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Transistoren und Opamps, die mysteriösen drei und achtbeiner....
Showitevent:
Schon oft habe ich in diesem und anderen Foren gelesen, dass die kleinen Drei- oder Achtbeiner einer riesen Mysterium für viele sind.
Genau dem möchte ich mal auf den Grund gehen. Dabei würde es mir sehr entgegen kommen, wenn wir mal auf das Vintage-gerede verzichten. Ab diesem Punkt reden wir nicht mehr von Alltube soviel ist ja klar.
Es wäre mal schön, die Vor- und Nachteile zu erläutern. Daher würde ich mich freuen, wenn daran auch aktiv teil genommen wird.
Ein paar Schlagwörter für die Runde.
Signalverarbeitung ist nicht gleichzusetzen mit Signalbearbeitung
„Drop“ ist an dieser Stelle einer der wichtigsten Faktoren
Slewrate (Anstiegsgeschwindigkeiten)
Dampingfaktoren – Dämpfung auf das zu verarbeitende Signal
Ich bin Freund von Opamps und kann eine Menge dazu sagen. Ich möchte nur gern mal vorweg wissen, ob überhaupt ein Interesse in diesem Forum besteht.
Um das ganze zu starten stelle ich vorweg einfach mal eine Frage:
Wer setzt Transistoren/Opamps ein von euch und wofür?
Grüße, Joe
Basti:
Moin!
Also bei mir gehört ein OP-Amp Buffer zwischen Gitarre und Amp zum festen Repertoire. Dafür benutze ich z.Zt. einen opa134.
Ich habe schon öfter über eine OP Amp Eingangsschaltung im Verstärker nachgedacht, aber keinen wirklichen Vorteil gefunden. Außerdem arbeite ich gerne mit Boostern (z.B. FET) und Zerrern, so dass ich eine schön übersteuerbare Eingangsstufe brauche.
Was ich aber sehr interessant finde, ist die Hochvolt-Transistor FX Loop von Metroamps, weil die Platz spart und sehr neutral sein soll.
Beste Grüße
Basti
harryhirsch:
Hey Joe.
Für alles und nichts. Allerdings baue ich auch nicht nur Gitarrenamps, sondern auch Effekte, Studioequipment, Hifi, Digitalkrempel. Röhren, Transistoren, ... sind doch alles nur verschiedene Farben im Malkasten. Mal schmeckt das eine besser, mal das andere, und oft macht es die Kombination. Ich persönlich sehe keinen Grund das Ganze so dogmatisch anzugehen. Wer in der Hinsicht meiner Meinung nach mit gutem Beispiel voran schreitet und viel frischen Wind in die verstaubte Welt der Topologien bringt ist John Broskie.
Ich sehe auch keine direkten Vor- oder Nachteile. Unterschiedliche Technologien bringen eben unterschiedliche Umstände und Charakteristiken mit sich mit denen man sich auseinander setzen muss. Röhren: Heizung, HV; diskrete Transistoren: Parameterstreuung, keine Heizung, unter Umständen Bauteilaufwand; OPs: einfache Wiederholbarkeit, zwangsläufig NFB, usw. Man muss nur das richtige für seinen gewünschten Zweck auswählen.
Reden wir denn über Gitarrenamps oder allgemeiner? Und was ist mit "Drop" gemeint? Slewrate finde ich in dem Zusammenhang nicht wirklich relevant, die bekommt man mit jeder Technologie besser oder schlechter hin. Und vor allem für Audio eigentlich immer ausreichend groß ohne speziellen Aufwand.
Gruß, Volker
Showitevent:
--- Zitat von: harryhirsch am 8.12.2011 02:28 ---Hey Joe.
Für alles und nichts. Allerdings baue ich auch nicht nur Gitarrenamps, sondern auch Effekte, Studioequipment, Hifi, Digitalkrempel. Röhren, Transistoren, ... sind doch alles nur verschiedene Farben im Malkasten. Mal schmeckt das eine besser, mal das andere, und oft macht es die Kombination. Ich persönlich sehe keinen Grund das Ganze so dogmatisch anzugehen. Wer in der Hinsicht meiner Meinung nach mit gutem Beispiel voran schreitet und viel frischen Wind in die verstaubte Welt der Topologien bringt ist John Broskie.
Ich sehe auch keine direkten Vor- oder Nachteile. Unterschiedliche Technologien bringen eben unterschiedliche Umstände und Charakteristiken mit sich mit denen man sich auseinander setzen muss. Röhren: Heizung, HV; diskrete Transistoren: Parameterstreuung, keine Heizung, unter Umständen Bauteilaufwand; OPs: einfache Wiederholbarkeit, zwangsläufig NFB, usw. Man muss nur das richtige für seinen gewünschten Zweck auswählen.
Reden wir denn über Gitarrenamps oder allgemeiner? Und was ist mit "Drop" gemeint? Slewrate finde ich in dem Zusammenhang nicht wirklich relevant, die bekommt man mit jeder Technologie besser oder schlechter hin. Und vor allem für Audio eigentlich immer ausreichend groß ohne speziellen Aufwand.
