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Echolette M40 Restauration

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Hardcorebastler:
Hallo  Bea,
ein Durchbrennen der Ultralinear Wicklung ist extrem selten.
1)Verstärker aus.
Messe den Widerstand vom Eingang Primärwicklung zum ersten UL Abgriff, dann zum Anodenabgriff, der Widerstand sollte bei letzteren höher sein, grob geschätzt 15 Ohm mehr.
2)Verstärker an
Die Spannung am Punkt 2 müsste – 15,5 V sein, das ist die NGV(negative Gittervorspannung)
mit der stellst du den Ruhestrom pro Röhre ein. Der Wert ist aber zweitrangig, messe den Ruhestrom an den K-Widerständen, Punkt 3, die müssen alle gleich sein, wenn nicht jedes NGV pro Röhre nach justieren bei R65-68.
Stelle den so ein dass die max. Verlustleistung der EL84 nicht überschritten wird.
Ich würde  den Ruhestrom erst mal pro Röhre auf 32 mA stellen, macht am 1 Ohm Widerstand
0,032V.
Anschließend noch mal die Schirmgitterspannung und Anodenspannung messen.
Damit ist erst mal sichergestellt das die Endstufe fehlerfrei laufen sollte.

bea:

--- Zitat von: Hardcorebastler am 20.10.2010 18:59 ---mit der stellst du den Ruhestrom pro Röhre ein. Der Wert ist aber zweitrangig, messe den Ruhestrom an den K-Widerständen, Punkt 3, die müssen alle gleich sein, wenn nicht jedes NGV pro Röhre nach justieren bei R65-68.

--- Ende Zitat ---

Wenn er denn Kathodenwiderstände und justierbare Ruheströme hätte... die gabs nur in der letzten Baureihe des M40 (der mit Platine). Meine Kiste ist älter. Beim Vorbereiten der Messungen habe ich mal geprüft, welchen Aufwand es bereiten würde, das Gerät an dieser Stelle zu erweitern. K-Widerstände wird eng und richtig fuzzelig, könnte aber klappen. Einstellbare Ruheströme entsprechend der Echolette-Schaltung kann ich aber in der Praxis nahezu vergessen - die Unterschiede zwischen beiden Versionen sind erheblich. Da müsste ich die Endstufe nahezu komplett aufbauen.
In dem Gerät laufen übrigens vier gematchte EL84.

Fürs erste habe ich mal ausgenutzt, dass der Spannungswähler auch eine 250-V-Position hat und alle Spannungen abgesenkt.

Weil es aber um durchaus nicht immer auftretende Verzerrungen geht, könnte ich doch auch mal in Richtung HF-Oszillationen nachdenken und zumindest vorsorglich und mangels Oszilloskops C22 (C29 neu) und im Gegenkopplungszweig C28 austauschen - was meint Ihr?

Beate

bea:
Hallo Ihr beiden, nochmal vielen dank für Eure wertvollen Hinweise.

Vorhin, erstmals an der neuen Box, klang er richtig gut und verführte zu Nicht-hochhaustauglichem Pegel ;)

Wenn ich Eure Hinweise mal zusammenfasse, sehen die Werte eigentlich weitgehend ok aus, nicht wahr?
 
Das ist einerseits beruhigend, andererseits existiert ja ein Problemchen, und das ist leider nicht so einfach zu finden, vor allem, weil es nicht immer auftritt. Immerhin haben ja mal zwei Schirmgitterwiderstände das Zeitliche gesegnet, und er hat mal verzerrt. Wenn jetzt der AÜ ok ist und die Spannungen im Rahmen der Messgenauigkeit passen - wo suche ich jetzt am geschicktesten weiter? Oder kann das einfach die Folge des Zustands vor der Renovierung gewesen sein?


@Jörg: Du hast sicherlich recht, dass es einen Sinn macht, das noch genauer hinzubekommen.  Ich muss mir halt nur Gedanken machen, wie ich das in der älteren Version der Endstufe bei den doch arg beengten Verhältnissen am geschicktesten hinbekomme. Hier mal die Schaltung der Urversion, die näher an meinem Gerät ist:








--- Zitat von: es345 am 20.10.2010 18:30 ---G2 liegt an einem Abgriff der jeweiligen Anodenwicklung. Der ohmsche Widerstand zu B+ ist demnach geringer als der zur Anode. Die 2 Volt Unterschied rühren daher.

--- Ende Zitat ---

... und den Röhren tue ich wohl einen Gefallen, wenn ich die Schirmgitterwiderstände so weit vergrößere, dass USG einen Tick kleiner aus UA ist, nicht wahr?

@Hans-Georg: der Organist ist ja ein spannendes Ding. Wenn der sauber mit hochwertigen Teilen aufgebaut ist, sollte er eigentlich sogar besser klingen als der M40. Und vielleicht mit der EF86 in den Mikrophonstufen, oder aber abgespeckt nur mit Hochpegeleingängen?

Beate

Hardcorebastler:
Hallo Bea,
leider kann man bei dieser tollen Konstruktion den Ruhestrom (RS) durch die fest eingestellte Gittervorspannung weder einstellen noch ohne Umwege messen.
4 gemachte Röhren sind erst mal sehr gut.
Um den RS zu messen gibt es 2 Möglichkeiten.Die Versorgungsspannung klemmst du vom Eingang des AÜ ab und schaltest ein Ampere Messer dazwischen, oder du lötest eine 10 Ohm, 2 Watt Widerstand dazwischen und misst den Spannungsabfall an diesem Widerstand, z,B. 4 x 30 mA =0,120 mA, macht 1,2 V Spannungsabfall.
Die Schwingneigung ist leider  ausgeprägter bei Konstruktionen mit Fix Bias und Kathode direkt an Masse.
Entweder wurde der Verstärker dauerhaft total übersteuert oder er fing an zu Schwingen bei ungünstiger Belastung.Dann Brennen meist die Schirmgitterwiderstände ab.
Ohne Ozi kannst du hochfrequente  Schwingungen nicht orten.

Schirmgitterwiderstände 200 Ohm 2 Watt sollten reichen.
Wenn es geht an jede EL84 zwischen Kathode und Masse  10 Ohm, 2 Watt, ohne Überbrückungs Kondensator.
Falls die Koppelkondensatoren Elektrolyt Typen sind würde ich die ersetzen,
C34 bis C37 alle ersetzen(bereits geschehen ?), R44 von 16k auf 22k erhöhen.

Gruss, Jörg

Nils H.:
Moin,

der Vollständigkeit halber sei auch darauf hingewiesen, dass sich der Ruhestrom auch über die Shunt-Methode messen lässt; weil ich das nie im Leben so gut erklären kann, sei hier auf Dirks BIAS-Doku verwiesen. Allerdings lässt sich damit nur die Summe der Ströme pro Seite erfassen.

Gruß, Nils

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