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Headroom beim DC-30

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darkbluemurder:

--- Zitat von: Nils H. am  6.05.2011 11:36 ---Moin,

ich bin zwar nicht Stephan, aber ich antworte trotzdem :). Wenn Du den mit "M5" bezeichneten Austausch des Widerstandes meinst: der 100k und der 220k davor bilden einen Spannungsteiler, durch den das Signal heruntergeteilt (leiser) wird. Vergrößert man den 100k auf 470k, bewirkt das durch die Änderung des Teilerverhältnisses eine Anhebung des Signals. Der PI wird also "heißer" angefahren.

--- Ende Zitat ---

Antwort hiermit offiziell bestätigt :)

Über die Dimensionierung des 100k Widerstands gegen Masse habe ich mir viele Gedanken gemacht (siehe Club Deluxe Projekt). M.E. war das im DC-30 ein Kompromiss wegen des folgenden passiven Einschleifwegs. Je größer der Widerstand zur Masse, desto hochohmiger wird der Send-Ausgang, was ggf. Höhenverluste zur Folge hat. Da ich im Club Deluxe keinen Einschleifweg habe, konnte ich den Widerstand ohne Nachteile erhöhen. Er ist jetzt variabel ausgelegt ("Load"-Poti). Ich nehme an, Dein DC-30 hat als Kopie den Einschleifweg auch, so dass ich hier eher mit dem 220k Serien-R experimentieren würde. Durch Verringerung auf z.B. 100k kannst Du ebenfalls eine Signalanhebung erreichen. Wenn Du bei etwa gleicher Signalstärke den Einschleifweg besser nutzen willst, kannst Du den 220k-100k durch 100k - 47k ersetzen.  

Viele Grüße
Stephan

jacob:
Hi Stephan,

ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft diese beide hochohmigen (und ziemlich hochpegeligen) sogenannten "Einschleifwege" in der Praxis tatsächlich auch als Einschleifwege nutzt.
Die beiden Buchsen sind aber als "Power-Amp in" ganz gut zu gebrauchen.

Gruß

Jacob

darkbluemurder:
Hallo Jacob,

klar, der Einschleifweg ist die billigst mögliche und der Vintage-Philosophie am wenigsten abträgliche Lösung.

Ich glaube schon, dass es Gitarristen gibt, die ihn nutzen. Line-Level Effektgeräte würden den Pegel wohl auch verkraften. Klar, für Pedale ist das eher nix. Man muss halt ganz klar sehen: Mark Sampson wollte offensichtlich in erster Linie einen stabilen Vox bauen, das Originaldesign aber so wenig wie möglich verändern. Die einzige klangliche Veränderung in Richtung mehr Overdrive-Tauglichkeit sehe ich in der Verringerung der PI-Eingangs-Cs von Vox-typisch 47nf auf 10nf und der Ausgangs-Koppel-Cs von 100nf/150nf auf 47nf. Ansonsten hat er nur das Vibrato mehr oder weniger durch einen AC-15-Kanal mit dem FAC-Schalter von Orange ersetzt. Alles klassisch puristisch.

Valve Wizard hat ja schon geunkt, man würde so wenig brauchbare Einschleifwege sehen, weil es da nichts von Fender zu kopieren gab.

Viele Grüße
Stephan

jacob:
Hi Stephan,

stimmt, der Einschleifweg erinnert mich etwas an die in den alten Orange Overdrives. Mit einem WEM Copycat ging das ja auch mehr (oder weniger).

BTW: "Richtige" 19"- Geräte liegen mit ihrer Eingangsimpedanz ja oft bei nur 20K oder noch weniger.
Aber wenn so ein Studio- Teil genug Ausgangsspannung liefern kann, um die Endstufe "plattzumachen", sollte es funktionieren.

Ich denke, dass Valve-Wizard da nicht genz verkehrt liegt...
Denn weder Mesa-Boogie noch Marshall hatten bis in die späten 80er hinein problemlos funktionierende Einschleifwege.
Die einzig brauchbaren zu diesen"harten Zeiten" waren die Rivera- Fenders (Concert II etc.).
Regelbarer Send/ Return und erst dann im Signalweg, wenn in die Buchsen was eingestöpselt war.

BTW: 10nF vor dem PI sind aber immer noch ziemlich viel, finde ich.

Gruß

Jacob

slinky:
Hallo Jacob


--- Zitat von: jacob am  6.05.2011 13:43 ---ich habe irgendwie so das Gefühl, dass du unter dem Begriff "Headroom" anscheinend etwas anderes verstehst als wir/ ich.

--- Ende Zitat ---

Ich verstehe darunter, dass ein bzw. zwei Amps bei gleicher Lautstärke einmal weniger Verzerrung(mehr Headroom) und einmal mehr Verzerrung(weniger Headroom) haben. Der Amp mit mehr Headroom ist sozusagen bei gleicher Laustärke cleaner. Ist das auch das, was du meinst? Kann gut sein ich schmeiße da was durcheinander  ;)

Grüße
Jan

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