Sorry, wenn ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe.
Ich dachte, der Kontext würde für sich sprechen.
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Sowas kann passieren. Wir haben an einander vorbeigeredet bzw. geschrieben, während du dich eher auf die konkrete Ausführung eines Attenuator ohne die typischen Unzulänglichkeiten beziehst, ging es mir mehr um das große ganze. Ich betrachte hier mehr das Gesamtbild: Viele aktuell käufliche Powersoaks bilden die Last einer echten Box nur schlecht, wenn überhaupt nach. Aus diesem Grund halte ich einen gemeinsamen Einsatz gerade mit Verstärkern, die ohnehin nicht zwangsweise drauf angewiesen sind für ziemlich unsinnig. Was reine Loadboxen anbelangt gibt es mittlerweile ja Hersteller wie Suhr, Fryette und Fractal die eine korrekte Last anbieten. Eine solche Reactive Load von Suhr möchte ich in absehbarer Zeit auch noch anschaffen.
Von Koch besitze ich die LB120-II ein rein resistiver Attenuator. Der Klang wird damit spürbar dünner, an Verstärkern wie Dual und Triple Rectifier wird der Frequenzgang merklich (ungewollt) begradigt. Der Vintage/Modern Schalter sorgt dann praktisch nur noch für einen Lautstärkesprung sobald die Gegenkopplung abgeschaltet wird.
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Ein guter Attenuator muss dem Amp bei jeder Einstellung eine Lastimpedanz bieten, die die komplexe LS-Impedanz nachbildet. Dann verhät sich der Amp auch genauso wie direkt an der Box.
MIt einem rein resistiven Abschwächer ist das nicht möglich.
Mit einer einfachen zusätzlichen Drossel wie bei manchen sog. "Reactive Attenuators" gelingt das auch nicht.
Ich habe den Impedanz-Frequenzgang meiner Marshall-Box sowie den der Powerbrake gemessen. Die Übereinstimmung ist recht gut. Mit einer kleinen Ergänzung bei der Powerbrake-Schaltung sogar sehr gut.
Die Powerbrake war als Beispiel für einen "guten" Attenuator gemeint.
Die Powerbrake scheint eine der wenigen wirklich guten Lösungen zu sein. Das würde erklären warum sie sich bis heute einer gewissen Beliebtheit erfreut.
Nun, um den Sag oder die Schirmgitter-Kompression zu aktivieren, muss die Endstufe richtig Strom ziehen.
Ein MV ist da kontraproduktiv.
Natürlich gibt's Sag auch bei Amps ohne Röhrengleichrichter. Bei Vollleistung ist die Versorgungsspannung oft um 15% kleiner als im Ruhebetrieb.
Röhrengleichrichter werden halt gerne verwendet um den Sag künstlich zu erhöhen. Alternativ gehen auch normale Hochlastwiderstände, Mesa hatte bei einigen Modellen sowas verbaut. Grundsätzlich wäre es möglich den PSU-Sag auf diese weise schaltbar zu machen, sodass man sich je nach Situation die "richtige" Menge einstellen kann.
Ob man diesen Sag mag und braucht ist wohl geschmacksache. Ich nutze die schaltbaren Röhrengleichrichter in meinen Verstärkern nie und hatte auch bisher keinen wahnsinnigen Unterschied mit bemerkt.
Der Dämpfungsfaktor eines Verstärkers ist definiert als Verhältnis von LS-Nennimpedanz zum Innenwiderstand des Verstärkers.
Sind also beide 8 Ohm, ist der Dämpfungsfaktor 1.
Bei einem Innenwiderstand von 0 Ohm wäre der Dämpfungsfaktor unendlich.
Richtig ist , dass der Gleichstromwiderstand der Schwingspule die tatsächliche Dämpfungswirkung begrenzt.
Bezogen auf den 8 Ohm Ausgang varieren die Innenwiderstände von Röhrenamps zwischen wenigen Ohm (z.B. 4,5 Ohm beim JTM45) bis zu etwa 100 Ohm bei Amps ohne Global NFB.
Ja das ist die allgemeine Definition die mir auch geläufig ist, jedoch ist diese Zahl wenig aussagekräftig was den tatsächlichen realen Dämpfungsfaktor unter Berücksichtigung der Spulen, Übergangs- und Leitungswiderstände betrifft. Sie führt zu dem Trugschluss, dass durch eine Verringerung des Verstärkerinnenwiderstands eine immer höhere Dämpfung erzielt werden könnte. Tatsächlich nähert sich der reale Dämpfungsfaktor jedoch asymptotisch einem Grenzwert an, der durch das Verhältnis aus Lautsprecherimpedanz zu Lautsprecherresistanz gebildet wird.
Dies wurde in einem Artikel von George Augspurger schon 1967 behandelt. Ab einem Innenwiderstand von <= 0,4Ohm lässt sich kaum noch eine Verbesserung erzielen (Annahme 8Ohm Lautsprecher), ab dem Punkt hat man den Lautsprecher schon stark bedämpft. Artikel ist angehängt.
Du gibst 4,5Ohm für den JTM45 an welcher allgemein als stark gegengekoppelt gilt (für einen Gitarrenamp), ich selbst hatte 3-4Ohm für einen 100W Plexi ermittelt. Beide Werte sind etwa 10x größer, als dieses Grenzmaß von 0,4Ohm. Die Verstärker ohne nfb sind davon ja noch viel weiter entfernt.
Es ist auch ohnehin fraglich, in wie weit typische Gitarrenlautsprecher wirklich von einer elektrischen Bedämpfung profitieren, die Membranen sind regulär hart aufgehängt und bestehen aus leichtem Papiermaterial. Ein wabbeln der Membran, wie es vielleicht bei einem HiFi Subwoofer auftreten kann braucht man eher nicht zu befürchten.
Halbleiterendstufen die einen hohen Dämpfungsfaktor bieten haben bekanntlich, trotz der vermeintlichen elektrischen Überlegenheit keinen so hohen Stellenwert bei Gitarristen. Marshall hatte z.B. bei der Valvestate Reihe den Innenwiderstand der Endstufe mittels Stromgegenkopplung gezielt angehoben.
Ich denke jedoch, dass die Präferenz für Röhrenverstärker mit hohem Innenwiderstand eher damit zu tun hat, dass die Endstufe nicht in der Lage ist die Ausgangspannung hart auf den Lautsprecher einzuprägen, als unbedingt mit der fehlenden Dämpfung.
Es wäre ganz nett, wenn du in Zukunft deinen Text in einem Beitrag zusammenfassen würdest, dass macht anderen das Zitieren einfacher. Du kannst auch mehr als ein Zitat in einem Beitrag einfügen.