Technik > Tech-Talk Amps
Frage zu Netztrafo Engel N 80/2
Striker52:
Ja, davon gehe ich auch aus. Die hohe Heizleistung des Trafos hat mich schon länger grübeln lassen. Damit ist wohl der Grundstein für das Projekt mit den 2 6L6 gelegt :devil: . Aber das muß erst noch von einem weißen Stück Papier aus langsam gären. Wird dann wohl um die Weihnachtszeit gestartet. Werde dann bestimmt hier berichten.
Wenn meine Anfrage bei Engel beantwortet wird, werd ich's hier posten.
Viele Grüße,
Axel
_peter:
EDIT: Es hat schon wieder jemand vor mir geschrieben aber ich schicke den Post jetzt trotzdem ab :)
Hallo,
zunächst zum Vergleich mit dem TRA200. Von verschiedenen Kernblechen und Dimensionierungspolitiken
mal abgesehen, hat der TRA200 nur eine Wicklung für Brückengleichrichtung. Daher benötigt er nur (etwa)
den halben Platz für die HV-Wicklung und das Blechpaket kann kleiner ausfallen.
Der M84/32-Kern kann maximal 70W liefern. Mit etwa 17W Heizeistung bleiben 53W übrig.
Teilt man die durch 2x340V, erhält man 73,5mA. Das sind erstmal deine runden 80mA möglicher
Wechselstrom für die gesamte Sekundärwicklung. Benutzt man nur eine hälfte, kann man dauerhaft
auch nicht wesentlich mehr Strom ziehen, da der Drahtdurchmesser dafür größer sein müsste.
Benutzt man jetzt einen Einweggleichrichter mit einer Hälfte der Wicklung (am 250V-Tap),
bekommt man theoretisch 250*sqrt(2) = 353V Spitzenspannung bei 0,28*80mA = 22,4mA
möglichem Gleichstrom.
Ein Zweiweggleichrichter sind im Gunde 2 Einweggleichrichter, die Phasenverschoben laufen.
Aus Gründen, die ich auch nicht erklären kann - bitte mal ein Profi einspringen - scheint hier
laut Hammond nicht nur der doppelte, sondern sogar der über dreifache Strom möglich zu sein.
Hammond gibt also zwischen AC und DC ein Verhältnis von 1 zu 1 für den Strom an.
Und das sind 80mA.
Gruß, Peter
Nils H.:
Moin,
ich geb jetzt meinen Senf auch noch mal dazu, auch wenn peter es auf den Punkt gebracht hat.
Die Anodenwicklung ist eine große Wicklung mit Mittelanzapfung, gedacht für einen Mittelpunktgleichrichter (Röhrengleichrichtung halt). Die ganze Wicklung ist auf 80mA ausgelegt, mehr geht da nicht - bei Mittelpunktgleichrichtung ist eine Wicklungshälfte immer inaktiv, weswegen diese Art der Gleichrichtung schrecklich ineffektiv ist.
160mA wären aber für 2x6L6 auch etwas wenig. Ein Pärchen 6L6 zieht bei Vollaussteuerung deutlich über 200mA.
Die Heizleistung ist ja jetzt nicht sooo massiv, die ist auch mit 2 EL84 und ein paar ECC schnell ausgereizt; die 1A-Wicklung ist sicherlich für eine EZ81 o.ä. gedacht.
Gruß, Nils
cca88:
--- Zitat von: Dr.Röhrich am 26.08.2011 12:17 ---Hallo Axel
Das muss der Trafo schon können, Wozu hätte der sonst wohl 2,7 Ampere Heizleistung.
2 6L6 gehen da ohne viel nachzudenken.
viel Erfolg beim bauen
Franz
--- Ende Zitat ---
Hallo Franz,
ich könnte mir vorstellen, daß der Trafo sich mit einer EZ81 ganz gut verträgt....
Ich rieche hier irgendwie "Klein und Hummel" Telewatt....
bei 80mA auf der Hochspannungswicklung wäre ich mit 6l6 im Gegentakt eher vorsichtig....
Grüße
Jochen
Striker52:
Hallo zusammen,
danke für eure Antworten, wenn sie für mich auch mehr Verwirrung stiften, als Klarheit schaffen.
