbaren Defekt verursachen, die Luftstrecke kann für "normalen" Betrieb ja noch völlig ausreichen.
--- Ende Zitat ---
Wer die ganze Diskussion nach lesen will, findet den Link in meinem Beitrag weiter oben.
Die Leerlaufsicherheit beruht also auf der Gegenkopplung. Ohne Gegenkopplung kann es also trotz des Widerstands den AÜ zerlegen.
mfg sven
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