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Gegentaktendstufe mit Paraphase Inverter
Günthergünther:
Hallo,
Was sind denn die Nachteile von Paraphase?
Grüße, Thomas
Vix Noelopan:
--- Zitat von: diyMen am 8.02.2014 18:40 ---Ich weis nicht was gegen eine zeitgemäße Paraphase-Phasenumkehr spricht. Weiterhin bin ich mit allen meinen hifi-Verstärkern, die diese Phasenumkehr nutzen klanglich äußerst sehr zufrieden, siehe McIntosh MC2000. So hab ich meine auch aufgebaut.
--- Ende Zitat ---
Hallo Frank,
die Phasenumkehrstufe in Deinem Beispiel des MC2000 wird wohl sehr gut funktionieren (wie alles von McIntosh), sie hat mit einem schnöden Paraphase leider nicht mehr allzu viel gemein! Der eigentliche Paraphase ist eine Hybridkonstruktion mit niedrigem Ausgangswiderstand, wodurch der entscheidende, relativ kleine Widerstand R22 vom Gitter der Phasenumkehrröhre nach Masse erst möglich wird, gefolgt von einem röhrenbestückten Differenzverstärker, der wohl die eigentliche Symmetrierung erledigt.
Nach wie vor ist wohl die Schmitt-Schaltung, aka Long Tail Pair, als allen anderen überlegen anzusehen, insbesondere, wenn als Tail eine gute Konstantstromquelle mit hohem Innenwiderstand gewählt wird. Die Selbstsymmetrierung einer solchen Stufe ist dermaßen perfekt, dass sie selbst dann exakt gleich große Pegel an beiden Ausgängen liefert, wenn man höchst unterschiedliche Trioden verwendet.
Einziger Nachteil ist die geringere Spannungsverstärkung im Vergleich zu allen anderen Schaltungen mit zwei Trioden.
Beste Grüße, Uwe
diyMen:
--- Zitat von: Vix Noelopan am 13.02.2014 18:43 ---Hallo Frank,
die Phasenumkehrstufe in Deinem Beispiel des MC2000 wird wohl sehr gut funktionieren (wie alles von McIntosh), sie hat mit einem schnöden Paraphase leider nicht mehr allzu viel gemein! Der eigentliche Paraphase ist eine Hybridkonstruktion mit niedrigem Ausgangswiderstand, wodurch der entscheidende, relativ kleine Widerstand R22 vom Gitter der Phasenumkehrröhre nach Masse erst möglich wird, gefolgt von einem röhrenbestückten Differenzverstärker, der wohl die eigentliche Symmetrierung erledigt.
--- Ende Zitat ---
Hallo Uwe,
es ist und bleibt eine Paraphaseanordnung die wirklich 1a funktioniert. Die beiden Transistoren (Stromverstärker) nach den Trioden bringens! :topjob: Der 0dB Frequenzgang dieser Anordnung geht bis 90KHz. Ich habe solche Phasenumkehrstufen in 2 meiner Verstärker (mein 4xKT88 150W und 2x 4xEL34 2x100W siehe Profilbild) und die Symmetrie ist bereits an C9/C10 100% (oszillografiert) wobei die Symmetrie von R17, R21 und R22 abhängt. Ich bin echt begeistert. Der Differenzverstärker danach hat nichts mehr mit der Symmetriebildung zu tun.
Gruß Frank
Vix Noelopan:
--- Zitat von: diyMen am 13.02.2014 19:30 ---Hallo Uwe,
es ist und bleibt eine Paraphaseanordnung die wirklich 1a funktioniert. Die beiden Transistoren (Stromverstärker) nach den Trioden bringens! :topjob: Der 0dB Frequenzgang dieser Anordnung geht bis 90KHz. Ich habe solche Phasenumkehrstufen in 2 meiner Verstärker (mein 4xKT88 150W und 2x 4xEL34 2x100W siehe Profilbild) und die Symmetrie ist bereits an C9/C10 100% (oszillografiert) wobei die Symmetrie von R17, R21 und R22 abhängt. Ich bin echt begeistert. Der Differenzverstärker danach hat nichts mehr mit der Symmetriebildung zu tun.
