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mein neuer Bass-Amp "ThunderBolt"

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12stringbassman:
Servus Hans-Georg!

Ich habe es so geplant, dass auf das Chassis unten ein Bodenblech draufkommt, auf das der Lüfter dort mittig unter den Endröhren montiert wird und die Luft durch einen Ausschnitt im Boden des Vogelhäusels, dass auf dicken Gummifüßen steht, durch einen Filter ansaugt und in das Chassis reindrückt. So sollte sich die Kühlluft im Gehäuse verteilen und auch die diversen warmen Widerstände und Spannungsregler kühlen und die Elkos vor Erwärmung bewahren.

Außer den Löchern um die Endröhren gibt es noch eine Reihe Bohrungen vorne zwischen den Vorstufenröhren und ganz rechts am Ende hinter den Netzteilen, so dass ein Luftstrom quer durch das Gehäuse und auch durch die Netzteil-Elkos hindurch gegeben sein sollte.

Dadurch, dass die Summe der Querschnittsfläche der einzelnen Bohrungen geringer ist als die des Lüfters selbst, sollten sich die Volumenströme unabhängig von deren Position im Chassis einigermaßen gleichmäßig einstellen.

Luft ansaugen geht nicht, weil ich das Vogelhäusel oben offen machen will, mit sichtbahren Röhen, die nur durch Edelstahlrohre als Gitter geschützt sind.

Wirklich notwendig ist die Lüftergeschichte wahrscheinlich nicht, wie viele tausend funktionierende Ämps mit 4xEL34 beweisen, aber ich hab den Lüfter im Regal liegen, das Netzteil gibt es her, und das bissl Platz ist gerade noch in der Blechschachtel. Die Betriebssicherheit und die Lebensdauer der Bauteile mögen dadurch evt. etwas verbessert werden.

Den Temperaturfühler wollte ich eigentlich an eines der Strapserl der Endröhren befestigen, so dass er direkt ans Glas gedrückt wird. Ich hab das so an meiner EL84-PP-Endstufe gemacht, die echt Class-A eingestellt ist (250V-Anodenspannung und 48mA Ruhestrom pro Röhre). Da geht in Spielpausen die Lüfterdrehzahl hoch und wird bei lautem Spiel wieder geringer. Quod erat demonstrandum ;)

12stringbassman:
Die Endstufe läuft!

Und wie! Knapp 24V an 4Ohm (ohmsche Last) kurz vor dem Clipping, also 140W, und das runter bis fast 30Hz.

Wobei mir bei der Anoden- und vor allem der Schirmgitterspannung etwas Angst und Bange wird, die liegen nämlich ohne Last etwas über 500V. Ich habe die Sekundärwicklungen des TT-363 Ringkerns parallel geschaltet und mit Brücke gleichgerichtet (4x IXYS FRED DSEI12-12A), danach 330µF (4x330µF/400V) - (Anode) - 5H/65Ohm - 165µF (2x330µF/400V) (Schirmgitter).

Wie tolerant sind die TT-EL34 hier aus dem Shop gegenüber leicht erhöhter Schirmgitterspannung?

Ich muss an einem 450V-Siebelko im Phasendreher die Spannung von 445V noch etwas runterholen oder den Elko durch einen 500V-Typen ersetzen.

Die Gegenkopplung habe ich jetzt mal soweit angezogen, dass es gerade nicht schwingt, da muss ich also auch noch mal ran und die Bandbreite innerhalb der Schleife noch etwas begrenzen.

Ich habe den Ämp mal an die 4x Eminence Legend BP102 meiner 6x10"-Box angeschlossen und das Instrument direkt in den FX-Return angestöpselt: das rockt!
Ich kann zwar die Endstufe mit dem Instrumentenpegel bei weitem nicht voll aussteuern (trotz Aktivelektronik im Bass), aber der Grundsound ist schon mal ziemlich genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte (wer braucht schon einen aufwändigen Equalizer und den ganzen Kram ;) )

Und was mich am meisten wundert und freut: es brummt nicht, kein Bissl, nix!

Da ich die ganze Beschaltung des Phasendrehers auf einem extra-Brettl aufgebaut habe, kann ich nun, ohne die funktionierende Schaltung wieder auseinanderreißen zu müssen, an der Vorstufe weitertüfteln.

Viele Grüße

Matthias

es345 (†):
Hallo Matthias

schön, daß die Endstufe läuft! :bier:

zu den 500V:

1. bei der Anode brauchst Du die keine Sorgen machen, die sollten es aushalten.

2. zum Schirmgitter:
Versuch die Versorgung auf ca 400V runterzubringen, insbesondere um die Schirmgitterverlustleistung bei Vollaussteuerung zu reduzieren. Eine mögliche  Schaltung: Leistungstransistor mit Zenerdiodenbeschaltung als Längselement in der Versorgung der Schrimgitter, sodaß ungefähr 90V daran abfallen

Gruß Hans- Georg

12stringbassman:
Servus Hans-Georg,

danke für den Tip!

Klar, die Anode hält bis 800V aus.

Du meinst so eine Art Längsregler? Oder geht auch sowas, was Swen letztens zum "Power-Scaling" verwenden wollte?
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,14572.msg141606.html#msg141606
Nur halt ohne Poti, sondern mit fest eingestelltem Spannungsteiler. Oder sollte der untere Widerstand durch Zener-Dioden ersetzt werden? Danach noch einen Elko oder direkt an die Schirmgitter?

Noch eine FFrage:
Ich habe einen Triode/Pentode-Schalter in die Endstufe eingebaut, habe mich aber aus eben dem Grunde der für desen Betrieb eigentlich zu hohen Anodenspannung noch nicht getraut, diesen zu benutzen. Was kann ich da machen? Für diesen Betriebszustand die Anodenspannung auch auf 425-400V runterholen?

es345 (†):
Hallo Matthias,

nach Datenblatt EL34 fließen 4*71 mA (~300mA)  bei 400V in PP Triodenschaltung, also mußt Du bis zu 30W verbraten. OK, geht im Prinzip.

Mit der angehängten Schaltungsskizze würde ich starten. Die beiden BY133 sind "Angstdioden", um den FET zu schützen, die 12V Z Diode, um das Gate zu schützen. Die 3 in Serie geschalteten Z Diode sind als Beispiel gedacht, fall Du eine 400 oder 420er hast, geht das natürlich auch.

Gruß Hans- Georg

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