Technik > Tech-Talk Design & Konzepte

Bassendstufe BRV 250

<< < (7/20) > >>

SvR:
Salü,
Also eine Konstantstromquelle lässt sich mit dem LT1086 problemlos aufbauen. Ich hab zwar ein paar Änderungen im Vergleich zu deiner Schaltung vorgenommen (bsp. die Konstantstromquelle AC-Mässig mit nem Elko gebrückt), aber ich hab die gleichen Probleme. Keine Symmetrie der beide Ausgangssignale und der Strom bleibt nicht konstant. Dass der Strom nicht konstant bleibt, liegt wohl an dem zu niedrigen Spannungsabfall über den Regler-IC. Ich bin immer nur auf so ca. 800 bis 900mV gekommen.
mfg sven

Fandango:
Guten Morgen,
an Eueren Beiträgen sehe ich dass Ihr dieses Prinzip mit der KSQ doch noch nicht so ganz verstanden habt, ist aber kein Problem.

Sven, Du darfst das System natürlich nicht mit einem Elko brücken, da darf auch kein kleiner C rein, das geht nicht.

Mal sehen ob ichs erklären kann:
Wir nehmen eine Triode, 300V Anodenspannung, einen 150k Anodenwiderstand und einen 2,5K an der Kathode, das Gitter liegt über 1meg an Masse. (Übliche Schaltung)
Dann fließt ein Anodenruhestrom von etwa 750µA, bei Vollaussteuerung mit 7Vss am Gitter haben wir ein unverzerrtes Ausgangssignal von ca. 200Vss, ohne dass wir in den Gitterstrombereich kommen, der max. Anodenstrom liegt bei 1,4mA.

Wenn wir jetzt eine zweite Röhre dazuschalten, also die Kathoden verbinden, einen 150k Anode dazu und das Gitter auf Masse, dann haben wir schon einen Phasendreher, aber der funktioniert nicht richtig, das zweite System wird nicht voll angesteuert.
Bauen wir aber in die Kathodenleitung zur Masse hin eine KSQ, dann gehts auf einmal, aber die muss richtig bemessen werden.
Es darf nämlich höchstens ein Strom von eben diesen 1,4mA fließen können, mit weniger gehts auch noch, aber mit mehr dann nicht mehr.

Wenn man das etwas anders betrachtet, also sich die Röhre als veränderlichen Widerstand vorstellt, wird das einfacher zu verstehen.
Wir haben zwei dieser Widerstände parallel an der Anodenspannung angeschlossen und an der KSQ mit 1,4mA, verkleinern wir den einen Widerstand so fließt durch ihn mehr Strom als durch den anderen, weil nur 1,4mA zur Verfügung stehen kann die Summe beider Ströme auch nicht größer sein, fließt nun durch den einen Widerstand 1mA, so bleibt für den anderen nur noch 0,4mA übrig, den haben wir ja nicht verändert, umgekehrt ist das ebenso.

Die zweite Röhre ist durch ihre Beschaltung, Gitter an Masse, Kathodenansteuerung, immer in der Lage den vollen Strom fließen zu lassen wenn er zur Verfügung steht, und das ist der Fall wenn die erste sperrt, aber mehr als 1,4mA sind ja nicht da, also fließen die durch die zweite.
Wie gesagt, im Prinzip ganz einfach.

Stellen wir nun mehr Strom zur Verfügung kann das nicht mehr funktionieren, die Spannung an der KSQ wird zu hoch, die gibt nicht mehr nach, die erste Röhre kann den vollen Strom ziehen und die zweite evtl. auch, je nachdem wie viel da ansteht.
Stellen wir weniger Strom zur Verfügung als diese 1,4mA funktioniert das dagegen bis in den nA-Bereich, man kann also am Emitter des Transistors einen 1meg einbauen und die Phasenumkehrung ist immer noch fast perfekt.
Ob das jetzt für unsere Zwecke brauchbar ist spielt keine Rolle.

