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Frontbespannung und deren Auswirkung
Groove1:
--- Zitat von: Dirk am 10.12.2013 12:29 ---Ja, so wird es gemacht.
Die Flex-Back müsste aber schon einen deutlichen Einfluss auf die Höhenwidergabe habe. Geschlossen müsste es etwas dunkler sein, offen dann etwas höhenreicher und oben herum offener. Sprich bei offener Flex-Back ist der Unterschied der durch die unterschiedlichen Bespannungen hervorgerufen wird geringer als bei geschlossener Rückwand.
Gruß, Dirk
--- Ende Zitat ---
Danke Dirk für dein Feedback. Das kann ich bestätigen, die offene Version bringt ein bisschen mehr Höhen und wirkt luftiger. Habe beide Versionen schon im Ü-Raum getestet. Wir spielen Blues und Rock, üben nicht übermäßig laut, derzeit sagt mir die offene Version mehr zu. Im Januar steht ein Gig an, und dann werden wir mal sehen wie sich das Ganze im Livebetrieb verhält. Am Besten im Sondcheck mal offen und geschlossen testen. Dann sehen wir weiter.
Gruß, Klaus
Martin M:
Moinmoin zusammen,
als Bassist hat mich natürlich besonders das Bild des Gitters vor dem 12er interessiert 8)
Falls Reflexionen wesentliche Ursache sind und das Messmikro in der Symmetrieachse stand (davon gehe ich aus) muss für einen Peak zwischen direkt abgestrahltem und reflektiertem Schall ein Lauflängenunterschied von Vielfachen einer ganzen Wellenlänge vorliegen, für ein "Loch" von Vielfachen einer ganzen Wellenlänge plus einer halben.
(Hey, das ist das Prinzip des klassischen Lasers: "teildurchlässiger Spiegel" an der abstrahlenden Seite)
Auffällig ist der erste wesentliche Abfall bei 3kHz und der größte bei 15kHz, die zugehörigen Wellenlängen (Wellenlänge = Frequenz x Ausbreitungsgeschwindigkeit) sind gute 10cm (3kHz) bzw. 2cm (15kHz). Wenn man Mehrfachreflexionen erst mal ausschließt, entspricht das Auslöschungen bei Lauflängenunterschieden von 5cm (3kHz) bzw. 1cm (15kHz).
Reflexionen als wesentliche Ursache vorausgesetzt, kommt es - das Gitter mehr oder weniger starr angenommen - in erster Linie auf den Abstand Lautsprecher - Gitter an. Man kann also durch Verändern dieses Abstandes
1.) herausfinden, ob Reflexionen die wesentliche Ursache sind. Zu höheren Frequenzen stärker werdende "Ausschläge" könnten ein Hinweis dafür sein, da die Schallquelle (Lautsrecherkonus) zu hohen Frequenzen gebündelter abstrahlt, also "punktförmiger" wird. Reicht mir aber nicht.
2.) Wenn Reflexionen wesentliche Ursache sind, kann man den Frequenzgang durch Vergrößern des Abstandes Lautsprecher - Gitter zu hohen Frequenzen "ziehen" und durch Verkleinern (falls überhaupt möglich) in Richtung tiefere Frequenzen "stauchen".
Tatsächlich ist es sicher komplizierter: Die Schallquelle ist bei keiner Frequenz wirklich punktförmig, das Gitter ist nicht ganz starr (Stoffbespannungen sicher noch weniger), die Reflexion am Lautsprecher selbst auch nicht ideal, ... aber das Prinzip muss bestehen bleiben.
Martin
PS.: Den armen 12er möchte ich bei 20kHz nicht winseln gehört haben ;)
DocBlues:
Hallo,
hier noch der Praxis-Testbericht als Nachtrag. Hatte heute Gelegenheit, die TTStudio mit Blackhawk 50W und geänderter Frontbespannung (TT Black Check statt TT Black Weave) im Übungsraum mit Band bei Probe und Recordings zu testen. Der o.a. positive Eindruck des ersten Tests bei geringer Lautstärke hat sich bestätigt: Die Details kommen feiner und der Sound ist Clean und im Overdrive (Classic Rock - kein ultra highgain oder Metal) offener, was auch bei den Recordings im Zusammenklang mit den Drums gut kommt.
Wie gesagt: Es ist kein völlig neuer Sound aber für mich das i-Tüpfelchen in die gewünschte Richtung.
FAZIT: Es lohnt sich, sich über die Bespannung auch aus klanglicher Sicht Gedanken zu machen - nicht nur aus optischer.
Gruß,
DocBlues
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