Gruß, Volker
--- Ende Zitat ---
In erster Linie gehts mir garnicht explizit um Gitarrenamps sonder um die entsprechenden Bauteile ansich.
Denn: Lassen sich doch wunderschöne Gimmicks damit realisieren.
Mit Drop ist der Spannungsabfall über das entsprechende Bauteil gemeint. In diesem Fall bezieht sich das in erster Linie auf Transistoren und Stabis. Fälschlicher Weise werden immer wieder Schaltungen mit z.B. LM317 e.g. gebaut die 12,6 Volt ausgeben sollen. Dafür wird dann meist fälschlicher Weise eine Sekundärspannung von 12 Volt AC benutzt. Ist für mich ein riesen Thema.
Slewrate wird dann interessant, wenn man sich mit "Signal Triggering" beschäftigt. z.B. Gates und Kompressoren. Komparatoren und dynamische Gleichrichter benötigen imho spezielle faktoren die berücksichtigt werden sollten. Beim Opto Koppler spricht man ferner von Rise und Fall zeiten.
Hier meine ich nicht explizit den Slewrate eines einzelnen Bauteils sondern einer gesamten Schaltung vom Trigger Eingang bis zum Schaltenden Werk am Ende.
--- Zitat von: Basti am 7.12.2011 23:54 ---Moin!
Also bei mir gehört ein OP-Amp Buffer zwischen Gitarre und Amp zum festen Repertoire. Dafür benutze ich z.Zt. einen opa134.
Ich habe schon öfter über eine OP Amp Eingangsschaltung im Verstärker nachgedacht, aber keinen wirklichen Vorteil gefunden. Außerdem arbeite ich gerne mit Boostern (z.B. FET) und Zerrern, so dass ich eine schön übersteuerbare Eingangsstufe brauche.
Was ich aber sehr interessant finde, ist die Hochvolt-Transistor FX Loop von Metroamps, weil die Platz spart und sehr neutral sein soll.
Beste Grüße
Basti
--- Ende Zitat ---
Der Hochvolt Transistor FX ist meines erachtens auch eine tolle Lösung. Ich denke allerdings nicht, dass hierfür die hohe Spannung entscheidend ist. Im endeffekt sparen wir uns damit nur das kleinspannungs Netzteil. Das macht diese Schaltung sehr attraktiv.
Ich selbst wollte schon immer mal in dieser Richtung etwas bauen, kam aber nie dazu. Geplant war ein Ersatz für Vorstufenröhren auf FET Basis. Einfach nur um zu schauen, was man da so rauskitzeln kann. Das ganze dann versehen mit 9 poligem Sockel.
Dass du einen Opamp fest vor dem Amp hast, welche Bewandnis hat das? Überbrückst du lange Kabelwege? Ich kenne das aus Profi Amp Switchern wo du vorn mit der Klampfe rein gehst und hinten dann 4 Ausgänge mit einzelnen Gainreglern hast die dann mittels Midi umgeschaltet werden können.
Joe
12stringbassman:
Schönes Thema. Danke an Joe für's Eröffnen des Fredds ;)
Ich benutze OP-Ämps gerne und oft. Vor allem komplexe Filterschaltungen lassen sich damit schnell, effektiv, Platz und Kosten sparend, stabil und reproduzierbar aufbauen. Ich sehe das genauso wie Volker-HarryHirsch: Halbleiter und Röhren sind nur verschiedene Zutaten für den guten Eintopf.
Ich verwende z.B. in allem meinen (selbstgebauten) Instrumenten, egal ob Gitarre oder Bass, eine aktive Elektronik mit einem State-Variable-Filter um die Tonabnehmer-Resonanz frei einstellbar nachzubilden und um den Ausgang des Instrumentes niederohmig zu machen. Kabellänge und Kapazität interessiert mich seitdem nicht mehr.
Im derzeitigen Röhren-Ämp-Projekt (das immer noch nicht fertig ist ::) ) kommen OP-Amps als Puffer/Kabeltreiber an den verschiedenen Ausgängen zum Einsatz: Tuner-Out, FX-Send, Line-Out, DI-Out.
Zur Verringerung und Glättung der Schirmgitterspannung verwende ich Längsregler mit MOS-FET und Z-Diode. Das spart die teure und schwere Drossel. Auch als Ersatz für Triode als Kathodenfolger sind MOS-FETs als Sourcefolger gut geeignet.
Die Gleichspannung von 12,6V für die Heizung eines Teiles der Vorstufenröhren wird mit einem Low-Drop-Regler stabilisiert, dann geht's auch mit der 12V-Wicklung des Trafos.
Auch im (oder am) direkten Signal-Pfad der Röhrenschaltung verwende ich OP-Amps. Zum Beispiel als Gyrator zur Simulation einer Induktivität in EQ-Schaltungen oder um parallel zum Kathoden-R einen Schwingkreis zu schalten (Mid-Boost).
Im Rohren-Kompressor kommen Transistoren und OP-Amps zum Einsatz um die Steuerspannung zu bearbeiten um so das Regelverhalten zu beeinflussen.
Grüße
Matthias
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