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BIAS- / Katodenwiderstände Endstufe(nröhren)

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SvR:
Salü,

--- Zitat von: Nils H. am  5.06.2011 23:57 ---schau Dir mal die Baubilder von Marcs Mustang oder Joachims SLO an - die machen's genau wie Du beschreibst, ich hab's auch so gemacht: G3 direkt an Masse und die Kathode über 1R.

--- Ende Zitat ---
Irgendwie finde ich es aber unlogisch g3 direkt auf Masse zulegen während man die Kathode über den Bias-Widerstand auf Masse legt.
1. In den Datenblättern sind alle Spannungen auf die Kathode bezogen. Wenn es also heißt Ug3=0V, ist gemeint dass das g3 auf Kathodenpotential liegen soll. (der Spannungsunterschied ist so klein das es wahrscheinlich eh keine Rolle spielt)
2. Wenn über g3 tatsächlich ein Strom fließt*, muss das ein Teil vom Anoden+g2-Strom sein. Legt man g3 direkt auf Masse, fehlt einem dieser Strom bei der Bias-Messung. (hier würde es auf dem Strom ankommen der über das g3 fließt, ob es eine Rolle spielt -> *@Stone: kannst du mal ein Datenblatt verlinken in dem Ig3 aufgeführt wird?)
Meine Vermutung:
Ich denke formal korrekt ist es g3 auf die Kathode zulegen. Wahrscheinlich ist aber der Unterschied so gering, das der Fehler bei der Bias-Messung keine Rolle spielt.
mfg sven

Stone:
Hallo Sven

Ich meine es im Tube Amp Book gesehen zu haben ... möchte aber wirklich nicht ausschließen, dass mich meine Erinnerung trübt.

Um vielleicht zum eigentlichen "Problem" zurückzukommen: nutze ich z.B einen Katodenwiderstand resp. BIAS-Adapter (der ja einen Widerstand enthält), so messe ich doch im Prinzip einen Fehler oder liege ich jetzt bzgl BIAS-Einstellung(en) voll daneben?

"Welches Gitter nun auch immer", aber ich messe einen Gitterstrom (mit), den ich eigentlich wieder rausrechnen muss und im Schnitt mit 5 mA annehme, richtig?

Jetzt will ich aber eben genau diesen Fehler nicht haben ... will aber auch nicht hin- und herlöten (Betrieb so, BIAS-Messung so) - geht das praktisch überhaupt oder ist es lediglich eine Variante, die ich in einem Adapter aufbauen könnte?

Gruß, Stone

SvR:
Salü,
Hab mal Bücher gewälzt:

--- Zitat von: Elektrische Nachrichtentechnik II., Heinrich Schröder ---Das Hinüberfliegen von Sekundärelektronen zum Schirmgitter kann verhindert werden, wenn zwischen Anode und Schirmgitter ein sogenanntes Bremsgitter angeordnet wird, dessen Spannung niedriger als die kleinste an der Anode vorkommende Spannung gewählt wird. Häufig wird das Bremsgitter, wie im Bild 58 rechts dargestellt ist, bereits innerhalb der Röhre mit der Katode verbunden. Es nimmt dadurch Katodenpotential und, wenn die Katode geerdet ist, Erdpotential an. Die Primärelektronen können wegen ihrer großen Geschwindigkeit ohne weiteres das in der Umgebung des Bremsgitters geschaffene Potentialminimum überfliegen und auf der Anode landen. Die langsamen Sekundärelektronen dagegen sind nicht in der Lage, durch das Bremsgitter hindurch auf das davorliegende positivere Schirmgitter zu fliegen. Sie werden vom Bremsgitterfeld abgebremst und gegen die Anode zurückgetrieben.
--- Ende Zitat ---
Also soweit ich das versteh, muss...
...das Bremsgitter nur immer (auch bei Aussteuerung) auf niedrigerem Potential als die Anode liegen...
...und...
...es dient nur zur Erzeugung eines Potentials, es sendet keine Elektronen aus und es fängt auch keine ein -> Folge: ohne Elektronen gibt auch keine Stromfluss.
Dann ist es also doch egal ob ich g3 über den 1ohm-R an Masse führe oder nur die Kathode. Abziehen muss man am Ende vom Kathodestrom nur den Schirmgitterstrom und den Anodenstrom zu erhalten.
Hab ich mal wieder was gelernt :)
mfg sven

12stringbassman:
Über diesen Zusammenhang bin ich auch schon gestolpert, als ich am Wochenende die Endstufe meines Thunderbolts zusammenlötete (nach dem Vorbild z.B. von Joachims SLO bzw. Marcs Mustang)

Valve Wizard Merlin Blencowe schreibt dazu (zwar im Zusammenhang mit Kleinsignal-Pentoden wie der EF86, aber das dürfte auch für Leistungs-Pentoden gelten):


--- Zitat von: Merlin ---The suppressor grid is made more negative than the anode by connecting it directly to the cathode, or to ground. (...) If there is any impedance in the cathode (such as a unbypassed cathode bias resistor) then connecting the suppressor to ground will dramatically increase the 2nd and 3rd harmonic distortion.
--- Ende Zitat ---

An dieser Stelle verweist er auf einen Artikel von W. G. Shepard in Electronics von 1953 "Suppressor Grid Frequency Doubler"

weiter schreibt er:


--- Zitat ---Obviously this is very detrimental for hihi designs, but might be useful in a guitar amp.
--- Ende Zitat ---

Der Effekt dürfte bei so einem kleinen Kathodenwiderstand, um den es hier geht, gegen Null gehen, oder eben das Düpferl auf dem i sein ;)

_peter:
Hallo zusammen,

es ist zwar ein wenig off topic aber hier mal wieder so eine fixe Idee von mir:

hat mal jemand von euch probiert, die Enstufe statt an G1 an G3 zu steuern?
Ich stelle mir das gerade so vor, dass das Bremsgitter natürlich einen viiieeel
geringeren Einfluss auf den Stromfluss hat als Steuergitter. Aber genau das
könnte man vielleicht anstelle einer aufwändigen Leistungsreduktion nutzen.
Oder geht das gar nicht?

Grüße, Peter

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