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externe HV Spannungsversorgung

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Fandango:
Hallo Jürgen,


--- Zitat ---Ich habe hier im Forum irgendwo gelesen, daß der Schutzleiter außschließlich auf der Primärseite des Trafos, also von der Netzbuchse bis zum Eingang der Primärwicklung wirksam ist und seinen Zweck erfüllt. Wenn man also sekundär mit der Anodenspannung aufs Gehäuse kommt gibt es nur einen Kurzschluß,
--- Ende Zitat ---

schau Dir dazu das an:


N und PE sind im E-Werk und in den Sicherungskästen gebrückt, d.h. Blau und Grün-Gelb ist das Gleiche, hat eben nur eine andere Farbe.
Hast Du die Sekundärseite Deines Trafos an Masse angeschlossen und ist diese Masse mit PE verbunden kriegst Du eine gewickelt wenn Du an 400 langst, wenn der Kondensator im Bild rechts oben einen Kurzen hat dann liegen die 400V am Ausgang an, nicht an der Masse.
Natürlich, wenn die Anodenspannung ans Gehäuse kurzgeschlossen ist brennt im Gerät etwas durch, im Zweifelsfall der Trafo, und wenn das passiert und der Trafo dann noch einen Kurzen zwischen L und Masse schafft fliegt die Sicherung im Zählerkasten, wenn man die Gerätesicherung geflickt hat...
Hat man einen typisch amerikanischen Ground-Lift drin und den Ground abgeschaltet fliegt auch der Gitarrist, der merkt dann vielleicht noch kurz vor der Landung dass er etwas falsch gemacht hat...

Ein Effektgerät mit Netzanschluss verhält sich da nicht anders, das ist das Gleiche Prinzip wie im Amp, L - N - PE, Betriebsspannung mit Minus oder Plus an PE, der zweite Pol hängt nicht "in der Luft" sondern hat Potenzial gegenüber PE, und zur Restwelt.
Der Strom der über sagen wir mal einen 100k Widerstand fließt reicht aus um alle möglichen daran angeschlossene Geräte mit Transistorschaltungen im Eingang zu ruinieren, und das kann so schnell gehen dass die Lichter ausgehen bevor man den Knall gehört hat.

Kaum einer kommt auf die Idee seinen Gitarrenamp als Vorschaltgerät zu benutzen und ihn auf den Fußboden zu stellen und dranzutreten, aber mit so einer Tretmine macht man nichts anderes, die hat nur keine Endstufe drin, das alles.
Natürlich wird auch kaum einer der solch ein Dingens hat zugeben dass es eben nicht besser klingt als ein guter Fet-Fuzzer, denn es klingt normalerweise schlechter und sorgt noch für mehr Brumm und Rauschen, hat aber wesentlich mehr gekostet und ist eben "Röhre", und wenn Du Dir selbst sowas zusammenzimmerst und es funktioniert sogar dann schaust Du über den Rausch-Brumm hinweg und bist damit vielleicht drei Wochen lang glücklich, wenigstens etwas...

Natürlich kannst Du jede Menge Steckverbinder finden die dafür geeignet sind, gäbs keine würd ich sie herstellen und verkaufen und damit mein Geld verdienen.
Und kosten tun die jetzt auch nicht die Welt, also prinzipiell kannst Du ruhig loslegen, ich würde aber auf alle Fälle einen Ausgangsübertrager einbauen, dafür wäre mir einfach das Risiko zu hoch um mit einer selbstgebauten Schaltung irgendeine Bühnenanlage zu beschädigen und sie dann bezahlen zu müssen.

Aber überleg Dir vielleicht noch mal, alle Röhreneingangsschaltungen haben ein Rauschproblem, und gerade das bei High-Gain, entweder man gibt sich damit zufrieden oder macht es anders.
Aber bevor Du sowas baust solltest Du in die Gitarre einen Fet-Preamp einbauen und mal schauen was dann geschieht, sowas ist sinnvoll, gegenüber einem Röhrentreter auf jeden Fall.
Gerade gesten Abend war ein Gitarrist bei mir weil er einen neuen Poti in der Klampfe brauchte, dem hab ich auch geraten einen Pre einzubauen, und der ist vielleicht abgegangen... "Nein, auf keinen Fall, Batterie - Transistor? In meine Gitarre? Niemals kommt da sowas rein" usw.
Aber dass er Effektgeräte hat die mit Chips voll sind ist ihm egal, ebenso dass sein Amp rauscht und brummt, "ist eben so, Röhre..."

