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Netztrafo
Holzdruide:
Hallo Stefan
Erklären warum sich die Spannungen ändern könnte Dir das hier fast jeder, Einsteiger vielleicht nicht.
Aber die meisten sehen das vermutlich so wie Georg das geschrieben hat,
DU solltest Theoretisch verstehen und erklären können warum das so ist.
Schau mal im Wikipedia nach Gleichrichter, da findest Du gute Erklärungen warum und wie sich die Spannung bei Gleichrichten ändert sowie Einweg, Mittelpunkt oder Brückengleichrichtung, und auch eine Grafik was ein Siebglied bewirkt.
Tatsachen hinzunehmen und sagen na gut dann ist das halt so ist kein guter Weg und die Umrechnung von Wechsel nach Gleichstrom ist eine leichte Aufgabe, die sollte man schon unbedingt verstehen.
Viel Erfolg und viel Spass beim bauen.
Gruß Franz
Striker52:
Hi Stefan,
wenn du mal diesen Post hier
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15859.msg156750.html#msg156750
gelesen hättest und dem Link zu Wikipedia gefolgt wärst, müssten sich deine Fragen eigentlich geklärt haben.
Gruß Axel
Stefan_L_01:
Ich kenne Wiki. Mich irritierte nur dass die Sekundärseitenangabe als Effektivspannung ja ein Maß für eine gleichgerichtete Spannung ist (!), in der Realität dann aber eine DC Spannung vorhanden ist die ~100V höher ist (also Trafo nominell 360V, gemessen DC 460V etwa).
Ich stelle mir das jetzt einfach so vor:
Im Peak einer Halbwelle wird viel Ladung in die Siebelkos gedrückt, und die Dioden arbeiten wie Rückschlagventile und verhindern wieder ein Entladen bzw. Absenken auf das theoretische "Mittelmaß" der Effektivspannung. Somit erreicht man Gleichspannungen nahe der Wechselstrom-Peakspannung, abhängig wieviel halt der Amp im Bereich der Täler der Wechselspannung konsumiert.
Was mich wundert ist: Der SLO100 benutzt keine Brückengleichrichtung, er benutzt beide Taps die je eine Halbwelle verarbeiten. Er braucht z.B. einen 360-0-360. Gut so weit. Der Marshall JCM900 (Das war der erste Netztrafo unter Marshall den ich hier im Shop gefunden habe) benutzt eine Brückengleichrichtung, aber vom Netztrafo nimmt er den Black (common ground) und nur einen red tap her. Dafür wird wieder ein 345-0-345 mit 2 red taps angeboten.
Jetzt die Frage: Warum verschwendet man für den jcm einen red tap und nimmt nicht einen 180-0-180 und hängt beide taps in Serie? Liesse sich doch vielleicht einiges an Kupfer sparen oder?
Und noch eine Frage:
Wieviel konsumiert denn eine typisches el34 Gegentakt AB-Endstufenpäarchen (50W) so am Anschlag? jjel34 sagt so 250mA, aber wie viel ist das kontinuierlich gesehen (effektiv?) bei einem typischem fettem Gitarrensignal? Kann man, wenn man weiß man hat einen 360-0-360 bei 150mA, der Sag bzw. DC Spannungsabfall berechnen oder wenigstens abschätzen?
Danke & Gruß
Stefan
Nils H.:
Moin,
--- Zitat von: Stefan_L_01 am 5.02.2012 17:09 ---Mich irritierte nur dass die Sekundärseitenangabe als Effektivspannung ja ein Maß für eine gleichgerichtete Spannung ist (!),
--- Ende Zitat ---
falsch! Die Angabe des Effektivwertes hat nichts mit der gleichgerichteten Spannung zu tun. Die Beziehung zwischen Wechselspannung und Gleichspannung ist derart, dass der Effektivwert einer Wechselspannung an einem Widerstand die gleiche Energie umsetzt wie eine Gleichspannung des selben Wertes - das ist ein Unterschied.
--- Zitat von: Stefan_L_01 am 5.02.2012 17:09 ---Im Peak einer Halbwelle wird viel Ladung in die Siebelkos gedrückt, und die Dioden arbeiten wie Rückschlagventile und verhindern wieder ein Entladen bzw. Absenken auf das theoretische "Mittelmaß" der Effektivspannung. Somit erreicht man Gleichspannungen nahe der Wechselstrom-Peakspannung, abhängig wieviel halt der Amp im Bereich der Täler der Wechselspannung konsumiert.
