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Sicherung geflogen -> Ursache finden?
tubeampgrufti:
Hallo Chryz
Du scheinst ja ein "alter Hase" zu sein und daher sicher "messtechnisch" etwas drauf zu haben. ich bin bekanntlich nicht fürs "Kaffeesatzlesen" dafür aber immer fürs nachmessen.
Hast du einen 1 Ohm-Widerstand herumliegen und ein brauchbares Messgerät, dann entferne die Sicherung nochmals und hänge die Messstrippen daran (dass da Hochspannung dran ist muss ich dir wohl nicht sagen?). Den 1 Ohm-Widerstand hängst du an die Messgerätklemmen und wählst einen "vernünftigen" DC-Volt-Bereich.
Amp einschalten, schauen wie sich die Spannung verhält. Bei 1 Ohm entspricht die Spannung dem Strom in mA (Milliampere). Rechne mal überschlagsmässig die Ströme: pro Endröhre den Biasstrom und pro Vorstufe mal 1 bis 2 mA. Liegt der Gesamtstrom in diesem Bereich? Wenn ja, dann: Lass den Amp mal länger ohne Signal laufen, beobachte die Anzeige, ist der Wert nach etwa 5 Min. stabil? wenn ok: gib mal ordentlich Dampf auf den AMP. Wie gross ist jetzt die Anzeige, wenn du in "Endstufen-Overdrive" fährst?
Mit dieser Messung überwachst du nicht nur die Röhrengleichströme, sondern siehst auch ob ein Elko oder so ev. (thermisch) gröbere Leckströme aufweist.
Viel Glück und vorallem denke an die Sicherheit dabei!
Gruss
Bruno
Chryz:
Hey,
vielen Dank für die Antworten.
Negative Vorspannung müsste ich nochmal nachmessen, hab ich bisher vernachlässigt. Welchen "Stromwert" meinst du? Vermutlich nicht den Bias der Röhren?!?!
@Bruno: Danke für den Tipp! 1 Ohmer sollte eigentlich da sein. Werd ich bei nächster Gelegenheit mal testen. Signalgenerator und Oszi sind vorhanden. Und danke für den Hinweis - ich bin mir der Hochspannung bewusst.
:gutenacht:
Chryz
Bierschinken:
Hi Chryz,
"mT" kann mitunter schon zu schnell sein.
Da kanns passieren, dass der Faden durch den Einschaltstrom kurz so heiss wird, dass er zwar nicht durchschmilzt, aber dass er "schwitzt". Sprich, es gehen einige "Partikel" in die flüssige Phase über und wenn das häufiger passiert, bilden sich schwachstellen, dadurch dass das flüssige Material sich anzieht und Tropfen bildet.
Da haste dann möglicherweise nach 100 mal einschalten am Faden ne Stelle die nurnoch 70% der ursprünglichen Dicke hat und dann geht die Sicherung beim nächsten Einschalten durch.
Da hilft nur den Einschaltstrom messen, was mitunter recht knifflig ist ohne spezielle Messwerkzeuge.
Grüße,
Swen
Chryz:
Moin Swen,
ich fürchte für eine korrekte Messung des Einschaltstroms fehlen mir die richtigen Werkzeuge. Meinst du ich sollte doch sicherheitshalber auf eine träge Sicherung umsteigen?
Ich habe vor einiger Zeit mal in Spice ein ähnliches Netzteil simuliert. Wenn ich mich recht erinnere, lag die erste Spannungsspitze bei 6-8A und damit ein mehrfaches über dem Sicherungswert... :o
mfg
Chryz
Bierschinken:
Hi,
ich bin da ganz ehrlich, mT oder T macht bei Röhrenamps kaum nen Unterschied (im Sinne der Abschaltgeschwindigkeit), wenn der Kennwert dafür gescheit gewählt ist.
Meist ists doch tatsächlich so, dass da was durchschlägt oder richtig niederohmig wird und dann hauts jede Sicherung, egal ob mT oder T. Dass da langsam auftretende Drifts sind, ist mMn eher seltener anzutreffen.
Aussserdem gebe ich noch zu bedenken, dass der Sicherungswert temperaturabhängig ist.
Sprich, im stickigen Club bei 40°C im Gerät kommt die Sicherung dann auch früher als bei 18°C aufm Testplatz ;)
Ich bin da selber Laie, aber das sind so Erfahrungswerte die ich mit der Zeit gesammelt habe.
Grüße,
Swen
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