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ThieleBox: Hughes and Kettner AC112Pro (Mitte 1990er) Dokumentation

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haebbe58:
Hi,

hast Du schon mal analysiert, mit welcher Energie diese tiefen Töne überhaupt aus der Gitarre kommen ...?

das tiefe E z.B. besteht fast nur aus Obertönen ... die 80 Hz sind im Vergleich zu den höheren Tönen bedeutend leiser ... da kommt kaum was an ....

Und schau Dir mal andere Gitarrenspeaker an. Da gibt es kaum welche, die überhaupt über die 1mm kommen bei Xmax. Die wären ja alle im Nirwana, wenn man sie ein bißchen kitzelt, Deiner Argumentation nach.

Ich habe z.B. auch einen EMI Commonwealth 12, dessen Xmax ist mit 1mm angegeben.

Der ist dermaßen schwer, laut und dick, da winkst Du irgendwann mit der weißen Fahne .... den habe ich probeweise (abwechselnd mit dem EVM12L) mit echten 200 Watt angeblasen (sogar höher, ca. 250 Watt an 8 Ohm, mit einer voll aufgedrehten Matrix GT 800 Endstufe) und da war nix zu hören von irgendwelchen Problemen.

Da habe ich auch absichtlich cleane fette tiefe Töne reingespielt, aus einer ultrafett klingenden Framus Diablo (Strat-Clone) und auch Tele, eine Fender Bariton-Jaguar war auch dabei, die geht nochmal etwas tiefer, allerdings nicht so fett ... neben den extremen Attacks war da auf dem Analyzer auch tatsächlich extrem tiefes Zeug zu sehen (das ganz Laute allerdings mehr so bei 100 Hz und höher)... da hat der Speaker nicht mal mit der Wimper gezuckt und einfach souverän gedrückt. Zerre (unerwünschte) war da nicht und er hat auch sonst keinerlei Mucken gemacht.

Ich hatte ein Mic davor und bei allen Tests immer den Kopfhörer aufgehabt, direkt hätte ich das gar nicht ausgehalten. Am Anfang zerrte es tatsächlich, aber dann stellte sich heraus, dass das das Mic war und auch der Mic Preamp. Nach Anpassungen (Abstand und Mic Preamp Gain) war dann alles okay. Und in dem Testraum hat es dann schon gescheppert und gedröhnt, da hatte man regelrecht Angst, dass demnächst die Tapeten und der Putz runterfallen. Das machte das Analysieren anfangs etwas schwerer, aber es gelang dann ganz gut, nachdem ich alles, was im Raum nicht niet- und nagelfest war, entweder entfernt oder fixiert hatte.

Klar, der EVM12L machte da ebenos eine klasse Figur (und den liebe ich ohnehin über alles, das ist für mich schon immer der Maßstab), den juckt das genauso wenig.

Klingen tun sie übrigens sehr ähnlich, der Commonwealth hat noch bißle mehr Höhen, der EV eher mehr Tiefmitten ... wohl teils wegen der Kalotte des CW aber wohl auch wegen den unterschiedlich geformten Membranen.
 
Und zum Preis: diese schweren Speaker mit ihren fetten Magneten, Spulen und den speziellen Konstruktionsdetails kosten alle so ungefähr 200 Euro, das ist halt so in der Liga. Der Straßenpreis des Emi EM12 wird da auch genauso sein ... wie wohl auch der des WGS 12L, den erwarte ich ebenfalls in dem Bereich ... kochen ja alle nur mit Wasser und das Material kostet halt (neben den enormen Kosten für Handel und Marketing).

Ich glaube jedenfalls fest, dass man all diese Speaker dieser Klasse mit keiner Gitarre und selbst bei höchsten Lautstärken mit Gitarrenamps nicht an ihre Grenzen bringt, vorausgesetzt, sie sitzen in ordentlichen gut abgestimmten Gehäusen und müssen nicht mit anderen Problemen kämpfen (z.B. Transistorclipping o.ä.)

Gruß
Häbbe

Dirk:
hey, um was ging es ursprünglich ?

Da zwischenzeitlich die Anfrage auch per eMail gestellt wurde, dürfte das Thema hier durch sein. Mein Vorschlag wäre vom Preis/Leistungsverhältnis und in Bezug auf die Box der MOD12 als Alternative.
Der 12L scheint physikalisch problematisch zu sein - auf deutsch: er passt wohl nicht sauber in die Box.

Und zum Thema Preis: der Listenpreis ist ein Mondpreis und wird nur aufgerufen, damit manche Anbieter satte Rabatte geben können, weil der Kunde das so gerne sieht (Deutschland ist eben ein Land von Sparfüchsen und Schnäppchenjäger - wobei der Ausdruck "Vollidioten" manchmal passender wäre  ;D). Der Endpreis wird sich bei allen genannten 12eLern um die 200 Euro plus/minus bewegen. Ist das teuer ? Nun ja, wenn man sich die Preise für so manchen China-Made-12er anschaut die mit einem C im Markennamen daher kommen, dann ist der 12L eigentlich richtig preiswert.

