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Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83

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Hardcorebastler:
Hallo Janko,
wenn du 2,5,8,10,13 liest,wird der Sachverhalt glaube ich klarer.
320,340 V ,nimm lieber eine höhere Spannung, eine Spannung später zu erhöhen ist
schwieriger als zu verkleinern,aus den  320 V werden  bei Diodenglr. 435 V,bei Betrieb
ohne Röhren schell mal 445 - 450 V, ein 450 V Elko ist dann ziemlich knapp.
Von jj gibts bezahlbare 500V Typen ....
Ein Netzteil mit Gleichrichterröhre ist grundsätzlicher weicher, soll heissen bei Belastung sinkt die Spannung,
das hängt mit dem Innenwiderstand der G.R. zusammen.
Kurzfristige höhere Stromentnahme erzeugt bei der G.R. einen Spannungsabfall,der teilweise
je nach Auslegung der Elkos und Drossel Auswirkungen auf die Versorgungsspannung hat.

Gruss Jörg

darkbluemurder:

--- Zitat von: DocJay am 21.09.2010 19:31 ---C2 und C6: Die sind im Moment so dimensioniert das alle hörbaren Frequenzen gleich verstärkt werden. (Grenzfrequenz
5 Hz) wobei C6 dann eigentlich auch 32µF groß sein sollte. Was ist denn eine sinnvolle Grenzfrequenz an dieser Stelle?
50 Hz oder vielleicht noch mehr?

C1 ist auch deswegen so groß das der Ton bei zugedrehtem Gain nicht zu dünn wird. Grenzfrequenz hier 338 Hz. Das ist
für mich der erste Kandidat in der Anpassung. Ich denke mal zwischen 4,7n und 47n kann man hier probieren.


--- Ende Zitat ---

Hallo Janko,

die erste Stufe bestimmt, ob der Sound insb. bei Overdrive matschig wird bzw. konkret bleibt. Wichtig ist hier eben, dass die Bässe nicht zu stark verstärkt werden. Ich persönlich neige dazu, hier zu beschneiden und eher hinten heraus mehr Bass durchzulassen. Ist aber Geschmackssache. Allerdings halte ich eine Grenzfrequenz von 5hZ für die erste Stufe für eindeutig zu viel. Ich würde das um den Faktor 10 heraufsetzen.

Viele Grüße
Stephan

DocJay:
Hallo zusammen,

ich habe noch mal ein wenig gerechnet. Auch ging mir der Vorschlag von Stephan (zusätzliches Gain-Poti nach
der EF86) nicht aus dem Kopf. Je mehr ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich davon, dass das Gain-
Poti zwischen V2 und V3 besser aufgehoben ist als zwischen V1 und V2. Und das aus mehreren Gründen:

1. V1 dient im Grunde nur dazu, den von der Gitarre ankommenden Pegel anzuheben um ohne Booster oder High-
Output-PUs die EF86 in die Kompression zu bekommen. Bei dem gewählten Arbeitspunkt braucht man im
Pentodenbetrieb mehr als 2Vp-p.
Dies wird erreicht im „Double“-Eingang (µ=21) bei einem Gitarrenpegel von oberhalb 100mVp-p.
Clean sollte auch gehen. Bei üblichem SingleCoil-Pegel von 50mVp-p im „Single“-Eingang (µ=17,5) kommen an der
EF86 max. 0,9Vp-p an.
Ein Gain-Poti ist hier also mE sinnlos, da man mit dem Gitarren-Poti das gleiche erreichen kann.

2. Zwischen V2 und V3 muss für Clean auf jeden Fall eine Pegelabsenkung erfolgen. Wenn man den Clean-„Weg“
weiter verfolgt werden aus den 0,9Vp-p im Triodenmodus (µ=36) 32Vp-p. Wenn man die ECC83 nicht übersteuern
will sollte man hier wieder auf 1Vp-p herunterregeln können.

3. Man kann nun den Koppelkondensator vor dem Gain-Poti so groß machen, dass er den Frequenzgang nicht mehr
beeinflusst. Es ist in dem Fall nicht notwendig, da man bis dahin bereits drei Chancen für einen Hochpass hatte
(durch die Kathoden-Kondensatoren an V1 und V2 und den Koppelkondensator zwischen V1 und V2), sodass
störende Bass-Frequenzen unterhalb 50Hz schon weitgehend verringert sein sollten. Dies entspricht konzeptionell, so
denke ich, auch Stephans jüngster Antwort.

