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Mythbuster - Frontgeladen / Rückgeladen
Caisa:
Evtl spielt es eine Rolle wie fest man den Lautsprecher anzieht und damit wie stark der LSP an die Schalwand (mechanisch) gekoppelt ist. Bei der Montage von hinten :sex: *lol* ist ja meißt ein sehr dicker Dichtring zwischen Lautsprecherkorb und Schallwand und es liegt nur ein schmaler Streifen des Korbes auf der Schallwand auf, bei Montage von vorn ist die Kopplung von Korb und Schallwand imho etwas stärker...
Aber ob man das hört? Ist wahrscheinlich genau so wie die geänderte Abstrahlung durch rearloaded... ???
Gruß
Stephan
Dirk:
--- Zitat von: Caisa am 8.02.2011 09:46 ---Evtl spielt es eine Rolle wie fest man den Lautsprecher anzieht und damit wie stark der LSP an die Schalwand (mechanisch) gekoppelt ist. Bei der Montage von hinten :sex: *lol* ist ja meißt ein sehr dicker Dichtring zwischen Lautsprecherkorb und Schallwand und es liegt nur ein schmaler Streifen des Korbes auf der Schallwand auf, bei Montage von vorn ist die Kopplung von Korb und Schallwand imho etwas stärker...
--- Ende Zitat ---
Der Lautsprecher war kräftig fest angezogen, sowohl front als auch rückgeladen. Unterschiede gibt es sicherlich, aber diese sind so verschwindend gering.
Gruß, Dirk
12stringbassman:
--- Zitat von: Kramusha am 8.02.2011 08:46 ---Mh, ich habs trotzdem gehört :-[ :P Irgendwas muss da doch sein.
--- Ende Zitat ---
Da ist auch was ;) Nämlich eine, wenn auch geringfügige, Änderung der Strahlungsimpedanz, die auf die Membran wirkt, wenn der Laufsprecher von hinten montiert ist. Das Luftpolster auf der Membranvorderseite wird um die Schallwandstärke größer. Die beiden Impedanzschriebe von Dirk zeigen ja auch eine geringfügige Abweichung, die ich nicht unbedingt allein auf die Ungenauigkeit des Messverfahrens zurückführen würde.
Man könnte natürlich argumentieren, dass bei Frontmontage dieses Luftpolster eben auf die Rückseite der Mebram wirken würde und somit beide Fälle gleich wären. Dem ist aber nicht so, denn im Inneren des Gehäuses, egal ob geschlossen oder halboffen, herrschen ganz andere akustische Verhältnisse als im Freifeld vor der Schallwand.
Des Weiteren gibt es an der Kante des Schallwandausschnittes Beugungseffekte. Hier entsteht, natürlich frequenzabhängig, eine virtuelle Schallquelle, die zu einer Art Kammfiltereffekt führt. Und das ist keine Haarspalterei, sondern mess- und hörbar (wenn auch die Unterschiede wirklich nur sehr subtil sind).
Wir hatten mal einen Studiolautsprecher entwickelt mit einem Mittel-Hochtöner in Koaxialbauweise. Der Mitteltöner war ein Konus mit 200mm Durchmesser und 50mm-Schwingspule, in dessen Mitte ein Hochton-Horn mit einem Mündungsdurchmesser von 100mm steckte. Trotz aufwändiger Laufzeitkompensation und Entzerrung gab es im Übernahmebereich eine starke Welligkeit in der Übertragungsfunktion, die auch deutlich hörbar war. Erst als wir nach mehreren durchgearbeiteten Nächten das Horn außen mit einem Filzkragen bedämpft hatten, wurde es besser. Seither bin ich höchst vorsichtig, wenn im Nachbereich der schallabstrahlenden Membran irgendwelche Kanten sind.
Ob diese Effekte eine Gitarrenbox mehr oder weniger "druckvoll" klingen lassen, sei dahingestellt ;) :urlaub:
Dirk:
--- Zitat von: 12stringbassman am 8.02.2011 10:56 ---Ob diese Effekte eine Gitarrenbox mehr oder weniger "druckvoll" klingen lassen, sei dahingestellt ;) :urlaub:
--- Ende Zitat ---
Das ist genau der Punkt. Ich hatte im ersten Beitrag auch schon darauf hingewiesen, dass es möglicherweise noch andere Faktoren gibt wie zum Beispiel die Abstrahlung, die eine Auswirkung haben, aber diese Faktoren sind vermutlich so gering, dass diese von unserem bescheidenen Gehör nicht wahrgenommen werden können. Mehrweg-Systeme etc. sind bei dieser Betrachtung natürlich aussen vor. Aber so wie ich Deinen Beitrag deute, würdest Du ebenfalls sagen, dass an dieser pauschalen Aussage "frontloaded ist druckvoller..." nichts dran ist.
Gruß, Dirk
earnst:
Hallo,
nach meiner Erfahrung macht es bei Gitarrenboxen nicht den (hörbaren) Unterschied, da der Klang eh von den kleinen (und größeren) Überhöhungen und Absenkungen im Frequenzgang lebt.
Bei HiFi (und HaiÄnt) macht es sich bemerkbar. In entspr. Simulationsprogrammen wird eine Montage hinter der Schallwand als zusätzlicher Kanal vor der Membran mit der Fläche entspr. des Ausschnitts und einer Länge entspr. der Materialdicke dargestellt; Vorkammervolumen = 0, Rückkammer = Boxvolumen.
mfg ernst
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