@Peter:
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Schade, dass nach deiner Berechnung doch nur 80mA übrigbleiben. Wo kann man sich denn diese Grundlagen reinschaffen? Ich hab schon im Netz gesucht, um mir Grundlagen über Netztrafos und Gleichrichtung reinzuziehen, bin aber nicht fündig geworden. Vielleicht hab ich auch nach den falschen Begriffen gesucht. Hast du da evtl. einen Link?
@Nils:
Zitat: "... weswegen diese Art der Gleichrichtung schrecklich ineffektiv ist."
Aber trotzdem wird sie in vielen Amps auch ohne Gleichrichterröhre eingesetzt, z.B. JCM800 / 2204. Vielleicht weil sie laut Hammond Guide einen hohen Strom liefert?
Zur 6L6: Ich habe ein Datenblatt der 6L6GC, in dem es eine AB-Beschaltungs-Variante mit 360V Anodenspannung, Raa 6,6k, Power Output 26,5Watt gibt, die einen max. Strom von 132mA zieht. Dafür würden 160mA reichen.
@Jochen:
Die Heizwicklung mit 1 Ampere ist mit Sicherheit für eine Gleichrichterröhre gedacht. 2x6L6 bei einer Belastbarkeit von 80mA zu betreiben war auch nie meine Absicht.
Das ganze Thema scheint nicht so eindeutig zu sein. Die Meinungen hier sind zum Teil doch recht widersprüchlich. Nach meinem Gefühl (das hat zwar überhaupt nichts zu sagen, ich will's aber trotzdem loswerden) hielt ich den Trafo für recht leistungsfähig. Deshalb ja auch meine Anfrage hier.
Begründung für mein Gefühl:
Der Engel N80/2 war in einem SE-Amp mit 1xEF86, 2xECC, 1xEL84 eingebaut, es wurde nur eine Hälfte (250-0) der Sekundärwicklung benutzt, danach ein Brückengleichrichter mit Siebkette. Im Ruhezustand flossen ca. 50mA, am ersten Kondensator lagen 320V, an der Anode der Endröhre 300V an. Der Trafo wurde im Dauerbetrieb handwarm. Also: 50mA aus einer Wicklung, ohne dass die Spannung eingebrochen wäre, und ohne erkennbare Überhitzung.
Ich möchte eure Fachkenntnisse in keiner Weise anzweifeln (wie auch, ich hab auf dem Trafosektor null Ahnung), aber nach der Berechnung von Peter wäre mit Brückengleichrichtung einer Wicklung die Belastbarkeit nur 22,4 mA. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Der Hammond Design Guide scheint mir auch nicht der Weisheit letzter Schluß zu sein. Manche Angaben stimmen einfach nicht mit der praktischen Erfahrung überein. Die Marshall 18W Trafos, die z.B. bei Dirk angeboten werden, sind mit 126mA Anodenstrom angegeben (Zitat: "Sec 1: 300-0-300 V @ 0,126 A (red-green/white-blue)") und für Zweiweg-Mittelpunktgleichrichung vorgesehen. Nach dem Hammond Guide bekäme man da
V(peak)DC = 0,71x300=213V
V(avg)DC = 0,45x300=135V
I DC = 1,0x126mA=126mA
raus.
Der Strom wäre okay, aber die Spannungen??? Oder hab ich was falsch verstanden? Kann das vielleicht jemand erklären?
Noch ne Frage zu dem Hammond Guide:
Wann habe ich hinter der Gleichrichtung eine "Resistive Load", wann eine "Capacitor Input Load"?
Wenn ich nach der Gleichrichtung einen Elko habe und von da aus über den AÜ zu den Anoden der Endstufe gehe, ist das dann "Capacitive" oder "Resistive"?
Wenn ich mit Choke arbeite und nicht wie im Hammond Guide nur hinter dem Choke sondern auch davor einen Elko habe, ist das dann "capacitive" oder "choke input"?
Gemäß Hammond hat das alles ja massive Auswirkungen auf die zur Verfügung stehende Spannung und den entnehmbaren Strom.
Fragen über Fragen! Ich hoffe auf das Licht der Erkenntnis.
Viele Grüße,
Axel
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln