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Electro Harmonix EL34 - Haltbarkeit bei Betrieb außerhalb des Datenblatts

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Offline QOTSA_Lover

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Hallo Zusammen,

ich hätte mal eine kurze Frage:
Was habt ihr für Erfahrungen mit EHX EL34 Röhren gemacht?

Laut Datenblatt vertragen die max. 425V an den Gittern (Ug2), was bei älteren 100W Marshalls (1959, 2203, etc) meist nicht ausreichend ist.
Dennoch gilt die Röhre gerade für solche Amps als sehr robust, was mir die Entscheidung gerade nicht einfacher macht :)

Es geht konkret um einen 79er JMP 2203 mit rund 450V an der Anode und 445V am Gitter.
Die Röhren hätte ich noch zu Hause im Fundus, aber bin unentschlossen ob man die bedenkenlos verwenden kann.

Danke euch im Voraus
Tom


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Offline Showitevent

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Hey Tom,

also sagen wir mal so... Dir wird vermutlich niemand freiwillig sagen "mach".
Das machst Du wenn, unter Selbstverantwortung.

Jetzt ist es aber so, dass ich eine UA von 450 Volt nicht sonderlich hoch finde. Bei einem 2203 sollte die eigentlich (nach meiner Erfahrung) eher irgendwo um 480 Volt idlen, bei dem Reissue, der ganz klar nicht 1979 ist, läge sie entsprechend nur wenig darunter.

Ich kann bestätigen, dass ich bei den höheren Spannungen auch fast immer EH verwendet habe. Ich hatte eher eine Zeit lang Probleme mit JJ's die eine ganze weile geknistert haben unter Betriebsspannungen von um und über 480 Volt.

Tatsächlich ist es so, dass die meisten 100Watter um 460 bis 480 Volt B+ haben und dann entsprechend auch relativ hohe Schirmgitterspannung.
Ich hatte bis dato keine Probleme mit EH EL34ern selbst 20 Jahre alte - viel gelaufen - sehen teils aus wie aus dem Laden. Ganz im Gegensatz zu den EH 12AX7, da habe ich viele aussortiert.

Vielleicht hilft Dir das, alles nur meine eher subjektive Meinung ohne je groß in die Datenblätter geschaut zu haben.

Ich nehme an, der "Spannungswahlschalter" steht bereits auf 240 Volt, nicht 220?

LG Geronimo

« Letzte Änderung: 4.03.2024 14:52 von Showitevent »

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Offline QOTSA_Lover

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Vielen Dank für deine Hilfe, das hilft mir sehr, ja!

Der ist so "niedrig" weil ich aktuell auf dem 240/250V Setting bin.
Heizspannung liegt bei 5,8 Volt, also gerade noch im Rahmen.

Hab mir auch schon überlegt ihn auf 220/230V laufen zu lassen.
Heizspannung liegt dann bei 6,5V und die B+ geht auch entsprechend hoch.

V2 läuft dann halt wieder sehr heiß. Typisch halt 800er.

Bin da bisschen hin und hergerissen mit allem.
Deinen Erfahrungsbericht mit den EH EL34 teilen viele. Anscheinend in der Praxis sehr robust.
Bin mir halt nicht sicher, ob ich mir den "Schuh anziehen möchte", da der Amp auch nicht meiner ist oder auf die SVETLANA S-Logo gehe, die zumindest nach Datenblatt eher passen.
Die sind mit 8W und 500V am Gitter angegeben, statt der 7.5W und 425V der EH.

Die Qual der Wahl

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Offline Serena Fate

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Hallo,

man darf auch nicht vergessen, dass das ja nur die Leerlaufspannungen sind. Kann mir nicht vorstellen, dass da unter Last bei 1k Rg2 und Choke noch großartig über 400V anliegen, wenn überhaupt.

Nur als Beispiel: Bei meinem 5F6A, der grad noch sehnsüchtig auf ein Gehäuse wartet und dessen Spannungen ein wenig hoch sind (B+ 468V je nach Tageszeit), hab ich Leerlauf-Ug2 ~460V mit Rg2 470 Ohm. Bei noch cleanen ~49W (gemessen) Output sind's noch 406V und bei voller Endstufenzerre 376V.