Da am Wochenende eh schlechtes Wetter sein soll werde ich mich mal dranmachen den Schaltplan
soweit zu aktualisieren.

Viele Grüße
Janko

Hardcorebastler:
Hallo DocJay,
deine Berechnungen:
Die Verstärkungsfaktoren der Röhren gelten nur wenn der Anodenwiderstand
gross genug ist und der Kathodenwiderstand wechselstrommässig überbrückt ist.
Eine Ecc82 hat etwa eine Verstärkung von 17, wenn der Anodenwiderstand ca. 10 x grösser ist als der Innenwiderstand der Röhre,
also ca. 80K Anodenwiderstand, nicht wie hier 22k,
alles was darunter liegt verursacht eine  geringere Verstärkung.
Dies ist auch noch geringfügig abhängig vom Arbeitspunkt,

viel Spass beim Löten

 Jörg

darkbluemurder:

--- Zitat von: DocJay am 24.09.2010 09:09 ---Hallo zusammen,

ich habe noch mal ein wenig gerechnet. Auch ging mir der Vorschlag von Stephan (zusätzliches Gain-Poti nach
der EF86) nicht aus dem Kopf. Je mehr ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich davon, dass das Gain-
Poti zwischen V2 und V3 besser aufgehoben ist als zwischen V1 und V2. Und das aus mehreren Gründen:

1. V1 dient im Grunde nur dazu, den von der Gitarre ankommenden Pegel anzuheben um ohne Booster oder High-
Output-PUs die EF86 in die Kompression zu bekommen. Bei dem gewählten Arbeitspunkt braucht man im
Pentodenbetrieb mehr als 2Vp-p.
Dies wird erreicht im „Double“-Eingang (µ=21) bei einem Gitarrenpegel von oberhalb 100mVp-p.
Clean sollte auch gehen. Bei üblichem SingleCoil-Pegel von 50mVp-p im „Single“-Eingang (µ=17,5) kommen an der
EF86 max. 0,9Vp-p an.
Ein Gain-Poti ist hier also mE sinnlos, da man mit dem Gitarren-Poti das gleiche erreichen kann.

2. Zwischen V2 und V3 muss für Clean auf jeden Fall eine Pegelabsenkung erfolgen. Wenn man den Clean-„Weg“
weiter verfolgt werden aus den 0,9Vp-p im Triodenmodus (µ=36) 32Vp-p. Wenn man die ECC83 nicht übersteuern
will sollte man hier wieder auf 1Vp-p herunterregeln können.

3. Man kann nun den Koppelkondensator vor dem Gain-Poti so groß machen, dass er den Frequenzgang nicht mehr
beeinflusst. Es ist in dem Fall nicht notwendig, da man bis dahin bereits drei Chancen für einen Hochpass hatte
(durch die Kathoden-Kondensatoren an V1 und V2 und den Koppelkondensator zwischen V1 und V2), sodass
störende Bass-Frequenzen unterhalb 50Hz schon weitgehend verringert sein sollten. Dies entspricht konzeptionell, so
denke ich, auch Stephans jüngster Antwort.

Da am Wochenende eh schlechtes Wetter sein soll werde ich mich mal dranmachen den Schaltplan
soweit zu aktualisieren.

Viele Grüße
Janko


--- Ende Zitat ---

Hallo Janko,

Deine Überlegungen mit der Verlagerung des Gainpotis machen aus meiner Sicht absolut Sinn. Der Matchless Clubman ist ja auch so aufgebaut - eine schwache erste Stufe, um das Signal für die Klangregelung aufzubereiten und dann in die Pentode. Der anschließende Vol-Regler bestimmt, wie stark die nachfolgenden Stufen angefahren werden. Ansonsten kontrolliert man die Verzerrung von der Gitarre aus. Im Chieftain hat Matchless das dann ähnlich gemacht, aber die Verstärkung in der ersten Stufe drastisch angehoben - wahrscheinlich, um die im Vergleich zur Pentode geringere Verstärkung in der zweiten Stufe auszugleichen.

Viele Grüße
Stephan

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