Überbrücken wir das System mit einem Elko dann setzen wir es außer Betrieb, ich hoffe dass Ihr das versteht, wenn nicht dann denkt noch mal drüber nach, ich weiß nämlich nicht wie ich es anders oder besser erklären könnte.
Der Widerstand am Transistor-Emitter stellt den max. Strom ein, zum Ausprobieren oder Einstellen dort einfach einen Trimmer von 10k (oder mehr) einbauen und die Wechselspannung an den Anoden mit einem Zweikanaloszi beobachten, bei dieser Schaltung mit 150K Anodenwiderständen und 300V Anodenspannung geht das ab etwa 270 Ohm.

Übrigens sollte das auch noch einfacher gehen, nämlich so:



Das werde ich jetzt gleich mal ausprobieren.

Viele Grüße,
Georg





SvR:
Salü,

--- Zitat von: 12stringbassman am 18.01.2012 20:03 ---Egal ob ich die 12V- oder 5V-Variante des LT1086 nehme oder den frei einstellbaren, und egal auf welches Potential ich den Adj.-Anschluss lege oder wie ich R2 dimensioniere, es geht nicht. Vielleicht gibt ja auch das Model von Linear diese Art der Anwendung nicht her  ::)

--- Ende Zitat ---
Hab mal weiter probiert. Es liegt tatsächlich am LT1086. Baut man die Konstantstromquelle diskret auf gehts. Wahrscheinlich ist die Spannungsdifferenz zwischen In und Out am LT1086 zu klein gewesen und er hat deshalb nicht richtig geregelt. Habs aber auch nicht geschafft die Parameter so zu ändern, dass genug Spannung über dem Spannungsregler liegt.
mfg sven

Fandango:
Hallo,
die Schaltung mit dem BF245 habe ich nicht ausprobiert weil mir etwas anderes eingefallen ist.
Das da:



Ich habe vor ein paar Tagen die Gleichstromheizung eingebaut, so ähnlich wie ich sie schon hier vorgestellt habe.
Da liegt der Plus nach dem Gleichrichter auf Masse weil ich den IRF ans Chassis geschraubt habe.
Die Heizung selbst wird dann mit 6,3V Gleichstrom versorgt und ist selbst nirgends an Masse angeschlossen, die Restwelligkeit ist auch unter 1µV.
Das nur mal kurz dazu und dann wie das funktioniert:

Der IRF braucht mindestens 4V am Gate damit er leitend wird, wenn die Gatespannung konstant ist dann ist auch die Sourcespannung konstant, mit einem Widerstand am Source ist dann auch der Strom bei konstanter Anodenspannung konstant. Aber auch bei nicht konstanter Anodenspannung funktioniert das, da ändert sich eben der Strom mit der Spannung, ist unwesentlich.
Das ist dann auch wieder eine Konstantstromquelle.

Den IRF habe ich am Drain ans Röhrchen von der Röhrenfassung gelötet, die Kathoden auch, das Gate an den Heizungsplus an der Fassung und den Widerstand noch dazu an den Heizungsminus, fertig, und so bleibt das auch erstmal.
Eingespart habe ich dadurch vier Lötösen, einen dicken Widerstand, zwei Dioden und einen Elko.

Natürlich funktioniert das auch ohne Gleichstromheizung, dann wird der Widerstand an Masse angeschlossen und aufs Gate müssen dann mehr als vier Volt gelegt werden, wers probieren will, einfach auch wieder einen Trimmer anschließen und testen ab wann das geht.

Mit diesen Spannungsreglern 78XX funktioniert das deswegen nicht weil der Ruhestrom dieser Teile schon zwischen 5 - 8mA liegt, erst ab einem etwas höheren Strom sind die auch als Konstantstromquelle nutzbar, wir haben aber nur 1,4mA zu regeln. Für eine Endstufe aber sind die schon zu gebrauchen, ein Phaseninverter wird dann nicht mehr benötigt, da stellt man den Ruhestrom mit einem Widerstand am Ausgang des 78XX gegen Masse ein, GND an Masse, damit läuft die Endstufe aber auch nur im A-Betrieb, AB oder B ist damit nicht möglich.


Gruß,
Georg

SvR:
Salü,
Zum BF254 (oder auch andere FETs) als Konstantstromquelle gibt es zufälligerweiße grad in Jogis Röhrenbude ne Diskussion: http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=81483
mfg sven

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln