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ECC83, EL84 SE erster Röhrenverstärker
Günthergünther:
So, habe Ihm einen Amp entworfen, lt. LTSpice macht der etwas über 1,7% Klirr. In der Realität gehe ich mal von > 2,8% aus, je nach Übertrager wohl 3-3,5%.
Gegenkopplung gesamt beträgt an die 25dB, davon sind 13,5dB ÜAGK, also ausreichend für geringen Innenwiderstand des Amps.
Schönen Abend, Thomas
Martin M:
Moinmoin zusammen
@ Thomas,
Wie vertrauenerweckend sind gespicete Werte (Klirr, aber auch Leistung) in der Realität?
AÜ, Netztrafos und die Röhren selbst haben auch heute noch Toleranzen, die die wenigen Prozente der Metallfilm-Widerlinge und wohl auch die 5-10% der heutigen Kondensatoren weit übertreffen.
Das ist keine Behauptung/Kritik, sondern ernstgemeinte Frage: Ich habe mich bisher weder mit Spice beschäftigt (bin für Preamps Ersatzschaltungsvierpol-Fan und in Endstufen Kennliniengläubiger) noch gar Spice-Ergebnisse kontrolliert und bin einfach interessiert und lernwillig
Kannst du dazu aus Erfahrung und Vergleich Spice - Messung am Objekt etwas sagen?
@Flo
Probier die Schaltung von Thomas aus, er hat dir bisher geholfen uns wird dich vielleicht sogar wenn du ihn fragst und weil es sein Vorschlag ist, weiter "begleiten" können. Ich bin ganz sicher, einmal vom Röhrenbazillus infiziert, wird das weder dein letztes, noch zweitletztes Projekt sein ;)
Zu einer Platine rate ich dir nicht: SE-Amps sind recht einfach und einige Leitungen (Trafo, AÜ, ggf. Heizung) wirst du ohnehin "frei" verdrahten müssen. Da würde ich die Freiheit der "freien" Verdrahtung - auch zum Lernen der Masseführung / von Thomas angesprochene Brummproblematk - einer Platine vorziehen.
Ich kann es nicht lassen dieses "Buch" zu empfehlen: http://de.scribd.com/doc/19400164/Mullard-Circuits-for-Audio-Amplifiers (kostenloser Download, leider nur ininglisch) Eines der wirklich grundlegenden Texte zu Audioverstärkern mit Röhren, auch wenn Bandsättigung und RIAA Entzerrung heute nicht mehr alle interessieren...
Eine wirklich auch heute noch saugute SE EL84-Schaltung, zwar mit EF86 statt ECC83, findet sich dort ebenso wie was zum Klirrfaktor und wie man ihn - immer auf Kosten des Impulsverhaltens - reduziert.
Bewährt hat sich jedenfalls die Methode Suchen -> Finden -> Lernen -> Verstehen -> Probieren -> Bauen, die einzig mir bekannte Abkürzung ist einen Bausatz zu verwenden oder eben etwas anderes 1:1 nachzubauen. Auch dabei lernt man viel, wenn man mehr als nur nachbauen will.
Martin
Günthergünther:
Hallo Martin,
Deshalb setze ich auch immernoch mal einiges an Klirr drauf, was dann eher der Realität entspricht. Habe diese Diskussion schonmal mit Einem aus dem HiFi-Forum geführt, der sich ziemlich gut mit LTSpice auskennt. Er hat gesagt, wenn man eine LTSpice Simulation ordentlich optimiert, ist sie sehr nahe an der Realität dran.
Konnte auch erst gar nicht mit dem Programm umgehen, aber mittlerweile fällt es mir ziemlich leicht. Habe leider keine Klirrfaktormessbrücke um die Daten zu bestätigen. Aber sämtliche Arbeitspunkte, die mir LTSpice ausspuckt, werden in der Realität bei meinen Amps/Preamps bestätigt. Beim von mir gebauten Line-Preamp, der laut Simulation 0,0025% Klirr (bei 0dBu Eingangssignal) haben soll, denke ich, es ist etwa 0,008-0,01% Klirr. Habe diesen Preamp aber mal komplett ohne Datenblatt, sondern nur durch Probieren in LTSpice entwickelt, mit positivem Ergebnis.
Habe mit Flo mittlerweile auch außerhalb dieses Forums Kontakt, habe ihm meine Belegarbeit als Lesestoff gegeben. Was ich empfehlen kann ist Heinrich Schröder "Elektrische Nachrichtentechnik" Band 1-3. Von diesen Büchern habe ich all mein Wissen. Aber auch Richi und DB aus dem HiFi-Forum sind der Röhrentechnik sehr bewandert.
Schönen Abend,
Thomas
SvR:
Salü,
--- Zitat von: Motorburner am 9.01.2014 19:21 ---Aber sämtliche Arbeitspunkte, die mir LTSpice ausspuckt, werden in der Realität bei meinen Amps/Preamps bestätigt.
--- Ende Zitat ---
Arbeitspunkte sind aber nur eine statische Größe. Klirr entsteht durch "Ungleichmäßigkeiten" der Kennlinien. Und den Verlauf der Kennlinien versucht man in LT-Spice durch Formel anzunähern. Deshalb wäre ich bei Klirrangaben aus LT-Spice ein wenig vorsichtig.
mfg sven
Günthergünther:
Hallo Sven,
was meinst du, um welchen Faktor man den simulierten Klirr erhöhen muss, um einigermaßen an die Realität zu kommen?
Grüße, Thomas
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