Insofern sag ich auch nicht einfach "mach", aber ich würde mal die Spannungen unter Last messe, wenn die Möglichkeit besteht und die Kiste halt nicht stundenlang "rumidlen" lassen ;D

VG

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Offline Dirk

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Hallo,

Ich kann bestätigen, dass ich bei den höheren Spannungen auch fast immer EH verwendet habe. Ich hatte eher eine Zeit lang Probleme mit JJ's die eine ganze weile geknistert haben unter Betriebsspannungen von um und über 480 Volt.

Dieses "Problem" sollte nur mit den JJ EL34 vor kommen wenn die Schirmgitterspannung über den 450 V liegt.
Mit JJ E34L oder JJ EL34-II sind mir diese "Probleme" nicht bekannt.

Es ist sehr empfehlenswert dafür zu sorgen, dass die Schirmgitterspannung im zulässigen Bereich bleibt, ganz egal welche Endröhre eingesetzt wird.
Siehe auch hier: https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,23091.0.html

Grüße, Dirk
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Offline Showitevent

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Dieses "Problem" sollte nur mit den JJ EL34 vor kommen wenn die Schirmgitterspannung über den 450 V liegt.


Meinte ich ja, allerdings ist das bei mir eine Weile her - so um 2010 bis 2013. Ich habs damals auf die ggf. Production LOT bezogen und nicht all zu ernst genommen - halt nur mal eine Zeit einen Bogen drum gemacht. Seither aber sicherlich den ein oder anderen Amp in den Fingern gehabt, in denen eine JJ EL34 ohne Probleme oberhalb der magischen Grenze läuft - und auch selbst welche gekauft, verbaut und keine Probleme gehabt.

Zitat:
Heizspannung liegt bei 5,8 Volt, also gerade noch im Rahmen

Das ist schon okay mit 5.8 Volt - da brauchst Du dir keine sonderlich großen Gedanken zu machen. Ich würde den - wenns meiner wäre - auf den 240 Volt AC belassen. Da drüber wirds eh nur "noisier", was es ohnehin schon ist und die zusätzliche Ausbeute (sofern man überhaupt davon reden kann) ists einfach auch nicht wert.

Der ur JMP - 6550 bis auch in die EL34 Zeit - läuft meine ich bei knapp unter 400 Volt (bzw. weiss ich das nicht exakt für die 100 Watter), danach haben sich aber außer den Spannungen aber keine Bauteilwerte wie z.B. die Schirmgitterwiderstände verändert.

Wie Dirks Post auch gut bescheibt, könntest Du deinem Amp in sofern etwas gutes tun, als dass Du die Schrimgitterwiderstände vielleicht auf 2.2K - 5 Watt auslegst - auslegen lässt. Das stellt zumindest sicher, dass kein exzessiver G2 Strom fließen kann und der Wert nach oben ist hier nicht hyperkritisch.

Das rettet dich natürlich nich vor einem Grid to Grid leak - das ist das, worum es eigentlich geht, weil die Differenzsspannung zwischen G2 und G3 bis über 500 Volt beträgt und die Systeme intern direkt nebeneinander liegen. Darum gilt nach wie vor das Datenblatt als Stein der Weisheit.

LG


« Letzte Änderung: 5.03.2024 10:27 von Showitevent »

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Offline QOTSA_Lover

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Vielen Dank für eure Antworten.

Ja, ich denke auch, dass ich ihn bei 240V lasse. Zumal die 5.8V auch bei 223V Steckdose anliegen. In der Regel dürfte die Netzspannung in den meisten Fällen mehr als 223V betragen, statt weniger. Von daher passt das denke ich.

Zu der Thematik an sich:
Ich sehe das bei nem 800er eh alles etwas entspannter, da der Amp ja in der Regel nicht voll an der Leistungsgrenze gefahren wird.
Aber da es halt nicht mein Amp ist, stehe ich da auch ein Stück weit in der Verantwortung.
Aber oftmals klaffen Theorie und Praxis halt ein Stück weit auseinander und ich hatte eben im Kopf, dass viele die EHs als äußerst zuverlässig (auch außerhalb der Datenblatts) bewerten.