--- Ende Zitat ---
Soweit einigermaßen korrekt. Ohne eine Last (= ohne Stromfluß) laden sich die Kondensatoren auf den Wert der Spitzenspannung der (gleichgerichteten) Wechselspannung (ein Sinus mit nach oben geklappter negativer Halbwelle) auf. Fließt jetzt ein Strom, nimmt die Spannung an den Kondensatoren ab, bis sie unter den Momentanwert der gleichgerichteten Wchselspannung sinken würde, dann nämlich werden die Elkos wieder geladen. Die Ausgangsspannung am Elko hat ähnlichkeit mit einer Sägezahnspannung, abhängig von der Amplitude dieses "Ripples" ergibt sich dann der Wert dieser "Gleichspannung". Fließt kein Strom, ist das wurzel(2) * Ueff(AC), fließt Strom, ist dieser Mittelwert niedriger. Erfahrungsgemäß ergibt sich ein Verhältnis zwischen Gleichspannung am Siebeklo und der Wechselspannung des Trafos von 1,2 bis 1,35 je nach Dimensionierung der Trafowicklung und Stromfluß (Ruhestrom der Röhren).
--- Zitat von: Stefan_L_01 am 5.02.2012 17:09 ---Was mich wundert ist: Der SLO100 benutzt keine Brückengleichrichtung, er benutzt beide Taps die je eine Halbwelle verarbeiten. Er braucht z.B. einen 360-0-360. Gut so weit. Der Marshall JCM900 (Das war der erste Netztrafo unter Marshall den ich hier im Shop gefunden habe) benutzt eine Brückengleichrichtung, aber vom Netztrafo nimmt er den Black (common ground) und nur einen red tap her. Dafür wird wieder ein 345-0-345 mit 2 red taps angeboten.
Jetzt die Frage: Warum verschwendet man für den jcm einen red tap und nimmt nicht einen 180-0-180 und hängt beide taps in Serie? Liesse sich doch vielleicht einiges an Kupfer sparen oder?
--- Ende Zitat ---
Ehrlich gesagt kann ich nicht ganz folgen. Poste doch mal einen Link, welchen Trafo Du meinst. Grundsätzlich macht es keinen Sinn, einen Trafo, der für Mittelpunktgleichrichtung vorgesehen ist, mit einem Brückengleichrichter zu verwenden, es sei denn, der Center Tap, an dem die beiden Wicklungen zusammen geführt werden, ist getrennt ausgeführt - so ist das z.B. bei den Ringerntrafos im Shop. Dann (und nur dann!) lassen sich die beiden Wicklungen nämlich parallel schalten.
--- Zitat von: Stefan_L_01 am 5.02.2012 17:09 ---Und noch eine Frage:
Wieviel konsumiert denn eine typisches el34 Gegentakt AB-Endstufenpäarchen (50W) so am Anschlag? jjel34 sagt so 250mA, aber wie viel ist das kontinuierlich gesehen (effektiv?) bei einem typischem fettem Gitarrensignal? Kann man, wenn man weiß man hat einen 360-0-360 bei 150mA, der Sag bzw. DC Spannungsabfall berechnen oder wenigstens abschätzen?
--- Ende Zitat ---
Das kann man so pauschal nicht sagen, weil es wirklich darauf ankommt, wie der Verstärker ausgelastet wird. Wird der Verstärker permanent voll ausgesteuert, ist der Stromhunger der Endröhren eben deutlich höher als wenn der Verstärker nur im Wohnzimmer bei Master 1 steht. Wenn man's ordentlich machen will, muss die HV-Wicklung wirklich mindestens 2x die Leistung der Endstufe haben, plus Verluste beim gleichrichten und sieben. Bei einem 50W-Amp also mindestens 100VA.
Dass das bei vielen Amps von der Stange nicht so ist, ist immer ein Kompromiss zwischen Preis und Leistung. Die wenigsten Hobbymusiker betreiben ihre Amp permanent am Limit, so dass gerade bei günstigen Amps gerne am Eisen und Kupfer gespart wird. Möglicherweise hat dann ein mit theoretischen 100W beworbener Amp (4x EL34) dann aber eben nur eine tatsächliche Ausgangsleistung von 60W.
Gruß, Nils
Stefan_L_01:
Hallo Nils
Ich glaube ich blicke es. Der Siebelko macht einfach den Unterschied zur der ganzen Wiki-und Schulbuch Theorie.
Was den Trafo angeht: Da habe mich verschaut, das war ein jcm800/jmp Trafo ...
http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p2270_Hammond-290GX-Marshall-Power-JCM-800---JMP-50-Watt.html
Allerdings benutzt der jmp doch auch beide Taps in Serie (700V effektiv für diesen Typ??), bei einer Brückengleichrichtung, (und den Center ... weiß net für was..)
100VA, bei ca. 500V also min. 200mA grob gerechnet? Kann hier dann schon die nominelle Angabe des Herstellers verwenden oder muss ich jetzt auch wieder die Stromangaben umrechnen um den richtigen Trafo zu finden?
Gruß
Stefan
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