--- Ende Zitat ---
Das will ich Dir gerne glauben, Frank!
Ich schrieb ja, dass die von Dir berichteten guten Eigenschaften mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Hybrid-Anordnung rühren. Wenn wir uns jedoch bei der Betrachtung bzw. dem Vergleich auf die üblichen Anordnungen mit zwei Trioden bzw. einer Doppeltriode beschränken, bin ich schon vom Vorteil des LTP überzeugt.
Beste Grüße, Uwe
Btw, welche Transistoren findet man denn im MC2000 als Emitterfolger Q1 und Q2? Das Service Manual schweigt sich da leider beharrlich aus!
Btw (2): In meine Parallel-Push-Pull-Monoblöcken habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht mit einer Phasenumkehrstufe, die ich ein wenig bei Morgan Jones abgeguckt habe: Zwei Doppeltrioden E 88 CC in Coscode mit einer Konstantstromquelle mit zwei Transistoren, ebenfalls in Cascode. Natürlich geht auch hier der Aufwand über die Grundschaltung weit hinaus, er lohnt sich aber! Der Ausgangspegel ist so groß, dass er nahezu ausreicht, die beiden quasi mit im Verhältnis 1:1 geteilter Last arbeitenden Endröhren PL 519 komplett durchzusteuern. Ich musste lediglich noch eine weitere Doppeltriode 2C51 einfügen, die so eingestellt ist, dass sich zusammen mit der zugehörenden Endröhre eine Spannungsverstärkung von 5 ergibt.
diyMen:
--- Zitat von: Vix Noelopan am 14.02.2014 15:15 ---Das will ich Dir gerne glauben, Frank!
Ich schrieb ja, dass die von Dir berichteten guten Eigenschaften mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Hybrid-Anordnung rühren. Wenn wir uns jedoch bei der Betrachtung bzw. dem Vergleich auf die üblichen Anordnungen mit zwei Trioden bzw. einer Doppeltriode beschränken, bin ich schon vom Vorteil des LTP überzeugt.
Beste Grüße, Uwe
Btw, welche Transistoren findet man denn im MC2000 als Emitterfolger Q1 und Q2? Das Service Manual schweigt sich da leider beharrlich aus!
Btw (2): In meine Parallel-Push-Pull-Monoblöcken habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht mit einer Phasenumkehrstufe, die ich ein wenig bei Morgan Jones abgeguckt habe: Zwei Doppeltrioden E 88 CC in Coscode mit einer Konstantstromquelle mit zwei Transistoren, ebenfalls in Cascode. Natürlich geht auch hier der Aufwand über die Grundschaltung weit hinaus, er lohnt sich aber! Der Ausgangspegel ist so groß, dass er nahezu ausreicht, die beiden quasi mit im Verhältnis 1:1 geteilter Last arbeitenden Endröhren PL 519 komplett durchzusteuern. Ich musste lediglich noch eine weitere Doppeltriode 2C51 einfügen, die so eingestellt ist, dass sich zusammen mit der zugehörenden Endröhre eine Spannungsverstärkung von 5 ergibt.
--- Ende Zitat ---
Hallo Uwe,
ich glaube dass es am Schaltungsprinzip ansich liegt. Bevor ich das so aufgebaut habe, hatte ich das auch mal mit einer ECC82 anstelle Q1/Q2 probiert und es war vom klang auch sehr angenehm. Die ECC82 eignet sich an dieser Stelle auf Grund ihrer maximalen Ufk/max von 180V recht gut. Die 4 Trioden (ECC83/ECC82) sind nacheinander direktgekoppelt. Das Rechteckverhalten und Frequenzgang dieser Anordnung ist auch hervorragend.
Beim LTP findet sich jedoch ein Kondensator ausschließlich im Signalweg der gedrehten Phase, weswegen ich LTP in hifi-Anwendungen nicht mag.
Welche Transistoren Q1/Q2 in der MC2000 Verwendung finden ist mir unbekannt.
Hast Du nach der 2C51 Impedanzwandler zu den EL519 eingefügt?
Gruß Frank
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