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kugelblitz:
Hallo an Alle,

ich würde es eher so sehen. Wenn man denn nicht nachbauen will, würde ich einfach einen Trafo wählen der für die geplante Endstufe (Röhren, Spannungen und Leistung) einigermaßen vernuenftige Loadlines liefert und dann die Schaltung tweaken. Vielleicht noch den geplanten Einsatz, soll Zerren oder nicht, mit einbeziehen... und vorallem den Preis, und nicht alle Gerüchte über die Vorzuege von Quecksilber... glauben, IMO viel zu überteuert.

Es gibt ja zuviele Varianten, Fixed/Cathode Bias oder eine Mischung, G2 Spannung bzw Widerlinge, Eingangsbeschaltung, so vorhanden PI, gegenkoppeln (wie stark, welche Frequenzen...) da alleine sollte schon so viel zu holen sein. IMO wird Dir vermutlich ab dann auch kein Trafohersteller mehr einen Sound versprechen koennen. Wenns klingt ist gut wenn nicht weiter tweaken...

Gruß,
Sepp

EDIT: Typo

Martin M:
Moinmoin zusamen,

Jürgen schrieb:
--- Zitat ---Ich denke keiner - außer Ingo - hat bisher aus Fachinteresse einen AÜ abgewickelt.
--- Ende Zitat ---

Doch, ich ;) und zwar teils aus reiner Neugierde und teils weil ich damals als HiWi in einem Uni-Institut an eine Trafowickelmschine (und einen mit dieser Maschine erfahrenen Techniker!) kam.

Es gibt eine Menge Literatur und auch im Internet gute Informationen zum Wickeln von Trafos, sowohl für Netzteile als auch Ausgangsübertrager. Persönlich bevorzuge ich Lehrbücher aus der "Röhrenhochzet".

Um es kurz zu machen: Von den 5 oder 6 von mir "geschlachteten" AÜs war nicht die Hälfte so gewickelt (genauer: geschachtelt) wie das laut Lehrbuch hätte sein sollen. Alle diese AÜs kamen nicht aus Gitarrenverstärkern, sondern aus Radios (Eintakt, der in Deutschland Klassiker mit EL84) und ELA-Verstärkern (2 x EL34-Klasse), die durchaus nicht schlecht waren.

Ich selber bin der Überzeugung, dass ein AÜ so viel oder so wenig am Sound tut wie ein Pickup. Ebenso bin ich überzeugt, dass - technisch vernünftige Auslegung vorausgesetzt - es in beiden Fällen nur um Nuancen geht. (Wobei beim Pickup natürlich größerer Spielraum herrscht, Ein- und Mehrspuler z.B. haben beim AÜ kein Analogon, das mit den Nuancen bezieht sich bei Pickups also auf vergleichbaren Aufbau und vergleichbare Impedanzen)

Es ist und bleibt Geschmacksache, besonders wenn man - was prinzipiell geht - die technisch vernünftige Auslegung verlässt und z.B. eisenmäßig "falsch" dimensioniert.

Ich selber habe nicht genug Geld, um alle Möglichketen auszuprobieren und gehe daher von Design-Bauteil-Kombinationen aus, die mir schon prinzipiell gefallen. An denen "spiele" ich dann.

Einem Vergleich zwischen verschiedenen AÜs an der selben Schaltung würde ich übrigens niemals ohne Messschriebe glauben. Dass alle AÜs im Test das passende Übersetzungsverhältinis haben müssen und in der Testschaltung jede Über-Alles-Gegenkopplung aus der Sekundärseite abgeklemmt ist, setzt ich ohnehin für einen Ernst gemeinten Vergleichstest voraus:

Martin

Vix Noelopan:

--- Zitat von: Athlord am 27.09.2013 09:11 ---Ich denke keiner - außer Ingo - hat bisher aus Fachinteresse einen AÜ abgewickelt.
--- Ende Zitat ---

Ich auch! Der erste neugierdehalber analysierte AÜ war der eines Herkules von RIM, den ich vor 35 Jahren zerlegte und wieder wickelte - ohne Maschine, lediglich von Hand mit einer Kurbel und daran angeschlossenem Zählwerk. Dieser Trafo war verschachtelt, wenn auch nicht allzu heftig (3 Primär-, 2 Sekundärwicklungspakete). Die hieraus gewonnenen Informationen habe ich Joachim Gittel zur Verfügung gestellt, sie sind in der Röhrenbude abrufbar.

Dass insbesondere AÜs für Jubelelektronik, wie Martin beobachtete, reichlich simpel gestrickt sind, hat mit der Kostensituation zu tun. An Röhrenradios wurden damals keine HiFi-Anforderungen gestellt, sie hatten nur irgendwie beeindruckend zu klingen und in der Produktion möglichst wenig zu kosten. Einen wesentlichen Anteil hieran hatte das meist recht imposante Gegenkopplungs-Netzwerk, das nicht zuletzt die Fehler des AÜs einigermaßen ausbügelte.

Beste Grüße!

Martin M:
Moinmoin zusammen,

Vix schrieb
--- Zitat ---An Röhrenradios wurden damals keine HiFi-Anforderungen gestellt, sie hatten nur irgendwie beeindruckend zu klingen und in der Produktion möglichst wenig zu kosten.
--- Ende Zitat ---

Also ganz exaktemang genauso wie bei Leo Fenders legendären Amps, allen Marshalls und sämtlichen anderen Gitarrenamps auch. Duckundwech braucht es da nicht, ganz ruhig stehen bleibt:

Martin

Athlord:

--- Zitat von: Martin M am  1.10.2013 09:57 ---Moinmoin zusammen,

Vix schrieb
Also ganz exaktemang genauso wie bei Leo Fenders legendären Amps, allen Marshalls und sämtlichen anderen Gitarrenamps auch. Duckundwech braucht es da nicht, ganz ruhig stehen bleibt:

Martin

--- Ende Zitat ---

Naja,
es gilt letzendlich für alles was in größeren Stückzahlen gefertigt wird....
Warum?
Weil man einen Gewinn erwirtschaften will.....
Und der fällt umso höher aus, um das der Einkauf niedriger ist.
Gruss
Jürgen

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