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Vorteile Ringkerntrafo?

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yanni:
Hallo zusammen,

Kann mir jemand etwas über die eventuellen Vor- und Nachteile von Ringkerntrafos im Vergleich zu "regulären" Netztrafos sagen? Sie scheinen ja günstiger zu sein. In kommerziellen Gitarrenamps sieht man sie aber kaum.

Danke.

Dirk:
Hallo,

http://de.wikipedia.org/wiki/Ringkerntransformator

Nur kurz überflogen, scheint aber informativ und vollständig zu sein.

Gruß, Dirk

Vix Noelopan:
Hallo,

in kurzen Worten: Kleinere Baugröße und geringeres Gewicht bei gleicher Leistung und, bei guter Auslegung, geringeres magnetisches Streufeld. Nachteilig ist der wesentlich höhere mögliche Einschaltstrom.

Beste Grüße, Uwe

Martin M:
Moinmoin zusammen,

Ein Ringkerntrafo (RKT) ist mit weniger Aufwand - wenn man vom prinzipiell höheren Aufwand beim Wickeln absieht, der für größere Stückzahlen aber kaum noch ins Gewicht fällt - dem idealen Transformator leichter nahe zu bringen: In erster Linie weniger Innenwiderstand (daher auch der große Einschaltstrom) und weniger Streuinduktivität (daher auch weniger "magnetisches Brummeinstreuen" in benachbarte Schaltungsteile).
Die magnetischen Feldlinien haben es halt nicht gerne, in rechteckige Trafos eingesperrt zu werden, der rotationssymmetrische Kern von RKTs entspricht der Phsysik einfach besser.
Durch diese Effektivitätsgewinne und dazu noch thermische Vorteile (besseres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen) gewinnt man Spielraum für kleinere Bauformen.

In Gitarrenverstärkern werden RKTs weniger eingesetzt, denn:

- Netztrafo: Wer einen Röhrengleichrichter für den "Sag" der Endstufe benutzt, hat bestimmt auch keinen Bedarf nach kleinen Innenwiderstand im Netzteil ;)
- Augangsübertrager: Linearität ist nicht das primäre Ziel eines Gitarrenamps, die "Übetragerverzerrung" ist durchaus erwünscht.
- Beides: Die Stückzahlen - gerade bei Boutique-Verstärkern - tragen die Mehrkosten für in kleinen Auflagen gewickelte RKTs nicht.

In der HiFi Ecke ist man bereit, zur Vermeidung von Innenwiderständen im Netzteil sogar versilberte Netzleitungen zu bezahlen, Kosten scheinen überhaupt keine Rolle zu spielen, egal was man hört oder gar messen kann. Übertragerverzerrung fürchtet man ohnehin und zu Recht dort wie der Teufel das Weihwasser.
RKTs werden daher in diesere Szene als Netztrafos ohnehin, als Ausgangsübertrager von Röhrenfreaks fleißig und zunehmend benutzt.

Martin

jacob:
Hi Yanni,

ich sehe das auch so wie die Kollegen.
Wenn Du mit der (m.E.) etwas schrägen Optik der ungekapselten RKTs klarkommst, dann kannst Du sie (z.B. als Netztrafo) bedenkenlos verbauen  ;)

Gruß

Jacob

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