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GA-5 als Hifi-Aktivbox modden

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Kpt.Maritim:
Hallo

wir könnten schon im Verstärker eine Bassanhebung vorsehen, wie sie auch in alten Röhrenradios üblich war. Das geht teilweise durch Pegelanhebung und teilweise durch gezielte verzerrungen im Tiefbassbereich. Statt 30Hz werden dann 60Hz übertragen. Das menschliche Ohr ist dann in der Lage aus dem ganzen k2 die Grundtöne zu errechnen. Hört sich ziemlich heftig an, aber gut gemacht ist der Effekt erstaunlich. Irgendwo hier im Forum hängt auch ein Amp rum, bei dem ich das für Bassgitarre umgesetzt hatte. Damals aber mit EL34. Schaltunsgtechnisch wird das mit einer Mitkopplung umgesetzt.

Linearisieren wir die Impedanz des Lautsprechers, dann kämen wir mit sehr wenig Gegenkopplung aus. Die Quad gegenkopplung kann man umsetzen. Beim Quad ist dafür eine separate Trafowicklung vorgesehen. Ich habe aber auch prima Ergebnisse mit der Lautsprecherwicklung erzielt. Der Vorteil dieser Gegenkopplung, ist dass sie sehr stabil arbeitet. Nicht eingestellt werden muss. Eine normale GK muss man ja mit dem Oszi abgleichen, damit sie wirklich gut läuft. Zudem liegen keine RC-Gleider in der Gegenkopplungsschlaife, und damit auch weniger frequenzabhängige Phasenschweinereien. Zudem wird der Verstärker leerlaufsicher, da ein Spannunsganstieg im AÜ über die Sekundärwicklung direkt am Endrohr ausgeregelt wird.

Ich würde die vorhandenen Platinen von Anfang an gleich entsorgen. Die Schaltung ist dermaßen primitiv, dass man mit sehr wenigen Löststützpunkten, wenn überhaupt nötig auskommt. Vielleicht kann man die Netzteilsektion drinnen lassen.

Die DIN 45500 ist völlig uninteressant.

Ich würde auch eine Triode in der Vorstufe nehmen und versuchen einstufig klarzukommen. Weniger Stufen machen weniger Mist, mit dem Signal. Entweder man schaltet beide Systeme parallel, oder man benutzt eine als Triode geschaltete Pentode aus der Radiotechnik. Da gibt es etliche Schüttgutröhren. Die EF80 hat z.B. sehr schöne Triodenkennlinien. Wenn wir auch die Endröhre als Triode schalten, könnten wir sogar die Gegenkopplung weglassen. Allerdings opfern wir dann auch ca 6dB Dynamikumfang, weil die Leistung geringer ist.

Ich denke, man sollte vom Lautsprecher her denken und den Verstärker bestmöglich anpassen.

Viele Grüße
Martin

 

bea:
Hallo Martin,

natürlich sollte man ein derartiges Projekt vom Lautsprecher her denken.
Transistorisiert besitze ich übrigens ein pärchen kompakter und guter Aktivboxen, allerdings mit Halbleitern - auf dem Bild meines VJH siehst Du eine Meridian M30, die ich noch aus den Zeiten besitze, als ich noch ein vernünftiges Einkommen hatte.  Die unterstütze ich tatsächlich durch einen Subwoofer - der bringt  mehr Räumlichkeit. Das wäre meine Messlatte  für ein derartiges Projekt.

Gerade wenn sich das jetzt ein klein wenig "setzt", verstärkt sich mein Eindruck, dass das Projekt sich gedanklich gabelt: insgesamt sind die Änderungen, die Du vorschlägst, doch so massiv, dass aus meiner Sicht folgende Ansätze praktikabel wären:

a) den Ga-5 mit relativ Aufwand HiFi-tauglich zu machen, aber bewusst auf das letzte Quentchen zu verzichen, Kompromisse zu machen.
b) den Gedanken einfach nur als Anstoß für eine unabhängige Geschichte zu nehmen: eine kompakte, möglichst hochwertige Aktivbox mit einer Röhrenendstufe.

Um den Gedanken mal weiterzuspinnen: eine Zweiwegbox mit einer etwas stärkeren Endstufe für den Tieftonbereich und einer kleinen Endstufe für die Höhen. Praxisgerecht so 6-10 W / 1-2 W - bei diesen Leistungen dürfte man schon recht viel Freiheit in der Wahl der Lautsprecher haben. Die Weiche hinter der Eingangsstufe: Doppeltriode mit Tief- bzw Hochpass, dahinter dann die beiden Endrohre. Das ganze dann im oben offenen Teil des Gehäuses untergebracht - ok, dann bräuchte zumindest ich noch eine Lösung dafür, wie man einen Blumentopf auf einer derartigen Box "betreiben" kann...


Viele Grüße

Beate

Kpt.Maritim:
Hallo

die Idee ist ja nicht eine Röhrenaktivbox zu bauen, sondern eine mit dem GA-5.

Übrigens wird der Aufwand nicht viel größer, wenn die Platinen rausfliegen. Ein zweistufiger Hifiverstärker hat ja einen wesentlich kleineren Aufwand an Bauteilen. Die kann man einfach auf der Röhrenfassung verdrahten. Der Neue AÜ ist ohnehin ein häufiges Mod.

Warum nun 4..5 Watt so viel schlechter als 6...10 sein sollten, wird mir nicht klar. Um den Dynamikumfang nennenswert zu vergrößern müsste man eher über den Unterschied zwischen 5 und 50 diskutieren.