Zum Klang, denn ich hatte sie all  :o
Bei einem Blindtest von Emi 12L zu EV 12L in der gleichen Box hätte ich eine Chance von 50:50. Die beiden LS unterscheiden sich klanglich in minimalen Details. Im Bandcontext wird es noch unmöglicher. Allerdings konnte ich noch keinen Sinn hinter der ganzen Eminence-Aktion noch nicht entdecken, denn der EV 12L soll es ja weiterhin als 8 Ohm geben, nur der 16 Ohm wird nicht mehr produziert (da war scheinbar einem hochgebildeten BWLer in der Bosch-Zentrale die Verkaufszahlen nicht hoch genug) und da Eminence auch nur die 8 Ohm Version als Standard anbieten will, keine 16 Ohm... mmmhhh. Aber man muss nicht alles verstehen.

Der WGS 12L konnte ich nicht im direkten Vergleich testen, denn der Korpus ist zu gross und passt nicht in eine normale 806 rein. Aber keine Angst, ich habe WGS schon darauf hin gewiesen - und jetzt überlegen sie fieberhaft, wie sie den Korpus bearbeiten können, damit er passt  :facepalm:.
Rückmontiert ist hingegen kein Problem. Daher musst der WGS 12L in einer 112 im REX-Format her halten und da war ich doch sehr positiv überrascht, denn das Teil ist ein echter Hammer isnbesondere bei richtig derben Zerrgraden. Wenn der Dieter eine Ahnung von Sound hätte, dann hätter er sicher "saugeil" gesagt. Ich kann mich nicht erinnern, dass der EV 12L in eine 112REX solch ein Brett entwickelt hat. Bleibt die berechtigte Frage wie er sich in einer 806 schlägt im Vergleich zum Original. Aber davon mehr in der nächsten Folge.

Gruß, Dirk

Headsurgeon:

--- Zitat von: Dirk am  6.05.2014 22:46 ---Der Endpreis wird sich bei allen genannten 12eLern um die 200 Euro plus/minus bewegen. Ist das teuer ?

--- Ende Zitat ---

Hallo Dirk,

darf ich diese Frage vorsichtig beantworten?

Bei 219.- für's den EVM 12L ist der EM-12 mit 200.- kein Schnäppchen.
Das sind gerade einmal 10% weniger.
Sorry.

Bin Besitzer von mehreren EVM 12L, montiert in Thiele 2x12ern, und folglich kein Sparfuchs.
Die andere Vokabel möchte ich hier nicht wiederholen.

Ich hätte durchaus Interesse an einem Speaker mit dem "EVM 12L Sound" bei geringerem
Gewicht, Belastbarkeit, Xmax und Preis, um damit *tragbare 4x12er Boxen*  :devil: zu bestücken.

Das dumme ist, daß der EM-12 in Punkto Gewicht und Preis patzt.

Damit ist das Thema (zumindest für mich) durch.

Good night!


(Edit: "tragbare" hinzugefügt)

kugelblitz:

--- Zitat von: Dirk am  6.05.2014 22:46 ---Der 12L scheint physikalisch problematisch zu sein - auf deutsch: er passt wohl nicht sauber in die Box.

--- Ende Zitat ---

Er passt schon nur die Front dann nicht mehr optimal. Dh der Chassis Ring ist doch dicker als der von Lautsprechern mit Blechchassis. Damit ist die Sicke näher an der Front und die Front muss durch Abstandshalter, im meinem Fall 1.5 cm Holzleisten etwas nach vorne korrigiert werden (vielleicht ist es auch nur übertriebene Vorsicht, es ist ja naicht der günstigste Speaker ;) ). Nichts dramatisches, ich bin auf jeden Fall zufrieden und vermutlich werde ich die 2. auch noch auf EVM 12L umbauen. Damit sollte es gegessen sein bzw sollte ich dann einmal Aufnahmen bzw mehr Erfahrungen haben werde ich sie in einem neuen Thread posten.

Gruß,
Sepp

Dirk:

--- Zitat von: Headsurgeon am  7.05.2014 01:37 ---darf ich diese Frage vorsichtig beantworten?
Bei 219.- für's den EVM 12L ist der EM-12 mit 200.- kein Schnäppchen.
Das sind gerade einmal 10% weniger.
Sorry.

--- Ende Zitat ---

Beim Zittieren bitten die komplette Aussage wieder geben, sodass der Zusammenhang nicht verloren geht - auch wenn es nicht ganz ins eigene Konzept passt. Danke !

Gruß, Dirk

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