Früher, so mit 15, hatte ich ein Röhrenradio vor ein zweites geschaltet, also Lautsprecherausgang in den Platteneingang, Mann war das ein Sound...


Gruß,
Georg

 
 

Jürgen:
Danke Georg für die ausführlichen Erläuterungen. Das mit der Zeichnung war mir einigermaßen klar. Auch, daß der letzte Koppelkondensator eine hohe "Verantwortung" hat.
Mir geht es in erster Linie um die Frage, ist  so ein Treter sicher, obwohl das Metallgehäuse NICHT geerdet ist, also Signalmasse lediglich mit Netzteilmasse verbunden ist. Ich habe mir das nochmal durch den KOpf gehen lassen, bei Back to Back ist das Gehäuse ja nicht geerdet, es sitzt ja ein Trenntrafo dazwischen und man hat wenn man die Saiten anfasst bereits einen Pol in der Hand. Allerdings wird es wohl nie dazu kommen, den B+ Pol auch noch zu berühren da er sich im Gehäuse befindet. Denn nur dann kann man eine gewischt bekommen.

Einen FET Treter habe ich schon mal gebaut, der klang auch nicht übel. Aber LoV Treter finde ich übel. Ich denke eine 12AX7 arbeitet erst ab 200V ordentlich und klingt dann nicht mehr so wie eine Kreissäge. Ich glaube auch das ein Röhrentreter besser als ein FET Treter klingt. Es ist ja immerhin ein vollwertiger Preamp drinne, beim GTO ein ähnlicher wie der SLO Preamp. Geschmackssache?

mfg
Jürgen 

Holzdruide:

--- Zitat von: Fandango am 16.02.2012 19:02 ---
N und PE sind im E-Werk und in den Sicherungskästen gebrückt, d.h. Blau und Grün-Gelb ist das Gleiche, hat eben nur eine andere Farbe.


--- Ende Zitat ---

Hallo
Diese Angabe trifft für ein modernes Stromnetz überhaupt nicht zu, ich habe selber bei einem kleinen Neubau für einen Betrieb mitgearbeitet und der Chef meinte im Sicherungskasten einfach eine Nullung zu machen, weil er ein paar ältere Maschinen hatte bei denen dauernd der FI geflogen ist, damit gab es vom Energieversorger keine Abnahme, das kannst Du machen wenn Du einen eigenen Umspanntrafo hast.

Eine Nullung ist heute nicht mehr gestattet und macht dem Energieversorger Probleme, laut Fachmann der Niederösterreichischen Elektrizitätswerke.

Die Nullung wurde entfernt und der Kasten verplombt.

Gruß Franz

Dirk:
Hallo Franz,

ich glaube, dass da jetzt etwas durcheinander kommt, ggf. auch ein Missverständnis vorliegt. Dass der FI auslöst wenn dahinter starke Maschinen hängen, kann ich nachvollziehen, aber das hat jetzt eigentlich nichts mit der Nullung, Erdung etc. zu tun - der FI hängt zwischen Maschine und N - PE Schine im Sicherungskasten und die Auftrennung erfolgt wirklich erst im Sicherungskasten. Über den normalen Hausanschluss kommt nur L1,L2,L3 und N bzw. PEN rein. Das müsste als TN.C Netz bezeichnet sein - bin mir aber über die genauen Bezeichnungen nicht mehr sicher und müsste dies erst nochmal nachschlagen, da zu lange her. Im Übrigen werden starke Sicherungen meist separat abgesichert und nicht über einen FI geführt.

Gruß, Dirk

 

Dirk:
Nachtrag: TN-C war richtig.
Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/TN-System

Gruß, Dirk

PS: das dort erwähnte TT-System hat aber auch einen gewissen Reiz  ;D

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