Viele Grüße
Martin

PS: was ist ein VHJ?

bea:
Hallo Martin


--- Zitat von: Kpt.Maritim am  9.09.2010 22:56 ---Warum nun 4..5 Watt so viel schlechter als 6...10 sein sollten, wird mir nicht klar. Um den Dynamikumfang nennenswert zu vergrößern müsste man eher über den Unterschied zwischen 5 und 50 diskutieren.

--- Ende Zitat ---

Tun wir das denn nicht - kleine Pentode als Triode gegen stärkere Röhre? Sind wir da nicht bei einem Faktor drei oder mehr, besonders wenn man eventulle Verluste durch eine passive Frequenzweiche im Vergleich zu meiner Idee mit der aktiven Frequenzweiche einbezieht?

Was die Hörbarkeit anbelangt: 6 dB Pegelunterschied sind sehr deutlich hörbar, jedenfalls für mein Hörempfinden.

Aber warum nicht den Golden Ton Smart 10 an Stelle des Ga-5? Das würde Diskussionen wie die um die Platine einsparen, auch die um die Leistung relativieren, und man könnte wohl die mechanische Konstruktion des Verstärkerchassis weitgehend übernehmen (er hat keine gedruckte Platine...)


--- Zitat ---PS: was ist ein VHJ?

--- Ende Zitat ---

Die fingerverwuschtelte Abkürzung für Valve Junior Head.


Ansonsten: weil wir beide ja nur die Idee witzig finden und nicht selbst umbauen wollen, können wir unsere Gedanken ja einfach weiter streifen lassen. Wenn jemand dies dann aufgreifen sollte, wirde er oder sie sich ja eh eigene Gedanken machen und unsere Ideen nur als Denkanstöße verwenden.

Also nochmal zurück: vom Lautsprecher aus denken. Machbar wären sowohl ein Breitbandsystem als auch eine 2 Wege-Box, letztere etwas schwieriger. Oder ein 8" Koaxialsystem mit einem eigenen Hochtöner. Gibts sowas mit hinreichendem Wirkungsgrad und guter Qualität?
Dann Bassreflex mechanisch wieder stressiger als geschlossen, allein schon weil vorne nicht viel Platz für die Reflexöffnung sein dürfte. Und wegen des kleinen Volumens trotzdem wünschenswert?

Lg

Beate


PS: Ach so: findest Du den Verweis auf die K2-Anhebung durch Mitkopplung noch?
Könnte ja in einem als Bassverstärker gemoddeten China-Baby ebenfalls ganz interessant sein, besonders in Verbindung mit kleinen Boxen.

Kpt.Maritim:
Hallo Bea


--- Zitat ---Aber warum nicht den Golden Ton Smart 10 an Stelle des Ga-5?
--- Ende Zitat ---

Das ist ein interessanter Vorschlag. Wie groß ist so ein Smart 10? Wir hätten dann wirklich mehrere Vorteile. Wir können eine dickere Röhre nehmen und dann auch Triodenbetrieb wählen, und hätten dennoch genug Leistung. KT88 als Triode ist doch nett! Auch das Board ließe sich komplett weiternutzen. Das etwas größere Gehäuse würde uns auch Lautsprechermäßig mehr Freiheiten bieten.

Kann jemand so ein Teil mal innen fotografieren und auch die Innenmaße durchsagen?


--- Zitat ---Also nochmal zurück: vom Lautsprecher aus denken. Machbar wären sowohl ein Breitbandsystem als auch eine 2 Wege-Box, letztere etwas schwieriger. Oder ein 8" Koaxialsystem mit einem eigenen Hochtöner. Gibts sowas mit hinreichendem Wirkungsgrad und guter Qualität?
--- Ende Zitat ---

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,5210.0.html

In dem Fred habe ich einen Monacor Topf mit hohem Wirkungsgrad koaxialisiert. Klingt super, sind meine Leib und Magenboxen. (Habe mein Stdium unter anderem mit dem Bau von Boxen für Tonstudius, Cafes, Kneipen. Bühnen usw. finanziert).

Statt Koax könnte man aber auch einen Fostex Breitbänder nehmen. Vielleicht geht auch Gradient W130 AL8. In Koax wird es aber Pegelfester.


--- Zitat ---Dann Bassreflex mechanisch wieder stressiger als geschlossen, allein schon weil vorne nicht viel Platz für die Reflexöffnung sein dürfte. Und wegen des kleinen Volumens trotzdem wünschenswert?
--- Ende Zitat ---

Der Reflexport muss nicht an der Front sein. Genau genommen ist es egal wo er ist. Bei den Tiefen Frequenzen sind die Ausbreitungsbedingungen Kreisförmig und da das Gehäuse noch wesentlich kleiner als die Wellenlänge ist, gibt es keine Brechungen. Der Posrt kann also auf die Rückwand. Das etwas größere Volumen sehe ich als Hauptproblem. Der Monacor Topf aus dem Fred oben braucht so ca. 12Liter. Ich weiß nicht, ob die im Smart Platz finden, deswegen die Nachfrage oben.

Geschlossen wäre das Volumen aber auch der Bass kleiner. Wir könnte aber schon im Verstärker gegen halten. Es zwingt uns ja niemand einen linearen Verstärker zu verwenden. das ist auch in aktiven Studioboxen nie der Fall. Die sind im Bassbereich immer entzerrt, also aufgebrezelt. Das können wir Problemfrei auch machen. Gerade der Vorschlag den Smart zu nehmen, der mehr Dampf hat, würde es uns ermöglichen.


--- Zitat ---Ach so: findest Du den Verweis auf die K2-Anhebung durch Mitkopplung noch?
Könnte ja in einem als Bassverstärker gemoddeten China-Baby ebenfalls ganz interessant sein, besonders in Verbindung mit kleinen Boxen.
--- Ende Zitat ---

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,4892.0.html

Viele Grüße
Martin

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