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Feedback am LTP PI
Striker52:
Hi Stefan,
dann hatte ich deine Aussage im ersten Post "... wird das Feedback einmal voll an das Grid des PI Teils mit 100k geleitet" falsch interprätiert.
Zur Wirkung des Presence-Reglers: Das Feedback vom OT auf das Gitter der 2. PI-Triode ist ja gegenphasig zu dem Signal, das "ursprünglich" durch diese Röhre läuft. Und da die Wirkung des PI von der ersten auf die zweite Triode natürlich von der zweiten auf die erste genauso funktioniert, wird insgesamt das gesamte Signal abgeschwächt. Wenn man jetzt aus dem Rückkopplungszweig einzelne Frequenzbereiche herausnimmt (z.B. die Höhen auf Masse leitet), werden nur die restlichen Frequenzen rückgekoppelt. Somit werden diese abgeschwächt und die Höhen eben nicht. Eine Verstärkung der Höhen findet nicht statt.
Du hast Recht, den parallelgeschalteten VR22 hatte ich nicht berücksichtigt. Der wirkt allerdings durch C17 nicht für alle Frequenzen.
Zu den Anoden-Rs: Der Versuch die Balance zwischen den beiden Trioden des PI durch unterschiedliche Anoden-Rs herzustellen wird meiner Meinung nach total überbewertet, zumindest was Gitarren-Amps angeht.
Erstens verhalten sich die beiden Trioden sowieso nicht über den gesamten Arbeitsbereich gleich.
Zweitens hängt die Balance auch vom Wert des Katoden-R ab (mit zunehmendem Wert wird die Balance immer besser).
Drittens erzeugt eine nicht vorhandene Balance zusätzliche Obertöne, was i.d.R. bei Gitarren-Amps erwünscht ist.
Viertens hat die übliche Paarung 100k/82k bei keinem meiner Amps zu einem nennenswerten Unterschied am Oszilloskop und an meinem Ohr geführt.
Ein Gitarren-Amp wird eben nicht nach dem Lehrbuch für Radiotechniker designed. Da macht es auch keinen Sinn einzelne Punkte herauszupicken und diese dann "nach Vorschrift" zu bauen. Aber darüber will ich keine Grundsatzdiskussion lostreten. Möge diesbezüglich jeder nach Motto "jedem Tierchen sein Plaisierchen" glücklich werden.
Schönen Sonntag noch, Axel
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