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OT Fragen
Stefan_L_01:
Hi
Was macht einen OT fuer welchen Sound brauchbar?
Was unterscheidet einen OT vom jtm45 von einem jcm oder
HG?
Gibt es daten zu den freunzgaengen?
Tjx 4 info
Gruss stefan
es345 (†):
Hallo Stefan,
mein erster Gedanke bei dieser Fragestellung war ein Zitat aus der Literatur: "das ist ein (zu) weites Feld" (Effi Briest).
Der OT ist ein wichtiges komplexes Element der Endstufenschaltung. Lies Dir als Einstieg z.B. die Seiten dazu auf der Homepage von Ingo Gorges durch https://www.ig-transformatoren.com/, dort steht auch etwas zum Messaufbau.
Nach einer Auswahl eines Trafos bestimmt nicht unerheblich die umgebende Schaltung das Verhalten. Ein Marshall OT wird sich z:B. in einer HIWATT Endstufe von einem Original Partridge OT im Klangverhalten unterscheiden. Dieses Soundverhalten jetzt aber allgemeingültig zu beschreiben und daraus ein "Rezeptbuch" zu entwickeln halte ich für problematisch, da hier der persönliche Geschmack einfließt. Und bevor ich es vergesse: dahinter sitzt eine Box mit einem Speaker, die nächste subjektive Großbaustelle.
Das klingt als Antwort für Deine Fragestellung nicht besonders befriedigend, ich weiss.
Für den Cleanbereich wäre für mich der Frequenzgang bei Vollaussteuerung ein Kriterium, gut anwendbar für einen Bassverstärker, Bei einem Highgainer mit Endstufenoverdrive mußt Du meines Erachtens selbst probieren oder mit Deinem Kunden, inklusive allem dazugehörigen Equipment.
Aber vielleicht gibt es ja noch Mitstreiter, die schon ein Kochrezept aus gewonnener Erfahrung haben. Das würde mich persönlich auch interessieren.
Gruß Hans- Georg
Stefan_L_01:
Hallo Georg
Eigentlich sind doch die meisten Endstufendesign sehr ähnlich. Inwiefern kann es da unterschiede geben wenn es doch zumeist nur um die Anpassung geht?
Die Docs auf Ingos Seite sind sehr informativ. Angesichts der Tatsache wir stark die Preamps das Signal filtern halte ich ein dB mehr oder weniger im Frequenzgang (die erstaunlich linear sind) für nicht entscheident im Frequenzgang. Die Leistungs-DB Kurve zeigt da schon mehr Abweichung, und das Verhalten auf Rechtecksignale (Sprungantwort) dürfte wohl die größten Unterschiede mit sich bringen.
Vielleicht halte ich einfach mal einen Rechteckgenerator an meine Amps, mal sehen was man da so messen kann.
Gruß
Stefan
es345 (†):
Hallo Stefan,
ich zitiere aus einer Beschreibung von Ingo
"... Obwohl der alte Ausgangsübertrager xxx insgesamt zwei Vergleichstest mit jeweils neun anderen Transformatoren im 18Watt Community Center gewonnen hatte..."
Es wurden also 10 Transformatoren in die gleiche Schaltung eingesetzt und bewertet.
Spätestens hier wird die Subjektivität und Komplexität der Bewertung deutlich, selbst bei diesem einfachen Vergleichstest.
Gruß Hans- Georg
Ingo_G:
--- Zitat von: es345 am 25.09.2013 22:05 ---Hallo Stefan,
ich zitiere aus einer Beschreibung von Ingo
"... Obwohl der alte Ausgangsübertrager xxx insgesamt zwei Vergleichstest mit jeweils neun anderen Transformatoren im 18Watt Community Center gewonnen hatte..."
Es wurden also 10 Transformatoren in die gleiche Schaltung eingesetzt und bewertet.
Spätestens hier wird die Subjektivität und Komplexität der Bewertung deutlich, selbst bei diesem einfachen Vergleichstest.
Gruß Hans- Georg
--- Ende Zitat ---
Hi
noch etwas zu dem Vergleichstest, aufgenommen wurde dieser von der gleichen Person, gleiche Räumlichkeit usw. Nicht jeder mochte meinen AÜ, doch es waren die meisten. Deutliche Unterschiede treten erst bei lauter Spielweise auf, in Zimmerlautstärke fallen die Unterschiede nur marginal auf. Was passiert nun bei höher Aussteuerung? Der Frequenzbereich des Transformators wird sowohl in den Bässen als auch in den Höhen je nach Aussteuerung beschnitten. Hinzu kommt das stark nicht lineare Verhalten des Eisens. Durch dieses nichtlineare Verhalten entstehen an den relativ hohen Primärwiderständen zusätzlich zur Grundschwingung noch Oberschwingungen des 3-, 5-, 7-, 9-fachen etc. der Grundfrequenz. Alle diese Eigenschaften tragen maßgeblich zum "Sound" des Röhrenverstärkers bei.
Je geringer der Innenwiderstand (Verwendung anderer Röhren, starke Gegenkopplung usw.) je weniger trägt der AÜ zur Bildung des "Sounds" bei, da an geringeren Primärwiderständen kleiner Oberschwingungen entstehen.
Ich persönlich liebe diese hohen Innenwiderstände, hier ist es möglich, die kleinsten Fenheiten heraus zu hören ;D
Trioden in Endstufen klingen im übrigen immer klarer wie Pentoden, da Trioden gegenüber Pentoden sehr geringe Innenwiderstände aufweisen. Dies ist auch der Grund, warum man in HiFi-Eintakt-Endstufenschaltungen diese Trioden antrifft, da hier versucht wird mit möglichst wenig Gegenkopplung geringe Oberschwingungen zu erhalten.
Gruß
Ingo
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