Ich selbst bin eher Super-Lead / JTM Spieler. Voll aufgerissen an einer Powersoak. Was das mit den Röhren macht, brauche ich euch ja nicht zu erzählen...  ;D Gitterglühen at it's best. Und trotzdem funktionierts unter dem Strich in der Praxis ganz gut. Ich brauche auch nicht zweimal die Woche neue Röhren. Lustigerweise meistens mit JJs bisher. Wobei ich auch mit anderen Herstellern keine wirklichen Probleme hatte bisher... Klopf... Klopf...Klopf... aber da (ver)brauche ich auch unter dem Strich zu wenig Röhren.

Mit den Schirmgitterwiderständen will ich jetzt keine Diskussion lostreten, aber da gibt es halt zwei Probleme:

1. Der Amp ist komplett im Originalzustand! Also wirklich jede Schraube. Klar kann man (zurecht) argumentieren, dass ein Röhrendefekt viel mehr Schaden anrichten KANN wie 4x getauschte Schirmgitter-Rs aber trotzdem ist das bei so nem Amp nicht ganz easy. Und die (älteren) Marshall Amps sind ja schon auch hart im Nehmen.

2. Ich weiß, dass viele sagen man hört keinen Unterschied, aber ich bilde mir das eben doch ein zu hören. Bis 1,5k - 1,8k kann ich gerade noch tolerieren aber alles darüber gefällt mir klanglich überhaupt nicht. Bei Neubauten bin ich auch schon recht erfolgreich zweigleisig gefahren, indem ich die Schirmgitter-Rs auf 1,5k und den Drosselzweig um einen zusätzlichen Hochleistungs-R ergänzt habe. Also hier bisschen und da ein bisschen. War dann klanglich irgendwie besser wie an einer Stelle mit dem Holzhammer. Aber Einbildung ist auch eine Bildung... manchmal will man Dinge auch hören.







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Offline Dirk

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Hi,

Meinte ich ja, allerdings ist das bei mir eine Weile her - so um 2010 bis 2013. Ich habs damals auf die ggf. Production LOT bezogen und nicht all zu ernst genommen - halt nur mal eine Zeit einen Bogen drum gemacht. Seither aber sicherlich den ein oder anderen Amp in den Fingern gehabt, in denen eine JJ EL34 ohne Probleme oberhalb der magischen Grenze läuft - und auch selbst welche gekauft, verbaut und keine Probleme gehabt.

Dieses Verhalten stellen wir weiterhin immer mal wieder fest. Natürlich nicht bei jeder der EL34 aber wenn es vor kommt, dann nur bei diesem Typ. Aber die Fehlerrate liegt mit Sicherheit im Promille-Bereich.

Gruß, Dirk
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Offline Showitevent

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Ah, zumindest interessant, dass diese Beobachtung nicht nur bei mir ist.

Ich meine mich auch zu erinnern, dass dieses "Knistern" mit einer Zeit nachgelassen hat und ich könnte jetzt auch nicht sagen, dass das ausschließlich unter höheren Betriebsspannungen war.
Ich kaufe gern JJs- nicht zuletzt auch wegen ihrer klanglichen Natur. Auch darf man nicht vergessen, dass die Jungs einen Großteil der Röhrenindustrie aufgefangen haben.

Ich hab allerdings bei allen großen Herstellern "mixed emotions" und ich bin ganz froh, dass ich keine Vor- bzw. Aussortiererei mehr machen muss. In sofern auch Respekt an Euch :)


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Offline headcrash

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Sorry, dass ich das ausgrabe.

Ich hab tatsächlich ein JJ E34L Pärchen, welches knistert.
Die sind zwar "schon" ca. drei Jahre alt, liefen aber wirklich sehr wenig. Die wenige Zeit, wo sie liefen, liefen sie in Summe vielleicht irgendwas um die 10 Stunden in meinem WizSLO, der bei 480 V liegt, allerdings weiß ich nicht, wie es um die Schirmgitterspannung bestellt ist.
Ist es einfach so, dass die Gitter-Struktur im Innern mancher Typen/Hersteller einfach weniger spannungsfest ist, als bei andern (von Streuungen mal abgesehen)?
Das Datenblatt bei JJ listet ja beide in einem - also EL34 und E34L. Auch das für die EL 34 II sieht exakt gleich aus, wie das der vorgenannten.
Früher war weniger Gain.