Technik > Tech-Talk Amps
Röhrensockel aus Schmelzkäse
Rob:
Hallo
Will euch nur zeigen, was es so alles gibt, wenn man bei Material ein wenig zu viel spart.
Das ist ein Trace Elliot Velocette Twin ,2x 15 Watt Stereo Amp.
EL84, ca.350V an Anode, Rk:120 Ohm, ein heißes Gerät also.
Jetzt aber meine Frage an die Spezialisten.
Ich war immer der Meinung, dass man die Leitungen zum AÜ eher räumlich getrennt verlegen soll, hab das zumindest einmal so gelesen.
Und nun sehe ich bei diesem Verstärker die Anschlussleitungen zu den beiden AÜ's zu einer bunten Schnur (fast 30 cm Lang)zusammengedreht.
Da ich den Amp zum Sockel tauschen ohnehin zerlegt habe, wäre es keine große Sache diese Leitungen viel kürzer und günstiger zu Verlegen.
Könnte das den Klang verändern?
Oder ist das etwa so beabsichtigt,und der Entwickler der Schaltung wollte damit irgend eine Art von Mit-oder Gegenkopplung, oder eine Dämpfung erreichen.
Halte ich zwar für unwarscheinlich, aber ich kann mir dennoch vieles vorstellen.
Wie verlegt man die AÜ-Leitungen nun wirklich am besten?
Getrennt, oder egal-irgend wie ?
Grüße Rob
Rob:
Sorry Falsches Bild
Fandango:
Hallo Rob,
--- Zitat ---die Anschlussleitungen zu den beiden AÜ's zu einer bunten Schnur (fast 30 cm Lang)zusammengedreht.
--- Ende Zitat ---
das kann Absicht sein oder Unwissenheit, oder auch die Mischung davon.
Die Leitungen zum AÜ werden normalerweise nicht verdrillt, außer man möchte eine Höhendämpfung erreichen die aber nicht berechnet werden kann sondern nur versuchsweise festzustellen ist.
Anodenleitungen sollten so kurz wie möglich sein und so weit wie möglich weg von anderen Bauteilen, auch weg vom Chassis.
Will man die Höhen bedämpfen nimmt man dazu Kondensatoren.
Natürlich kann es sein dass durch diese Konstruktion Rückkopplungen vermieden werden könnten, wäre aber sehr ungeschickt.
Heizleitungen verdrillt man damit sie nicht stören, dabei nimmt man großzügigerweise in Kauf, dass die Oberwellen und sonstige höherfrequente Ströme die diese Leitungen übertragen durch das Verdrillen zumindest teilweise eliminiert werden, d.h. sie heben sich gegenseitig im Magnetfeld, oder im elektrischen, auf, aber genau das will man bei Anodenleitungen nicht haben.
Scheint hier ein Konstruktionsmangel zu sein...
Man könnte die Anodenleitung auch abschirmen, falls es notwendig sein sollte, ist immer besser als sie zu verdrillen.
Schönen Käse hast Du da...
Gruß,
Georg
darkbluemurder:
--- Zitat von: Fandango am 8.03.2012 18:33 ---Die Leitungen zum AÜ werden normalerweise nicht verdrillt, außer man möchte eine Höhendämpfung erreichen die aber nicht berechnet werden kann sondern nur versuchsweise festzustellen ist.
Anodenleitungen sollten so kurz wie möglich sein und so weit wie möglich weg von anderen Bauteilen, auch weg vom Chassis.
Will man die Höhen bedämpfen nimmt man dazu Kondensatoren.
Natürlich kann es sein dass durch diese Konstruktion Rückkopplungen vermieden werden könnten, wäre aber sehr ungeschickt.
--- Ende Zitat ---
Hallo Georg,
insbesondere wäre es ungeschickt, wenn die Mittelanzapfung mit verdrillt worden wäre, denn das würde eine drastische Absenkung der Höhen und einen nasalen Ton verursachen - habe ich aus eigener Erfahrung lernen müssen. Die restlichen Leitungen zu verdrillen ist aber für den Ton unschädlich.
Ansonsten stimme ich zu.
Viele Grüße
Stephan
Rob:
Hallo Georg
Danke für die promte Antwort!
Ich bin in allen Punkten deiner Meinung, und arbeite schon seit vielen Jahren nach genau diesen Gesichtspunkten an Röhrenverstärkern, mit besten Ergebnissen.
Aber solche Dinge bringen mich zum Grübeln.
Primär und Sekundär sind im AÜ ja auch eng zusammengedrängt.
Also ist die Kabelwurst nur eine Verlängerung der Trafowicklung, nur ohne Eisenkern?
Wenn ein Ampdesigner so etwas absichtlich einbaut, muß er ein Genie sein.
ist er vielleicht eh!
Gruß Rob
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln